Der Götterbaum – eine Gefahr für unseren Wald?
Der Götterbaum (Ailanthus altissima) aus der Familie der Bittereschengewächse ist ein Baum der durchaus viele positive Eigenschaften besitzt. Als invasive Baumart und Pioniergehölz kann er für unsere heimischen Bäume aber auch zu einer Gefahr werden.
Ursprünglich in China und Nordvietnam beheimatet ist er zweihäusig (es gibt männliche und weibliche Bäume), er kann aber auch zwittrige Blüten hervorbringen. Wie unsere Laubbäume gehört er zu den sommergrünen Bäumen.
Der Götterbaum besitzt ein großes Verbreitungsgebiet, heute ist der Baum auf sämtlichen Kontinenten außer der Antarktis zu finden.
Der Baum der selten älter als 50 bis 100 Jahre wird, kann auf guten Standorten Wuchshöhen bis zu 30 Metern erreichen, sein Stammdurchmesser kann dabei mehr als 1 Meter betragen. Ist der Standort nicht optimal, erreicht er auf nährstoffarmen, trockenen Standorten nur Höhen von 18-20 Metern. Es gibt ihn aber auch als Busch oder buschigen Halbbaum mit mehreren Stämmen.
Der bisher vermutlich älteste Götterbaum Deutschlands erreichte einen Stammumfang von 1,40 Meter, eine Höhe von 35 Meter und ein Alter von 150 Jahren.
Rinde/Borke/Triebe
Der Stamm des Götterbaums ist eher glatt, durch die rautenförmigen Lentizellen ist sie sehr charakteristisch. Die jungen Triebe sind fein behaart
Wurzeln
Mit seinen Pfahl und Seitenwurzeln, die sich in einem Umkreis bis zu 45 Meter ausbreiten können, besitzt der Baum wohl eine gute Standhaftigkeit gegenüber starken Winden. Bodennahes Wasser, aber auch das in tieferen Schichten vorhandene Wasser sollten mit diesem Wurzelsystem gut erreichbar sein. Der Baum kann sich auch über seine Wurzelausläufer ausbreiten.
Blätter
Die Blätter sind unpaarig gefiedert, ähneln in Form denen der Esche und Vogelbeere. Sie können jedoch sehr viel größer werden, 9 bis 30 Fiederblättchen mit einer Gesamtlänge von 30 bis 90 Zentimeter und 15 - 25 Zentimeter Breite sind nicht ungewöhnlich.
Die Blätter können an jungen Wurzelsprossen oder Stammausschlägen jedoch auch über einen Meter lang werden. Das größte bislang bekannte Blatt hatte eine Länge von 1,67 m.
Die Fiederblätter sind jedoch nur ein Teil des Blattes, sie bilden in ihrer Gesamtheit ein einzelnes Blatt.
Die Blattoberseite ist dunkelgrün, die Unterseite mit Drüsen, blaugrün und schwach behaart. Sie sind ganzrandig nur gegen Grund (mit einem Zahn) leicht gezähnt, gegen Ende zugespitzt.
Die Blätter sind beim Austreiben oftmals zuerst rot gefärbt, im Herbst wenn der Baum seine Blätter abwirft findet dann aber nicht immer eine Verfärbung (sonst gelblich) statt. Dies unterscheidet den Baum von anderen Bäumen doch sehr.
Blüten und Samen
Die Blütenzeit ist im Juni und Juli, dabei hängen die 10 - 20 Zentimetern langen, grünlich gefärbten Rispen am Baum, sie verbreiten besonders bei männlichen Blüten einen unangenehmen (spermaähnlichen) Duft.
Die Frucht die auf die Verbreitung durch den Wind setzt, besteht aus hellen pergamentartigen Flügeln, mittig mit einer kleinen Nuss. Die ca. 50 mm langen Flügelnüsse bleiben oft bis zum Winter am Baum hängen.
Samen und Rinde sind giftig
Hauptwirkstoff für seine Giftigkeit ist der Bitterstoff Quassin, so wird der Stoff in der biologischen Landwirtschaft als pflanzliches Insektizid verwendet. Auch bei Säugetieren ist der Wirkstoff nicht unerheblich, so kann er die Herzfrequenz senken und Lähmungserscheinungen hervorrufen.
Wie gelangt der Götterbaum nach Europa
Nach Europa gelangte der Baum durch den Jesuiten Pierre Nicolas d'Incarville nach Paris, das war wohl um das Jahr 1740, schon damals wurde der Baum zur Honiggewinnung eingesetzt.
In Berlin wurde er seit 1780 als Zierpflanze kultiviert.
Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es eine weitere Anbauwelle, dieses mal um Seide zu produzieren. Der für die Seidenproduktion zuständige Falter - Götterbaum-Spinner (Samia cynthia) wird gleich mit eingeführt.
Wildwachsende Götterbäume sind heute in den Innenstädten der größeren deutschen Städte häufig, auf Trümmerflächen traten sie genau wie die Robinien vermehrt nach 1945 auf.
Die positiven Eigenschaften des Götterbaums
- Die Baumart besitzt eine große Toleranz gegenüber Immissionen (rauchhart) Vor allem in Städten kann der Götterbaum zu einer Verbesserung der Luftqualität beitragen.
- Der Baum ist recht resistent gegen Salz und Trockenheit, für einen Stadtbaum eine gute Eigenschaft.
- Er ist bei Imkern sehr beliebt, sein Honig gilt heute in Europa als Spezialität. Der Honig besitzt ein wohlschmeckendes, muskatellerartiges Aroma, auch wenn er zunächst nicht gut riecht. In frischem Zustand ist er von grünlicher bis bräunlicher Farbe und zähflüssiger Konsistenz. Kandiert er, verändert sich die Farbe des Honigs zu schmutzigem Graugrün
- In der Medizin kann der Baum eine große Rolle spielen, so besitzt er in der traditionellen Chinesischen Medizin schon jetzt eine große Rolle. Eingesetzt wird er bei der Behandlung von Asthma, Epilepsie und Augenkrankheiten.
- In der Heilmittelforschung forscht man an verschiedenen Inhaltsstoffen die gegen Malaria, Krebs und HIV eingesetzt werden könnten.
- Das Holz des Götterbaums das in etwa die Farbe, Struktur und Eigenschaften von Eschenholz besitzt, könnte auch bei uns genutzt werden.
- In Hanglagen kann der Baum als Erosions- und Windschutz eine Schutzfunktion erfüllen.
Die negativen Eigenschaften des Götterbaums
- Der Götterbaum wächst nicht nur sehr schnell, Jahrestriebe von mehreren Metern sind nicht ungewöhnlich, er wächst vor allem überall. Besonders in der Stadt, wo er schon sehr lange als Zierbaum angepflanzt wird, breitet sich der Baum entlang von Straßen, Wegen und Eisenbahnlinien aus. Jede noch so kleine Brachfläche ist vor dem Baum nicht sicher.
- Der Baum bildet schon im 2-3. Jahr Früchte, dazu bildet er starken Stockausschlag und Wurzelbrut.
- Der Baum verursacht durch Wurzeln und Trieben Schäden an Mauern und Wegen, deren Beseitigung zu nicht unerheblichen Kosten führt.
- Die Pollen des Götterbaumes stellen ein neues potentielles Allergen dar.
- Findet er in Wäldern geeignete Wuchsbedingungen breitet er sich auch dort aus, er kann dabei bestehende Baumarten die durch Stress z.B Klima oder Schädlingen geschwächt sind verdrängen. So zeigt der Baum selbst eine große Trockenheitstoleranz, was im Klimawandel ein entscheidender Konkurrenzvorteil gegenüber einheimischen Baumarten darstellt. So kann die Baumart auf Trockenrasen-Flächen große Schäden am Ökosystem verursachen.
- Vielerorts behindern sie die natürliche Verjüngung im Wald, die Vielfalt der Baumarten und der dazugehörenden Pflanzen der Krautschicht verringert sich.
- Der Götterbaum neigt zu Kernfäule-Befall, je nach Grad kann so die Schutzwirksamkeit von Berg – und Hangwäldern beeinträchtigt werden.
- In unseren Breiten gilt der Baum als invasiver Neophyt. Das sind Pflanzenarten, die erst nach der Entdeckung Amerikas, infolge des weltweiten Waren- und Personenverkehrs, in einem Gebiet neu auftreten und dabei einheimische Pflanzen gefährden können. So wird der Götterbaum heute zu den hundert problematischsten invasiven Arten in Europa gerechnet. Die Art ist insbesondere dort problematisch, wo sie in Magerrasen und offene Wälder eindringt
- Einheimische Arten finden in dem Baum keinen Lebensraum, zudem wird der Götterbaum nur von wenigen Pflanzenfressern als Nahrung (Ausnahme Honig) akzeptiert, für die Biodiversität sehr schädlich.
Wie kann die Verbreitung des Götterbaumes verhindert werden
Den Götterbaum einfach „umsägen“ ist keine gute Idee, sein starker Stockaustriebes bewirkt hierbei nur das der Baum mehrere neue Stämme bildet.
Unterschiedliche Meinungen gibt es zum Erfolg beim Ringeln der Bäume, dabei wird ein breites Stück Rinde (ca. 20 Zentimeter breit) im Sommer des 1. Jahres bis auf einen schmalen Steg (ca. 10 %) rund um den Stamm entfernt. Der verbleibende Steg wird dann im nächsten Jahr entfernt.
Durch die Ringelung des Baumes wird der Saftstrom unterbrochen, was ein langsames Absterben des Baumes mitsamt der Wurzeln bewirkt. Zwei Jahre nach der Maßnahme kann der Baum schließlich gefällt werden.
Jungpflanzen sollten möglichst noch im ersten Jahr herausgerissen werden. Das Schneiden und Ausreisen der Stockausschläge und Wurzelbrut älterer Pflanzen kann, sofern es konsequent und mehrmals von Mai bis November geschieht Erfolg bringen. Das muss aber über mehrere Jahre, mindestens drei bis fünf Jahre geschehen. Gibt es die Möglichkeit mit dem Rasenmäher über die Jungpflanzen zu fahren, dann 5-6 mal im Jahr bodennah mähen, bitte über mehrere Jahre.
Eine chemische Bekämpfung mit dem Herbizig Galon (Triclopyr) ist möglich, dabei werden in den Stamm kleine Löcher gebohrt, in die ein Herbizid gefüllt wird. Nach dem Fällen kann die Schnittstelle damit bepinselt werden. In wie weit sich diese Verfahren bewährt haben, sollte ein Fachmann klären, eine professionelle Beratung wird hier empfohlen.
Wichtig ist, das Pflanzenmaterial zu entsorgen, es gehört nicht in den Kompost, Biotonne oder Grünschnitt. Typisch: lange Fiederblätter, reibt man an frischen Blättern, lässt sich ein eigentümlicher Geruch wahrnehmen. Die reifen hochroten geflügelten Fruchtstände erinnern aus der Ferne an Blumensträuße.
Typisch: Reibt man an frischen Blättern junger Triebe kann man einen Geruch wahrnehmen der zumeist als unangenehm empfunden wird.
Reife hochrote geflügelten Fruchtstände erinnern aus der Ferne an Blumensträuße
Wichtig: Der Götterbaum ist NICHT für die menschliche Ernährung geeignet! Giftig.
Quellen, alle November 2019:
Der Götterbaum – eine Gefahr für den Schweizer Wald? Von Jan Wunder, Michael Nobis und Marco Conedera. https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/invasive/wsl_goetterbaum/index_DE
Land Steiermark - Amt der Steiermärkischen Landesregierung
http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/beitrag/10743726/74837516/
Nobis, M. (2008): Invasive Neophyten auch im Wald? - Wald Holz 89, 8: 46-49.
Online-Version: 12.08.2008
https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/schaden/invasive/wsl_invasive_neophyten/index_DE
Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tterbaum
Info Flora
https://www.infoflora.ch/de/assets/content/documents/neophyten/inva_aila_alt_d.pdf
https://www.pflanzen-vielfalt.net/b%C3%A4ume-str%C3%A4ucher-a-z/g%C3%B6tterbaum/
Die Douglasie – ein Baum der Superlative
Reden wir mal über Größe
Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) sieht man in unseren Wäldern immer öfter. Sie wird von der Forstwirtschaft gerne und viel angepflanzt, ist die Douglasie doch ein hervorragender Holzlieferant.
Es gibt aber auch sonst einiges über den Baum zu berichten, denn die Douglasie hat so einiges zu bieten.
Fangen wir mit ihrer Größe an, in ihrer Heimat Nordamerika wird die Douglasie bis zu 100 Meter hoch und zählt damit zu den größten Baumarten der Erde.
Der derzeit höchste Baum der Erde ist ein Kalifornischer Küstenmammutbaum von etwa 116 Metern Höhe. Die höchste Douglasie, die man bisher gefunden hat (fossile Reste), war wohl 133 Meter hoch. Das ist auch deshalb beachtlich, weil die Wissenschaftler der Meinung sind „höher als 130 Meter kann ein Baum gar nicht werden, weil sein Kronendach dann einfach nicht mehr mit Wasser versorgt werden kann.
Auch wenn diese Dimensionen bei uns lange nicht erreicht werden, ist eine Douglasie der höchste amtlich vermessene Baum Deutschlands, vielleicht sogar des Kontinents. Eine als „Waldtraut vom Mühlwald“ bekannte Douglasie, sie wurde 1913 als dreijährige Pflanze an den jetzigen Standort im Freiburger Stadtwald gepflanzt. Mit einem Alter von nur wenig über 100 Jahren besitzt der Baum also schon eine Höhe von ca. 65 Metern, der Stammumfang am Fuß beträgt über 3 Meter (Stand 2019).
Es gibt bei uns keine vergleichbaren Bäume, auch keine Fichten oder Tannen die so hoch in den Himmel ragen wie die Waldtraut vom Mühlwald aus dem Freiburger Stadtwald.
Die Douglasie ist natürlich eine fremdländische Baumart
Die Douglasie hat einen Nachteil, sie ist keine einheimische Baumart, dass sie jetzt in Zeiten des Klimawandels verstärkt angebaut werden soll, stößt besonders bei Naturschützern auf wenig Gegenliebe. Das liegt vor allem daran, dass unsere einheimischen Arten mit dem Baum noch nicht allzu viel anfangen können. So ist z.B ein Nachteil des Baumes seine Insektenarmut im Winter, wenige Insekten bedeutet leider auch wenig Nahrung für überwinternde Vögel. Das es um unsere Tierarten nicht gut steht, auch weil Naturschutz und Artenschutz unterschiedliche Anforderungen an Lebensräume stellt können Sie hier lesen!.
Man kann daran erkennen, dass 100 Jahre in unserer Natur lange nicht reichen um einen Baum einzugliedern. Dass es anders geht, zeigt die Douglasie in ihrer Heimat in Nordamerika, dort gilt sie als diejenige Baumart mit der höchsten Vielfalt an auf und von ihr lebenden wirbellosen Arten.
Das war bei uns in Europa aber nicht immer der Fall, eine Douglasienart war einmal ein heimischer Baum, zur Zeit des Tertiärs – also vor rund 65 Millionen Jahren zeigen die Fundorte fossiler Holzreste, gab es sie noch überall in Europa. Im frühen Eiszeitalter (vor ca. 25 Millionen Jahren) starb der Baum dann aus.
Wenn wir den Paläobotanikern glauben dürfen, handelt es sich beim Anbau der Douglasien in Europa also nicht um eine Neueinführung, sondern um ihre Rückkehr in ein Gebiet, in dem sie früher schon einmal heimisch gewesen ist.
Wann ist die Douglasie denn wieder nach Europa gekommen
Die Douglasie gibt es in unseren Wäldern erst wieder seit dem Ende des 19. Jahrhundert, somit sind unsere Douglasien-Bäume in Deutschland noch keine 150 Jahre alt. Kein hohes Alter wenn man bedenkt, dass die Douglasien in ihrer Heimat an die 500 Jahre aber auch schon bis über 1400 Jahren (nachgewiesen) erreichen können.
In ihrer nordamerikanischen Heimat wurde die Douglasie Im Jahr 1795 von dem schottischen Arzt und Botaniker Archibald Menzies entdeckt . Die bei uns geläufige Bezeichnung Douglasie bezieht sich auf den zweiten wichtigen Mann im Leben des Nadelbaumes, den Schotten David Douglas, der die Douglasie 1827 nach England brachte, von wo sie ihren Siegeszug in Europa startete.
In England wurde die Douglasie zunächst in Gärten und Parks angepflanzt. Doch schon bald zeigte auch die Forstwirtschaft großes Interesse an dem Baum – die Einführung der Douglasie als Wirtschaftsbaum in ganz Mitteleuropa war die Folge.
In ihrer Heimat finden sich mehrere Douglasien-Arten, bei uns findet sich forstwirtschaftlich interessant nur die Küstendouglasie. Sie besiedelt in ihrer Heimat Höhenlagen bis 1650 Meter, bevorzugt tiefgründige, grobkörnige Böden mit mittlerem Nährstoffgehalt (Sand). Da sie zu den Halbschattenbaumarten gehört, gedeiht sie auch an weniger sonnenexponierten Lagen. In puncto Wasserversorgung beweist die Douglasie ihre Anpassungsfähigkeit. Die in unseren Breiten reichlichen Niederschläge begünstigen das Wachstum des Baums, mit ihrem tiefen Wurzelsystem kann sie im Gegensatz zur Fichte aber auch längere Trockenperioden ohne Feuchtigkeit überstehen. Ihrem stabileren Wurzelsystem verdankt es die Douglasie, dass sie auch auf trockenen Böden bisher nur wenig durch Borkenkäferbefall gefährdet ist.
Das liegt auch am Immunsystem des Baums. Weil sie viel Harz produziert, ist die Douglasie von Natur aus hartnäckig gegenüber Schädlingen. Nach von Wild verursachten Schäden ist die Douglasie in der Lage, sich schnell zu regenerieren.
Die Rinde der Douglasie sieht in jungen Jahren olivgrün aus, sie ist mit Harzblasen übersät, wenn man die öffnet kommt ein angenehm nach Orangen riechendes Harz heraus. Auch die Nadeln riechen danach, werden sie zerrieben, lässt sich ein aromatischer Geruch wahrnehmen, der an Orangen erinnert. Die zwei bis drei Zentimeter langen, weichen Nadeln sind stumpf und besitzen auf der Unterseite zwei weiße Streifen.
Heilwirkung & medizinische Nutzung
Auch das ätherische Öl der Douglasie wird verwendet, wie andere Baumöle findet auch das Öl der Douglasie in der Aromatherapie Verwendung, in Stresssituationen soll es befreiend auf Körper und Seele wirkten. In einer Duftlampe verwendet sorgt Douglasien-Öl kombiniert mit Lavendel und Grapefruit für eine als angenehme empfundene Erfrischung des Raumes.
Es braucht ja immer auch ein Fazit
Was sagen unsere Forst Wissenschaftler? Im Waldbau der Zukunft besitzt sie vielerorts waldbauliche Vorteile gegenüber heimischen Bäumen. Ihre Anspruchslosigkeit und Anpassungsfähigkeit ist besonders im Hinblick auf den Klimawandel und die damit verbundene Zunahme von Extremwetterereignissen bedeutsam.
Unabhängig von diesen Vorteilen ist die Baumart immer noch ein Neophyt, wenn auch keine invasive Art, daher sollte die Douglasie möglichst nur in wenigen Prozenten den Mischbeständen beigemischt sein.
Informationen zum Urheberecht
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Quelle: https://www.sdw.de/cms/upload/pdf/Die_Douglasie.pdf
Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
Die Spätblühende Traubenkirsche auch Herbst-Kirsche, Amerikanische Traubenkirsche oder Black Cherry genannt kommt, wie der Name schon sagt aus den USA bzw. Kanada. Die Baumart die um die 200 Jahre alt werden kann, erreicht in ihrer Heimat Höhen bis fast 40 Meter, ihr Durchmesser in Brusthöhe gemessen kann dabei mehr als 1 Meter betragen. Bei uns wächst sie oft Strauchartig oder als kleiner Baum mit Höhen von 10 bis maximal 20 Meter Höhe.
In einigen Fällen, z. B. im Freiburger Mooswald, treten Exemplare mit bis zu 30 m Höhe auf.
Sie wird als Pionierbaumart bezeichnet, besitzt sie doch in ihrer Jugend eine relativ hohe Schattentoleranz. Für ein ideales Wachstum ist später aber ausreichend Sonne erforderlich ansonsten verkümmert die Pflanze.
Die Blüte die des Baumes und damit die Samenproduktion kann bei einem freistehenden Baum/Strauch ab dem 7. Lebensjahr erfolgen, sind die Lichtverhältnisse schlecht, erfolgt die Blüte frühestens nach ca. 20 Jahren.
Standortansprüche
Die Spätblühende Traubenkirsche ist relativ frosthart und anspruchslos. Am besten wächst sie auf sandigen Böden in kühlen, feuchten aber lichten Wäldern. Auf moorigen, staunässigen oder extrem trockenen Böden finden wir sie normalerweise nicht.
Rinde/Borke/Triebe
Die Rinde ist dunkelbraun, glatt bis querrissige Borke
Die Rinde junger Zweige ist kahl. Die Langtriebe besitzen eine Endknospe.
Wurzeln
Senkwurzeln die bis 120 cm Tiefe reichen können, die werden von der Pflanze aber nur bei entsprechenden Bodenverhältnissen ausgebildet. Sie besitzt jedoch ein breites Wurzelsystem aus, das bis zu 60 cm Tiefe reichen kann. Es ist ihr dabei möglich sich durch Wurzelbrut und Stockausschlag zu vermehren.
Blätter
Die Blätter der späten Traubenkirsche sind am Rande leicht gesägt, kräftig grün, auf der Oberseite stark glänzend. Die Unterseite der Blätter ist heller, an der Mittelrippe findet sich häufig ein dunkelbrauner Haarfilz. Die 4 – 12 cm langen Blätter sind länglich eiförmig, zugespitzt. Im Herbst nehmen die Blätter lebhaft gelbe bis orange Farben an.
Blüten und Samen
Die weißen duftenden Blüten der Kirsche stehen Ende Mai/Juni in Aufrechten Trauben zu ca. 30 Blüten, die Blütenstiele sind 3-6 mm lang. Sie werden von Schwebfliegen und Bienen bestäubt.
Die kleinen (ca. 7-10 mm) Kirsch-Früchte besitzen nur wenig Fruchtfleisch. Sie sind zuerst von violett-roter Färbung, in der Reife werden sie schwarz. Sie schmecken süß aromatisch, haben aber einen unangenehm bitteren Nachgeschmack.
Gefressen werden sie von Vögeln, Damwild, Wildschwein und Fuchs, nach der Darmpassage bei Singvögeln sind sie besser keimfähig.
Sonstiges
Man kann die Spätblühenden Traubenkirsche mit unserer einheimischen Art, der gewöhnlichen Traubenkirsche (Prunus padus) verwechseln. Diese hat aber eher mattgrüne Blätter und die Blütenstiele die nicht 3-6 mm sondern 10-15 mm lang sind.
Wie gelangt die Spätblühenden Traubenkirsche nach Europa
Die Traubenkirsche wurde wohl im Jahr 1623 wegen ihres Zierwertes und ihres wertvollen Holzes nach Europa (Frankreich) eingeführt, nach Deutschland kam sie 1685. Da die Pflanze bei uns aber eher als Strauch oder kleiner Baum wächst, hat sich die Hoffnung nicht erfüllt.
Bis ins 20. Jahrhundert wurde sie zur Festlegung von Dünen, zur Aufforstung von Heideflächen, als Wind- und Brandschutz, und zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit angepflanzt.
Die positiven Eigenschaften der Spätblühenden Traubenkirsche
- Für Insekten ist die Art im Vergleich zu unserer einheimischen Traubenkirsche durchaus interessant, so wurden auf der Spätblühenden Traubenkirsche zwar eine geringere Dichte, dafür aber eine größere Vielfalt von Insektenarten. Das Verhältnis von Spezialisten zu Generalisten ist hierbei etwa gleich.
- Das Holz der Traubenkirsche eignet sich bei Bäumen immer noch zur Holzproduktion. Auf guten sandigen Böden kann die Art im Alter von 50 bis 80 Jahren ein Brusthöhendurchmesser von 50 bis 60 cm erzielen.
- Die im Herbst fallen sind bei Waldbauern durchaus gern gesehen, sie zersetzen sich gut und bilden dabei einen hervorragenden Humus.
Die negativen Eigenschaften der Spätblühenden Traubenkirsche
- Flachgründige Rohhumus- und Torfböden wie sie in Heiden oft zu finden sind bietet der Traubenkirsche ideale Wuchsbedingungen, hier behindert die Spätblühende Traubenkirsche stark die Erhaltung der baumarmen Kulturlandschaft.
- Die Durchführung einer Bekämpfung der Späten Traubenkirsche ist sehr aufwendig, da die Bäume alljährlich riesige Mengen an Beeren und damit an Saat produzieren. Die Ausbreitung der Samen geschieht durch Vögel, wobei die Saat (Kerne) mehrere Jahre lang keimfähig ist.
- In Wälder verdrängt die Traubenkirsche durch ihre starke Ausbreitung im Unterwuchs die Naturverjüngung der einheimischen Arten.
- In Kulturen von Obstbäumen und Weinreben kann die aus der Südschweiz eingeführten Kirschessigfliege auf der Spätblühenden Traubenkirsche überleben und bei günstigen Wetterbedingungen Epidemien in den Kulturen auslösen.
Wie kann die Verbreitung der Späten Traubenkirsche verhindert werden
Die Pflanze zeigt eine ausgeprägte Fähigkeit zu Stockausschlag. Nach Rodung können auch aus im Boden verbliebenen Wurzelfragmenten erneut Jungpflanzen werden.
Jungbäumchen können entweder mit dem Freischneider ausgemäht, mit dem Spaten ausgegraben oder von Hand ausgerissen werden. Eine Ringelung älterer Bäume ist möglich, am besten mit der Kettensäge, wobei die Rinde hier auf mindestens 50 cm breite entfernt werden muss. In ehemaligen militärischen Übungsgeländen wird die Traubenkirsche durch Beweidung mit Pfauenziegen geringgehalten.
In ehemaligen Feuchtgebieten die durch Menschenhand eine Trocknung erfahren haben, kann durch das Wiederherstellen früherer Zustände, so z. B. die Wieder Vernässung die Traubenkirsche zurückgedrängt werden.
Die Bekämpfung der späten Traubenkirsche ist sehr kostenintensiv, der Erfolg dabei alles andere als sicher. Inzwischen ist man in vielen Gebieten aber dazu übergegangen, die Spätblühende Traubenkirsche als Teil in unseren Wäldern zu akzeptieren. So werden nun die verschiedenen Möglichkeiten ihrer Nutzung (Biomasseproduktion, Wertholzproduktion) in Erwägung gezogen.
Wichtig: Giftige Teile der Spätblühenden Traubenkirsche
Die Rinde und der Samen enthält Blausäure, den giftigen Wirkstoff Cyanglykosid Prunasin, wird der Samen nicht zerbissen, wird das Gift aber (nach meinen Kenntnissen) nicht freigesetzt.
Quellen alle Dezember 2019
Torsten Vor, Hermann Spellmann, Andreas Bolte, Christian Ammer (Hrsg.) Potenziale und Risiken eingeführter Baumarten
https://waldbauernverband.de/2010/cms/upload/pdf-dateien/Invasivitaet_2015-02_Studie_Potenziale_Risiken_eingefuehrter_Baumarten.pdf
Regina Petersen - Kurzportrait Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
https://www.waldwissen.net/waldwirtschaft/waldbau/wuh_prunus_serotina/index_DE
Erfahrungen mit der Bekämpfung der Spätblühenden Traubenkirsche (Prunus serotina) in Schleswig-Holstein in den Jahren 1977 bis 2004 - Dr. Kuno Brehm
https://neobiota.bfn.de/fileadmin/NEOBIOTA/documents/PDF/prunus_serotina_kontrolle.pdf
Johannes Marabini - Zurückdrängen der invasiven Späten Traubenkirsche (Prunus serotina) durch Ziegenbeweidung
https://www.anl.bayern.de/publikationen/anliegen/doc/an36201marabini_2014_prunus_serotina.pdf
Regina Petersen - Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt
https://www.nwfva.de/fileadmin/user_upload/Verwaltung/Publikationen/2016/Petersen_R_2016_Sp_Traubenkirsche_Jahresbericht_biol_Vielfalt_Schleswig_Holstein.pdf
Invasive Neophyten: Bedrohung für Natur, Gesundheit und Wirtschaft
https://www.infoflora.ch/de/assets/content/documents/neophyten/inva_prun_ser_d.pdf
Spätblühende Traubenkirsche: Waldpest oder Waldbaum, je nach Waldbaukontext - Bart Nyssen, Bart Muys, Uwe Starfnger, Marco Conedera
https://www.dora.lib4ri.ch/wsl/islandora/object/wsl%3A16364/datastream/PDF/Nyssen-2018-Sp%C3%A4tbl%C3%BChende_Traubenkirsche-%28published_version%29.pdf
Neubürger in der saarländischen Tier- und Pflanzenwelt
https://www.saarland.de/dokumente/thema_naturschutz/Spaete_Traubenkirsche.pdf.pdf
Artensteckbrief von: Dr. Uwe Starfinger & Prof. Dr. Ingo Kowarik, Institut für Ökologie der TU Berlin
https://neobiota.bfn.de/handbuch/gefaesspflanzen/prunus-serotina.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Sp%C3%A4tbl%C3%BChende_Traubenkirsche
Eschen-Ahorn (Acer negundo)
Er gehört zu den 30 invasiven Neophyten in Deutschland, der Eschen-Ahorn aus der Gattung der Ahorne kommt aus dem östlichen Nordamerika Kanada bis Florida. Er wächst dort ursprünglich nur in den Auenwäldern, auch in den Tälern des Ohio und Mississippi. Der sommergrüne Baum wird in der Regel nur ca. 50 Jahre alt, wohl um das auszugleichen wächst er in seiner Jugend sehr schnell. So wird er in der Regel 10-15 Meter hoch, er kann aber auch bis zu 20 Meter hoch werden. Sein Stammdurchmesser beträgt dann in der Regel nicht mehr als 50 Zentimeter, er kann aber auch mehrere dünnere Stämme ausbilden.
Die 5 bis 10 Meter messende an sich aufgelockerte Krone der Bäume ist im Inneren durch viele Wasserreiser an Stamm und Ästen verdichtet, alte Stämme sind oft übergelehnt bis niederliegend.
Der Eschen-Ahorn gilt als rauchhart und gegen Trockenheit unempfindlich was ihn für den städtischen Bereich interessant macht. Im Alter wird die Krone des Baumes oftmals brüchig was ihn windbruchanfällig macht.
Zur Holzverwendung konnte ich keine gesicherten Angaben finden, der Eschen-Ahorn wird in der Regel wohl nur als Brennholz oder für die Anfertigung von Faserplatten verwendet. Sein Holz soll wegen seiner weißen Farbe aber als Adern bei Intarsien Möbeln verwendet werden.
Standortansprüche
Als Baum der Auenlandschaft gedeiht er auf allen wassernahen Standorten besonders gut. Er braucht Sonne bis lichten Schatten, ansonsten wird seine Krone ausladend schiefwüchsig.
Rinde/Borke/Triebe
Die junge graue/dunkelgraue oder graugrüne Rinde ist glatt, die Borke stark längsrissig, junge Zweige sind blauweißlich oder grün, oft bereift.
Wurzeln
Der Eschen-Ahorn ist ein Flachwurzler, leicht anwachsend und wenig empfindlich
Blätter
Die Blätter ähneln denen anderer Ahorn Arten, sind aber unpaarig gefiedert. Sie sind eher dünn, oben lichtgrün, unten heller und oft dünn behaart.
Ein Blatt wird gebildet von meist 3 bis 7 Blättchen die 2- und 3-lappig sein können, das gesamte Blatt wird bis zu 35 Zentimeter lang. Die Einzelblättchen sind am Blattgrund glatt, werden dann zum Blattende hin gesägt. Betrachtet man den Stiel, fängt das unterste Paar nach einem langen Stiel an. Dieser ist dann mit einem 1 bis 2 Zentimeter langen Stiel am mittleren Stiel verbunden, beim nächsten Paar wird der Stiel kürzer, das letzte Blatt besitzt keinen Stiel mehr.
Blüten und Samen
Der Eschen-Ahorn ist zweihäusig getrenntgeschlechtig, es gibt weibliche und männliche Bäume.
Die Blüten erscheinen noch vor dem Laubaustrieb in März/April, die gelb-grünliche Blüten der weiblichen Bäume sind in hängenden Trauben sichtbar. Auch die männlichen roten Blütenstände sind sehr dekorativ.
Die paarweise geflügelten Früchte des Baumes, es können über 20.0000 Samen sein, sind bei uns meist taub. Sie ähneln denen des Bergahorns, reifen im Herbst und bleiben oft bis zum nächsten Frühjahr am Baum hängen.
Sonstiges
Der Baum zeichnet sich durch eine besonders schöne lichtgelb bis leuchtend orange Herbstfärbung aus, in Gärten finden sich verschiedene Sorten, oft eine Variation mit weiß gescheckten Blättern.
Wie gelangt der Eschen-Ahorn nach Europa
Als Zier- und Parkpflanze kommt die Art 1688 nach Europa, da der Eschenahorn in seiner Jugend besonders schnell wächst wird er gerne als Windschutz angepflanzt.
Die positiven Eigenschaften des Eschen-Ahorn
- Die Pflanze könnte wegen seiner hohe Photosynthese-Leistung positiv für die Verbesserung des städtischen Klimas sein.
Die negativen Eigenschaften des Eschen-Ahorn
- Durch seine rasante Verbreitung der Samen mit dem Wind kann er innerhalb kurzer Zeit offene Landschaften großflächig zuwuchern.
- Er toleriert auch anmoorige Böden mit hohem Grundwasserstand, die Heimat vieler einheimischer Spezialisten, die dadurch unterdrückt werden.
- Die Pflanze ist zwar konkurrenzschwach und für ein Baumleben nur kurzlebig, in naturnahen Auen und in Gewässernähe können die negativen Auswirkungen durch die rasante Vermehrung aber enorm sein.
- Gegenüber einheimischen Ahornen dienen die Samen nur wenigen Vogelarten als Nahrung, so werden die Samen des Eschenahorns nur von vier Vogelarten angenommen, die des Bergahorns dagegen von 20 Vogelarten.
Wie kann die Verbreitung des Eschen-Ahorn verhindert werden
Die Verbreitung der Pflanze zu verhindern wird wohl nur an Standorten in den Auen sinnvoll , aber wegen seiner hohen Reproduktionsrate sicher nicht ganz erfolgreich sein. Jungpflanzen kann man noch mit der Hand ausreißen. Einen älteren Baum zu fällen ist wegen seiner starken Stockausschlag-Bildung nicht zielführend. Samenbäume sollten durch Ringelung zum Absterben gebracht werden.
Wichtig: Giftige Teile des Eschen-Ahorn
Früchte und Sprösslinge enthalten eine abnormale Aminosäure namens Hypoglycin A, die ist für viele Tiere, insbesondere für Pferde und Esel tödlich giftig
Quellen alle Dezember 2019
https://www.bundesforste.at/fileadmin/wienerwald/PDF-DATEIEN/Projekte/Neobiota/Eschen-Ahorn__Acer_negundo_.pdf
https://www.biologie-seite.de/Biologie/Eschen-Ahorn
https://de.wikipedia.org/wiki/Eschen-Ahorn
https://www.stihl.de/baumlexikon-detailseite.aspx?idTree=16
https://www.bafg.de/DE/08_Ref/U3/02_neophyten/eschenahorn.pdf?__blob=publicationFile
http://www.holzwurm-page.de/holzarten/holzart/ahorn-eschen.htm
Diplomarbeit Benjamin Albert - Thema: Untersuchungen zur Situation von Eschen-Ahorn (Acer negundo, L.) im Leipziger Stadtwald
https://www.leipziger-auwald.de/upload/Downloadordner/Dokumente/Albert_B._2011_Untersuchungen_zur_Situation_von_Eschen-Ahorn_Acer_negundo_im_Leipziger_Stadtwald.pdf
Ambrosia artemisiifolia L., Beifußblättrige Ambrosie
Ambrosia artemisiifolia kommt ursprünglich aus Nordamerika, dort ist sie als Ragweed bekannt. Heute findet man die Pflanze aber fast überall in den USA, auch in vielen Ländern der EU.
Die als hochallergen bekannte und gefürchtete Beifuß-Ambrosie hat sich in den letzten Jahren in ganz Deutschland ausgebreitet. Die Pflanze gilt als der Hauptverursacher des Heuschnupfens an dem im Sommer Millionen von Menschen leiden, sie steht daher in vielen Ländern auf der schwarzen Liste der zu bekämpfenden Pflanzen.
Weitere Namen der Pflanze, die zu den Korbblütengewächsen (Asteraceae) gehört, sind Beifußblättrige Ambrosie, Aufrechtes Traubenkraut und Beifußblättriges Traubenkraut. Von der Gattung Ambrosia gibt es weltweit etwa 40 Arten.
In Europa kommen insbesondere das Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia) sowie seltener das Dreiblättrige Traubenkraut (Ambrosia trifida) und das Ausdauernde Traubenkraut (Ambrosia psilostachya) vor, alle Arten sind Neophyten.
Standorte/Wuchsbedingungen
Die Beifuß-Ambrosie gehört zu den licht- und wärmeliebenden Pflanzen. Da sie auf ausreichende Niederschläge im Sommer angewiesen ist, gibt es sie im sommertrockenen Mittelmeerraum und in den Alpen nicht. Sie stirbt jedes Jahr nach den ersten stärkeren Frösten ab.
Erkennungsmerkmale
Die einjährige Pflanze ist von Grund an reich verzweigt, je weiter es nach oben geht umso mehr verzweigt sie sich. Wird sie voll besonnt und hat sie genügend Platz, wächst sie stark in die Breite. Typisch für die Ambrosia ist die kerzenleuchterartige Anordnung der Blütenstände.
Die doppelt fiederteiligen Blätter sind auf der Blattoberseite grün, auf der Blattunterseite ebenfalls grün, aber etwas heller. Der Stängel ist stark behaart und grün, er verfärbt sich im Laufe der Zeit rötlich. Das Hauptwachstum der Pflanze beginnt erst Ende Juni, dann wird die Ambrosia bei uns zwischen 0,2 Meter und 1,5 Meter, bei entsprechender Konkurrenzsituation oder gut mit Wasser versorgten Böden auch schon mal 2 Meter groß.
Die Pflanze ist einhäusig, männliche und weibliche Blüten sind getrennt voneinander auf einer Pflanze vorhanden. Sie bildet zwischen Juli und Oktober Blüten, die unscheinbaren, männlichen Blütenstände befinden sich am Ende der behaarten Triebe. Die weiblichen Blüten sind in Knäueln in den Achseln von Blättern angeordnet. Die meist einzige weibliche Blüte mit ihrem unterständigen, zweifächrigen Fruchtknoten wird von der behaarten vier- bis siebenzähnigen Körbchenhülle halb umschlossen. Die stark reduzierten Blütenkronblätter der weiblichen Blüte sind ohne Lupe nicht zu erkennen. Ihr Griffel trägt zwei Narben.
Die Pollen der männlichen Ambrosia werden in der Regel frühmorgens vom Wind verbreitet, wobei eine einzelne Pflanze bis zu einer Milliarde Pollen verbreiten kann. Allergiker reagieren bereits ab einer Konzentration von sechs Pollen pro Kubikmeter Luft empfindlich, bei elf Pollen pro Kubikmeter wird schon von einer starken Belastung gesprochen. Vergleicht man das mit Gräserpollen, ist das enorm, hier wird erst bei einer Konzentration von mehr als 50 Pollen pro Kubikmeter von einer starken Belastung gesprochen.
Die Ambrosia verbreitet ihre Pollen von Juli bis September/Oktober, es wurden sogar schon Pflanzen gesichtet die bis zum ersten Frost im November blühen. Das ist um so ärgerlicher, da Allergiker jetzt nachdem andere Pflanzen abgeblüht haben, nochmals verstärkt belastet werden.
Wird die Pflanze befruchtet, findet die Samenreife ab Oktober statt. Meist reifen die Samen erst über den Winter aus, ein vorhergehender starker Frost fördert noch die Keimungsrate. Die Samen können fast 40 Jahre keimfähig bleiben.
Wie gelangt die Ambrosia artemisiifolia L. nach Deutschland
Als unerwünschter „Beifang“ im Vogelfutter und mit dem Saatgut der Sonnenblumen werden Ambrosia-Samen auch heute noch nach Deutschland eingebracht.
Erstmals nach Deutschland eingeführt wurde Ambrosia im Jahr 1860, Getreidelieferungen in Hamburg hatten Saatkörner der Pflanze beinhaltet. So trat sie verstärkt an Verladeplätzen in Hafenanlagen und Bahnhöfen auf. Wie viele andere Pionierpflanzen nach dem 2. Weltkrieg fanden wir sie auch auf nicht geräumten Schuttfeldern.
Mit ihrem invasiven Ausbreitungstempo hat sie sich Zeit gelassen. Bis Ende der 1970er Jahre gab es nicht allzuviele Stellen in Deutschland an denen die Ambrosia in größeren Beständen zu finden war. Erst seit Anfang der 1990er Jahre kann eine verstärkte Ausbreitung der Pflanze, besonders auf offenen Bodenstellen und an Straßenrändern festgestellt werden.
Unterscheidungsmerkmale / Verwechslungsgefahr
Die Beifußblättrige Ambrosie kann mit verschiedenen anderen Pflanzen verwechselt werden.
Gemeine Beifuß
Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris L.), seine Blätter sind auf der Oberseite grün, die Blattunterseiten silbrig-weiß gefärbt. Die Stängel sind unbehaart, sieht man Ende Mai Pflanzen, die schon ca. 50 Zentimeter hoch sind, kann man in der Regel vom Gemeinen Beifuss ausgehen, da die Ambrosia zu dieser Zeit nicht höher als 20 Zentimeter ist.
Hundspetersilie
Hundspetersilie (Aethusa cynapium), ihre Laubblätter sind zwei- bis dreifach gefiedert mit fiederspaltigen, spitzen auf der Oberseite glänzenden Blättchen. Der Blütenstand ist doldenförmig, die Blüten weiß. Beim Zerreiben riechen die Blätter entfernt nach Knoblauch.
Rainfarn
Rainfarn (Tanacetum vulgare) seine Blätter duften wegen seiner ätherische Öle stark.
Ist die Ambrosie Pflanze giftig
Abgesehen von ihren Allergie auslösenden Pollen gilt die Pflanze nicht als Giftpflanze, für Menschen ist der Verzehr der Pflanze aber nicht geeignet.
Wie kann eine weitere Ausbreitung der Beifuß-Ambrosie verhindert werden
Damit eine weiter Ausbreitung verhindert wird, ist es wichtig, die Pflanzen spätestens im August noch vor der Samenbildung zu entfernen. Besonders Gartenbesitzer sollten ihren Garten regelmäßig auf Ambrosia-Pflanzen kontrollieren und sie mitsamt der Wurzel ausreißen und entsorgen. Es wird empfohlen das Ausrupfen blühender Pflanzen mit Augen- und Atemschutz zu tätigen. Die Pflanzenteile sollten nicht in den Biomüll oder auf den Kompost geworfen, sondern im Restmüll entsorgt.
Quellen alle Dezember 2019
https://neobiota.bfn.de/handbuch/gefaesspflanzen/ambrosia-artemisiifolia.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Traubenkr%C3%A4uter
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/pflanzen/pflanzenwissen/05465.html
https://www.infoflora.ch/assets/content/documents/neophyten/inva_ambr_art_d.pdf
https://www.pflanzen-vielfalt.net/wildpflanzen-a-z/%C3%BCbersicht-r-z/traubenkraut-beifu%C3%9Fbl%C3%A4ttriges/
http://www.ambrosiainfo.de/





