Durch stille Wälder zum Buhlbachsee – Führung und Exkursion
Der Buhlbachsee in der Kernzone des Nationalparks steht ganz oben auf der Liste unserer Lieblingsplätze im 2014 gegründeten Nationalpark Schwarzwald. Mindestens einmal im Jahr, meistens in der Zeit der Grasfroschwanderung führt uns der Weg zu diesem idyllisch gelegenen Karsee. Dieses mal wollten wir von einer Expertin mehr über den Buhlbachsee und seiner Landschaft erfahren, und so haben wir uns im August 2018 an der Führung und Exkursion "Durch stille Wälder zum Buhlbachsee" angemeldet.
Geleitet wird die Führung von Nationalparkrangerin Julia Wohllaib, sie bringt uns vom Lotharpfad ausgehend zum idyllisch gelegenen Buhlbachsee, dabei hatte sie so allerlei Interessantes und Wissenswertes zu erzählen.
Nur in Grundzügen ist es möglich diese Informationen wiederzugeben, die vielen Kleinigkeiten, Anekdoten und die Gespräche mit anderen Teilnehmen die den Spaßfaktor so einer Führung ausmachen können wir natürlich nicht wiedergeben.... Also die Führung am besten selbst mitmachen....
Die erste Frage, die uns Nationalparkrangerin Julia Wohllaib gestellt hat: Wie viel Prozent der Fläche in Deutschland sind unberührte Natur?
Na wissen Sie es? Das Ergebnis eines Forschungsprojekts besagt, dass es in Deutschland keinerlei unberührte Fläche, auf ganz Europa verteilt lediglich 2 % absolut unberührte Natur gibt.
Weiter geht es mit einer Einführung über die Unterschiede zwischen Naturparks, Biosphärenreservate und Naturschutzgebiete, die wir hier zusammenfassen möchten, überqueren wir dann die Schwarzwaldhochstraße abwärts in Richtung Buhlbacher Läger.
Naturparks
Häufig sind die Träger der Naturparks Vereine oder kommunale Zweckverbände, die sich im Dachverband der Naturparke in Deutschland, dem Verband Deutscher Naturparke, zusammengeschlossen haben. Sie unterstützen Projekte der Gemeinden, z.B. die Vermarktung von Schwarzwaldmilch u.a. mit Naturpark-Wirten, betreiben aber keinen Naturschutz.
Biosphärenreservate
In einem Biosphärenreservat sollen Landschaften, Funktionen des Ökosystems, Artenvielfalt und genetische Vielfalt gewährt werden. Eine wirtschaftliche und menschliche Entwicklung, die sozikulturell, ökonomisch und ökologisch nachhaltig ist, soll gefördert werden,
Die Biosphärenreservate sind räumlich in drei Zonen gegliedert, damit die unterschiedlichen Ziele und Funktionen umgesetzt werden können. 2 % sind Kernzone in denen langfristig Naturschutz betrieben wird, d.h. es gilt Prozessschutz, mit einigen Ausnahmen je Region.
Die Kernzonen werden von Pflegezonen umschlossen, eine schonende, naturnahe Landnutzung findet statt.
Der größte Bereich des Biosphärenreservats ist die Entwicklungszone. Hier wird für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Ressourcen geworben und diese gefördert.
Naturschutzgebiete
In den als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Flächen darf der Mensch nicht eingreifen, d.h. die Fläche muss bleiben wie sie ist, allerdings sind durch die Behörde genehmigte Maßnahmen erlaubt. An erster Stelle steht der Schutz der Natur. In den Gebieten ist ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft notwendig. Gründe hierfür sind wissenschaftlicher, naturgeschichtlicher oder landeskundlicher Natur. Lebensräume, Biotope oder Lebensgemeinschaften bestimmter wildlebender Tier- und Pflanzenarten sollen erhalten bleiben.
Weiter geht's....
Nachdem wir die Schwarzwaldhochstraße überquert haben befinden wir uns in einem Teil des Nationalparks der zur Managementzone des Nationalpark Schwarzwald gehört. An einer Stelle, an der die Rangerin uns an Beispielen zeigen kann was an einer Managementzone gemacht wird halten wir an.
Was geschieht in der Managementzone?
In der Managementzone greift der Mensch noch lenkend in das Geschehen des Waldes ein, d.h. um z.B. eine offene Struktur zu behalten, nimmt man unerwünschte Fichten heraus. 2044 sollen 75 % dieser Flächen in die Kernzone übergegangen sein. Grinden jedoch würden schnell zuwachsen, um das zu verhindern werden diese Grindenflächen dauerhaft in der Managementzone verbleiben und durch Weidetiere gepflegt werden. Hierdurch soll der Lebensraum bedrohter Tier- und Pflanzenarten dauerhaft geschützt werden.
Auf der gegenüberliegenden Wegseite der Managementzone sehen wir einen dichten Wald, überwiegend aus Fichten, ideal für einen Vortrag zur Fichte
.
Wie alt kann eine Fichte werden?
Die Antwort ist überraschend, Fichten werden im Wirtschaftswald meist nicht älter als 80 bis 100 Jahre. Eine Fichte die dem Prozessschutz unterliegt könnte 700 – 800 Jahre alt werden, wird sie nicht vorher vom Borkenkäfer befallen oder fällt einem Orkan wie Lothar zum Opfer. Fichten sind Flachwurzel und nicht so widerstandsfähig gegen schwere Stürme.
Woran erkennt man die Fichte und die Tanne?
…die Fichte sticht, die Tanne nicht….
Die Fichte hat spitze Nadeln die ringsum den Zweig angeordnet sind von den verholzten Nadelstielchen (Blattkissen) abgetrennt sind. Zerreibt man die Nadeln lassen sie einen leichten Zitrusduft erkennen. Die Zapfen der Fichte hängen nach unten. Nach Ausfallen des Samens werden die kompletten Zapfen abgeworfen. Die Fichte wird wegen ihrer rotbraunen Borke auch Rottanne genannt.
Bei der Weißtanne stehen die abgerundeten Nadeln waagrecht vom Zweig weg und sind leicht zu biegen. Auf der Unterseite der Tannennadeln sieht man zwei helle Stoma-Bänder, das sind Poren durch die der Gasaustausch mit der umgebenden Luft bzw. Verdunstung stattfindet – Sauerstoff und Wasser werden abgegeben, Kohlenstoffdioxid aufgenommen. Die zerriebenen Tannennadeln verströmen einen orangeartigen Geruch.
Die Zapfen stehen in den obersten Zweigen am Wipfel einer Tanne aufrecht am Zweig. Geflügelte Samen reifen im Zapfen heran und sind von den Schuppen umgeben. Diese fallen einzeln herab während der Spindel des Zapfens am Baum sogar mehrere Jahre verbleiben kann...
Und dann ist da noch die Douglasie, die wir am Saumpfad in der Karwand gesichtet haben.
Die Douglasie die wir in Deutschland finden ist kein heimischer Nadelbaum. Sie kommt aus Nordamerika und ist zwar in Europa im Forst angebaut, jedoch aber ein fremdländisches Nadelgehölz. Die hier heimisch gewesene Douglasie ist leider ausgestorben.
Leider wird die nordamerikanische Douglasie nicht den gleichen Lebensraum für unsere heimischen Tierarten bieten können wie der ursprünglich deutsche Douglasienbaum.
Die blaugrünlichen Nadeln stehen einzeln direkt am Zweig auf und sind weich und stumpf. Die Zapfen haben eine gelb-rötliche Farbe und hängen am Zweig herunter, fallen aber wenn sie reif sind als Ganzes ab. Die Samenschuppen werden von den dreizipfeligen Deckschuppen überragt.
Darf man im Nationalpark Schwarzwald Beeren pflügen?
Beerenzeit, da ist es natürlich verlockend die süßen vitaminreichen Früchte zu pflücken. Eine Teilnehmerin hat diese Frage gestellt.
Aber nein, im Nationalpark ist es nicht erlaubt, die Beeren großräumig abzuernten. Am Wegesrand mal die eine oder andere naschen, kein Problem, aber man darf nicht in die Fläche hineingehen, das bringt Unruhe, und die hier lebenden Tiere wie das Auerhuhn verängstigen sich. Aber auf Anfrage beim Nationalparkzentrum erfährt man wo man Beeren pflücken darf.
Die Laubbäume im Nationalpark Schwarzwald
Eichen, Buchen, Ebereschen, Birken und noch mehr….
Die Deutsche Eiche ist der Baum der wohl als das Synonym für einen echten deutschen Baum gilt. …
Damit ist die Stieleiche gemeint, die in Mitteleuropa am meisten verbreitete Eichenart. Nährstoffreicher, tiefgründiger Lehm- und Tonboden, darauf wächst sie am besten. Die gelappten ledrigen Blätter sind auf er Oberseite grün und glänzend, auf der Unterseite heller. Am Stielanfang sitzen zwei kleine Öhrchen.
Ähnlich zur Stieleiche ist die Traubeneiche, allerdings kommt die Traubeneiche eher in Hügeln und niederen Berglagen vor. Sie bevorzugt trockenen bis frischen, mittel- bis tiefgründigen Stein- und Lehmböden. Die Blätter sind wechselständig an den Zweigen angeordnet und in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Oberseite der Blätter sind in kräftigem grün glänzend, die Unterseite heller, Blattbasis ist keilförmig und hat keine Öhrchen.
… aber eigentlich ist die Buche der Deutsche Baum
Denn naturgemäß wäre mit wenigen Ausnahmen ganz Deutschland mit Buchen - oder Mischwäldern aus Buchen und vornehmlich Tannen besiedelt. Doch heutzutage liegt Deutschlandweit der Anteil der Buche nur noch bei rund 16 % der gesamten Waldfläche. Bis zu einer Höhe von 1200 m ist die Buche bei uns im Bergmischwald aus Fichte, Tanne und evtl. Ahorn vertreten.
Weiter geht's....
Entlang dem Ursprung des Spaltbächle wandern wir tiefer in den Nationalpark hinein. Mit 45 Sekunden Abstand, jeder allein für sich gehen wir abwärts, lauschen dem Plätschern des Bächleins, nehmen das Zwitschern einzelner Vögel wahr und bestaunen die eine oder andere Pflanze und die bemoosten Steine im Bachlauf. Eine Teilnehmerin findet dabei ein Gewölle das vermutlich von einem Uhu stammt, die Knochen einer Spitzmaus lassen das zumindest vermuten...
Beim idyllisch am Fuß der Karwand eingebetteten Buhlbachsee legen wir eine kleine Vesperpause ein bevor Frau Wohllaib uns weitere interessante Informationen vermittelt.
Der Buhlbachsee
Der Buhlbachsee ist ein Überbleibsel aus der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren. Damals war der Schwarzwald mit einer dicken Eisschicht überzogen. Die vielen Niederschläge aus Schnee drückten diesen so sehr nach unten, dass sich Eis bildete. Gletscher entstanden an der Bergwand die immer dicker wurden und durch den eigenen Druck abrutschten. Unten an der feuchten Schicht klebten Steine, Geröll und Erde, die eine Mulde in den Hang hobelten. Als schließlich das Eis schmolz blieb das Geröll dort am unteren Rand des ausgehobelten Kar liegen und bildete dort die Endmoräne, d.h. ein Wall der das abgetaute Wasser staute.
Der Buhlbachsee liegt in der Kernzone des Nationalpark Schwarzwald, hier darf Natur Natur sein. Was den Buhlbachsee so besonders macht ist die auf ihm schwimmende Moorinsel, bewachsen mit Moorbirken und dem typischen Wollgras. Man sieht es Karsee bereits an, wie er zunehmend verlandet, die Moorinsel wird größer und die begrasten Uferzonen breiten sich zunehmend in den See aus. Gespeist wird der Buhlbachsee durch die kleinen Bergquellen in der Karwand.
Am Buhlbachsee ist der Zwergtaucher, ein Wasservogel aus der Familie der Lappentaucher beheimatet. Leider haben wir ihn heute nicht zu Gesicht bekommen.
Tiere die wir nicht mehr zu sehen bekommen weil sie schon ausgestorben sind, sind ein weiteres Thema der Führung.
Was für Tierarten gab es vor Jahrhunderten oder Jahrtausenden im Schwarzwald?
Ja richtig, Waldelefanten, Braunbär, Höhlenbär, Wolf, Luchs, Wildkatze, Riesenhirsch, Löwen Hyänen, Affen hatten im Schwarzwald einst ihr Zuhause, so wie heute noch in Afrika.
Doch die Tierwelt hat sich verändert, eine Statistik sagt, fast alles was schwerer als 42 kg wurde ist heute ausgerottet, zum Teil dienten sie als Nahrung oder sie galten als Nahrungskonkurrenten.
Der Mensch heute sieht die Tiere nicht mehr als Nahrungskonkurrent, vielleicht den Wolf, aber das ist ein anderes Thema....
Tiere wandern wieder ein, insbesondere aus Ostereuropa, neben dem Wolf und Luchs sind das zum Beispiel einzelne Elche. Im wenig besiedelten Brandenburg finden sie in Feuchtwiesen und Moorwäldern gute Lebensbedingungen
Das europäische Bison ist seit dem 19. Jh. ausgestorben. Um so größer ist die Empörung, als 2017 ein als besonders friedlich geltender Wisent von Ostpolen die Oder durchschwamm und noch am gleichen Tag an der Grenze zu Deutschland „sicherheitshalber“ erschossen wird.
Der Braunbär ist seit 200 Jahren ausgestorben, ebenso Tarpan. Gämsen kommen noch in Alpennähe bzw. dem Feldberg vor, alle fressen diese gerne die jungen Triebe von Bäumen, Kräutern und Alpensträuchern.
Der Klimawandel und der Schwarzwald
Die Erde befindet sich seit etwa 2 Millionen Jahren in einem Eiszeitalter, jedoch ist es darin recht warm, weil wir ja seit 11000 Jahren in einer Warmzeit leben und wieder auf eine Kaltzeit zusteuern. Die Erwärmung der Erdatmosphäre hat natürlich großen Einfluss auf die Tier- und Pflanzenwelt. So wird durch ein Mosaik-Zyklus-Konzept versucht Lebensräume entsprechend wie sie die Tierarten benötigen zu schaffen. Pflanzen die mit dem wärmer werdenden Klima nicht zurecht kommen, werden verschwinden, andere sich dafür ansiedeln und Habitat einwandernden Tieren zur Verfügung stellen.
Machen wir uns jetzt auf den Rückweg, die steile Karwand des Buhlbachsee empor….
Pflanzen die wir entlang des Pfades in der Karwand entdecken.
Rippenfarn
Der durch Wasserquellen gespeiste bodensaure Hang ist optimaler Lebensraum für Farne wie dem Rippenfarn. Man nennt es auch Geisleiterli (schweiz-dt.). Es hat zwei verschiedene Wedel.
In den einfach gefiederten sporenlosen Wedeln findet die Photosynthese der Pflanze statt, d.h. Wasser und Kohlenstoffdioxid wird in Glucose und Sauerstoff mit dem Sonnenlicht und mit Hilfe des Chlorophylls umgewandelt.
In der Mitte der Farnrosette wachsen meist die für die Fortpflanzung entscheidenden sporentragenden Wedel mit schmalen rippenähnlichen Fiederblättern. Die Sporen sehen aus wie kleine Körnchen und sind in zwei Reihen unter den Rippenblättchen.
Das Rippenfarn vermehrt sich durch Wasserbefruchtung und der Wind verbreitet die Sporen, die sich zwischen Juli und September bilden.
Bärlappe
Bärlapp-Gewächse existieren bereits seit ca. 300 Milo.Jahre. Die Vorfahren der heutigen nur noch kleinen Bärlapp-Pflanzen waren baumartigen Gewächse die teilweise bis vierzig Meter hoch und bis zu zwei Meter im Stammdurchmesser waren.
Bärlapp überlebte als Rhizom. Dies ist eine Sprossachse die viele krautige Pflanzen bilden und unter der Erde in horizontale Richtung wächst. Bärlapp mag kalkfreie karge saure Böden wie sie in Nadelwäldern, Heiden oder Magerrasen vorkommen. Um zu gedeihen benötigt die Pflanze bestimmte Pilzarten an denen sie schmarotzen kann
Was gibt es noch zu entdecken?
Am Wegrand steht ein vom Schwarzspecht bearbeiteter Baum.
Der Schwarzspecht
Schwarzspecht ist einer der wenigen Spechte, die sich seine Brut- und Schlafhöhlen selbst zimmern. Er ist mit einer Länge bis zu 50 cm der größte Specht in unserem Breitengrad. Er ist komplett schwarz bis auf den roten Scheitel beim Männchen, der beim Weibchen nur ein roter Nackenfleck ist. Sein kräftiger Schnabel ist in einem gelben bis elfenbeinfarbenen Ton.
Der Schwarzspecht bevorzugt Waldgebiete mit alten, starken aber nicht zu dicht beieinander stehenden Bäumen. Für Nist- und Schlafhöhlen sucht er sich halbtote Bäume mit einem Stammdurchmesser von 40 – 70 cm aus, ideal hierfür wäre eine Buche mit Mindestalter von 100 Jahren.
Der Schwarzspecht frisst hauptsächlich Ameisen und die Larven und Puppen des Insekts. Im späten Herbst und Winter öffnet er schon auch die Haufen der Waldameisen und beutet diese aus. Außerdem ernährt er sich von in Holz und Rinden vorkommende Insekten, vor allem Käfer wie Borken- und Bockkäfer, außerdem Raupen, Spinnen und Schnecken. Beeren und Früchte stehen nicht so oft auf dem Speiseplan. Seine Nahrungshöhlen sind an der Form eines lang gezogenen rechteckförmigen Schlitzes zu erkennen.
Einmal im Jahr, vornehmlich im April brüten beide Schwarzspecht-Elternpaare etwa 13 Tage, dabei sitzt nachts das Männchen auf den Eiern. In den ersten 8 Tagen werden die Nestlinge geschützt vor äußeren Einflüssen und in kurzen Abständen mit Brei aus Ameisen und deren Larven gefüttert. Später sind die Eltern nur zur Fütterung und Reinigung der Nisthöhle bei den Jungen. Nach 16 Tagen werden die Jungspechte am Höhleneingang gefüttert. Bis die kleinen Schwarzspechte ausfliegen dauert es etwa 25 bis 31 Tage.
Und wer nutzt die leeren Schwarzspechthöhlen nach deren Ausflug?
Es gibt so einige Nachnutzer der Schwarzspechthöhlen. Bei den Vögeln sind das Hohltaube, Dohle und Star. Einigen Eulenarten, aber auch für Fledermäuse ist die Schwarzspechthöhle sehr wichtig. Der Baummarder zieht zum Brüten und Schlafen ein, aber auch Rauhfußkauz und Waldkauz sind an der Schwarzspechthöhle interessiert, vertreiben ihn gar aus seiner frisch gehämmerten Höhle.
Die Heimwehhütte, Armenabschiebung nach Amerika
Auf dem nun ebenen Weg kommen wir nach wenigen Metern an einer kleinen Hütte mit dem Namen "Heimwehhütte", der nachdenklich stimmt, vorbei. Die Schutzhütte wurde von der Gemeinde Baiersbronn errichtet, sie weist auf das Schicksal der Ärmsten der Armen hin, die Mitte des 19 Jahrhunderts auf Druck der Gemeinde ihre Heimat verlassen mussten um nach Amerika auszuwandern.
Sie mussten mit ihrem wenigen Habe, das sie tragen konnten, Baiersbronn verlassen. Auf dem beschwerlichen Weg vom Tal herauf, sind sie an dieser Stelle vorbei gekommen. Einen letzten Blick noch konnten die armen Leute auf ihr geliebtes Tal werfen, bevor Sie Ihrer Heimat den Rücken zukehren mussten.
Wir steuern nun auf die Schwarze Lache an der Schwarzwaldhochstraße zu, in der Hoffnung, noch weidende Schafe anzutreffen, doch leider waren diese bereits zur Grindepflege weitergezogen.
weiter gehts...
Die Grinden im Nationalpark Schwarzwald
Grinde bedeutet so viel wie kahler Kopf, damit sind die beinahe baumfreien Feuchtheiden auf den abgeflachten Höhenrücken aus Buntsandstein im Nordschwarzwald gemeint. Schafe, Hinterwälder Weiderinder und Heckrinder halten diese Grindenflächen offen, um Lebensraum für bedrohte Tierarten wie die Kreuzotter oder Alpine Gebirgsschrecke zu erhalten. Die Grinden werden auch nach Ablauf der 30 Jahre ab Gründung des Nationalpark Schwarzwald Managementzone bleiben und offen gehalten werden. Die vielen kleinen Inseln entlang er Schwarzwaldhochstraße sollen bis dahin durch ein Grindenband miteinander verbunden sein.
Eine wunderschöne, interessante und informationsreiche Führung ging am Lotharpfad angekommen zu Ende. Ein herzliches Dankeschön gebührt der Nationalpark Schwarzwald Rangerin Julia Wohllaib.