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Standbild Erwins von SteinbachSteinbach im Baden-Badener Rebland        Google Maps

Die kleine Gemeinde Steinbach mit ca. 4000 Einwohner mit seinem Ortsteil Umweg gehört seit 1972 zur Stadt Baden Baden. Mit den Stadtteilen Neuweier und Varnhalt bildet die Gemeinde Steinbach das Baden Badener Rebland. Mitten durch den Ort Steinbach fliest der Bach Steinbach, er entspringt oberhalb von Neuweier am Völlerstein und mündet bei Weitenung in den Sandbach. Das Wahrzeichen der Gemeinde Steinbach ist die nahe gelegene Yburg.

Mit ca.325 ha bebaute Rebflächen in den drei Rebland Gemeinden, gehört das Rebland zu den größten geschlossenen Weinanbaugebieten Deutschlands. Überregional bekannt auch der hier angebaute Rieslingwein "Stich den Buben" der in Bocksbeuteln abgefüllt wird.

Sehenswürdig in Steinbach sind die Reste der mittelalterlichen Stadtmauer sowie die katholische Kirche St. Jakobus die zwar 1906/07 neu gebaut wurde, deren Reste aber aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammen. In der Kirche selbst sind Kunstwerke aus dem 15. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert zu bewundern.

Katholische Kirche St. JakobusKatholische Kirche St. Jakobus

Das Standbild Erwins von Steinbach, der auch als Baumeister bei der Errichtung des in nur ca. 50 km entfernten Straßburger Münsters mitgewirkt hat, und in Straßburg 1318 gestorben ist, ist in der Nähe des Friedhofs zu finden.

Steinbach besitzt mit dem Reblandmuseum, das im ehemaligen barocken Amtshaus untergebracht ist, eine Einrichtung in der heimatgeschichtliches gepflegt und gesammelt wird. Ausgestellt im Heimatmuseum sind u.a. historische Ortsansichten, eine Bildergalerie der Markgrafen sowie Modelle historischer Bauwerke: Dazu Funde aus der Lehmgrube Hettler, die sich in der Nähe der ehemaligen Ziegelhütte an der Gemarkungsgrenze zu Varnhalt befand. Auch zu bewundern das Uhrwerk des Kirchturms sowie Fotografien zur Vereinsgeschichte und zahlreiche Arbeitsgeräte der dörflichen Landwirtschaft und des noch heute betriebenen Weinbaus. Die Baupläne des Bühler Tores, des südlichen Tores der Stadtmauer finden sich ebenfalls im Steinbacher Heimatmuseums. Aus den Bauplänen zu erkennen, im 14 Meter hohen und 5 Meter breiten Tor sind ein Gefängnis, deren die kleine Stadt vier Stück hatte und die Wohnung des Torhüters untergebracht.

Geschichtes der Reblandgemeinde Steinbach

Die erste urkundliche Erwähnung Steinbachs findet sich im Jahr 1070, in einem Schreiben schenkt Bertold, Gaugraf der Ortenau dem Kloster Hirsau Güter sowie Reben und Waldungen des Kirchensatzes zu Steinbach.

Der Zusammenbruch des staufischen Reiches 1258 brachte auch in die badische Region unruhige Zeiten, Steinbach aber, am 23 August 1258 das Stadtrecht und damit auch das Recht einen wöchentlichen Markt abzuhalten. Das geschah auf Wunsch des Markgraf Rudolph von Baden, der bestrebt war sein Territorium zu schützen. Der zukünftige König Richard von Cornwallis verteilte zu dieser Zeit gerade reichlich Privilegien um Anhänger für seine Krönung zu gewinnen und entsprach dem Wunsch des Markgrafen nur allzu gerne.

So hielt Steinbach jeden Mittwoch einen Wochenmarkt ab, und Bürger aus nah und fern kamen zum Kaufen und Verkaufen, zum Neuigkeiten austauschen und zum Geschäfte abschließen. Mit dem Recht ein Stadtwappen zu führen ging auch das Recht ein Stadtsiegel zu führen einher.

Reste der Stadtmauer SteinbachReste der Stadtmauer

Auch wenn dadurch neue Steuern auf die Bevölkerung zukamen, Steinbach blühte durch das Stadtrecht in den kommenden Jahren auf, die Stadtmauer deren Reste heute noch zu sehen ist wurde errichtet, und ein Graben wurde gezogen. So um das Jahr 1300 sollte das geschehen sein, die Mauer umschloss aber nicht die gesamte Stadt, 450 Meter lang wird die Stadtmauer, und das bei einer maximalen Höhe von 7,20 Meter und einer durchschnittlichen Dicke von 1,30 bis 1,50 Meter. Zwei Tore, das Badener Tor und das Bühler Tor ließen Besucher und Bürger ein und ausgehen.

Die Fläche innerhalb der Gemeinde ist nur sehr klein, daher siedeln sich viele Bürger außerhalb der Stadtmauer an, diese so genannten Außenmänner verfügen aber nicht nur nicht über den Schutz der Mauern, sie haben auch weniger Rechte als die Bürger innerhalb der Stadtmauer. Ein Paragraf der Stadt regelt übrigens, wer Bürger der Stadt Steinbach ist, darin heißt es "Wer ein eigenes und nicht verpfändbares Gut besitzt, das eine Mark wert ist, der ist Bürger der Stadt".

der SteinbachDer Steinbach

400 Jahre nach Verleihung des Stadtrechtes wurde Steinbach völlig zerstört, im Pfälzischen Erbfolgekrieg plündern zur Zeit des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden französische Truppen die Stadt und lassen dabei "keinen Stein mehr, der auf einem anderen Stand". Es sollte lange dauern, bis Steinbach wieder vollständig aufgebaut war. Immer am ersten Wochenende im Juni finden in Steinbach die Mittelalterlichen Winzertage statt, die ansässigen Steinbacher Vereine bieten eigene Weine und viele Köstlichkeiten an. Ein buntes Programm begleitet die Festtage und lädt die Besucher zum staunen und mitmachen ein.

Am Ortsende in Richtung Neuweier zu finden ist ein Schwimmbad und die bekannt renommierte Südbadische Sportschule.

Der Blick auf Steinbach, aufgenommen in den Rebanlagen über dem Neuweier Schloss.

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