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alter Buchenwald beim BattertWissenswertes zur Rotbuche (Fagus sylvatica)

Wenn von Buchen gesprochen wird, meinen wir eigentlich die Rotbuche. Die oft in den Auen zu findende Hainbuche ist gar keine Buche, ihren Namen hat sie wegen ihrer der Rotbuche ähnelnden Blätter erhalten. Die Buche ist einfach zu erkennen, die Rinde der Buche bleibt auch im Alter silbergrau und glatt. Die Bezeichnung Rotbuche kommt von ihrem leicht rötlichen Holz.

Die Rotbuche kann Wuchshöhen von bis zu 30 m, im dichten Wald auch bis zu 45 m erreichen. Der Stammdurchmesser kann im Freistand bis 2 m betragen. Sie kann bis zu 300 Jahre alt werden.

Hat der Name Buche was mit unseren Buchstaben zu tun?

Der Begriff für unsere Buchstaben leitet sich von Buchen-Holzstäben ab. Sie wurden zum Deuten der auf ihnen eingeritzten Runen vom Boden auf-"gelesen". Die althochdeutsche "buoh", eine Holzschreibtafel aus Buche, ist der Namensgeber für unsere Bücher. Aber nicht nur das, allein in Deutschland lassen sich etwa 1500 Orte auf das Wort Buche zurückführen.

UNESCO-Weltkulturerbe

Der Deutsche Buchenwald ist im Jahr 2011 UNESCO-Weltkulturerbe geworden, leider gehört kein Buchenwald aus Baden Württemberg dazu, die finden sich eher in Norddeutschland, einer ist in Hessen. Die Buche war einmal die häufigste Baumart in Deutschland, sie war eine der ersten Bäume die sich direkt nach der letzten Eiszeit wieder verbreiteten.

Ohne menschlichen Einfluss wären heute wohl weite Teile Europas, auch Deutschland nahezu komplett mit Buchen bewachsen. Auf Grund fehlender Konkurrenz setzt sich die Buche meist durch. Letztlich sind Buchen durch den Eingriff der Menschen nur noch mit ca. 15% in unseren Wäldern vorhanden.

Buchstaben in Buche aus der Zeit der französischen Streitkräfte in DeutschlandGermanen und Römer

Noch in der Zeit der Germanen waren die Buchenwälder so verbreitet, dass sie das nördliche Mitteleuropa nahezu komplett bedeckten, dem setzten die Römer ein Ende, es wurde abgeholzt, was das Zeug hält. Das Buchenholz für erste Städte an Rhein und Donau, für Palisaden, Brücken und Grenzbefestigungen verschlingt Millionen Hektar ursprüngliches Unterholz. Das "Hölzerne Zeitalter" frisst schon bald seinen Unterbau.

Arten im Buchenwald

Buchenwälder sind nicht artenarm. Dies gilt insbesondere für Pilze sowie für Pflanzen- und Tierarten, die von Totholz und alten Bäumen profitieren. Im Buchenwald über 4000 Pflanzen- und Pilzarten (davon über 1000 Arten die nur im Buchenwald vorkommen).

Typische Buchenwaldbewohner sind Frühblüher wie Buschwindröschen, Waldbingelkraut, Waldmeister und Zwiebelzahnwurz. Sie nutzen das Licht, das im unbelaubten Frühjahrswald bis auf den Waldboden fallen kann. Ist das Kronendach der Buchen erstmal dicht, können krautige Pflanzen nur noch schwer im Schatten der Buchen gedeihen.

Die Zahl der Tierarten in Buchenwäldern wird auf bis zu 7.000 Arten geschätzt. Aufgrund seiner Bedeutung für viele, teilweise vom Aussterben bedrohte Arten wurde der Buchenwald bereits 1995 in Deutschland zum Biotop des Jahres gewählt.

Ein Charaktervogel buchenreicher Wälder ist der Schwarzspecht. Er meißelt seine Brut- und Schlafhöhlen in starke Stämme. Hohltaube und Rauhfußkauz nutzen diese Baumhöhlen als "Nachmieter". Abgestorbenes Buchenholz ist für viele holzbewohnende Käferarten ein wichtiger Lebensraum.

Weitere Beispiele: Bechsteinfledermaus, Ästiger Stachelbart Pilz, Kopfhornschröter Käfer, Weißrückenspecht, Siebenschläfer.

UNESCO Buchenwälder in Deutschland sind:

Der Grumsiner Forst in Brandenburg, der Nationalpark Kellerwald-Edersee in Hessen, der Nationalpark Jasmund auf Rügen und der Serrahner Buchenwald im Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern sowie der Nationalpark Hainich in Thüringen.

Informationen zum Urheberecht

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