Baden-Baden-Stiftskirche-4.jpeg

Baden-Baden Villa RooseveltVilla Roosevelt - Kaiser-Wilhelm-Straße 1            Google Maps

Ein kurzer Rückblick in die Geschichte der Kaiser Wilhelm Straße. Die aufstrebende Kur -und Bäderstadt Baden-Baden war der Auffassung, das sich in Baden-Baden möglichst viele vermögende Kurgäste und Bürger ansammelten sollten. Entscheidend hierbei waren auch die Verhandlungen über eine Verlängerung der Spielbank Konzession in denen der badische Staat diesbezüglich Forderungen stellte. So wurde gegenüber dem Kurhaus, der an die Lichtentaler-Allee angrenzende aufsteigende Hügel (einst Lindenbuckel ) und der obere als Beutig bekannte Bereich zum ersten planmäßig angelegten Villengebiet der Stadt auserkoren. Wir wissen heute, der Plan ist aufgegangen, es entstand eine neue Form von Landhäusern, herausragende Villen im Klassizistischen und Historistischem Stil umgeben von großen Landschaftsparks, sie beeindrucken die Besucher dieser unter den Einheimischen als Millionenhügel bekannten Villengegend auch heute noch. Auch wenn die Parks durch in neuerer Zeit erbauten Gebäuden kleiner wurden, so gehört die Kaiser Wilhelm Straße in Baden-Baden immer noch zu den ersten Adressen der Kurstadt.

Villa Roosevelt Kaiser-Wilhelm-Straße 1Das Haus des Schreckens

Wer heute den ansteigenden Weg nach dem Theater folgt wird auf der Anhöhe, gleich nach dem Hotel Dorint (Ecke Werderstraße/Friedrichstraße) eine repräsentative Villa sehen können. Nur wenigen ist bewusst, das ausgerechnet in diesem Haus, nur wenige Meter von dem Gebäude in dem Heute die Synagoge der jüdischen Gemeinschaft ist, eine Villa steht die einst als "Haus des Schreckens" bezeichnet wurde. Die Villa beherbergte in der dunklen Zeit der Nationalsozialisten die gefürchtete Staatspolizei die Gestapo.

Erbaut durch den Hofdekorationsmaler Carl Faber

Kaiser-Wilhelm-Straße 1Im Jahr 1886/87 errichtet der Hofdekorationsmaler Carl Faber eine repräsentative Villa in der Kaiser-Wilhelm-Straße, Baden-Badens erstem Villengebiet. Es sind erst 10 Jahre seit der Einweihung der Straße im Jahr 1876 vergangen,  nur wenige herrschaftliche Villen stehen im Villengebiet im Volksmund auch Millionenhügel genannt. Erst wenige Jahre zuvor hat Faber das Grundstück von dem preußischen Parlamentarier Baron Adolf von Hansemann gekauft. Es kann wohl vermutet werden, das der Hofmaler das Gebäude nicht für sich errichtet hat, wohl hat er die Villa als Schlüsselfertiges Haus verkaufen wollen um so einen ordentlichen Gewinn einzufahren.

Villa Baden-BadenDie Witwe Roosevelt wird Eigentümerin

Der Plan geht auf, mit Cornelia Roosevelt, Witwe und Schwägerin des 26. U.S Präsidenten Theodore Roosevelt, sie hat die Villa nach ihrem Sohn William Ousley Roosevelt benannt. Die Villa in der Kaiser-Wilhelm-Straße 1 soll nicht seine einzige bleiben, auch die Villa Montrose in der Kaiser-Wilhelm-Straße 17 wurde von ihm erbaut und diente ihm als Wohnsitz. William Ousley Roosevelt war von 1900 bis 1914 Teil der Baden-Badener Gesellschaft, insbesondere als Sponsor des Baden-Badener Golfclubs machte er sich verdient.

Die Villa Roosevelt unter den Nationalsozialisten

Seine unrühmliche Zeit erlebt die Villa in der Kaiser-Wilhelm-Straße 1 während der Nazi-Herrschaft, durch eine Bank an das Deutsche Reich veräußert errichtet die Gestapo hier eine Dienststelle. So mancher Zeitgenosse soll hier, auch wenn es keine schriftlichen Belege gibt in den wohl im Untergeschoß errichteten Zellen gefoltert und zum Tode gekommen sein.

Villa RooseveltDie Villa Roosevelt unter den Besatzern

Von einer Geheimorganisation geht es in die Nächste, nach dem Krieg übernimmt der französische Geheimdienst die Villa, passenderweise spielt die Villa auch in dem von Mario Simmel geschriebenen Bestseller "Es muss nicht immer Kaviar sein" auch als Standort des Französischen Geheimdienst.

Die Villa Roosevelt nach der Besatzung

Aber auch diese Episode endet einmal, nach der Besatzungszeit in den 1950er Jahren werden die Räumlichkeiten des Gebäudes in dem Umfeld passende gehobene Mietwohnungen umgewandelt.

 

 

 

 

 

 

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.