Ruine Königswart BesenfeldRuine Königswart Besenfeld

Ruine Königswart wurde erst 1975/76 ausgegraben

Besenfeld ist eine kleine Stadt im Schwarzwald, die an der B 294, der Schwarzwald-Bäderstraße, liegt. Im Süden, circa 30 km entfernt liegt Freudenstadt und 50 km nördlich befindet sich Bad Wildbach. Das Gebiet um Besenfeld, das zu Seewald gehört, wird von vielen Wanderern besucht, die hier unzählige verschiedene Wanderwege vorfinden. Ein schöner Wanderweg beginnt am Ortsausgang Besenfeld in Richtung Süden auf einer Höhe zwischen 600 m und beinahe 800 m, der an vielen Aussichtspunkten und Sehenswürdigkeiten vorbeiführt, unter anderem gibt es einen etwas abseits gelegenen Weg, der zur Ruine Königswart Besenfeld führt, von wo der Wanderer einen herrlichen Blick ins Murgtal hat. Die Gesamtgemeinde Baiersbronn wurde 1969 gegründet und begann gleich mit dem Ausbau verschiedener Projekte, die Touristen in das Gebiet ziehen sollen. 1975/76 wurde viel an den Wanderwegen ausgebaut, wie die Besenfelder Steige und die Tonbachstraße, wobei man die Ruine Königswart Besenfeld fand und ausgrub.

http://www.schwarzwald-informationen.de/bilder/freudenstadt/besenfeld/ruine-koenigswart-a-k.jpgPfalzgraf Rudolph von Tübingen baute die Königswart als Gedächtnisstätte

Die Ruine Königswart ist leider nicht mehr als ein Grundriss aus Felsengestein, der an manchen Stellen etwa 1 m hoch ist und an anderen der Felsstein gerade den Boden bedeckt. Ein geübtes Auge erkennt natürlich den quadratischen Umriss, den eine Burg aus dieser Zeit hatte. Der Pfalzgraf Rudolph von Tübingen herrschte um 1209 in dieser Gegend, wo ihm zum Gedenken die Königswart gebaut wurde. Pfalzgraf Rudolph von Tübingen baute die Königswart in unserer Gegend absolut ungewöhnlich vermutlich als Steinkuppelbau, Vorbild waren vermutlich Bauwerke wie sie im staufisch italischen oder im palästinensisch-kleinasiatischen Raum zu finden sind. Sie war wahrscheinlich nur eine kleine Burg, der weite Blick von der Ruine aus bestätigt, dass von hier aus im Mittelalter die Herrscher alle Bewegungen rundum beobachten konnten und so schon frühzeitig eventuelle Feinde erkennen konnten. Da der Pfalzgraf als Landesherr auch das Aufsichtsrecht hatte, übte er natürlich diese Tätigkeit von der Königswart aus, die mit ihrer ausgezeichneten Lage ideal dafür war. Das sind alles geschichtliche Nachforschungen, die unterschiedlich interpretiert werden können.

Unterhalb der Ruine Königswart befand sich die Grube Königswart, die 1488 schon im Gespräch war und Silber sowie Kupfer förderte. Die Grube bekam den Namen der Ruine, die damals eventuell noch als Burg dastand. Da nicht mehr viel von der Ruine Königswart Besenfeld steht und wenig zu erfahren ist, kann nur gemutmaßt werden, was es mit der Ruine auf sich hat. Da die Ruine ziemlich überwachsen ist und an einer abseits gelegenen Wanderstrecke liegt, wurde sie auch erst sehr spät entdeckt und die Forschungen nach dem Ursprung dieser Burg noch am Laufen sind. Die ausgezeichnete Lage dieser ehemaligen Burg sagt natürlich einiges über die Erbauer aus. Heute sind die Wanderwege in dieser Gegend gut ausgebaut, was sicher im Mittelalter nicht der Fall war. Da dieses Gebiet schon immer bewaldet war, kann man sich vorstellen, dass die Burg Königswart schwer zugänglich war. Natürlich ist noch nicht viel davon bewiesen, da jeder weis, dass archäologische und geschichtliche Nachforschungen ihre Zeit benötigen. Die Ruine Königswart wird als Bauwerk ohne Beispiel bezeichnet, was natürlich die Nachforschungen noch erschwert.

http://www.schwarzwald-informationen.de/bilder/freudenstadt/besenfeld/ruine-koenigswart-b-k.jpg

Die in Stein gehauene Inschrift löst das Rätsel

Im Jahr 1974 wurde die Ruine in Zusammenarbeit durch das Denkmalamt Karlsruhe, dem Landratsamt Freudenstadt (Kreisarchivar Dr. Wein) und dem Forstamt Kloster Reichenbach freigelegt. Die bei der Freilegung gefundene Inschrift die in Latein verfasst wurde bestätigte die Vermutung, das sich Pfalzgraf Rudolph von Tübingen hier eine Gedächtnisstätte errichtet hat. Die übersetzte Inschrift lautet: "Pfalzgraf Rudolph von Tübingen, ließ dieses Haus erbauen im Jahre nach der Fleischwerdung Chisti 1209, damit alle die hier jagen werden, seiner gedenken und für das Heil seiner Seele beten mögen."

Die Erwähnung des Jagens war wohl auch Anlass für spätere Generationen hier ein ehemaliges Jagdschloss zu vermuten.

Doch wer sich für das Außergewöhnliche und vor allem für die Faszination der Ungewissheit interessiert der kann sich die Ruine anschauen. Alleine der Anblick ist atemberaubend und doch so geheimnisvoll, das viele noch nicht ganz erforscht und recherchiert wurde. Daher ist eine Reise zu der Ruine Königswart Besenfeld immer etwas ganz Besonderes und vielleicht wird es in Zukunft die Möglichkeit geben, mehr über das einstige Bauwerk zu erhalten und diese eventuell grafisch darzustellen.

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