Alpine Gebirgsschrecke (Miramella alpina)
Die Alpine Gebirgsschrecke, im englischen auch als Green Mountain Grasshopper bekannt, gehört zu den Knarrschrecken. Sie erzeugen im Paarungsverhalten genauer zur Partnerfindung durch das Gegeneinanderreiben der Kiefer ein knarrendes, klickendes Geräusch.
Größe und Aussehen:
Die selten anzutreffende Heuschrecke besitzt in der Grundfarbe ein kräftiges Grün mit schwarzem Band, das bei den Männchen kräftiger ausgebildet ist. Was an Farbe mehr vorhanden ist fehlt den Männchen an Größe, mit 16-23 Millimeter sind sie den Weibchen mit 22-31 Millimeter klar unterlegen. Das schwarze Band fängt unmittelbar hinter dem großen Auge an, es verläuft bei den kleineren Männchen bis zum Ende des Hinterleibs, bei den Weibchen nur bis zum Flügelansatz. Die Flügel erscheinen schon sehr klein, was vielleicht an dem oft blassen bräunlichen Farbton liegt, der sich vom kräftigen Körper der Alpine Gebirgsschrecke abhebt. Die kurzen Flügel, übrigens geht mit zunehmender Höhe (Lebensraum) die Flügellänge immer weiter zurück, erlauben ihr keinen hohen Flug. Zurück zum Aussehen der Gebirgsschrecke, farblich abheben tun sich auch die kräftigen Hinterschenkel, diese besitzen auf der unteren Seite einen kräftigen roten Strich.
Lebensraum und Ernährung
Die Alpine Gebirgsschrecke ist von Juni bis September zu sehen. Unser Exemplar übrigens ein Weibchen, haben wir bei einer Wanderung im August 2009 zwischen Sand und Mummelsee gesehen. Wie der Name schon sagt, kommt die Alpine-Gebirgsschrecke nur in hohen Lagen vor. Das ist der Alpenraum und die höchsten Lagen des Schwarzwaldes. Aber auch Bergregionen der Pyrenäen und den Karpaten finden wir sie. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass es bei dieser Gebirgsschrecke mehrere Unterarten gibt.
Die Alpine Gebirgsschrecke liebt frische und feuchte Bereiche, diese findet sie im Alpenraum bis in Höhen von 2500 Metern und bei uns im Schwarzwald in Moorgebieten und auf den Grindengebieten wie sie im Nationalpark am Schliffkopf zu finden sind. Sie ernährt sich von Flechten, Moosen, Gräsern aber auch von den jungen Trieben von Zwergsträuchern wie der Blaubeere und Preiselbeere aber auch von Pfeifengras. Besonders häufig findet man sie auch auf großblättrigen Pflanzen.
Paarungsverhalten:
Die Männchen der Alpine Gebirgsschrecke können nicht wie viele andere Heuschrecken mit Ihren Beinen oder Flügeln zirpen, sie erzeugen zur Partnerfindung durch das Gegeneinanderreiben der Kiefer leise Knarr- und Klicklaute. Die so angelockten Weibchen werden, sofern sie sich bis auf ca. 10 Zentimetern genähert haben, angesprungen und mit den Vorderbeinen umklammert. Der Paarungsakt der Heuschrecken dauert dann ca. 10 und 60 Minuten.
Nach der Paarung findet die Eiablage statt, dabei versenken die Weibchen die Eier über ihren Hinterleib etwa 15mm tief im feuchten Boden.
Die Larven der Alpinen Gebirgsschrecke schlüpfen im Frühjahr ab Anfang Mai. Sie häuten sich vier bis fünfmal, Anfangs sind sie braun oder schwarz und werden erst in den letzten Stadien grünlich. Nach der letzten Häutung sind die Schrecken ausgewachsen und geschlechtsreif, ein langes Leben ist ihnen aber nicht gewährt, schon nach rund zehn Wochen ist es zu Ende.
Gefährdung:
Die Alpen-Gebirgsschrecke gilt nicht als gefährdet. Die im Schwarzwald vorkommende Alpine-Gebirgsschrecke stellt eine isolierte Population dar, vermutet wird, dass die Populationen bei uns schon seit etwa 10000 Jahren von der Alpen-Gebirgsschrecke isoliert ist. Es ist leider zu befürchten, dass die Heuschreckenart im Schwarzwald durch die Klimaerwärmung ausstirbt.
Informationen zum Urheberecht
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