Grundsteinlegung Besucherzentrum Nationalpark Schwarzwald
Mit dem Bau des millionenschweren Besucher- und Informationszentrums im Nationalpark Schwarzwald am Ruhestein wurde schon vor einigen Wochen begonnen.
Am 13. Mai 2017 wurde nunmehr der Grundstein für das rund 30 Millionen teure Bauprojekt im Nationalpark gelegt. Ministerpräsident Wilfried Kretschmann reiste zu dieser Feierlichkeit mit großer Freude an.
Seine Worte „Der Nationalpark war und ist für mich ein Herzensanliegen. Ich glaube es war für mich auch ein Herzenserfolg, dass wir dieses Jahrhundertprojekt trotz aller Widerstände und Widrigkeiten aus der Taufe heben konnten. Die Bewahrung von Natur und biologischer Vielfalt war ja mein wichtigster Antrieb, vor mehr als 35 Jahren die Grünen in Baden- Württemberg zu gründen“.
Neben dem Ministerpräsidenten waren Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und der Landesminister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Franz Untersteller ins Naturschutzzentrum auf dem Ruhestein gekommen.
Grundsteinlegung
An den Grundstein für den Neubau des Besucher- und Informationszentrums legten neben Baden-Württembergs Ministerpräsident Wilfried Kretschmann auch Finanzstaatssekretärin Gisela Splett und Umweltminister Franz Untersteller Hand an. In den Grundstein wurde eine bronzefarbene Zeitkapsel mit folgendem Inhalt einbetoniert: Eine badische und eine schwäbische Zeitung, Euromünzen, eine Sammlermünze sowie ein Naturführer über den Wald.
Dazu Finanzstaatssekretärin Gisela Splett: „Mit der Grundsteinlegung geht das zukunftsweisende Projekt nun in eine ganz entscheidende Bauphase. Der Nationalpark Schwarzwald und Neubau des Besucher- und Informationszentrums werden weit über die Grenzen von Baden-Württemberg hinausstrahlen“.
Das Besucher- und Informationenszentrum soll Foyer des Nationalparks sein
Umweltminister Franz Untersteller: "Der Nationalpark ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Natur gesehen, erfahren und gepflegt werden kann. Er wird in den nächsten Jahren immer mehr zu einem urigen und faszinierenden Stück Baden-Württemberg werden, das Menschen von weit her anlocken wird“, so Umweltminister Untersteller. „Das Besucher-und Informationszentrum ist dabei so etwas wie das Foyer des Nationalparks. Hier entsteht der erste Eindruck, hier empfängt der Nationalpark seine Gäste. Es wird ein Foyer sein, das Besucherinnen und Besucher aus aller Welt staunen lässt – sowohl über die beeindruckende Architektur als auch über die spannende inhaltliche Konzeption.“
Größe
Auf ca. 3000 qm Nutzfläche entsteht ein attraktives Angebot für Bildung und Gastronomie. Im Verwaltungsgebäude auf rund 700 qm werden Büroräume für eine effiziente Arbeit in und um den Nationalpark Schwarzwald geschaffen.
Baumaterial
Der nachwachsende Rohstoff Holz, der für den Neubau verwendet wird kommt vielfältig und wirtschaftlich zum Einsatz. Ein hoher Anteil von heimischem Holz soll verwendet werden. Mehr als 90 % der hier heimischen Schwarzwaldtanne wird als Baukonstruktionsholz eingesetzt.
Fichtenschindeln aus den Beständen des Landesbetriebs Forst BW werden für mehr als 90 % der Verkleidung der Fassade verwendet.
Bei einem kleinen Teil der Fassadenfläche sind handgefertigte Schindeln aus Alaska-Zedernholz vorgesehen, auch wenn das weniger als 1 % des gesamten Einsatzvolumens von Holz für dieses Projekt ist, bringt das nicht nur die verbliebenen Kritiker des Nationalparks im Schwarzwald in Rage. Begründet wird die Verwendung der der Schindeln damit, dass das Alaskazedernholz die besonderen Anforderungen der Turmfassade erfüllt. Der Bau des Besucher- und Informationszentrums Nationalpark Schwarzwald erfüllt die Kriterien für die Zertifizierung für das Bewertungssystem „nachhaltiges Bauen“ des Bundes in der Qualität silber.
Kosten
Die Gesamtkosten für den Neubau des Besucher- und Informationszentrums einschließlich dem Verwaltungsgebäude belaufen sich auf 26,5 Millionen Euro. Zusätzlich entstehen noch Kosten für die Ausstellungsgestaltung in Höhe von 3 Millionen Euro.
Skywalk
Neben der Ausstellung über die Themen des Nationalparks ist der Skywalk mit Sicherheit der Höhepunkt des Neubaus. In Baumkronenhöhe wird ein offener Aussichtsturm zu einem Steg durch den umliegenden Wald führen. Steg und Turm werden den Besucherinnen und Besuchern eine einmalige Aussicht auf und über den Lebensraum Wald bieten.
Standort
Finanzstaatssekretärin Gisela Splett zur Standortbeschreibung: „Auf der Gemarkung von zwei Gemeinden in zwei Landkreisen und im Zuständigkeitsbereich von zwei Regierungspräsidien und gleichermaßen in Baden und Württemberg wird das neue Besucher- und Informationszentrum liegen.
Das Besucher- und Informationszentrum südlich der Straße liegt auf der Gemarkung Baiersbronn im Landkreis Freudenstadt und gehört zum Regierungspräsidium Karlsruhe.
Das Verwaltungsgebäude nördlich der Straße liegt auf der Gemarkung der Gemeinde Seebach im Ortenaukreis und gehört zum Regierungspräsidium Freiburg.“
Ziel des Nationalparks
Hautnah soll den Besuchern die Natur nahegebracht werden. Man wolle nicht nur die Köpfe, sondern auch die Herzen der Menschen gewinnen – „ dafür legen wir heute eigentlich den Grundstein, nicht nur für das Gebäude“, so Kretschmann.