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Mummelsee See-BlickDer Mummelsee         Google Maps

Der Name des Mummelsees geht wohl auf die weißen Seerosen auch Mummeln genannt zurück, die früher in großer Anzahl auf dem See vorkamen. In der Botanik ist mit Mummel die gelbe Teichrose, Nuphar lutea, gemeint.

Der Mummelsee, zwischen Unterstmatt und Nationalparkzentrum Ruhestein gelegen ist vor allem in der schneelosen Zeit die wichtigste Attraktion entlang der Schwarzwaldhochstraße, Der Mummelsee mit 800 Metern Umfang und 17 Metern Tiefe liegt auf 1036 m Höhenlage, etwas unterhalb der 1164 m hohen Hornisgrinde.

Auf 1036 m Höhenlage liegend, ist er der am höchsten gelegene von sieben Karseen (kesselförmige Eintiefung an einem Berghang)  im Schwarzwald. Über eine steile Karwand stürzte von der Hornisgrinde Gletschereis herab und sammelte sich im Mummelsee.  Obwohl der Mummelsee schon über 10.000 Jahre alt ist, hat er sich in keinster Weise verändert. Um keinen anderen See gibt es so viele Sagen und Mythen und als im Jahr 1930 die Schwarzwaldhochstraße eröffnet wurde, entwickelte sich der Mummelsee schnell zu einem beliebten Ausflugsziel im Badischen. Für viele Gäste des Mummelsee-Berghotels ist er Ausgangspunkt für Wanderungen im Nordschwarzwald.

Weitere Informationen zum Mummelsee finden Sie unter:

Die Entstehung des Karsee Mummelsee
Die Geschichte des Berghotel Mummelsee
Hoch über dem See, der Mummelseeblick

Der Mummelsee mit seinem Geist

Der Mummelsee galt für die Menschen lange Zeit als unergründlich tief und Furcht einflößend, der Geist des Sees bedrohte jeden mit dem Tode, der die Tiefe des Sees erforschen wollte. Im Glauben der Menschen reichte der Mummelsee tief ins Erdinnere und führte direkt in die Wohnung der Wassergeister. Wirft man Steine in das Wasser so brodelt der See und der Mummelsees Geist rächt sich an den Menschen indem er furchtbare Unwetter über die Menschen bringt.

Ein Grund dafür, dass der Mummelsee so unheimlich wirkt, ist die Tatsache, dass im 290 Meter langen, 195 Meter breiten und 17 Meter tiefen Mummelsee keine Fische leben. Das von der Hornisgrinde in den See fließende Moorwasser enthält zuviel Schwefel und so wenig Sauerstoff damit keine Fische darin überleben können.

Mummelsee GeistWer Glück hat kann am See gelegenen Holzsteg den grünen über 2 Meter großen Geist des Mummelsee mit seinem Dreizack antreffen, die imposante Größe des Geistes variiert wohl, je nachdem wer die Stiefel mit 50cm hohen Absätzen trägt. Dass der Mummelseegeist begehrtes Fotomotiv für Fotographen ist, versteht sich von selbst.

Der Mummelsee ist auf drei Seiten von bewaldeten Berghängen umgeben, lediglich nach Süden wo auch das Mummelsee Berghotel liegt, sind die Ufer des Mummelsees nahezu flach. Das westliche Seeufer steigt zum 1123 m hohen Katzenkopf und im Norden zur Hornisgrinde, die mit 1164 Meter der höchste Berg des Nordschwarzwaldes ist, an. Auf einem idyllischen Waldweg lässt sich der See umwandern. Ebenso lädt dieser romantische Bergsee zu einer erlebnisreichen Tretboot-Fahrt in den sich ringelnden Wellen ein, die durch einen schwachen Wind verursacht werden.

Öffnungszeiten Bootsverleih: In den Sommermonaten täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Mummelsee Schwarzwaldladen

Schwarzwaldladen mit Holzofenbäckerei

Gut besucht und besonders beliebt bei Touristen und Einheimische ist der Schwarzwaldladen, hier gibt es gut abgehangener, kräftig geräucherter Schwarzwälder Schinken, Schwarzwälder Kirschwasser
Beerenweine und schmackhafte Wurstwaren. Liebevolle Mitbringsel für Jung und Alt.

Internationale Besucher bewundern und kaufen hier die Meisterwerke der Schwarzwälder Uhrmacherkunst die berühmten Schwarzwälder Kuckucksuhren die hier im Schwarzwald ihren Anfang nahm.

Was uns immer dazu bewegt den Schwarzwaldladen zu besuchen und sich kein Besucher entgehen lassen sollte; ein Name hat sich der Mummelsee auch durch seine Schwarzwälder Holzofenbäckerei gemacht. Die Touristen können hier am Backhäusel zusehen, wie das duftende Holzofenbrot nach alter Sitte gebacken wird.

Mummelsee KunstpfadMummelsee Kunstpfad

Seit dem Jahr 1999 befindet sich direkt am Seeufer des Mummelsee ein Kunstpfad. Zum Thema „Natur und Landschaft“ haben internationale Künstler aus verschiedenen Materialien Kunstwerke geschaffen. Die Witterung und die natürlichen Veränderungen der Natur lassen die Kunstwerke ständig in neuem Licht erscheinen.

Die einzelnen Kunstwerke, Hintergrund und die Namen der Künstler gibt es auf der Internettpräsenz des Berghotel Mummelsee

Das Berghotel Mummelsee

Ein wahres Juwel ist das 2010 wiedereröffnete Hotel am Mummelsee mit insgesamt 60 Zimmer und rund 7,5 Mio. EUR Baukosten. Es verfügt über insgesamt 6 Stockwerke und ist in dem schwarzwaldtypischen Stil erbaut. 25 großzügige Zimmer laden Übernachtungsgäste ein, darunter sind 4 Familienzimmer und 5 Suiten. Allesamt zwischen 30 und 54 qm groß. Die Preise beginnen ab 55,-- EUR pro Person mit Frühstück. Für den Innenausbau der Zimmer, des Restaurants und der Küche wurden von Pächter Bärbel und Karlheinz Müller rund 1 Mio. EUR investiert. Vier Restaurants und die heimigen Flößer-und Uhrmacherstuben verwöhnen Übernachtungs- und Tagesgäste

Mummelsee Hotel SchwarzwaldDas Berghotel Mummelsee und seine Geschichte

1872 wurde die erste im Jahr 1850 aus Holz gebaute Schutzhütte am Mummelsee auf 1032 m zum ersten Mal von July Willerer bewirtschaftet. Über die Sommermonate wurde den Gästen verschiedene Getränke und kalte Speisen angeboten. Den Sommer darauf wurden die Gäste vom Hirschwirt Gustav Springmann aus Seebach in der bäuerlichen, großräumigen Hütte bedient.  Als dieser 1874 verstarb führte seine  Witwe Anna Springmann 10 Jahre die Wirtschaft weiter. Während dieser Zeit entstand ein Steinhaus am See, finanziert durch private Spenden. Ab diesem Zeitpunkt wurde es in den Grundbüchern der Gemeinde Seebach als „Blockhaus“ geführt.

In der Zeit von 1875 bis 1891 wurde der Buntsandstein an der Karwand des Mummelsees durch die Gemeinde Seebach abgebaut. Die überaus starke Staubentwicklung wirkte sich negativ auf den steigenden Fremdenverkehr aus, deshalb wurde der Steinbruch zum 1. Januar 1891 stillgelegt.

Am 30. April 1884 pachtete der Wolfsbrunnenwirt Emil Ronecker das Blockhaus für weitere zehn Jahre. Weil er ein neues Gasthaus bauen wollte und dazu das Grundstück benötigte, schloss er mit der Waldgenossenschaft einen neuen Vertrag über ein Gelände unterhalb des Steinbruchsweg ab. Er beabsichtigte ein Berghotel mit 14 Zimmern zu bauen. Die Baugenehmigung des Großherzoglichen Bezirksamtes Achern erhielt er am 17. Oktober 1891. Eröffnungstag war der 15. August 1893.

Als Emil Ronecker verstarb  übernahm im Jahr 1924 die Tochter das Berghotel. Bereits nach drei Jahren pachtete Walter Renner von 1927 bis 1929 das Berghotel bis am 28. Juli 1929 wieder der Besitzer wechselte. Für 40.000 Reichsmark kaufte die Waldgenossenschaft Seebach der Eigentümerin das Haus ab.  Neue Pächter des Hotelbetriebes wurden die Eheleute Karl und Anna Bürk. Zu diesem Zeitpunkt verfügte das Berghotel über keine Wasserleitungen und Stromversorgung. 1930 investierte Karl Bürk in eine wasserbetriebene Anlage zur Stromerzeugung um das Hotel mit Elektrizität zu versorgen. Eine Spezialität von Karl Bürk waren Saure Rüben, Bohnen, Kraut sowie eingelegte Zwetschgen mit Kochfleisch und Lauch- und Selleriesuppe.

1932 wurde neben dem Hotel eine Jugendherberge gebaut, 1936 wurde der alte Teil des Hotels aus Holz abgerissen und durch einen größeren Anbau auf den Grundmauern des Hotels ersetzt.

MummelseeKinder aus dem gesamten Deutschen Reich wurden aus bombenangriffgefährdeten Städten während den Kriegsjahren untergebracht. Fortbildungen der Soldaten der Luftwaffe wurden in der Jugendherberge abgehalten,  aber wurden das Haus und die Umgebung auch als Erholungsort genutzt.

Die französische Besatzungsmacht beschlagnahmte nach dem Krieg 1945 das ganze Gebiet. Es wurde Stacheldrahtzaun angebracht und der Mummelsee zur Sperrzone erklärt.  Die Eheleute Bürk blieben Pächter . Ursprünglich wollte die Besatzungsmacht den See zuschütten um darauf einen Truppenübungsplatz zu errichten, doch Proteste aus der Bevölkerung und des Schwarzwaldvereins verhinderten dieses Vorhaben.  Am Ufer wurden Wachhäuschen und Garagenanlagen gebaut.

Durch einen schrecklichen Brand wurde 1949 die Jugendherberge  vernichtet, wurde aber als Kasernengebäude zum Jahresende wider aufgebaut. 10 Jahre wurde das Berghotel und Seegelände von den Franzosen genutzt bis es an die Waldgenossenschaft Seebach wieder zurückgegeben wurde.

Die verursachten Schäden der Besatzungsmacht am Areal konnten nur durch großen finanziellen Einsatz beseitigt werden. Es wurde eine Spendenaktion „Rettet den Mummelsee“ gestartet, veranlasst durch den Schriftsteller Otto Ernst Sutter aus Gengenbach, der Waldgenossenschaft Seebach, sowie Einwohnern, Behörden und Freunden es Schwarzwaldes. Aufgrund dieses Projekts wurde  das Berghotel vollständig renoviert und ein alter Teil des Hauses der noch aus dem Jahre 1891 stammte abgerissen und wieder neu aufgebaut.

1955 wurde beschlossen, die Schwarzwaldhochstraße zu verbreitern, gleichzeitig sollte hierzu das Kasernengebäude (frühere Jugendherberge) abgerissen werden. Die Umsetzung dieses Beschlusses erfolgte 1960. Die restlichen Gebäude der französischen Besatzungsmacht wurden abgerissen und neben dem Berghotel entstand ein Parkplatz.

1956 konnte das Berghotel wieder seine Neueröffnung feiern

1971 Bau der St. Michael-Kapelle, 1935 lies die Familie Bürk eine Holzkapelle erbauen.  Bei vielen Einwohnern aus der Region war diese Kapelle sehr beliebt und war ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Jedes Jahr am 29. September, dem St. Michaels-Tag wurde eine Prozession zu dieser Kapelle durchgeführt. Durch die Bemühungen des Seebacher Pfarrer Franz Kiehnle erreichte dieser, dass die kleine Kapelle 1971 abgerissen wurde  und eine neue, die St. Michael-Kapelle, gebaut wurde.

Der Pächter Karl Bürk verstarb 1971, danach wurde bis 1978 der Berghotelbetrieb von der Familie Bürk-Cup übernommen. Aus privaten Gründen gab die Familie den Hotelbetrieb nach 50 Jahren auf. Viele Berühmheiten  aus allen Sparten zählten zu den Gästen der vergangenen Jahrzehnte.

Prominente Gäste am Mummelsee:

Kaiserin Sissi, Sepp Herberger, Bundespräsident Theodor Heuss, Landwirtschaftsminister Josef Ertel,, Fußballmannschaft Schalke 04, Marianne Koch, Rudolf Schock

Am 1. April 1978 wurde die Familie Roland Dieterle neuer Pächter mit vielen neuen Ideen, wie Umgestaltung des Hauses, Renovierung und Ausrichtung der Marketingstrategie auf neue Tourismusformen und Anpassung des gesamten Konzepts auf den Tourismus. 1981 wurde ein Anbau auf den Grundmauern der alten Terrasse mit 150 neuen überdachten Sitzplätzen fertigstellt. Weitere Umbauarbeiten mit Ausstattung aller Zimmer mit Bad, WC und TV folgten 1986 bis 1990. Jetzt waren über 450 Sitzplätze, welche auf Hotel, Gasthaus und Terrassen verteilt waren, vorhanden. Eine Überdachung der Terrasse am See folgte 1993.

Am 5. Mai 2008 schlug dann das Schicksal zu

Von einer kapitalen Feuersbrunst wurde das Mummelsee-Hotel dahingerafft, ausgelöst durch eine fahrlässige Brandstiftung. 200 Feuerwehrleute von Kehl bis Bühl kämpften Stundenlang vergeblich um den Erhalt des Hotels Das Berghotel wurde durch den Brand und die damit verbundenen, notwendigen Löscharbeiten in einem Ausmaß beschädigt, dass Anfang August 2008 ein Teilabriss bis zum Erdgeschoss folgte. Die Basis des Gebäudes sollte für einen Neubau genutzt werden,  doch Untersuchungen stellten heraus, dass das Hotel kein Beton-Fundament besitzt, sondern auf losem Gestein und Erde gebaut wurde.  Dies hatte ein vollständiger Abriss zur Folge. Ein knappes Jahr nach dem Großbrand konnten am 27. April 2009 symbolisierten die Spaten ins Erdreich den Beginn der Bauarbeiten für den Neubau des Mummelsee-Berghotels. Allerdings musste der Boden noch verbessert werden, weil der Untergrund zur Seeseite hin weich und schlammig war. Die Spezialfirma musste ein Verfahren der Tiefenvermörtelung  anwenden und per Rüttelstopfverdichtung den Untergrund auf fünf bis sechs Metern Breite zusammen pressen

Mummelsee Hotel vor Brand.Alts Mummelsee Hotel vom BlickMummelsee Hotel im Bau

Wiedereröffnung des Mummelsee-Berghotels

Die Wiedereröffnung des Mummelsee-Berghotels erfolgte am 27. März 2010. Im Nachhinein, man möge mir das verzeihen, hat sich der Brand und Neubau für den Mummelsee als Glücksfall erwiesen. Das Mummelsee-Berghotel ist eine Meisterleistung geworden, es passt wunderbar in die Landschaft und kann Besuchern und Übernachtungsgästen ein modernes Ambiente bieten das (fast) keine Wünsche offen läßt.

Mummelsee HotelAnfahrt mit dem Bus ab Baden-Baden

Der Schnellbus der Linie 245 verkehrt vom Bahnhof Baden-Baden über den Leopoldsplatz - Augustaplatz - Geroldsau - Schwarzwaldhochstraße zum Mummelsee.

Anfahrt mit dem Bus ab Achern

Die Panorama-Linie 7123 fährt über Achern und Sasbachwalden zum Mummelsee

Bitte nutzen Sie die Online-Auskunft unter www.efa-bw.de.

Quellen:
Natürlich unsere vielen Besuche am Mummelsee
Buch: Die Schwarzwaldhochstraße, Geschichte und Geschichten von Ernst Kafka und Wolfgang Schlund
Das Badisches Tagblatt, das uns täglich über unsere Region auf dem Laufenden hält.

Quellen aus Internetpräsenzen www.mummelsee.de

Informationen zum Urheberecht
 
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Die Bilder sind nach der Reihenfolge der Aufnahme/Wanderung angeordnet und sollen Ihnen Einblick in den Streckenverlauf geben, für eine größere Version auf das Bild klicken!

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