Auf Schwarzwaldhöhen verläuft der Premiumwanderweg Renchtalsteig Etappe IV von der Alexanderschanze an der Renchquelle vorbei hinab zur Renchtalhütte. Zum neuen Buchkopfturm und der Zuflucht steigt der Weg wieder an um dann zum Schliffkopf mit weiten Blicken über das Renchtal zu leiten.
Auf Forstwegen und Pfaden fällt der Wanderweg bis zur Klosterruine Allerheiligen stark ab um dann zur Engelskanzel, einem Aussichtsfelsen über den Allerheiligen Wasserfelsen, nochmals anzusteigen. Entspannt klingt die Wanderung auf 1,4 km zum Standort Wasserfall-Parkplatz aus.
Länge der Strecke: 23,6 km
Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll
Charakter: Waldwege, Naturpfade, wurzelige Fußpfade
Dauer der Wanderung: ca. 7 -8 Stunden Gehzeit ohne Pausen
Sehenswertes: Renchtalhütte, Buchkopfturm, Gleitschirmflieger-Startplatz, Schliffkopf, Klosterruine Allerheiligen, Allerheiligen-Wasserfälle
Start: Wanderportal Renchtalsteig bei der Alexanderschanze
Ziel: Parkplatz Wasserfälle
Anfahrt/Rückfahrt:
Es empfiehlt sich, einen PKW am Etappenende zu stellen und entweder mit dem Bus (Naturerlebnis-Linie 7125 zum Ruhestein und F2 zur Alexanderschanze) bzw. einem zweiten PKW zum Etappenstart zu fahren. Leider ist die Busverbindung sehr ausgedünnt und deshalb nicht gewährleistet, dass man den letzten Bus, der bereits recht früh fährt, schafft.
Fahrpläne:
http://www.ortenaulinie.de/,Lde/Startseite/Fahrplan/schwarzwaldhochstra%C3%9Fe.html
http://www.vgf-info.de/fahrplan-und-fahrscheinauskunftauskunft/fahrplaene-gueltig-ab-11122016/
Die Etappe lässt sich problemlos aufteilen:
Teilstrecke 1:
Ausgangspunkt Alexanderschanze
Mit PKW oder Buslinie F2 ab Mummelsee zu erreichen
Zielpunkt Zuflucht
Mit Buslinie F2 zur Alexanderschanze zurückfahren bzw. zum Mummelsee
Teilstrecke 2:
Ausgangspunkt Zuflucht
PKW an Parkplatz Wasserfälle abstellen und mit dem Bus Naturerlebnis-Linie 7125 zum Ruhestein, umsteigen und mit Buslinie F2 zur Zuflucht
Zielpunkt Parkplatz Wasserfälle
Standorte:
Alexanderschanze 968 m üNN
Oberer Leitweg 900 m üNN
Trogloch 835 m üNN
Schönegrund 865 m üNN
Mittlerer Brandweg 778 m üNN
Renchtalhütte 752 m üNN
Geisenhark 756 m üNN
Brandkopf 858 m üNN
Buchkopfturm 910 m üNN
Kohlgrube 907 m üNN
Rossbühl 943 m üNN
Zuflucht 954 m üNN
Schwarze Lache 910 m üNN
Lotharpfad 930 m üNN
Haferrüttenrank 857 m üNN
Schwabenrank 877 m üNN
Steinmäuerle Infotafel 997 m üNN
Steinmäuerle 1000 m üNN
Schliffkopf 1055 m üNN
Am Tausendmeterweg 1006 m üNN
Jakobshütte 1006 m üNN
Allerheiligen Kloster Ruine 637 m üNN
Allerheiligen Klosterhof 630 m üNN
Wasserfälle Parkplatz 518 m üNN
Wegbeschreibung Renchtalsteig Etappe IV:
Die 4. Etappe des Renchtalsteigs beginnt am südlichen Ende des Parkplatzes beim Standort Alexnderschanze. Beim Dreifürstenstein die Straße querend halten wir uns etwas links. Vor der Infotafel rechts in den Waldweg einbiegend, erblicken wir nach der ersten Kurve in der Ferne die Zuflucht.
Leicht abwärts auf bequemem Waldweg gelangen wir auf dem Oberen Leitweg zum Trogloch und der Renchquelle. Die noch jungen niederen Bäume ermöglichen uns den Blick auf die umliegenden Renchtalberghänge und Seitentäler. Nach mehreren Standortschildern erreichen wir den Mittleren Brandweg. Nun verläuft auf dem Wegabschnitt bis zur Renchtalhütte der Genießerpfad und Premiumwanderweg Wiesensteig parallel.
Renchtalhütte
Die Renchtalhütte war einst eine Bergstation und Clubheim der Ski- und Wandervereine des Renchtals, heute gehört sie dem Schwarzwälder Hotelier Meinrad Schmiederer. Ein verheerender Brand verwüstete die Renchtalhütte, mit großem Aufwand wurde sie wieder neu errichtet.
Original Schwarzwälder Spezialitäten bietet die Renchtalhütte an, ein faszinierender Weitblick von der Panoramaterrasse ins Tal und zu den gegenüberliegenden Schwarzwaldhöhen machen dies zu einem vollendeten Genuss.
An der Wegspinne bei der Renchtalhütte begeben wir uns auf die Brandstraße. Nach wenigen Metern zweigt der Wanderweg nach links ab, steigt stetig an. Schon bald erblicken den Buchkopfturm auf dem Buchkopf. Ein Drachenflieger zieht über dem Buchkopfturm am Himmel seine Kreise. Er ist sicher bei dem in der Nähe gelegenen Gleitschirmflieger Startplatz gestartet.
Der Renchtalsteig zweigt in einer Rechtskurve auf einen unbefestigten Naturpfad ab. Einen Unterstand am Wegrand gibt uns Gelegenheit einen Blick ins Renchtal und die Renchtalhöhen zu werfen. Vom Köpfleweg zweigt der Renchtalsteig ab auf den Hubert-Fischer-Steg, einem steilen Pfad bergauf zum Buchkopfturm, der sich kurz darauf vor uns erhebt.
Buchkopfturm
Unweit des Gleitschirmflieger-Startplatzes Oppenau erhebt sich auf dem Buchkopf der 28 Meter hohe Buchkopfturm. Aus Weißtannenholz in sechseckiger Bauweise errichtet, bietet er auf der obersten Plattform eine Aussicht bis zu den Vogesen. Bereits beim Hochsteigen auf den 140 Stufen, kann man seinen Blick rundum schweifen lassen. Die Eröffnungsfeier des Aussichtsturms im Schwarzwald fand am 14. Mai 2015 statt.
Wohlfühlliegen und eine Tischgruppe erwarten uns. Eine atemberaubende Rundumsicht vom Turm mit jedem Stockwerk schöner, und oben vom Turm in der luftigen Höhe eine rundum begeisternde weite Aussicht. Und nicht zu vergessen, das Liebesbänkle zwischen zwei Stockwerken.
Dem Renchtalsteig Wegweiser folgend erreichen wir die Gabelung Buchkopfweg. In Richtung Kohlgrube und Rossbühl gelangen wir zu einem Fichtenwäldchen. Feuchte kühle Luft umgibt uns auf dem Pfad zum Gleitschirmflieger Startplatz.
Am Startplatz der Gleitschirmflieger ist die Aussicht auf den Schwarzwald natürlich ebenfalls überwältigend. Nicht nur ins Renchtal, auch bis zum Schliffkopf und zur Hornisgrinde haben wir freie Sicht. Auf einem weichen Waldpfad leitet der Renchtalsteig uns weiter. Der Lärm der Autos, der von der befahrenen Oppenauer Steige herrührt, dringt immer stärker werdend an unsere Ohren. Schließlich verläuft der Fußpfad parallel zur Autostraße, neben einer ehemaligen Schanzenanlage.
Beim Parkplatz Skilift Zuflucht/Buchkopfturm Oppenau erkennen wir noch den alten Grenzverlauf zwischen Baden und Württemberg.
Nur noch wenige Meter bis zur Zuflucht, dann verläuft der Wanderweg des Renchtalsteig wieder parallel mit dem Westweg. An der Röschenschanze vorbei, man erblickt den Ski-Hang-Zuflucht, nun auf steinigem Pfad durch den Wald abwärts bis zum Wanderparkplatz an der Schwarzen Lache.
Röschenschanze
Ganz nah der Zuflucht liegt die Röschenschanze. Sie ist eine von vielen Militärischen Schutzwehren, die seit dem 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648) angelegt wurden. Es wurden überwiegend die Truppen des französischen Nachbarn damit abgewehrt.
Wollgras, Heidekraut und Feuerblume fühlen sich hier heimisch. Auch der seltene Schweizer Löwenzahn hat sich hier angesiedelt. Man erkennt ihn an den zwei bis vier Schuppenblättern an dem nach oben hin verdickten Stängel. Der Schweizer Löwenzahn wird zwischen 10 bis 30 cm hoch, er verzweigt sich nicht und ist einköpfig mit einer goldgelben Krone. Meistens sind die Köpfchen vor dem Blühen nickend. Im Vergleich zu den Grundblättern ist der Stängel auch viel länger.
Am Standort Schwarze Lache halten wir uns links. Mit dem Panoramarundweg wandern wir auf dem sanft ansteigenden Forstweg etwa 600 Meter durch den Wald. Zurückblickend werfen wir nochmals einen Blick auf den Buchkopfturm. Vorausschauend erkennen wir das Schliffkopf Hotel und auf der gegenüberliegenden Bergseite den Eckenfelsen.
Eckenfelsen
Am Rande des Schwarzwaldes oberhalb von Oppenau liegt der Eckenfelsen im Lierbachtal. Aus 300 Millionen Jahren altem Vulkangestein besteht das Felsmassiv und mit einem unvergessenen Blick auf Natur. Der Eckenfelsen ist beliebtes Klettergebiet mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Zum Schutz der empfindlichen Flora und Fauna, ist das Klettern gemäß der Schutzgebietsverordnung zeitlich und flächenmäßig beschränkt. Erlaubt ist das Klettern vom 1. Juli bis zum 15. Januar des folgenden Jahres.
Eine Hinweistafel benennt die in der Ferne liegenden Gebirgszüge, darunter auch den Mooskopf mit den darauf vom Schwarzwaldverein erbauten Mooskopfturm. Am Mooskopfturm verläuft übrigens die Renchtalsteig Etappe I vorbei.
Auf breitem Forstweg in weiten Bögen und ständigem Blick in Richtung Westen über das Rheintal bis zu den Vorgesen, erreichen wir den hinteren Ausgang am Lotharpfad.
Lotharpfad
Der Lotharpfad ist eine unberührte Sturmwurffläche des Orkantiefs Lothar vom 26. Dezember 1999. Das Areal ist sich selbst überlassen, Tier- und Pflanzenwelt kann sich frei entwickeln. Der Lotharpfad liegt an der Schwarzwaldhochstraße, zwischen dem Schliffkopf und der Abzweigung „Zuflucht – Oppenau“.
Ab jetzt verläuft auch die Seensteig Etappe 2 parallel mit unserer Renchtalsteig Wanderung.
Abwärts zum Haferrütterank und dann immer leicht ansteigend zur Schliffkopf Steinmäuerle Infotafel.
Hier nehmen wir wahr, dass der Murgtalwanderweg mit 5 Tagesetappen hier seinen Startpunkt hat, während die 5. Etappe der Murgleiter am Schliffkopfplateau endet.
Vom höchsten Punkt am Schliffkopf führt uns ein steiniger Pfad etwa 250 Meter abwärts zum Tausendmeterweg. Bei der Jakobshütte wenden wir uns nach links in den Fuchsbühlweg. Mit jedem Schritt verlieren wir auf dem abwärts führenden Wanderweg auf Forstwegen und schmalen Pfaden an Höhenmetern. Bald darauf dringt Motorenlärm an unsere Ohren, nach Überqueren der Straße erblicken wir am Wegrand eine zum Baum des Jahres 2004 gekürte Weißtanne.
Vor uns in der Talsenke erhebt sich die Klosterruine Allerheiligen in unser Blickfeld. Im Klosterhof wenden wir uns nach rechts auf den Sagenrundweg, der sich aufwärts windet und an der Engelskanzel einen Blick in die Tiefe Schlucht der Allerheiligen Wasserfälle und den emporragenden Felswänden werfen lässt.
Allerheiligen Wasserfälle und Klosterruine
Die Allerheiligen Wasserfälle stürzen 83 Meter tief über sieben Kaskaden in die Tiefe ins Lierbachtal. Der komplette Fall beträgt gut 100 Meter. Sie sind die größten natürlichen Wasserfälle im Nordschwarzwald und liegen auf der Gemarkung Oppenau. Über mehrere Brücken und Treppen wurden die Allerheiligen Wasserfälle begehbar gemacht.
Oberhalb der Allerheiligen Wasserfälle im Lierbachtal liegt die frühgotische Klosterruine Allerheiligen aus Buntsandstein. Teile des Langhauses und der Vorhalle sowie Reste der Sakrestei und Kreuzgangs sind erhalten geblieben. Im einstigen Gesindehaus unterhalb der Klosterruine ist ein Informationszentrum eingerichtet.
Auf den Wasserfälle-Weg biegen wir scharf links ein und legen die letzten 1,4 km auf dem Wanderweg bis zum Wasserfälle Parkplatz, dem Etappenende, entspannt zurück.