Kurhaus Baden-Baden Google Maps
Das auch als Wahrzeichen der Stadt bekannte Baden-Badener Kurhaus ist bei seinen Gästen vor allem durch die im rechten unteren Flügel zu findende Spielbank und das Kurhaus Restaurant im linken unteren Flügel bekannt. Das einzigartige Ambiente des Kurhauses Baden Baden bietet aber viel mehr, so sind es die vielen Kongresse, Seminare, Tagungen und Vorträge oder Präsentationen, die neben zahlreichen Feierlichkeiten aller Art das Kurhaus Baden-Baden zu einem kulturellen Mittelpunkt der Stadt erheben...
Mit 1000 qm größter Saal in diesem imposanten Gebäude, das vom "Baumeister des Klassizismus" Friedrich Weinbrenner geschaffen wurde, ist der nach Baden Badens größten Mäzenen benannte herrliche Bénazet-Saal. Suchen Sie einen geeigneten Rahmen für Ihre Hochzeit oder Geburtstagsfeier, die Preise für die Säle reichen von 250 EUR für das Obere Foyer bis zu 3350 EUR für den Bénazet-Saal. Genaue Informationen gibt es bei der Bäder- und Kurverwaltung.
Die Geschichte des Kurhaus der Stadt Baden-Baden
Mit dem Aufschwung der Kurstadt um die Wende vom 18. ins 19. Jahrhundert wuchs auch der Bedarf nach geeigneten Badeanlagen und Unterhaltungsräumen für die zunehmende Anzahl der Gäste. Schon im Jahr 1765 wurde von dem Franzosen Chevilly ein hölzerner Bau, ein Promenadenhaus errichtet. Das genügte aber schnell nicht mehr den Anforderungen, so wurde es schon 1802 von Friedrich Weinbrenner mit einem Tanzsaal erweitert.
Aber auch das sollte nur Stückwerk bleiben, Entlastung bringt für kurze Zeit das Jesuitenkolleg (heutiges Rathaus), das durch den Umzug der Mönche nach Rastatt frei wird, Baden-Badens erster Ehrenbürger Josef von Lassolaye kauft das Gebäude für einen Preis um 20.000 Gulden
Nach dem Vorschlag des Karlsruher Architekten und Baudirektor Weinbrenner wird vom Baumeister Wagner und Zimmermeister Barth ein Gesellschaftsraum (Wirtsraum) hergerichtet und der Bau mit einem vierten Stockwerk erweitert. Am 16. Juni 1812 wird unter Aufsicht der Behörde auch eine Spielbank eröffnet. Zur Eröffnungsfeier erscheinen erstmals auch Mitglieder (Tänzerinnen und Tänzer) der großen Pariser Oper.
Da abzusehen war, dass das Jesuitenkollegium auch keine geeignete dauerhafte Lösung sein wird, plant Weinbrenner schon 1807 den Neubau eines Promenadenhauses (heute Kurhaus). Nach Weinbrenners Plänen zur Modernisierung der Kurstadt erwirbt die Großherzogliche Badeanstalten-Commission am 27. Juli 1812 von Josef von Lassolaye, sein beim Promenadehaus liegendes Hofgut samt Gebäuden für 18000 fl., da „die Acquisition für eine Baad-Anlage nützlich sei". Es war etwa das Gebiet des heutigen Kurhauses, des Kurgartens und der Trinkhalle.
So sollte nun endlich der gewünschte Bau verwirklicht werden, vorgeschlagen wurde ein Kurhaus "so wie es vor wenigen Jahren in Wiesbaden erbaut wurde". (Anmerkung: Das alte Kurhaus in Wiesbaden wurde schon um 1905 abgerissen). Weinbrenner wurde mit den Planungen betraut, dabei sollte das bestehende Promenadenhaus in die Planung mit einbezogen werden. Als Baukosten inklusive der Inneneinrichtung veranschlagte der Baumeister rund 93.000 fl.. Zahlreiche Änderungswünsche waren es, die erst eine dritte Überarbeitung der Pläne für die Realisierung des Bauwerkes ermöglichten. Weinbrenner übernimmt die Bauleitung, die Baumeister Berkmüller und Holb sind als Unternehmer bekannt.
Im Jahr 1821 beginnen die Arbeiten, das bestehende Promenadenhaus wird um ein Stockwerk erweitert, das erst 1810 von Friedrich Weinbrenner gebaute erste eigene Theater in Baden-Baden, einfacher Holzbau wird jetzt wieder abgerissen. Schon im Dezember 1823 steht der Rohbau und im Juni 1824 ist der Bau fertig.
Der stößt allenthalben auf Bewunderung, Karl Friedrich Schinkel, der klassizistische Stararchitekt des Königreichs Preußen sieht das anders, bei der Durchreise durch die Bäderstadt schreibt er über den Bau "besuchten wir noch im Zwielicht der Badepromenade und die neuen Badesäle, das Theater und die dazugehörigen Hallen von der ungeschickten Architektur Weinbrenners. Die Lage dieser Partie ist jedoch trefflich gewählt; man hat das ganze Amphiteater der Stadt, das Schloß darüber, höher hinauf den Waldberg mit den Ruinen des alten Schlosses Baden-Baden auf der Spitze vor sich".
So wurden in dem aus drei Teilen bestehendem Gebäude exklusive und großzügige Räume geschaffen. In der Mitte der vom Berliner Maler Fritze und dem Karlsruher Maler Orth ausgemahlte Kurhaus, dessen Pfeiler, Säulen und Wände marmoriert wurde. In den Flügeln des Baues wurden ein Theatersaal für 600 Personen, Räumlichkeiten zum Speisen und Unterhaltung, Bälle und Kammerspiele, aber auch Kunstgalerien und ein Lesekabinett sowie zwei Spielsäle für das Würfelspiel "Hazard-Spiel" und zwei Roulette untergebracht.
Das gesellschaftliche Leben der Bäderstadt erlebte durch das Konversationshaus auch "Maison de conversation" genannt, einen entscheidenden Auftrieb und den Aufstieg zu einem der bedeutendsten Kurorte Europas. Die untergebrachte Spielbank, die heute als eine der schönsten Spielbanken der Welt zählt, erhielt mit dem Franzosen Antoine Chabert einen geeigneten Pächter. Sein Vertrag wurde auf 15 Jahre begrenzt, sein Nachfolger Jacques Bénazet sollte sich für Baden-Baden als Glücksfall erweisen.
Nachdem der französische König Louis Philippe in Frankreich das Glückspiel verboten hatte, war der Mitpächter der Pariser Spielbank Jacques Bénazet gezwungen sich nach einem neuen Tätigkeitsfeld umzusehen. Die Badener sahen in dem Experten für das Roulettespiel den geeigneten Nachfolger für den Franzosen Antoine Chabert. Jacques Bénazet erhält so 1839 die Konzession für das Casino und stellte sich dabei als echter Glücksfall für die Kurstadt heraus. Sein Bestreben die Attraktivität der Kurstadt zu erhöhen beschränkt sich nicht nur auf das Casino, an dem er in den nächsten 10 Jahren Erweiterungen vornahm, ihm wird auch der Ausbau der Lichtentaler Allee, den er wohl größtenteils aus eigener Tasche bezahlt hat, den Bau der Trinkhalle, wie vieler weiterer Einrichtungen verdankt.
Der Spielbetrieb im Kurhaus um das Jahr 1830
Im Jahr 1848 starb der erste Mäzen der Bénazet Familie hochgeehrt, mit seinem Sohn Edouard Oscar folgte ein weiterer Pächter der Spielbank Baden-Baden. In den folgenden Jahren gab es weitere Umbauten im Konversationshaus, der Zentrale Spielsaal für das Roulettespiel war nicht mehr in der Lage alle Spieler aufzunehmen, auch wurde bedingt durch die unterschiedliche gesellschaftliche Stellung eine Trennung derselben notwendig.
Um 1850 entstanden für das Casino neue prächtige Räume im Stil französischer Schlößer, der "rote Saal", der "Salon Pompadour", der "Florentiner Saal" und der Wintergarten "weißer Saal" entstehen, das im rechten Flügel untergebrachte Theater wurde den neuen Spielsälen geopfert und bekam einige Jahre später von Edouard Oscar Bénazet ein eigenes Theater Haus am Goetheplatz gestiftet. Um 1853 wurde der rechte Flügel umgebaut, vier Gesellschaftsräume im Stil Ludwig XIV. bis Ludwig XVI und eine Salonbühne werden eingebaut.
1867 stirbt Edouard Oscar Bénazet und sein Neffe Jacques Dupressoir übernimmt die Leitung der Spielbank, doch schon 1872 beendet Reichskanzler Otto von Bismarck mit dem Reichsgesetz zur Schließung der Spielbanken auch die Spiele in der Spielbank Baden Baden die 60 Jahre andauern sollten.
Weitreichende Umbauten im Jahr 1910, Gelder waren durch die vorherigen Einnahmen der Spielbank ausreichend vorhanden, im Kurhaus, damals immer noch Konversationshaus bezeichnet sollten die Attraktivität des Hauses, auch Baden-Badens, erhalten.
Bei den Umbauten 1912 bis 1917 die von August Stürzenacker durchgeführt werden, wird der linke Flügel des Kurhauses abgetragen und durch einen Neubau, der den neuzeitlichen Bedürfnissen entspricht ersetzt. Das heutige Foyer mit der für das Kurhaus wertvollen breiten Treppe zum Festsaal entsteht, hier wurde eine zum damaligen Zeitpunkt größten deutschen Konzertorgel eingebaut, die allerdings in den 1960 Jahren bei weiteren Umbauten wieder entfernt wird. Entfernt wird bei den Arbeiten 1912 bis 17 das vor dem Kurhausrestaurant befindliche Musikkiosk, hier gab das Städtische Kur-Orchester während der Saison täglich drei Konzerte. Diese wurden in die 1920er Jahren erbaute Konzertmuschel verlegt, wo sie noch heute stattfinden. Zu dieser Zeit bekommt das Konversationshaus dann auch seinen heute gültigen Namen Kurhaus Baden-Baden.
Eine Ausnahmegenehmigung am 01.10.1933 ermöglicht dem Kurhaus während der Naziherrschaft im Dritten Reich die Wiederaufnahme des Spielbank Betriebs, Umbauten im damals noch geltenden Art déco Stil folgten.
Es folgen Umbauten im Kurhaus 1955, 1971-72 sowie 1979-80. Im Jahr 1987 wird der linke Flügel im Kurhaus durch ein Feuer erheblich beschädigt. Im Kurhauskeller finden sich seit Herbst 2000 Automatenspiele. Davor befand sich im Kurhauskeller der Club Taverne, eine gerne besuchte Diskothek.
Zur offizielle Internetpräsenz des Kurhaus Baden-Baden geht es hier!