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Altsteigerskopf

Der Altsteigerskopf gehört mit 1.082 Metern Höhe zu den höchsten Bergen des Nordschwarzwaldes. Der zum Ortenaukreis gehörende Berg liegt etwa 4 Kilometer südöstlich der Hornisgrinde. Er ist natürlich nicht mit dem Auto erreichbar, wer zum Altsteigerskopf möchte, folgt am besten dem Wegverlauf des Westwegs vom Seibelseckle aus in Richtung Darmstädter Hütte zum Ruhestein oder einfach in umgekehrter Richtung.

Der Wanderweg über den Altsteigerkopf bietet was den Blick in den Schwarzwald und das Rheintal betrifft, eine der schönsten Aussichten im Nordschwarzwald, aber auch die vielfältige Vegetation am Altsteigerkopf ist unglaublich beeindruckend, es sei denn man liebt dichte schattige Fichtenwälder....

Moor „Altsteigerskopf“

Das Moor „Altsteigerskopf“ besitzt mit ca. 46 Hektar Größe mehr Fläche als das Hochmoor auf der Hornisgrinde oder am Schliffkopf. Im gesamten Nordschwarzwald beanspruchen nur die Moore am Kaltenbronn eine größere Fläche. Das Moor am Altsteigerkopf verbindet gleich drei Moortypen miteinander, zwei Bereiche die als Hochmoor klassifiziert werden, sind fast komplett von einem Niedermoor umgeben, das wiederum ist zu großen Teilen von einem Anmoor umschlossen. Das als Grindenmoor und Heidemoore eingestufte Gebiet reicht von der Darmstädter Hütte (die es von drei Seiten umschließt) etwa 500 Meter Luftlinie Richtung Seibelseckle, in der anderen Richtung geht es bei der Darmstädter Hütte auf die Plateau-Fläche in Richtung Wilder See weiter.

Im Sattel des Altsteigerkopf gibt es größere offenere Bereiche mit hochmoorartiger Vegetation wie Rosmarinheide, Krähenbeere, Moosbeere, scheidiges Wollgras und Rasenbinse. Der Bereich am nordwestlichen Anfang und besonders der nach der Darmstädter Hütte nach Osten gehende Bereich des Moors wird von einem großen Anmoore beherrscht.

Das Moor weist unterschiedliche Torfmächtigkeit (maximale Torfmächtigkeit bis zu 2,5 Meter) und Vegetation auf. Es liegt in Hang-, Sattel- und Kuppenlage, dabei  wird es von einigen alten Entwässerungsgräben und mehrfach durch Wanderwege unterbrochen, am breitesten durch den zum Wilden See führenden geschotterten Wanderpfad. Im gesamten Moorbereich finden sich große Legföhrenbestände, der Hochmoorbereich im Sattel des Altsteigerkopf ist zudem frei von Fichten. Auf dem Gipfel des Altsteigerskopfes und im Moorrandbereich nördlich der Darmstädter Hütte wurden Teile der Latschenpopulation jedoch schon von der Fichte überwachsen. Fichten dringen auch in die Latschen des Anmoor am Ostrand vor.

Die zahlreichen Rinnen und Entwässerungsgräben, aber auch die Wanderwege führen in Trockenperioden wie sie der Klimawandel sie sicher vermehrt bringen wird, zu tiefen Wasserständen und damit zu einer Minderung der Torfbildung. Wird hier nicht mit Gegenmaßnahmen eingegriffen, so wird die Fichte weiter in die Latschenbestände einwandern (laut Dr. Pascal von Sengbusch, eine von mir vereinfachte Darstellung der Aussage).

Neben den Mooren und Karseen, gibt es weitere Hinterlassenschaften der letzten als Würmzeit bezeichneten Eiszeit. Der ganze Schwarzwald ist überzogen mit unzähligen Blockhalden die Lebensraum für viele spezialisierten Tiere und Pflanzen bieten, alles Spezialisten die sich an das extreme Mikroklima auf Blockhalden angepasst haben.

Die Blockhalden - Wahl des schönsten Naturwunders Deutschland
Der Nationalpark Schwarzwald hat die am Altsteigerskopf befindlichen Blockhalden im Jahr 2018 für den Wettbewerb „Wahl des schönsten Naturwunders Deutschland“ vorgeschlagen, die Heinz Sielmann Stiftung und EUROPARC Deutschland e.V. gaben das Motto vor, es lautete„ die letzten Refugien für bedrohte Insekten“, Auch wenn die "Gnadenhof-Blühwiese Blumiges Melle" in Niedersachsen, Natur- und Geopark TERRA.vita gewonnen hat, die Blockhalde am Altsteigerskopf, die natürlich im Gebiet des Nationalpark liegt, dient seltenen Spinnen und Käfern wie dem Bosch's Berg-Dammläufer, der Blockhalden-Wolfspinne oder dem Berg-Bartläuferals als Lebensraum.


Lothar-Denkmal am Altsteigerkopf
Lothar-Denkmal am Altsteigerkopf

Nach den verheerenden Auswirkungen des Orkantief Lothar, das am 26. Dezember 1999 auch über große Teile des Schwarzwald hinweggefegte, wurden auf verschiedenen Gemarkungen Gedenksteine und Denkmäler errichtet.

Das bekannteste "Denkmal" ist natürlich der Lotharpfad direkt an der Schwarzwaldhochstraße. Bekannt ist aber auch das Lothar-Denkmal am Westhang des Altsteigerkopfes am Westhang des Altsteigerkopfes in 1075 Meter Höhe zwischen Darmstädter Hütte und Seibelseckle.

 

Quellen:
„Zukunft der Grinden: Erfassung und Bewertung des Wachstumspotenzials von Moorflächen auf den Grinden“ Dr. Pascal von Sengbusch
Büro für ökologische Gutachten/Moorkunde
Managementplan für das FFH-Gebiet 7415-311 „Wilder See - Hornisgrinde und Oberes Murgtal“
Moorkataster des Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg
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