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Mit dem Ranger unterwegsMit dem Ranger unterwegs – Wildnispfad

Der Wildnispfad in der Kernzone des Nationalparks ist einer der meistbesuchten Attraktionen im 2014 gegründeten Nationalpark Schwarzwald. Besonders für Familien bietet der Erlebnispfad einigen Spaß.

Ich wollte von einer Expertin mehr über den Wildnispfad und seine Geschichte erfahren, und so habe ich mich im August 2018 an der Führung und Exkursion "Mit dem Ranger unterwegs – Wildnispfad" angemeldet. Die Führung bzw. Gebietskontrolle findet somit auf dem Wildnispfad statt.

Geleitet wird unsere Führung von einer Nationalpark-Rangerin, sie bringt uns vom Parkplatz am Plättig ausgehend durch den Wildnispfad, dabei hat die Rangerin so allerlei Interessantes und Wissenswertes zu erzählen.

Zunächst mal wichtig: Nur in Grundzügen ist es möglich diese Informationen wiederzugeben, die vielen Kleinigkeiten, Anekdoten und die Gespräche mit anderen Teilnehmen die den Spaßfaktor so einer Führung ausmachen, können wir natürlich nicht wiedergeben. Ich beschreibe nur meine Führung, letztlich ist jede Führung anders, lediglich das Rahmengerüst dürfte ähnlich sein... Also die Führung am besten selbst mitmachen....

Ich habe zu den einigen bei der Führung angesprochenen Themen etwas weiter ausgeholt und eigenen Wissenstand und was ich recherchiert habe zugefügt....zudem habe ich mich dafür entschieden im Artikel die wichtigsten Informationen wiederzugeben, wenn Sie einen Artikel möchten mit "dann sind wir über diesen Baum geklettert, hier haben wir Pause gemacht etc." dann werden Sie nicht das finden was Sie erwarten...

Der Eingang zum Wildnispfad befindet sich beim Plättig, somit möchte ich kurz zu den Gegebenheiten am Plättig, ein wichtiger Standort an der Schwarzwaldhochstraße etwas schreiben

Plättig HotelDas Plättig Hotel

Die Geschichte des Plättig Hotels reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Zuerst baute der Hotelier Josef Martin Weis das kleine Plättig Hotel, als da die Kapazität wegen der vielen Gäste erschöpft war, wurde das größere Hotel erbaut.

Doch während des 1. Weltkriegs blieben die Gäste aus, da der Busverkehr eingestellt war. Nach dem Krieg kamen dann vermehrt die Automobilisten zum Übernachten in den Höhenhotels.

Die Enkel des Ehepaar Weis hatten zur Zeit des 2. Weltkriegs den Hotelbetrieb auf dem Plättig bereits übernommen, jetzt Heimat für ausgebombte Kinder aus Mannheim. Nach dem Krieg beschlagnahmten die Franzosen das Kurhotel Plättig. Nebenan des ehemaligen Plättighotels, am Beginn es Luchspfades steht die kleine St. Antonius-Kapelle. Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer, der ein häufiger Gast im Schlosshotel Bühlerhöhe war, besuchte in den 50er Jahren häufig den Gottesdienst.

Maria Frieden Kapelle

Die Kapelle war bald zu klein, kamen doch soviele Besucher. Die kleine Kapelle sollte abgerissen werden, doch wehrten sich die damaligen Plättighotelbesitzer Kern. Auf des Dr. Adenauers Anregung wurde denn eine neue Kapelle auf der anderen Seite der Schwarzwaldhochstraße auf dem dortigen Marienfels erbaut und „Maria Frieden Kapelle genannt.

Dem Plättig-Hotel stand 2009 ein weiterer Verkauf bevor und wurde geschlossen. Selbst nach einem weiteren Verkauf an eine Investorengruppe aus Kasachstanen im Jahr 2013 bleibt es geschlossen und diente lediglich 2014 als Unterkunft einiger Arbeiter aus Litauen.

Max Grundig Klinik und Kurhaus Bühlerhöhe

Kurhaus BühlerhöheDie Max Grundig Klinik ist eine Klinik für Innere Medizin und psychosomatische Erkrankungen. Die Gründung dieser Luxusklinik geht zum Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Die vermögende Generalswitwe Hertha Isenbarth wollte ein Genesungsheim für höhere Offiziere errichten und damit ihrem verstorbenen Mann ein Denkmal setzen. Zum Genesungsheim gab es noch ein angeschlossenes Sanatorium, die heutige Max Grundig Klinik.

Ein neuer Anfang erlebte das Sanatorium nach dem 1. Weltkrieg. Nach dem Tod von Hertha Isenbart und des medizinischen Leiters Dr. Schieffer kam der neue Leiter Prof. Stroomann von der Münchner Universitätsklinik. Der medizinische Bereich wurde verbessert und das ehemalige Genesungsheim wurde das Kurhaus Bühlerhöhe. Für den Kur- und Heilbetrieb war inmitten dieser wunderbaren Natur ein optimaler Ort für Gesundheit, Gesundwerden und Erholen entstanden.

Doch die Gesundheitsreform Mitte der 1980er ließ den Kurbetrieb erschlaffen. Max Grundig kaufte 1986 die beiden Prachtstücke, und gründete die Max Grundig Klinik. Kurz vor seinem Tod ging diese in Betrieb. Das Schlosshotel wurde aber von den Erben Max Grundigs an eine Investorengruppe aus Kasachstan verkauft und ist seitdem geschlossen. Träger der Klinik ist gegenwärtig die Max Grundig Stiftung.

Aber nun zur Führung, Themen waren natürlich:

Was sind die Aufgaben eines Rangers und welche Bereiche gibt es im Nationalpark und wozu gehört der Wildnispfad? Dies und viel Interessantes über den Nationalpark sollten wir auf dieser Führung von der Rangerin nach einer kurzen Vorstellung am Plättigparkplatz erfahren.

Die Aufgaben eines Rangers

Der Aufgabenbereich eines Rangers umfasst zum einen die Öffentlichkeitsarbeit und zum anderen den Naturschutz.
So werden Besuchergruppen vom Ranger durch die Schutzgebiete geführt, Vorträge gehalten oder Seminare gegeben um den Menschen die Natur und deren Schutz nahezubringen. Der Ranger übt Gebietskontrolle aus indem er darauf achtet, dass das Wegegebot und die Leinenpflicht der Hunde eingehalten wird, wenn nötig die Besucher des Nationalparks über die Notwendigkeit bzw. die Gründe der Einhaltung aufgeklärt.

Außerdem zählt zu den Aufgaben des Rangers, Lehrpfade und Informationstafeln instand zu halten, das Aufstellen von Hinweisschildern sowie deren Kontrolle in regelmäßigen Abständen.

Ebenso werden im Schutzgebiet Pflanzen und Tiere oder evtl Veränderungen dokumentiert.

Nationalpark Schwarzwald die wichtigsten Daten

Die Mindestgröße eines Nationalparks beträgt 10.000 ha. Der Nationalpark Schwarzwald hat eine Gesamtfläche von 10.062 ha, die aus Wald aus Landesbesitz  sowie Stadtwald Baden-Baden und einer kleinen Tauschfläche der Stadt Bühl besteht. Diese Flächen sind in die Teile Nord und Süd aufgegliedert. Wohlgemerkt, der Nationalpark Schwarzwald ist ein Entwicklungsnationalpark, das bedeutet, dass innerhalb von 30 Jahren ab Gründung 75 % der Fläche in Kernzone übergegangen sein soll. Somit ist er in 3 Zonen aufgeteilt:

Entwicklungszone
Es gibt Waldbereiche, die in der Entwicklungszone liegen, die noch gelenkt werden müssen, bevor auch hier Natur Natur sein darf, z.B. Lebensraum für den Auerhahn sichern. Welche Maßnahmen hierzu ergriffen werden ist im Nationalparkplan festgelegt. 30 Jahre nach Gründung soll es keine Entwicklungszone mehr geben.

Managementzone
Höchstens 25 % der Nationalparkfläche bleiben immer in der Managementzone. Pflegende und lenkende Eingriffe sollen gewährleisten, dass z.B. Biotop und Artschutzziele gesichert werden. Die Ausbreitung des Borkenkäfers auf die Wälder außerhalb der Grenzen des Nationalparks soll verhindert werden und die Grindenflächen werden miteinander vernetzt und dauerhaft erhalten.

Kernzone
75 % der Fläche des Nationalparks müssen in 30 Jahren in Kernzone übergegangen sein. Es gilt der Prozessschutz, „natürliche Abläufe in ihrer natürlichen Dynamik geschehen lassen“, so die Rangerin.

TrinkwasserspeicherDer Wildnispfad in der Kernzone des Nationalpark Schwarzwald

Der Nordteil in dem sich Wildnispfad und Luchspfad befinden besteht aus Wald der Stadt Baden-Baden. Diese hat dem Nationalpark die Fläche unter der Bedingung überlassen, dass der größte Teil der Fläche sofort zur Kernzone wird, außerdem wurde ihr ein Nutzungsrecht überschrieben, da sich auf der Fläche Trinkwasserspeicher befinden, woraus die Stadt Baden-Baden Trinkwasser bezieht.

Die Stadt Bühl steuerte aus ihrem Stadtwald 135 ha hinzu gegen eine Tauschfläche zuzüglich einer Sonderzahlung. Somit konnte zusammen mit der 430 ha großen Waldfläche von Baden-Baden das kleinere Ochenskopf-Gebiet im Nordteil  auf 2.447 ha erweitert werden.

Nach dem Sturm Lothar 1999 wurde in diesem Waldstück nicht mehr aufgeräumt, die Bäume blieben einfach liegen. Der 70 Hektar große Wildnispfad wurde als gemeinsames Projekt mit dem Naturpark verwirklicht und 2006 eingeweiht. So schlängelt sich der Weg hinweg über die gefallenen Bäume, oder auch darunter hindurch.

Ein weiteres Thema der Führung war ....

Borkenkäfer im NationalparkDer Borkenkäfer im Nationalpark

An den Grenzen entlang es Nationalpark Schwarzwald ist eine 500 Meter breite Pufferzone angelegt, die in 100 Meter breite Claims unterteilt ist. Jeder dieser Claims ist einem Forstwirt zugewiesen, der während der möglichen aktiven Phase des Borkenkäfers wöchentlich auf Kontrollgang gehen muss, um herauszufinden ob einer oder mehrere Bäume vom Borkenkäfer befallen ist. Ein Befall erkennt man z.B. an austretendem Bohrmehl, Nadelfall und Verfärbung der Nadeln oder Harzausfluss. Ist ein Baum von einem Borkenkäfer befallen, wird er markiert und der Standort an alle miteinander vernetzten Beteiligten digital übermittelt. Um einen Brutausflug zu verhindern muss der Baum innerhalb von 14 Tagen gefällt und abtransportiert werden.

Nimmt man die Rinde eines Baumes, der von Borkenkäfern befallen war, ergibt sich ein Fraßbild das auf der Innenseite der Rinde deutlich die Anlage von Rammelkammern, Mutter- und Larvengänge zu erkennen sind.

Ein junger Bergmischwald entsteht

Der typische Bergmischwald im Schwarzwald würde aus einem Fichtenanteil von 18 – 20 % bestehen.  Ende des 18. Jahrhunderts war der Schwarzwald nahezu baumlos. Grund dafür war der immens hohe Holzbedarf der damaligen Zeit. Wieder aufgeforstet wurde überwiegend mit der schnell wachsenden Fichte. Das gleiche geschah nach den Abholzungen für Reparationsleistungen an die Franzosen nach dem 2. Weltkrieg.

Doch was passiert mit einem überwiegend aus Fichten bestehenden Wald wenn der Borkenkäfer den Bestand befällt, oder ein Orkantief wie Lothar am 2. Weihnachtsfeiertag die Bäume wie Mikadostäbchen umfallen lässt?

Ein junger Bergmischwald kann auf dieser Fläche entstehen. Durch den Lichteinfall haben viele Pflanzenarten eine Chance. Die ersten Pionierpflanzen, die sich ansiedeln sind lichtliebende Pflanzen wie die Eberesche, Birke, Heidesträucher oder Heidelbeeren, aber auch Buchen und Tanne haben eine Chance.

Unabhängig vom Klimawandel fegt etwa alle 30 Jahre ein so heftiger Sturm wie Lothar durch, oder der Buchdrucker befällt die Fichten. Beides schafft neue offene Strukturen für lichthungrige Pflanzen.

Störanfälligkeit der Wildtiere

Rotwild im Nationalpark SchwarzwaldBleiben die Besucher nicht auf den vorgegebenen Wege und Pfade, entstehen neue Pfade, die Wildtiere weichen zurück, der Lebensraum wird kleiner und auch die Fluchtstrecke verkürzt sich. Gerade der Auerhahn, der europaweit geschützt ist, ist ein sehr sensibles Tier. Und, in der Balzzeit Ende März bis Ende Mai sollte man einem mit Testosteron angereicherten Auerhahn lieben nicht begegnen wollen, da kann so manch einer der Balzhähne aggressiv werden. Ende Juni sind die Jungtiere des Auerhuhns ausgebrütet und werden von der Auerhenne aufgezogen. Dies ist natürlich gerade dann die Zeit in der Heidelbeeren gesammelt werden. Geht der Sammler nun in so eine Heidelbeerfläche rein und schreckt die Auerhahnfamilie auf, zerstreuen sich die Jungtiere sternförmig in alle Richtungen, findet evtl. nicht mehr zur Mutter-Henne zurück, verhungern und erfrieren oder werden Opfer von Raubvögeln oder auch dem Fuchs oder Marder.

Ziel im Nationalpark ist es Wildtiere für den Besucher in der Zukunft sichtbar zu machen. Das bedeutet aber, die Tiere müssen sich trauen, und das geschieht nur, wenn Sie die Aktivität des Menschen einschätzen können. Bei Mountainbikern die mit einer größeren Geschwindigkeit unterwegs sind, können sie das nicht, die sind für die Tiere nicht einschätzbar. Die Folge, es folgt eine wilde Flucht.

Das gleiche gilt natürlich im Winter für alle Wildtiere, Schneeschuhwanderer oder Winterwanderer bitte nicht abseits der ausgeschilderten Wege und nicht in die Fläche gehen! Müssen die Wildtiere flüchten bedeutet das ein enormer Energieverlust und vielleicht sogar den Tod noch in derselben Nacht.

Generell gilt, zum Schutz der Tiere sollte beachtet werden, 1 Stunde vor Sonnenaufgang und 1 Stunde nach Sonnenuntergang, sollte man sich nicht im Schutzgebiet aufhalten, denn während der Dämmerungszeiten bewegen sich die Wildtiere an ihre Futterstellen. Sind da Menschen, die den Weg blockieren, reagieren sie besonders sensibel auf diese Störungen.

Es ist ganz wichtig, dass sich die Wildtiere in die Ruheräume der Schutzgebiete des Waldes zurückziehen können. Denn vor allem im Winter führen die Wildtiere bei Kälte und Nahrungsmangel ein Leben am Limit. Nur in den Ruhezonen können Sie Energie sparen und diese kalte und futterarme Zeit überleben.

Aber nicht nur im Winter ist es für die Wildtiere wichtig, dass auf den ausgewiesenen Wegen geblieben wird, denn dann ist man für sie berechenbar und wird normalerweise nicht als Gefahr empfunden.

Was es auf dem Wildnispfad alles entdecken gibt

Es gibt nichts Artenreicheres als ein Wald mit Totholz, die Zersetzung, das verfaulen der Bäume bringt neues Leben hervor....

Braunfäule
Bei der Braunfäule ist das Holz nach dem Zelluloseabbau im geschädigten Bereich dunkelbraun gefärbt, übrig bleibt das braune Lignin.
Wenn das Holz trocknet schwindet es in Faserrichtung und es kommt zum Würfelbruch (Längs- und Querrisse).

Weißfäule
Bei der Weißfäule bauen Pilze den braunen Inhaltsstoff des Holzes Lignin ab, übrig bleibt die faserige weiße Zellulose.

Wurzelteller NationalparkWas so ein Wurzelteller alles zu bieten hat

Nur ein kurzer Augenblick siegt der Tod wenn im Wald Bäume umstürzen und die Wurzelteller in die Höhe ragen. Ein ideales Versteck, Aussichtsstelle, Badestelle oder Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen ergeben sich aus den Wänden aus Wurzel, Erde und Totholz.

Ganz unterschiedliche Ansprüche der Tier- und Pflanzenarten können an so einem Wurzelteller erfüllt werden. Den oberen Teil des Wurzeltellers bevorzugen Waldeidechsen, Prachtkäfer und Wildbienen, weil er oft von der Sonne gewärmt wird und die Wärme besser speichern kann als der Waldboden.Im Wurzeldickicht nisten gerne Rotkehlchen, Singdrosseln, Mönchgrasmücken und andere Artgenossen der Vogelwelt.

Totholz im Nationalpark SchwarzwaldAuf der Plattform des Wurzelwalls siedeln sich gerne Moose, Flechten und hochwachsende Pflanzen wie Birken oder der Schwarze Hollunder an, bekommen sie da oben doch mehr Licht und Platz für die Keimlinge am Boden.

Flechten
Flechten leben in Gemeinschaft mit einem oder mehreren Pilzen (Mykobionten) und einem oder mehreren Partnern die Photosynthese betreiben. Bei der Photosynthese wird mit Hilfe des Chlorophyls und Sonnenlicht Wasser und Kohlendioxid in Glucose und Sauerstoff umgewandelt.

Pilze, die Herrscher es Waldes

Man unterscheidet zwei Pilzarten:
Pilze die in Symbiose mit Pflanzen leben. Pilz und Pflanze leben in einer Lebensgemeinschaft, tauschen Nährstoffe aus, Schützen sich vor Schadstoffen, jeder zieht seinen Vorteil aus dem anderen bzw. sind voneinander abhängig.
Beim Parasitismus ist eine Lebensgemeinschaft zwei verschiedener Arten, die nur für einen von Vorteil ist. Der Wirt stellt die Nährstoffe zur Verfügung und der Parasit entzieht sie dem Wirt und schwächt ihn damit.

HundsflechteHundsflechte
Die Hundsflechte besteht zuerst aus kleinen graubraunen muschelförmigen Läppchen. Später entwickelt sich ein rosettenartiges Wachstum mit Fruchtkörpern an den Rändern in denen Sporen erzeugt werden.

 

 


Pustelpilz
Pustelpilz
Der Lebensraum der Pustelpilze befindet sich auf Laubholz und holzigen Sträuchern.




Hallimasch Pilz Hallimasch
Der Hallimasch Pilz ist ein Weißfäuleerreger. Er baut den Holzstoff Lignin und auch Zellulose ab.

Bei der Hallimasch-Fäule wird das Holz jedoch nicht hell sondern dunkel-rotbraun, dann faserig, feucht und grenzt sich vom gesunden Holz meistens scharf ab.
Der Hallimasch bildet Rhizomorphen, das sind wurzelähnliche Stränge, ebenso weisse Myzelmatten.


RotrandporlingRotrandporling
Der Rotrandporling ist ein Baumschwamm und das ganze Jahr über an lebenden oder abgestorbenen Laub- und Nadelbäumen zu finden.



 

Zunderschwamm NationalparkZunderschwamm 

Der Zunderschwamm bildet an den Baumstämmen dicke, invers konsolenförmige Fruchtkörper und befällt geschwächte Laubbäume.

 

 

Futterbaum SchwarzspechtDer Schwarzspecht

Schwarzspecht ist einer der wenigen Spechte, die sich seine Brut- und Schlafhöhlen selbst zimmern. Er ist mit einer Länge bis zu 50 cm der größte Specht in unserem Breitengrad. Er ist komplett schwarz bis auf den roten Scheitel beim Männchen, der beim Weibchen nur ein roter Nackenfleck ist. Sein kräftiger Schnabel ist in einem gelben bis elfenbeinfarbenen Ton.

Der Schwarzspecht bevorzugt Waldgebiete mit alten, starken aber nicht zu dicht beieinander stehenden Bäumen. Für Nist- und Schlafhöhlen sucht er sich halbtote Bäume mit einem Stammdurchmesser von 40 – 70 cm aus, ideal hierfür wäre eine Buche mit Mindestalter von 100 Jahren.

Der Schwarzspecht frisst hauptsächlich Ameisen und die Larven und Puppen des Insekts. Im späten Herbst und Winter öffnet er schon auch die Haufen der Waldameisen und beutet diese aus. Außerdem ernährt er sich von in Holz und Rinden vorkommende Insekten, vor allem Käfer wie Borken- und Bockkäfer, außerdem Raupen, Spinnen und Schnecken. Beeren und Früchte stehen nicht so oft auf dem Speiseplan. Seine Nahrungshöhlen sind an der Form eines lang gezogenen rechteckförmigen Schlitzes zu erkennen.

Einmal im Jahr, vornehmlich im April brüten beide Schwarzspecht-Elternpaare etwa 13 Tage, dabei sitzt nachts das Männchen auf den Eiern. In den ersten 8 Tagen werden die Nestlinge geschützt vor äußeren Einflüssen und in kurzen Abständen mit Brei aus Ameisen und deren Larven gefüttert. Später sind die Eltern nur zur Fütterung und Reinigung der Nisthöhle bei den Jungen. Nach 16 Tagen werden die Jungspechte am Höhleneingang gefüttert. Bis die kleinen Schwarzspechte ausfliegen dauert es etwa 25 bis 31 Tage.

Monitoring von Haselmäusen

Der Wildnispfad mit dem artenreichen jungen Mischwald und dichtem Unterholz ist ein idealer Lebensraum für eine Haselmaus. Ob hier von den nachtaktiven Nagern welche leben soll ein Monitoring herausfinden.

Adlerhorst auf dem WildnispfadDer neue Adlerhorst auf dem Wildnispfad

Viele Besucher des Wildnispfades werden sich noch an den alten Adlerhorst erinnern, der besteht leider nicht mehr. Mittlerweile gibt es an neuer Stelle einen neuen Horst. Mit 32 Edelstahlschrauben ist der neue 2017 eingeweihte Adlerhorst am Wildnispfad am Stamm einer Weißtanne befestigt. In etwa sieben Meter Höhe scheint die fast fünf Tonnen schwere Plattform aus Holz über der Erde zu schweben. Die Edelstahlschrauben wurden wie ein Implantat in die desinfizierte Wunde im Baum eingefügt und dann mit Baumharz verschlossen. So sollen keine Pilze und Keime in den Baum eindringen und ihn schädigen. Die Schrauben werden im Laufe der Zeit wie eigene Äste es Baumes umwachsen. Die Konstruktion soll ungefähr 20 Jahre halten.

Eine äußerst interessante Führung ging zu Ende. Wir haben viel gelernt und es hat mächtig Spaß gemacht. Ein herzliches Dankeschön an die Rangerin.

 

 

 

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