Hausrotschwanz - Vogel des Jahres 2025
Phoenicurus ochruros
Der kleine niedliche Vogel mit dem rostbraunen Schwanz hat es aufs Siegertreppchen geschafft und ist zum Vogel des Jahres 2025 gewählt worden.
Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) ist ein Singvogel aus der Ordnung Sperlingsvögel (Passeriformes) und gehört zur Familie der Schnäpperverwandte (Muscicapidae).
Leicht zu erkennen ist er an seiner schlanken aufrechten Haltung und seinen hohen Beinen, und dann natürlich an seiner rostroten Schwanzunterseite. Gerne sitzt er auf Dachfirsten, Antennen oder Zaunpfählen, knickst und zittert dauernd mit dem Schwanz.
Merkmale/Aussehen:
Körperlänge ca. 13 – 15 cm
Flügelspannweite ca. 23 -27 cmGewicht 12 – 22 g
Schnabel: schwarz und spitz
Augen: schwarz
Gefieder: beim Männchen fast schwarz, beim Weibchen grau
Beine und Füße: lang, dünn und schwarz
Schwanz: rostrot mit dunkler Mitte
Steiß: weiß
Die Vogelart weist einen Geschlechtsdimorphismus aus was bedeutet, dass Männchen und Weibchen unterschiedlich aussehen
Mit etwa 14– 15 cm ist der Hausrotschwanz etwas kleiner als ein Sperling. Die Beine sind fast schwarz und hochhakig
Weibchen
Das Federkleid des Hausrotschwanz Weibchens ist schlicht mausgrau gefärbt, wobei die Flügel eine etwas braunere Tönung haben
Männchen
Das mausgraue Gefieder der meisten Männchen im 1.en Sommerkleid ist identisch der Weibchen und lässt sich nicht unterscheiden, sie tragen das sogenannte Hemmkleid. So kommt es vor, dass zwei gleichfarbige Hausrotschwänzchen die Jungen aufziehen.
Das weiterentwickelte 1.e Sommerkleid hat ausgeblichene braune Flügel. Das adulte Männchen hat eine grauschwarze Gefiederfärbung mit weißem Flügelfeld.
Im Prachtkleid ist das Gesicht, Kehle und Brust fast schwarz, Bauch und Oberseite mit einer grauen Nuance, in den hellgrauen Armschwingen ist das weiße Flügelfeld deutlich sichtbar.
Unverkennbar bei beiden Geschlechtern sind die rostbraunen Schwanzfedern in dessen Mitte sich ein dunkles Zentrum befindet
Lebensraum
Ursprünglich war der Hausrotschwanz ein Felsbewohner im Gebirge in einer Höhe bis über 3000m. Seit etwa 250 Jahren ist er auch im Tiefland und in Siedlungsräumen in der Nähe des Menschen anzutreffen.
Zugverhalten
Er ist bei uns ein Sommergast von März bis November, vereinzelt überwintert der Hausrotschwanz bei uns. Er zählt zu den Kurz- und Mittelstreckenflieger, sein Überwinterungsgebiet befindet sich hauptsächlich an der Mittelmeerküste Spaniens, den Tieflagen der Mittelmeerinseln, Italien, Griechenland, Kleinasien und Nordafrika bis zum Nordrand der Sahara
Brutbiologie
Die Geschlechtsreife des Hausrotschwanzes tritt im 1. Lebensjahr ein.
Im Bergland brütet der Hausrotschwanz an Felsen während er in der Ebene in den Siedlungen der Menschen brütet. Sein Nest baut er in Felsspalten, Mauernischen, unter Dächern. Sein Nest baut er aus Halmen oder nutzt alte Nester anderer Vögel in Nischen, Halbhöhlen, Felsvorsprüngen oder Mauervorbauten oder in geschlossenen Räumen. Ebenso nimmt er auch Halbhöhlen-Nistkästen an.
Zwischen April und September legt das Weibchen 4 – 6 weiße Eier in 1 – 3 Jahresbruten und brütet etwa 12 – 17 Tage bis die Jungen schlüpfen. Beide Elternteile füttern bis die Jungvögel nach 15 – 17 Tagen das Nest verlassen. Wenn die Jungen das Nest verlassen haben werden sie noch etwa 10 Tage von den Adulten Vögeln gefüttert, sind aber schon nach einer guten Woche selbstständig.
Nahrung
Der Hausrotschwanz ernährt sich hauptsächlich von Insekten, Spinnen und Beeren, allerdings ist er auch um Futterstellen herum zu beobachten.
Gesang
Stockdunkel ist es noch, wenn der Hausrotschwanz mit seinem Gesang, den er eine Stunde vor Sonnenaufgang er von einem hohen Ansitz aus beginnt. Er startet mit Pfeiftönen, wiederholt klappernd denselben Ton, es folgen etwa 2 Pausen, um dann knirschend die Strophe mit mehreren kurzen Pfeiftönen zu beenden. Seinen etwas scharf pfeifenden Ruf wiederholt er oftmals ungeduldig, wenn er sehr erregt ist, hängt er ein Schnalzen an.
Gefährdung
Der Hausrotschwanz gilt als nicht gefährdet.
Der Hausrotschwanz hat im Gegensatz zu anderen Vogelarten eine gute Überlebenschance. 90 % der Jungvögel fliegen aus, Fressfeinde sind gelegentlich der Sperber oder die Schleiereule. Größte Gefahr für den Hausrotschwanz stellt jedoch die Hauskatze dar sowie die Singvogeljagd im Mittelmeerraum.
Quellen:
Nabu Webseite
Hans-Joachim Fünfstück /Ingo Weiß -Die Vögel Mitteleuropas im Porträt
Kosmos Naturführer – Welcher Vogel ist das
Der Kosmos Vogelführer
Wikipedia
Kalle von Ornithologie für Anfänger – Der Hausrotschwanz