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Warzenbeißer (Decticus verrucivorus)Warzenbeißer (Decticus verrucivorus)

Der Warzenbeißer, im englischen auch als Common Wart-biter bekannt, ist eine Langfühlerschrecke aus der Familie der Singschrecken die zu der Überfamilie der Laubheuschrecken gehört. Seinen für eine Heuschrecke ungewöhnlichen Namen besaß er schon im 18. Jahrhundert. Seine kräftigen Mundwerkzeuge sind in der Lage auch einem Menschen schmerzhaft zu beißen, so glaubte man seine ätzenden Verdauungssäfte besitzen bei Warzen eine heilende Wirkung.


Größe und Aussehen:

Die Heuschrecke wirkt sehr bullig, wobei wie auch bei der Alpinen Gebirgsschrecke das Männchen kleiner als das Weibchen ist. Die Männchen der Warzenbeißer werden zwischen 24 und 38 Millimeter lang, die Weibchen zwischen 26 und 45 Millimeter. Die Grundfarbe des Warzenbeißer ist grün, variiert aber mal ins braune, graue oder mehrfarbige gescheckt. Die Unterseite des Körpers ist bei allen Farbvariationen gelblich. Seine Flügel die im Vergleich zum massigen Körper zierlich erscheinen besitzen dunkle Würfelartige Flecken. Der Fühler der Heuschrecke ist etwa körperlang. Auf der Oberseite seines Halsschildes befindet sich ein erhabener durchgehender Mittelkiel.

Warzenbeißer im Schwarzwald

Lebensraum und Ernährung

Der Warzenbeißer ist in großen Teilen Europas und Asien verbreitet, die Tiere sind bei uns bevorzugt in den höheren Lagen im Schwarzwald ab Anfang Juni bis in den Oktober zu sehen.
Die Heuschrecken sind ein Indikator für intakte Natur, sie reagieren empfindlich auf Veränderungen, sind somit einer der Verlierer unserer exzessiven Landwirtschaft.
Sie brauchen für die Entwicklung der Eier eine gewisse Feuchtigkeit der Böden, ideal sind Feuchtwiesen und Moore, Flächen mit Magerrasen mit geringer Vegetationshöhe, die extensiv gemäht oder beweidet werden. Im Schwarzwald finden sie diese Bedingungen vorwiegend auf den Grindenflächen.
Die Warzenbeißer ernähren sich räuberisch von anderen Insekten sind aber auch Allesfresser, sie fressen auch pflanzliche Nahrung wie Löwenzahnblätter.
Warzenbeißer stehen bei Vögeln auf der Speisekarte, werden sie an einem ihrer Sprungbeine gepackt, können sie dieses dank einer Bruchstelle einfach abwerfen und entkommen.

Paarungsverhalten:

Die männlichen geschlechtsreifen Warzenbeißer singen um die Weibchen anzulocken, der Gesang erschalt jedoch nur bei Sonnenschein. Bei der Paarung klammert sich das Männchen mit seinen Vorderbeinen an der Legeröhre des Weibchens fest. Die Eier werden über die Legeröhre einzeln in die Erde gelegt, die Eier überwintern im Boden, Die daraus schlüpfenden Larven wachsen erst im nächsten Jahr heran. Da der Chitinpanzer nicht mitwachsen kann häuten sie sich in ihrem Entwicklungsprozess sieben mal, im Idealfall geschieht das in cirka eineinhalb Jahren. Bei schlechten klimatischen Bedingungen kann sich die Entwicklung sogar über mehrere Jahre hinziehen. Ein langes Leben ist ihnen dann aber nicht gewährt, schon nach rund zehn Wochen ist es zu Ende.

Gefährdung:

Die Warzenbeißer gelten in Deutschland als "gefährdet", sie reagieren empfindlich auf Umweltveränderungen, sind in manchen Gebieten Deutschlands bereits verschwunden. Ihr Verbreitungsgebiet in Deutschland liegt vorwiegend im Schwarzwald und der Schwäbischen Alb. Damit die Tiere einen idealen Lebensraum finden ist eine extensive Bewirtschaftung durch Mahd oder Beweidung wichtig.

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