Schloss Neuenbürg Google Maps
Das Schloss Neuenbürg im Enzkreis in Baden-Württemberg liegt hoch über der Enz und Stadt Neuenbürg, etwa zwölf Kilometer südwestlich von Pforzheim. Schloss Neuenbürg ist seit 2001 ein Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums Karlsruhe.
Heute wird im Museum Schloss Neuenbürg interessierten Besuchern die Geschichte von Schloss, Stadt und Region Nordschwarzwald vermittelt. So gibt es in einem „begehbaren Theater“ das Schwarzwald-Märchen „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff. Ein Besuch der „Waldlichtung“ gibt Informationen zur Geschichte der Region. Wechselausstellungen, Konzerte, Kinderprogramme und Märkte wie der Mittelalter Markt ergänzen das jährliche Veranstaltungsprogramm. Ein Restaurant und verschiedene Veranstaltungsräume runden das Angebot im Schloss ab.
Informationen zu aktuellen Veranstaltungen http://www.schloss-neuenburg.de/Termine.html
Geschichte und Architektur
Es ist durch Funde belegt, dass bereits die Kelten vor über 2000 Jahren den Schlossberg besiedelten. Nachweise über die "jüngere" Geschichte Schloss Neuenbürg gibt es erst wieder um das Jahr 1000. Verschiedene Grafengeschlechter, darunter die Pfalzgrafen von Tübingen, die Grafen von Calw-Vaihingen, die Grafen von Eberstein, die Markgrafen von Baden und die Grafen von Württemberg bestimmen die Geschicke und Geschichte der malerisch gelegenen alten Burg Neuenbürg.
Das Schloss (heutige hintere Burgruine) wurde vermutlich von den Grafen von Vaihingen im 11. Jahrhundert gegründet. Die Grafen von Württemberg erwarben die Burg um das Jahr 1320 und errichteten hier einen Amtssitz für die Stadt, die ihnen bereits gehörte, und umliegenden Dörfer. Es folgte 1572 ein Umbau der hinteren Burg zu einem Fruchtkasten (hier Getreidespeicher und Weinlager).
Während des Dreißigjährigen Krieges 1634 wird das Schloss geplündert, 1638 brennt der Nordflügel durch die Unvorsichtigkeit eines bayrischen Fähnrichs ab.
Schloss Neuenbürg besteht aus der alten „Hinteren Burg“, von der nur noch Burgreste mit bis zu 3 Metern dicken Mauern als Ruine geblieben sind und das von Herzog Christoph von Württemberg um 1650 jetzige neue Schloss, das unter Einbeziehung älterer Gebäudeteile erbaut wurde.
Ende des 17. Jahrhunderts wird das hintere baufällige Schloss verkauft und die Mauersteine für den Wiederaufbau der 1783 bei einem Großbrand zerstörten Stadt Neuenbürg verwendet.
Trotz mehrerer Versuche wurde aus Neuenbürg niemals herzogliche Residenz, ließen sich die beehrten Fürsten Herzog Magnus (1594-1622) und Herzog Ulrich (1617-1671) nicht in die Schwarzwaldprovinz locken. Schloss Neuenbürg war immer nur Sitz von Behörden und Ämtern und wurde von herzoglichen Beamten bewohnt. Bis 2004 war das Staatliche Forstamt im Schloss Neuenbürg untergebracht. Ab 1940 beherbergten die Schlossräume Wohnungen und ein Maleratelier.
Seit 2001 ist im Schloss Neuenbürg ein Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums eingerichtet.
Schlossgarten Schloss Neuenbürg
Der Schlossgarten entstand um das Jahr 1620 durch Einebnung des Waldstücks zwischen Alter Burgruine und neuem Schloss. Der Garten wurde mit Mauern umgeben und im Stil der Renaissance als Lustgarten angelegt. Ab dem 18. Jahrhundert wird der Schlossgarten als privater Garten der Forstmeister genutzt. Seit 1975 ist der Garten im Schloss Neuenbürg der Öffentlichkeit als Parkanlage zugänglich, wegen der Obstbäume wird der Park bei Neuenbürger auch als Kirschgarten bezeichnet.
Heute finden im Schlossgarten Feste und Veranstaltungen statt, in der Mittelalter-Welt Spectaculum werden Besucher von Gauklern, Axtwerfern, von Märchenerzählern, Schwertkämpfern, Stelzenläufern und Feuerspeiern unterhalten. Alte fast vergessene Handwerksberufe wie Seifensieder, Schmied oder Korbflechter zeigen ihr Handwerk und bieten Lederwaren und Schmuck an kaufwillige Besucher. Ein Spektakel, das man einfach erleben muss.
Alter Friedhof Neuenbürg
Ein Fußweg aus Kopfsteinpflaster führt vom Schloss zum Marktplatz der Stadt, auf dem Sträßchen findet sich eine kleine Steintreppe die auf das Friedhofsgelände der Ruine führt.
Der Friedhof unterhalb der Burg war vom Mittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhundert städtisches Gräberfeld für Neuenbürg und Waldrennach. Sein heutiges Aussehen und Charakter erhielt der in die Schräge des Bergs gebaute Friedhof durch ständige Erweiterungen und Terrassierungen, die heute zu sehende Stützmauer ist aus der Zeit um 1824.
Sehenswerte Grabsteine und Denkmäler aus vier Jahrhunderten mit interessanten Inschriften halten Besucher zum Schauen und Verweilen an. Im Inneren der kleinen Kirche finden sich weitere Grabsteine und Denkmäler. Neben einer herrlichen Aussicht auf Neuenbürg finden sich zahlreiche Bänke zum Ausruhen und für Westweg-Wanderer interessant, einen Brunnen mit moderner Wasserleitung, wir vermuten mal, dass es Trinkwasser ist, an der Wand der Kirche steht "In treuer Erinnerung an seine Heimat stiftete diese Wasserleitung Carl Kraft in Nizza anno 1898".
Wie zum Schloss Neuenbürg kommen
Wanderer der Westweg Etappe 1 Pforzheim-Dobel kommen direkt an Schloss Neuenbürg vorbei.
Wer nur das Schloss besichtigen möchte, parkt im Ort in der Nähe des Markplatzes. Hinter der evangelischen Kirche führt der Weg zum Schloss. Der steile Fußweg aus Kopfsteinpflaster führt zuerst zum Friedhof und dann zum Neuen Schloss. Der Weg ist sehr gut ausgeschildert.
Informationen zum Urheberecht
Die in diesem Artikel eingestellten Bilder dürfen unverändert und unter Angabe der Quelle kopiert und zum Zweck der öffentlichen Berichterstattung in allen Medien weiterverarbeitet werden. Für eine größere Version auf das Bild klicken!