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Douglasie mit typischer RindenfärbungDie Douglasie – ein Baum der Superlative

Reden wir mal über Größe

Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) sieht man in unseren Wäldern immer öfter. Sie wird von der Forstwirtschaft gerne und viel angepflanzt, ist die Douglasie doch ein hervorragender Holzlieferant.

Es gibt aber auch sonst einiges über den Baum zu berichten, denn die Douglasie hat so einiges zu bieten.
Fangen wir mit ihrer Größe an, in ihrer Heimat Nordamerika wird die Douglasie bis zu 100 Meter hoch und zählt damit zu den größten Baumarten der Erde.

Der derzeit höchste Baum der Erde ist ein Kalifornischer Küstenmammutbaum von etwa 116 Metern Höhe. Die höchste Douglasie, die man bisher gefunden hat (fossile Reste), war wohl 133 Meter hoch. Das ist auch deshalb beachtlich, weil die Wissenschaftler der Meinung sind „höher als 130 Meter kann ein Baum gar nicht werden, weil sein Kronendach dann einfach nicht mehr mit Wasser versorgt werden kann.

Auch wenn diese Dimensionen bei uns lange nicht erreicht werden, ist eine Douglasie der höchste amtlich vermessene Baum Deutschlands, vielleicht sogar des Kontinents. Eine als „Waldtraut vom Mühlwald“ bekannte Douglasie, sie wurde 1913 als dreijährige Pflanze an den jetzigen Standort im Freiburger Stadtwald gepflanzt. Mit einem Alter von nur wenig über 100 Jahren besitzt der Baum also schon eine Höhe von ca. 65 Metern, der Stammumfang am Fuß beträgt über 3 Meter (Stand 2019).

Es gibt bei uns keine vergleichbaren Bäume, auch keine Fichten oder Tannen die so hoch in den Himmel ragen wie die Waldtraut vom Mühlwald aus dem Freiburger Stadtwald.

Die Douglasie ist natürlich eine fremdländische Baumart

Die Douglasie hat einen Nachteil, sie ist keine einheimische Baumart, dass sie jetzt in Zeiten des Klimawandels verstärkt angebaut werden soll, stößt besonders bei Naturschützern auf wenig Gegenliebe. Das liegt vor allem daran, dass unsere einheimischen Arten mit dem Baum noch nicht allzu viel anfangen können. So ist z.B ein Nachteil des Baumes seine Insektenarmut im Winter, wenige Insekten bedeutet leider auch wenig Nahrung für überwinternde Vögel. Das es um unsere Tierarten nicht gut steht, auch weil Naturschutz und Artenschutz unterschiedliche Anforderungen an Lebensräume stellt können Sie hier lesen!.

Man kann daran erkennen, dass 100 Jahre in unserer Natur lange nicht reichen um einen Baum einzugliedern. Dass es anders geht, zeigt die Douglasie in ihrer Heimat in Nordamerika, dort gilt sie als diejenige Baumart mit der höchsten Vielfalt an auf und von ihr lebenden wirbellosen Arten.

Das war bei uns in Europa aber nicht immer der Fall, eine Douglasienart war einmal ein heimischer Baum, zur Zeit des Tertiärs – also vor rund 65 Millionen Jahren zeigen die Fundorte fossiler Holzreste, gab es sie noch überall in Europa. Im frühen Eiszeitalter (vor ca. 25 Millionen Jahren) starb der Baum dann aus.

Wenn wir den Paläobotanikern glauben dürfen, handelt es sich beim Anbau der Douglasien in Europa also nicht um eine Neueinführung, sondern um ihre Rückkehr in ein Gebiet, in dem sie früher schon einmal heimisch gewesen ist.

Douglasie Zapfen und ZweigeWann ist die Douglasie denn wieder nach Europa gekommen

Die Douglasie gibt es in unseren Wäldern erst wieder seit dem Ende des 19. Jahrhundert, somit sind unsere Douglasien-Bäume in Deutschland noch keine 150 Jahre alt. Kein hohes Alter wenn man bedenkt, dass die Douglasien in ihrer Heimat an die 500 Jahre aber auch schon bis über 1400 Jahren (nachgewiesen) erreichen können.

In ihrer nordamerikanischen Heimat wurde die Douglasie Im Jahr 1795 von dem schottischen Arzt und Botaniker Archibald Menzies entdeckt . Die bei uns geläufige Bezeichnung Douglasie bezieht sich auf den zweiten wichtigen Mann im Leben des Nadelbaumes, den Schotten David Douglas, der die Douglasie 1827 nach England brachte, von wo sie ihren Siegeszug in Europa startete.

In England wurde die Douglasie zunächst in Gärten und Parks angepflanzt. Doch schon bald zeigte auch die Forstwirtschaft großes Interesse an dem Baum – die Einführung der Douglasie als Wirtschaftsbaum in ganz Mitteleuropa war die Folge.

In ihrer Heimat finden sich mehrere Douglasien-Arten, bei uns findet sich forstwirtschaftlich interessant nur die Küstendouglasie. Sie besiedelt in ihrer Heimat Höhenlagen bis 1650 Meter, bevorzugt tiefgründige, grobkörnige Böden mit mittlerem Nährstoffgehalt (Sand). Da sie zu den Halbschattenbaumarten gehört, gedeiht sie auch an weniger sonnenexponierten Lagen. In puncto Wasserversorgung beweist die Douglasie ihre Anpassungsfähigkeit. Die in unseren Breiten reichlichen Niederschläge begünstigen das Wachstum des Baums, mit ihrem tiefen Wurzelsystem kann sie im Gegensatz zur Fichte aber auch längere Trockenperioden ohne Feuchtigkeit überstehen. Ihrem stabileren Wurzelsystem verdankt es die Douglasie, dass sie auch auf trockenen Böden bisher nur wenig durch Borkenkäferbefall gefährdet ist.

Das liegt auch am Immunsystem des Baums. Weil sie viel Harz produziert, ist die Douglasie von Natur aus hartnäckig gegenüber Schädlingen. Nach von Wild verursachten Schäden ist die Douglasie in der Lage, sich schnell zu regenerieren.

Die Rinde der Douglasie sieht in jungen Jahren olivgrün aus, sie ist mit Harzblasen übersät, wenn man die öffnet kommt ein angenehm nach Orangen riechendes Harz heraus. Auch die Nadeln riechen danach, werden sie zerrieben, lässt sich ein aromatischer Geruch wahrnehmen, der an Orangen erinnert. Die zwei bis drei Zentimeter langen, weichen Nadeln sind stumpf und besitzen auf der Unterseite zwei weiße Streifen.

Douglasie Zweig mit NadelnHeilwirkung & medizinische Nutzung

Auch das ätherische Öl der Douglasie wird verwendet, wie andere Baumöle findet auch das Öl der Douglasie in der Aromatherapie Verwendung, in Stresssituationen soll es befreiend auf Körper und Seele wirkten. In einer Duftlampe verwendet sorgt Douglasien-Öl kombiniert mit Lavendel und Grapefruit für eine als angenehme empfundene Erfrischung des Raumes.

Es braucht ja immer auch ein Fazit

Was sagen unsere Forst Wissenschaftler? Im Waldbau der Zukunft besitzt sie vielerorts waldbauliche Vorteile gegenüber heimischen Bäumen. Ihre Anspruchslosigkeit und Anpassungsfähigkeit ist besonders im Hinblick auf den Klimawandel und die damit verbundene Zunahme von Extremwetterereignissen bedeutsam.

Unabhängig von diesen Vorteilen ist die Baumart immer noch ein Neophyt, wenn auch keine invasive Art, daher sollte die Douglasie möglichst nur in wenigen Prozenten den Mischbeständen beigemischt sein.

Informationen zum Urheberecht

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Quelle: https://www.sdw.de/cms/upload/pdf/Die_Douglasie.pdf

 

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