Das Theater der Stadt Baden-Baden Google Maps
Am Beginn der Lichtentaler Allee beim Goetheplatz steht das Theater Baden-Baden, es gilt als eines der schönsten Theatergebäude Deutschlands. In der historischen Kulisse des großen Theatersaal und im intimen Spiegelfoyer bietet das Baden-Badener Schauspielensemble unter seiner Intendantin Nicola May seinen Besuchern spannende und emotional berührende Theaterabende an.
Im TIK, der Bühne für junges Theater, die sich im Kulissenhaus im linken Gebäude neben dem Theater befindet, spielen neben dem Theaterensemble auch junge Leute zwischen 14- und 22 Jahren Theater für Jugendliche und Erwachsene spannende und aufregende TIK-Stücke.
In einem Kurort mit einer so langen Geschichte wie Baden Baden ist auch das Theaterspiel schon lange Bestandteil des öffentlichen Lebens.
Die Geschichte des Theater der Stadt Baden-Baden
Schon im 17. Jahrhundert gab es in der Stadt Theaterspiele, im Neuen Schloss war gar eine "Neue Hofbühne" eingerichtet. Bis Ende des 18. Jahrhunderts fanden jährliche Passionsspiele auf dem Marktplatz statt. Im Bau des damaligen Promenadenhaus, an der Stelle des heutigen Kurhaus wurden Ende des 18. Jahrhunderts regelmäßige Aufführungen präsentiert, ab dem Jahr 1805 konnte die stadteigene Sägemühle für französische Theateraufführungen genutzt werden.
Der erste eigene Theaterbau in Baden-Baden 1810 wurde nach Plänen des Karlsruher Baumeisters Friedrich Weinbrenner gebaut, Weinbrenner war auch der Architekt für den Bau des damaligen Karlsruher Hoftheaters. Das Theater war ein einfacher Holzbau, der, so liest man aus Überlieferungen, so manchem Besucher beim Betreten ein ungutes Gefühl erzeugte.
Die Einrichtung eines Theatersaales im rechten Flügel des neu gebauten Konversationshauses, dem Nachfolgegebäude des Promenadenhauses 1824 löste schon nach wenigen Jahren den unbeliebten Holzbau ab und lässt so ganzjährige Theaterspiele zu, aber schon 1853 wurde der Theatersaal im Auftrag des damaligen Spielbankpächters Edouard Bènazet einer Erweiterung der Spielbank geopfert.
Spielbankpächters Edouard Bènazet gilt auch heute noch als eine der Persönlichkeiten, die Baden-Baden finanzielle unterstützt und mitgestaltet, so die Attraktivität der Kurstadt maßgeblich gesteigert haben. Der aus Paris stammende Bènazet lässt beim Pariser Architekten Charles Dérchy Pläne im Stil der Pariser Oper für ein neues Theater anfertigen. Bei der großherzoglichen Bauverwaltung stoßen die Pläne auf Widerstand, besonders die prunkvolle Außenfassade geht den Verantwortlichen zu weit, das Problem löste sich insofern, dass Charles Dérchy während der Planungsarbeiten verstarb.
Der heimische Architekt Ludwig Lange wurde mit der Neuerstellung der Pläne beauftragt, aber auch sein Entwurf wurde nicht ausgeführt. Erst die Pläne des Architekten Charles Couteau, die eine versachlichte Außenansicht und ein Innenausbau im Rokokostil vorsah wurden von der großherzoglichen Bauverwaltung akzeptiert. Architekt Ludwig Lange, der davor nicht begeistern konnte, wurde mit der Ausführung der Arbeiten beauftragt.
Die Arbeiten wurden 1862 fertig gestellt, am 8. August 1862 wurde das Theater Baden-Baden eröffnet. Die Karlsruher Hofbühne spielte ein Theaterstück und Louis Hector Berlioz, der französische Komponist und Musikkritiker selbst dirigierte seine eigens für diesen Anlass geschriebene Oper "Béatrice et Bénédict", die im Theater uraufgeführt wurde.
Auch wenn es die nächsten Jahre Gastspiele, vor allem der Pariser Theater das Baden-Badener Kulturleben prägte, sollte es vor allem die Musik sein, die im Theater und Baden-Baden von sich reden machte, Highlights zum Beispiel ein Konzertabend von Johann Strauss im Jahr 1872, die Probeaufführung des "Doppelkonzerts" 1887 bei der Johannes Brahms selbst sein Orchester leitete und der Auftritt Richard Strauss beim Baden-Badener Musikfest 1906.
1918 erhält Baden-Baden mit der Gründung der Städtischen Schauspiele ein eigenes Ensembles.
Nach einer Totalrenovierung, die 1992 fertig gestellt wurde, steht das Theater am Goetheplatz dem Spielbetrieb mit moderner Technik zur Verfügung.