Die Badener Höhe Google Maps
Die Badener Höhe im Nationalpark Schwarzwald ist auch der höchste Punkt auf der Gemarkung Baden-Baden, es ist der nördlichste Gipfel des Schwarzwalds mit 1002,5 m ü. NN und liegt nicht weit entfernt von der Schwarzenbachtalsperre oberhalb des Forbacher Ortsteils Herrenwies. Viele Besucher und Wanderer waren bereits auf der Badener Höhe, allein schon durch die Tatsache, dass der berühmte Westweg über die Gipfelkuppe führt.
Die Grundsteinlegung für den Friedrichsturm auf der Badener Höhe erfolgte am 8. Juni 1890 durch Großherzog Friedrich I. von Baden der den 34 m hohen Turm aus Buntsandstein am 5. Oktober 1891 einweihte, daher auch der Name „Großherzog Friedrich-Thurm“. Am 5. Oktober 1991 feierte der Friedrichsturm auf der Badener Höhe seinen 100 jährigen Geburtstag. Inzwischen sind seither bereits mehr als 20 Jahre vergangen.
Der Grundsteinlegung voraus gegangen war die Gründung der Baden-Badener Sektion des Schwarzwaldvereins am 24. November 1884. Acht Wanderbegeisterte trafen sich in Baden-Baden im „Hotel zum Deutschen Hof“. Sie wollten die Umgebung im näheren Umkreis erschließen, Wanderwege markieren, Aussichtspunkte schaffen, Schutzhütten bauen und Bänke zum Ausruhen aufstellen. Ein Gedenkstein etwa 1 km entfernt am Wanderweg zum Herrenwieser See erinnert an den Gründungsvater der Baden-Badener Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins, an Philipp Bussemer. Neben dem Turm wurde 1974 vom Schwarzwaldverein eine Schutzhütte erbaut.
Vom Friedrichsturm weit über den Nordschwarzwald
Um eine atemberaubende Aussicht genießen zu können, muss man den Friedrichsturm mit seinen 145 Stufen und weitere 23 Stufen zur im Jahr 1930 ergänzten eisernen Kuppel besteigen. Hierfür wird man dann aber belohnt und kann weit über den Nordschwarzwald blicken, z.B. auf Herrenwies, den Herrenwieser See, den Mehliskopf ganz in der Nähe und die Hornisgrinde. Wenn es die Wetterlage zulässt sieht man bis über die Rheinebene hinweg zu den Vogesen und bei einem Blick nach Norden den Gebirgszug der Haardt am Ostrand des Pfälzerwaldes.
Wegen erheblichen Sicherheitsmängeln musste der Turm am 13. Dezember 2002 geschlossen werden. Aufgrund einer erfolgreichen Spendenaktion war es möglich die dringend notwendigen Restaurierungsarbeiten zügig durchzuführen so dass der Turm am 19. Juni 2003 wieder eröffnet werden konnte.
Die Badener Höhe war früher ebenso wie andere Hochlagen des Nordschwarzwalds stark bewaldet. Ab dem 14. Jahrhundet durften auf den ebenen Flächen Rinder weiden. Diese Art der Flächennutzung war nicht folgenlos: Nährstoffe gingen verloren, der Boden verdichtete sich vernässte und Moor bildete sich. Eine noch vorhandene Vegatationskarte der Badener Höhe zeigt eine Grindenlandschaft ähnlich wie sie auf der Hornisgrinde vorzufinden ist. Es wurde jedoch wieder mit Fichtenbäumen aufgeforstet, Zu jener Zeit konnte man die Aussicht auf die umliegenden Gebirgskuppen nur genießen, indem man auf den Friedrichsturm stieg.
Bereits bei den Stürmen Vivian und Wiebke im Jahr 1990 wurde viel Sturmholz beschert und Orkan Lothar, der am 2. Weihnachtsfeiertag 1999 über die Gipfel des Nordschwarzwaldes fegte, hatte verheerenden Schaden, dessen Spuren noch Jahrzehnte später zu sehen sind, hinterlassen. Das Landschaftsbild hat sich seither zunehmend geändert. Wurzelteller die senkrecht aufgestellt sind und bizarre Baumformen trotzen auf der Badener Höhe jeglichem Wind und Wetter. Und so, aufgrund dieses Einschnittes in die Natur erschließt sich auch ohne Turmbesteigung einen abwechslungsreiche Sicht. Früher bestanden die Wurzelteller aus Steinen und Erde und Wurzelbestandteilen, heute stehen nur die vertrockneten Wurzelverzweigungen gen Himmel.
Gipfelplateau der Badener Höhe ist Lebensraum für Auerwild
Das Gipfelplateau der Badener Höhe ist reich bewachsen mit Heidepflanzen, Heidelbeeren und Preiselbeeren, Birken, Buchen und die typischen Latschenkiefern sowie Borst- bzw. Pfeifengras. Diese neue Waldgeneration wächst zwischen den Überbleibseln des letzten Sturmes was die hier gesammelten Eindrücke zu einem unvergessenen Naturerlebnis machen. Und ein idealer Lebensraum für das Auerhuhn, dem Charaktervogel des Schwarzwaldes.
Jährliche Waldpflegeaktionen mit ehrenamtlichen Helfern, wie z.B. auch Schulklassen, die sich hier mit ihrem Lehrer arrangieren, werden durchgeführt. Hierbei werden z.B. Fichten entnommen, damit das Wachstum von Kiefer, Vogelbeere, Heidelbeere und Buche gefördert wird und sich artenreiche und lichte Wälder entwickeln können. Dadurch sollen notwendige Wachstumsbedingungen für wilde Heidelbeeren geschaffen werden, die die Nahrungsgrundlage für das Auerwilds darstellt, das sich sowohl von den Beeren als auch von den jungen Trieben ernährt.
Die Badener Höhe erreichen
Die Badener Höhe lässt sich aus mehreren Richtungen erreichen. Der Gipfel der Badener Höhe ist sowohl zu Fuß mit festem Schuhwerk als auch mit Mountainbike zu erreichen.
Von Herrenwies kommend führt der Weg der gelben Raute entlang bevor man nach ca. 3,5 Kilometer den Gipfel der Badener Höhe erreicht. Auf dem Westweg von Sand an der Schwarzwaldhochstraße kommend sind es 3,9 Kilometer zur Badener Höhe, vorbei am Naturfreundehaus Badener Höhe von welchem man einen Ausblick auf den Ort Herrenwies erhält zum Herrenwieser Sattel und dann noch etwa 1,5 km steil bergauf zum Friedrichsturm auf der Badener Höhe.
Wenn man bei der Schwarzenbachtalsperre vom Standort Schwarzenbachmauer aus startet sind es bis zum Herrenwieser See insgesamt etwa 4,2 Kilometer. Ob Wandern oder Mountainbiken, beides ist möglich.
Zuerst folgt man der blauen Raute und wechselt dann am Standort „Stauseeufer mit 675 m üNN auf den Westweg mit der roten Raute in Richtung „Seebachmündung“. Die Seebachmündung ist nach 400 m erreicht und dort geht man lt. dem Wegweiser in Richtung „Herrenwieser See“. Folgt man hier dem Westweg der weiter oberhalb des Seebachhofes links abzweigt, muss ein felsiger Pfad, der nicht mit dem Mountainbike befahren werden kann, bergauf überwunden werden. Hier führt der Westweg seitlich am Herrenwieser See vorbei und auf einem steinigen Pfad über den Zweiseenblick Richtung Bussemer Stein. Der Bussemer Stein liegt etwas versteckt und es kann leicht passieren, dass man diese Gedenkstätte mit Rastmöglichkeit am Seekopf übersieht und daran vorbeiwandert. Bis zur Badener Höhe sind es jetzt gerade noch 1,2 km, zunächst verläuft der Weg noch weitgehend eben bis er nochmals auf felsigem Gestein leicht ansteigt.
Für Mountainbike bietet es sich aber an, oberhalb des Seebachhofes weiter auf dem befestigten Forstweg zu fahren, es dauert lediglich länger bis die Badener Höhe erreicht wird, da ein Bogen mit einer knackigen Steigung gefahren werden muss. Immer auf diesem Forstweg bleiben, leider ist die Wegweisung hier etwas spärlich, eine Abzweigung nach links zum Herrenwieser See ist nicht beschildert.
Bevor der Gipfel der Badener Höhe erreicht wird gelangt man an eine Weggabelung mit einem Platz an der nochmals einem steinigen Pfad (Fahrrad schieben) nach rechts gefolgt werden muss (nach links geht es hier zum Bussemer Stein).
Von Forbach im Murgtal aus auf dem Westweg mit der roten Raute oder von der Roten Lache mit blauen Raute müssen längere Wege zurückgelegt werden.
Wandert bzw. kommt man mit dem Mountainbike aus Richtung der Roten Lache, erreicht man zuerst den Badener Sattel von welchem aus ein steil aufwärts führender Fußpfad den Weg etwas abkürzt. Bequemer, aber um einiges länger wandert oder fährt man mit dem Mountainbike ab Herrenwieser Sattel die letzten etwa 1,5 km auf einem breiten Forstweg bergauf.
Das anstrengende Biken/Wandern wird mit Erreichen der Badener Höhe mit Friedrichsturm aber mehr als belohnt, die beeindruckenden Landschaft rund um den Turm, der Friedrichsturm selbst und dir herrliche Ausblick lassen die Anstrengung schnell vergessen. Eine Schutzhütte, Bänke und Tische geben Platz und Gelegenheit zur Stärkung. Vesper muss natürlich mitgebracht werden.
Der Friedrichsturm bedarf ständiger Pflege
Mit Einverständnis des Städtischen Forstamts und Kenntnis der angrenzenden Forstverwaltungen sowie des Städtischen Hochbauamts wird der Friedrichsturm auf der Badener Höhe, die Sitzbankgruppen und Rastbänke durch den Schwarzwaldverein Ortsgruppe Baden-Baden sauber gehalten und gepflegt. Da das Gestein bzw. Fugenmaterial im Friedrichsturm brüchig wird, müssen jährlich bis zu 8 Eimer Sand im Turminneren aufgesammelt werden. Die auf der Gipfelkuppe stehende Schutzhütte ist Eigentum des Schwarzwaldvereins Ortsgruppe Baden-Baden, welcher auch für die Prämie für einer Schutz-Versicherung aufkommt. Deren Vorsitzender-Wegewart schaut dreimal jährlich ob alles in Ordnung ist.
Der Schwarzwaldverein Ortsgruppe Baden-Baden hat ein Spendenkonto eingerichtet und freut sich über etwaige Spenden.
Informationen zum Urheberecht
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