Baiersbronner Himmelsweg Bannwald-Tour
Wandern im Nationalpark Schwarzwald
Neun themenbezogene Rundwanderungen der Himmelswege zählt der Baiersbronner Wanderhimmel. Die Himmelswege unterscheiden sich in Strecken und Landschaften ebenso wie in den Anforderungen an die einzelnen Rundwanderungen, da die 11 bis 21 Kilometer langen Touren der Himmelswege hauptsächlich auf Pfaden und Steigen abseits der Forstwege auf der Gemarkung der Gemeinde Baiersbronn verlaufen. Alle Start bzw. Ziel-Orte der einzelnen Rundwanderungen sind auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Die Bannwald-Tour zeigt die verschiedenen Evolutionsphasen eines Baumes vom kleinen Bäumchen bis hin zum abgestorbenem Baum dem Totholz – das ist Bannwald erleben.
Kurze Wegbeschreibung
Vom Forsthaus Auerhahn im Hinterer Langenbach steil bergauf zur ehemaligen Falzhütte und dem Wildsee und dann auf urwüchsigem steilen Pfad die Karwand zum Eutinggrab mit Wildseeblick auf der Hochmoorebene erklimmen. Bei der 1 km entfernten Darmstätter Hütte besteht Einkehrmöglichkeit. Auf dem Westweg am Westhang des Altsteigerkopfs führt die Bannwald-Tour mit herrlichen Ausblicken in die Rheinebene hinab zum Seibelseckle wo erneut die Möglichkeit zur Einkehr in der Rasthütte gegeben ist. Vom Seibelseckle wandert man zur Brandhütte und auf einem schmalen Fußpfad hinab zum Schöner Felsen. Kurz vor dem Ziel kommen Sie am Wildgehege Hinterer Langenbach vorbei, in dem einige Rehe leben. Abgerundet eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle Rundwanderung bei der vor allem Trittsicherheit und festes Schuhwerk erforderlich sind. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Wanderung am Seibelseckle zu beginnen.
Länge der Strecke: ca. 13,4 km
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer, Trittsicherheit und festes Schuhwerk vorausgesetzt
Dauer der Wanderung mit Pausen: ca. 6 Stunden mit Pausen
Start/Ziel: Forsthaus Auerhahn Hinterer Langenbach , Einstiegsmöglichkeit in diese Rundwanderung besteht auch am Seibelseckle
Anfahrt/Rückfahrt:
Mit dem Auto entweder von Rastatt auf der B500 bis Seibelseckle, und dann auf dem Fahrweg zum Forsthaus Auerhahn
Mit öffentliche Verkehrsmittel: http://www.vgf-info.de/fahrplantarifauskunft/fahrplaene/
Wichtige Standorte:
Forsthaus Auerhahn Hinterer Langenbach
Ehemalige Falzhütte
Wildsee
Abstecher evtl. zum Eutinggrab mit Wildseeblick
Darmstätter Hütte
Lothardenkmal am Altsteigerkopf
Seibelseckle
Schöner Felsen
Ausführliche Wegbeschreibung
Gleich zu Beginn der Wanderung beim Forsthaus Auerhahn 705 m üNN beginnt ein steiler Aufstieg. Nach 200 m überqueren wir am Hartwaldwegle 731 m üNN den Forstweg geradeaus um dann gleich links abzubiegen. In Begleitung der gelben Raute wandern wir 700 Meter bergauf zum Harzwald 798 m üNN, wir gehen nach rechts und gleich darauf schräg links in den Waldweg.
In den Nationalpark Schwarzwald
Die Grenzen des Nationalpark Schwarzwald befinden sich in Höhenlagen über 800 Metern, ein aufgestelltes Schild zeigt uns an, dass wir uns jetzt auf Wegen im Nationalpark befinden.
Der Waldweg stößt nach 300 Meter auf einen Forstweg, wir müssen nach rechts und gleich schräg links in einen unbefestigten mit vielen Buntsandsteinen übersäten Waldweg. So wild und urwüchsig werden die Wege in einem Nationalpark wohl bald aussehen können, uns würde es gefallen, auch wenn es anstrengend und stets bergauf geht. An der Gabelung nach 400 Metern weist uns die Beschilderung Wildsee/Darmstätterhütte auf einen überaus holprigen, mit großen Buntsandsteinen belegten breiten Pfad steil bergauf, nochmals einen Forstweg, halten uns links und erreichen nach 200 Meter einen Forstweg. Wintersportlern wird der Forstweg bekannt vorkommen, es ist der Weg, auf dem die Gaiskopfspur für Langläufer verläuft. Wenige Meter links erkennen wir die Schlappachhütte. Wir müssen den Forstweg in einen naturbelassenen Pfad überqueren und nochmals einen Waldweg um auf dem schmalen Fußpfad ins Waldschutzgebiet/Bannwald weiter zu wandern.
Die ehemalige Falzhütte 975 m üNN erreichen wir nach etwa 300 Metern. Heute steht an dieser Stelle eine Infotafel „ Bannwald Hornisgrinde – Wilder See.
Seit Beginn der Wanderung haben wir nun 275 Höhenmeter überwunden. Bis zum See verläuft die Strecke nun leicht abwärts. Nach 300 Meter wandern macht der Weg eine scharfe Linkskurve und nach nochmaligen 470 m biegen wir in einer Rechtskehre in einen 1 km langen Fußfad ab, abermals zeigen Hinweisschildern, dass wir uns im Waldschutzgebiet und Bannwald befinden und zum Seeloch gelangen. Hier an diesem Weg kann der Besucher gegenüber einem Wirtschaftswald den natürlichen Kreislauf des Waldes erleben, neben Jungpflanzen und stattlichen Bäumen zeigen sterbende und abgestorbene Baumriesen alle Generationen eines Baumlebens. Der Bestand an Tier und Pflanzenarten ist an so einem Wald so auch um ein vielfaches höher als im Wirtschaftswald. Der Pfad wird zunehmend steinig und breiter und nach etwa 500 Meter Wanderung kommen wir am Wildsee an.
Der Wildsee, einer der schönsten Orte im des Nationalpark Schwarzwald
Einladend für eine Vesperpause liegt der Wildsee vor uns. Die Stille um uns herum lässt uns den Alltag vergessen. Der Wildsee, ein eiszeitlicher Karsee wird von den Besuchern im Nordschwarzwald nicht umsonst als einer der schönsten Orte im des Nationalpark Schwarzwald angesehen. So friedvoll der Wildsee vor uns liegt, so düster ranken sich einige Sagen um den See, am bekanntesten wohl Die Nixe vom Wildsee.
Hoch über der Karwand können wir die Eutinggrabstätte erkennen, eine Gruppe von Wanderern blickt auf den See herunter. Auf dem beinahe alpinen Fußpfad besteigen wir die 120 Meter hohe Karwand. Der alpine Fußpfad verlangt Trittsicherheit und angepasstes Schuhwerk. Während des Weges verdeutlichen uns auch hier die abgestorbenen Bäume und die neu gewachsenen Jungbäume, was Bannwald und Nationalpark bedeuten. Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Altes Leben stirbt, neues Leben erwacht.
Wir kommen an einer uralten und urwüchsigen Großvatertanne vorbei, die schon einige Stürme überstanden hat. Wer alte Fotos, aufgenommen vor 100 Jahren anschaut, der wird erkennen können, das sich der massive gedrungene Baum, der so gar nicht nach einer hohen majestätischem Baumriesen aussieht, kaum verändert hat.
Wildseeblick am Eutinggrab
Auf 1020 m üNN erreichen wir das Wildseewegle und treffen auf die Westweg Etappe 4 und Seensteig Etappe 3. Nach links kann es einen Abstecher zum Wildseeblick und Eutinggrab für einen atemberaubenden Blick auf den Wildsee von oben wert sein. Das Euting-Grab liegt etwas erhöht, die Urnengrab Euting-Grabstätte ist benannt nach Geheimrat Prof. Dr.Julius Euting (1839 bis 1913). Der gebürtige Stuttgarter war Direktor der Universitäts- und Landesbibliothek in Straßburg, Arabienreisender und Sprachforscher. Euting war zudem ein großer Förderer des Schwarzwaldvereins und des Vogesenclubs und ist auch heute noch als "Ruhesteinvater" in Erinnerung. Ihm als "Normalsterblichen" ist mit dieser Grabstätte etwas gegönnt worden, das heute sicher nicht mehr möglich wäre, zur damaligen Zeit hat er sich das hart erkämpfen müssen und nur die Anerkennung seiner Liebe zum Schwarzwald und großen Verdienste um den "sanften Schwarzwaldtourismus" hat im das ermöglicht.
Die Bannwald-Tour biegt nach rechts und nach weiteren 100 m auf einen Forstweg nach rechts ab. Am Standort Bannwald 1028 m üNN und den Infotafeln Bannwald Hornisgrinde-Wildsee folgen wir der Beschilderung nach links über den neu angebrachten Bohlensteg zur Darmstätter Hütte 1033 m üNN. Auf dem Forstweg abwärts zum Skilift Darmstätter Hütte 1010 m üNN, dann rechts mit dem Westweg (Seensteig 2 zweigt bei der Skihütte ab auf den oberen Weg).
Lothardenkmal am Altsteigerkopf
Das Lothardenkmal am Altsteigerkopf passieren wir nach fast 1 km. Nach den verheerenden Auswirkungen des Orkantief Lothar, das am 26. Dezember 1999 auch über große Teile des Schwarzwald hinweggefegte, wurden auf verschiedenen Gemarkungen Gedenksteine und Denkmäler errichtet. Hier und entlang der weiteren Wegstrecke gibt es atemberaubende Ausblicke auf Vogelskopf, Seebach, und in die Rheinebene, Mummelsee und Hornisgrinde eröffnen sich uns Wanderern. Im Herbst, wenn eine Inversionswetterlage herrscht, können wir manchmal auf ein Nebelmeer blicken, von manchem Schwarzwaldgipfel ist nur die Spitze zu sehen, ein wirklich einzigartiges Naturschauspiel.
Der Weg am Altsteigerkopf senkt sich langsam abwärts entlang des Westhangs in Richtung Norden auf den Hellmut-Gnändinger Weg, taucht in den Wald ein, an der Gabelung bei einer Hütte rechts sanft ansteigend. Das Nationalpark Schild zeigt uns dass dieses Gebiet hinzuzählt. Auf dem Entlastungsweg stößt nach 1 km der Seensteig hinzu und gleich darauf erreichen wir den Standort Seibelseckle. Die Rasthütte am Seibelseckle, im Winter bei Schnee einer der beliebtesten Treffpunkte für Wintersportler ermöglicht uns eine Einkehr zur Stärkung.
Wir wenden uns nach rechts, überqueren den Parkplatz, biegen in den Forstweg und folgen der gelben Raute und dem Bannwald-Tour Symbol ins Naturschutzgebiet. Die Wanderwege des Seensteig und Westweg verabschieden sich von uns in Richtung Mummelsee. Durch Fichtenwald auf breitem Forstweg leicht abwärts passieren wir nach 400 Meter den Pommerts-Brunnen (920 m), schlagen an der Gabelung den rechten Weg in Richtung Brandhütte ein, die kurz darauf vor uns liegt.
Die Brandhütte (850 m) ist eine offene Hütte mit Bänken im Inneren. Unmittelbar kurz vor der Brandhütte zweigt die Bannwald-Tour nach rechts abwärts auf einen naturbelassenen Pfad, dem Brandwegle. Im Zick-Zack führt er uns entlang am Hang 800 Meter abwärts zum Standort Brandwegle 725 m üNN. Wie biegen nach links auf den Forstweg ab und erreichen nach 100 m „Schöner Felsen“ 715 m üNN.
Wenn wir die Brücke nach rechts überqueren und etwas Abstand zu dieser gigantischen Felsformationen gewinnen, kommt der Fels in seiner ganzen Größe erst richtig zur Geltung.
Vorbei am Schöner Felsen, entlang am plätschernden Kesselbach, wandern wir 200 m zum Zeptbrunnen. An der Gabelung müssen wir nach rechts, wandern oberhalb des Wildgeheges entlang zum Hinterlangenbach Kesselbach 630 m üNN, geradeaus in Richtung Ortsmitte zum Standort Hinterlangenbach Mitte, 680 m üNN und dann zum Hinterlangenbach ehemaliges Wanderheim 685 m üNN. Wir biegen scharf rechts ab und erreichen nach 200 m den Ausgangspunkt der Bannwald-Tour am Forsthaus Auerhahn.
Ohne Probleme lässt sich die Bannwald-Tour anstatt am Forsthaus Auerhahn in Hinterlangenbach auch am Parkplatz Seibelseckle beginnen und beenden.
Informationen zum Urheberecht
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Die Bilder sind nach der Reihenfolge der Aufnahme/Wanderung angeordnet und sollen Ihnen Einblick in den Streckenverlauf geben, für eine größere Version auf das Bild klicken!