Die Orgelfelsen im Murgtal
Die Orgelfelsen oberhalb von Reichental im gleichnamigen Reichentaler Wald sind Besuchern außerhalb des Murgtals wohnend weniger bekannt, den Namen "Orgelfels" besitzen die Felsen offiziell erst seit 1955, Namensgeber war der Reichentaler Musikverein. Von den Orgelfelsen und vom Orgelfelsenhaus des Schwarzwaldvereins gibt es einen hervorragenden Blick ins Murgtal und auf die Höhen westlich des Murgtals dem Gebiet zwischen Roter Lache und Badener Höhe.
Die imposante Felsformation die Ähnlichkeit mit den nebeneinander angebrachten Pfeifen einer Orgel besitzt, besteht aus Granit, es wird auch als Forbachgranit bezeichnet. Felsenformationen aus Granit finden sich im Nordschwarzwald nicht so häufig wie Felsformationen aus Buntsandstein. Interessant auch, nur wenige Höhenmeter oberhalb des Orgelfelsens auf 650 Meter Höhe wird der Granit vom Buntsandstein abgelöst.
Die eindrucksvolle Form und Ausprägung der Orgelfelsen entstand durch Einfluss von Wind, Wasser, Eis, Hitze. Man spricht von Wollsackverwitterung, insbesondere das auf die senkrechten Kopfflächen in Gesteinsritzen eingesickerte Wasser verursacht bei Frost eine immer größere Aufsprengung. Hierdurch brechen die Felsblöcke auf. Normalerweise entstehen dadurch aber eher rundliche Formen wie es bei dem Naturdenkmal Volzemer Stein bei Dobel oder den Giersteinen bei Forbach-Bermersbach geschehen ist. Die bis zu 40 Meter hohen Orgelfelsen besitzen eine ca. 70 x 80 Meter große Grundfläche.
Das Orgelfelsenhaus
Im Jahr 1934 errichtete der Schwarzwaldverein Gaggenau direkt neben der Felsformation ein Wanderheim, es liegt inmitten eines kleinen eingezäumten Grundstücks. Die Tür zum Gelände, die auch den besten Zugang zu den Felsen bietet, ist für Besucher geöffnet. Eine in einem Brunnen gefasste Quelle neben dem Haus sorgt für frisches Wasser.
Das Gelände um die Orgelfelsen wird vom Wald freigehalten, so dass unterhalb der Felsen und dem Wanderheim eine steil abfallende Wiese entstanden ist, die quer zum Hang von kleinen Gräben durchzogen wird. Wie wir gelesen haben, sind die Gräben Reste der alten Bewässerung, mit der das Wachstum von Gräsern und Kräutern gefördert wurde. Ob die Wiese vor den Felsen betreten werden darf oder das Gelände aufgrund Naturschutz nicht betreten werden sollte konnten wir nicht erfahren.
Klettern am Orgelfelsen
Die Orgenfelsen stehen als Naturdenkmal unter Schutz, deshalb ist das Klettern am Felsen mit Einschränkungen verbunden. Diese Einschränkungen haben vor einigen Jahren zum Streit zwischen Naturschützern und Schwarzwaldverein mit den im Alpenverein organisierten Freizeitkletterern geführt. Es wurde unter anderem beanstandet, das zu viele widerrechtlich angebrachte Kletterhaken im Felsen angebracht wurden. Erst im November 2010 konnte der Streit der Beteiligten Naturschützer und Freizeitkletterer auch mit Hilfe des Landratsamtes beendet werden.
So sind nun Kletterhaken für Neutouren nur noch in Absprache mit dem AK Nordschwarzwald und nach Genehmigung durch das Landratsamt Rastatt möglich.
Den Orgelfelsen erreicht man
Den Orgelfelsen erreicht man von der Straße aus, die vom Murgtal über Kaltenbronn ins Enztal führt.
Mit öffentlichen Verkehrsmittel: Linie Bus 242 (Kaltenbronn Orgelfelsenhaus), es fahren jedoch nur sehr wenige Busse am Tag.
Anreise PKW: Auf der Straße Hilpertsau nach Kaltenbronn bis zum Parkplatz an der Kehre bei der Bushaltestelle Orgelfelsenhaus. Hier zum Parkplatz.
Wanderung: Rundwanderung ab Reichental auf dem Themenweg "Natur und Geschichte pur in Reichental"
Im Schwarzwald gibt es zahlreiche weitere Felsformationen die als Naturdenkmal ausgewiesen sind.
Kein Naturdenkmal aber interessant die Felsformation " Oberer oder Roter Bruch " auf der Südseite des Tannenschachberg
Informationen zum Urheberecht
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