Schmetterlinge im Schwarzwald
Wer kennt sie nicht, die kleinen unruhigen Falter mit ihrem farbenprächtigen Aussehen, die im grazilen schnellen Flug von Blüte zu Blüte wechseln. Auch uns haben die Schmetterlinge, die wir bei unseren Wanderungen im Schwarzwald sehen können immer schon begeistert, ihre bunten Farben mit den teils fragilen Muster sind ein ständiger Begleiter bei unseren Wanderungen.
Irgendwann haben wir dann damit angefangen die unruhigen Gesellen mit der Kamera einzufangen. Das ist uns manchmal gut, oft aber schlecht (unscharf) gelungen. Viele Bilder sind leider nicht zur Veröffentlichung geeignet, eine Auswahl an geeigneten gibt es jetzt auf dieser und folgenden Seiten. Es sind noch nicht viele Arten, aber es kann ja wachsen, und die Bilder werden mit der Zeit bestimmt durch bessere ersetzt.
Dass die Schwingen der Schmetterlinge manchmal etwas verwaschen und ausgefranst aussehen liegt nicht immer an unserer Kamera, im Laufe ihres kurzen Lebens verlieren die Schmetterlinge an Schönheit, man spricht hierbei von "abgeflogenen"Tieren.
Wir haben bei unserer Recherche feststellen müssen, das manche Arten gleich mehrere Namen besitzen, die sogar regional unterschiedlich sein können. So schreiben wir auch den den wissenschaftlichen Namen dazu.
Da wir (noch) keine erfahrenen Schmetterlingskenner sind haben wir erstmal einige Bücher über Schmetterlinge gekauft und das Internet durchforstet. Am Ende dieses Artikel sind unsere Quellen vermerkt....
Schmetterlingsarten in Deutschland
In Deutschland sind rund 3700 Arten von Schmetterlingen bekannt, nur 185 Arten davon sind Tagfalter, der große Rest der Insekten sind Nachtfalter. Im Gegensatz zu den Nachtfaltern besitzen Tagfalter leicht keulenförmig verdickte Fühlerspitzen. Lepidopterologen, so der wissenschaftliche Name der Schmetterlingskundler unterscheiden die Tiere in folgende Familien:
Bläulinge (Lycaenidae)
Würfelfalter (Riodinidae)
Dickkopffalter (Hesperiidae)
Ritterfalter (Papilionidae)
Edelfalter (Nymphalidae) - Admiral (Vanessa atalanta)
Weißlinge (Pieridae) Baumweißling (Aporia crataegi)
Der Körberbau eines Schmetterlings
Der Körper eines Schmetterlings besteht aus Kopf, Brustbereich mit drei Segmenten an die sechs Beine und die Flügel angebracht sind sowie einen Hinterleib. Wie alle Insekten besitzt auch der Schmetterling ein äußeres Skelett aus Chitinplatten, die einzelnen Platten die ringförmig ausgebildet sind werden durch Gelenkhäute miteinander verbunden. Auch die Beine und die Fühler sind Ringförmig verbunden. Bei Tagfaltern sind die Fühlerspitzen leicht keulenförmig verdickt. Die Tiere besitzen große Augen, die sich aus vielen einzelnen sechseckigen Facetten zusammensetzen. Der Rüssel, der nur flüssige Stoffe aufnehmen kann, dient zur Nahrungsaufnahme.
Das Flügelmuster der Schmetterlinge
Für die vielfältigen Muster auf den Flügeln der Schmetterlinge sind Farbpigmente in den Schuppen, dafür sind stark abgeflachte Haare verantwortlich. Besonders schön sind Schillereffekte, die entstehen durch Lichtbrechung farbloser hohler Schuppen.
Der Schwarzwald ist Schmetterlingsland
Ganz Baden-Württemberg ist Schmetterlingsland, seine südliche warme Lage in Deutschland macht es den Schmetterlingen leichter sich hier anzusiedeln als in den nördlichen Bundesländern.
Der Lebensraum der Schmetterlinge
Schmetterlinge haben gar keine so großen Ansprüche an den Lebensraum, sie sind beinahe überall zu sehen, leider wird das "beinahe" immer mehr. Kein Überlebensraum für Falter sind zum Beispiel "Hochleistungsäcker" Monokulturen oder Wiesen die überdüngt sind, auf denen nur noch Gräser oder Löwenzahn wachsen.
Schmetterlinge bevorzugen neben Sonne und Wärme eine möglichst blütenreiche Vegetation, dann können die hübschen Falter an allen Bereichen angetroffen werden, an lichten Waldstellen. auf Obstwiesen, Ackerflächen, auch an Wegrändern und Feldwegen. Oftmals auch in Parkanlagen, Gärten und Friedhöfen oder einfach auf Blumenrabatten in unseren Städten.
Fortpflanzung und Entwicklung
Schmetterlinge sind holometabol, in jedem Teil ihrer Entwicklung - Ei, Larvenstadium, Raupenstadium findet eine völlige Umformung des Körpers statt. Die Weibchen der meisten Arten legen die Eier einzeln oder gruppenweise an der Futterpflanze ab, nach ein bis zwei Wochen schlüpft daraus die Jungraupe. Die Raupe wächst und wenn ihr die eigene Haut die nicht mitwachsen kann, zu eng wird häutet sie sich, das geschieht in der Regel vier bis fünf mal. Die letzte Häutung findet nach vier bis sechs Wochen statt, sie endet mit der Wandlung der Raupe zur Puppe.
In der weiteren Phase, die man die Puppenruhe nennt, wird die Raupe zu einem Falters umgeformt. Dabei werden die Organe abgebaut oder umgeformt und zu Organen eines Falters umgebildet. Am Ende platzt die Puppenhaut auf und der noch Schmetterling mit noch anliegenden Flügeln erscheint. Die sind noch weich und schlaff, durch einpumpen von Körperflüssigkeit werden die Flügelflächen in ihre Form gebracht.
Das Leben der Falter ist je nach Art sehr unterschiedlich, reicht von wenigen Tagen bis 10 oder 11 Monaten beim Zitronenfalter.
Wie überwintern Schmetterlinge
Einige Schmetterlingsarten überwintern als Ei, Raupe oder Puppe, als Falter überwintern in Deutschland 6 der 185 Tagfalterarten. Einige Arten wie der Admiral überwintern mittlerweile in unseren Breiten indem sie wettergeschützte Unterkünfte in Baumhöhlen oder Gebäuden aufsuchen. Die Schmetterlinge die bei uns in den Höhenlagen des Schwarzwalds überwintern überleben die kalte Zeit jedoch nicht.
Als Falter überwintern: Kleiner Fuchs, Großer Fuchs, Tagpfauenauge, C-Falter, Trauermantel, Zitronenfalter
Andere Arten können in unseren Breiten im Winter nicht überleben, sie überwintern aber je nach Art als Ei, Raupe oder Puppe. Für den Arterhalt reicht bei einigen Arten die Menge der überlebenden Tiere trotzdem nicht aus. Für den Arterhalt ist entscheidend, dass im Frühsommer Falter aus wärmeren Gebieten einwandern.
Es gibt einige Schmetterlingsarten, die wie die Zugvögel in wärmere Länder fliegen und dort überwintern, dazu fliegen diese "Wanderfalter" jedes Jahr über die Alpen in den Mittelmeerraum, einige sogar bis in den Amerikanischen Raum oder in die Tropen Afrikas. Einzelne Arten, wie etwa das Taubenschwänzchen oder der Distelfalter, legen dabei bis zu zweitausend Kilometer zurück.
Informationen zum Urheberecht
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Unsere Quellen:
Bücher:
Kosmos-Naturführer - Welcher Schmetterling ist das?
Kosmos-Naturführer - Der Kosmos Schmetterlingsführer
Ulmer -Naturführer - Schmetterlinge Die Tagfalter Deutschlands
Internet:
http://www.lepiforum.de/
https://www.welt-der-schmetterlinge.de/
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/schmetterlinge/