Baden-Baden-Stiftskirche-4.jpeg

JA für den Nationalpark Schwarzwald - JA für eine besser Zukunft

Im Laufe der Diskussion die vor der Eröffnung des Nationalpark Schwarzwald stattfand hatten wir um Meinungen gebeten, hier ein Artikel Pro Nationalpark.


Das Konzept eines Nationalparks stößt im ersten Moment bei den Anwohnern in der betroffenen Region häufig auf Skepsis oder sogar auf Ablehnung. Dies ist auch beim Nationalpark Nordschwarzwald der Fall, doch könnte dieses Projekt eine Bereicherung der Region sein, von der nicht nur die Besucher, sondern auch die Bewohner profitieren.

Warum ein Nationalpark im Nordschwarzwald?


Die Idee Teile des Schwarzwalds zu einem Nationalpark zu machen, existiert bereits länger und wissenschaftliche Studien sprachen sich klar für die Region Nordschwarzwald aus. Der Nordschwarzwald bietet für einen Nationalpark die idealen Voraussetzungen. Er ist bereits eine beliebte Region, die jedes Jahr zahlreiche Besucher anzieht. Ausgedehnte Wälder, Moore und eiszeitliche Seen sind Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Einige Arten sind durch die Bewirtschaftung jedoch stark bedroht und mit der Schaffung eines Nationalparks als Rückzugsraum können sich die Bestände wieder erholen. Einige der bedrohten Tierarten sind beispielsweise der Luchs, der Ziegenmelker oder der Dreizehenspecht. Zustimmung für die Erhaltung des Lebensraumes gibt es von breiter Seite, wie etwa dem Bund, Land, EU und sogar die UNO hat sich für den Nationalpark Nordschwarzwald ausgesprochen.
 


Welche Standorte bieten sich an?


Zur Diskussion stehen im Moment drei Gebiete, die für einen Standort in Frage kommen. Dies sind die Enzhöhen inklusive Eyachtal, die den Kern des Nationalparks bilden sollen. Nicht nur die Region ist sehr schwach besiedelt, es ist ein sehr hoher Anteil an Wald zu verzeichnen. Zusätzlich hat es sich in den höheren Lagen ein Hochmoor gebildet. Ein weiterer Standort, der zum Nationalpark Nordschwarzwald gehören soll, sind die Bühler Höhen. Die Region ist landwirtschaftlich geprägt mit einem hohen Anteil an Mischwäldern. Den letzten Teil stellt das Gebiet zwischen Enz und Murg. Hier befinden sich drei Gemeinden, die im späteren Nationalpark liegen würden. Das Gebiet zwischen Enz und Murg ist landschaftlich sehr abwechslungsreich und bietet weite Täler, ausgedehnte Hochflächen und einen hohen Anteil an Mischwäldern.

Vorteile für die Wirtschaft


Natürlich müssen anfangs kleinere Abstriche in Kauf genommen werden, um einen Raum für den Nationalpark zu schaffen. Die Region wird dadurch allerdings stark belebt und neue Freizeitangebote können geschaffen werden. Dies stärkt wiederum die lokale Wirtschaft. In der Region gibt es bereits mehrere Naturparks, die vom Nationalpark profitieren können. Durch den Zuwachs an Besucherzahlen kann die gesamte Wirtschaft profitieren - angefangen von der Tourismusbranche, wie Hotels, Gaststätten oder Freizeiteinrichtungen, bis hin zu den Erzeugern regionaler Produkte, wie Handwerkskunst oder Lebensmittel, die an die Gäste verkauft werden können. Zusätzlich sollen geführte Touren durch den Nationalpark angeboten werden, für die sich bevorzugt die örtliche Bevölkerung als Führer für die Touren anbietet, da sie am besten die lokalen Gegebenheiten kennen.

Vorteile für die Umwelt


Durch die Einstellung der Bewirtschaftung der Region, die den Nationalpark bildet, ist gerade in der Anfangsphase, wenn der Wald der Natur zurückgegeben wird, ein gutes Management gefragt. Es ist beispielsweise notwendig Strategien gegen Borkenkäferbefall zu entwickeln, bis sich der Wald soweit regeneriert hat, um sich selbst gegen die Schädlinge zu wehren. Ein weiteres Problem könnte anfangs der Wildverbiss darstellen, der den jungen Pflanzen noch schaden könnte. Ziel ist es, einen ursprünglichen Wald - einen wilden Urwald - zu schaffen, der sich selbst regulieren kann ohne Eingriff des Menschen.

Nationalparks existieren weltweit und brachten trotz anfänglicher Abstriche bei der Bewirtschaftung der Region langfristige Vorteile. Die Parks ziehen nicht nur neue Gäste an, sie wurden vermehrt auch von der lokalen Bevölkerung als Naherholungsgebiet genutzt. Umweltschutz und Lebensraum für den Menschen konnten in vielen Nationalparks, wie etwa in den Alpen realisiert werden. Die Bewirtschaftung wird weniger extensiv durchgeführt, wodurch sich die Natur wieder erholen konnte. Dadurch entwickelt sich eine neue Artenvielfalt, die sich auch in der Qualität lokaler Erzeugnisse wieder spiegelt.

Geschrieben von Lauriane aus Gernsbach

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.