Gedenkstein Bundesvater Dinkelacker
Der Gedenkstein Bundesvater Dinkelacker liegt in der Nähe des Schliffkopfhotel auf der Gemarkung der Gemeinde Baiersbronn, hier auf der Schliffkopf Grindenhochfläche des Nationalpark Schwarzwald beeindruckt der gewaltige aufrecht stehende Sandsteinfindling vorbeigehende Wanderer. Der große Stein wurde benannt nach Paul Dinkelacker, er war Vorstand des Schwäbischen Schneelauf Bundes (SSB), seinen Beinamen „Bundesvater“ hat er von den Skifahrern erhalten.
Um den Gedenkstein finden sich weitere große Gesteinsbrocken, für Wanderer gibt es an diesem ruhigen urwüchsigen Plätzchen mehrere Bänke die zu einer kurzen Rast einladen sowie ein schöner Ausblick.
Der Gedenkstein
Am Schliffkopf wird im Jahr 1911 von begeisterten Schneeläufern (Skiläufern) eine Skihütte erstellt. Aufgrund der großen Zahl an Toten, die der Schwäbische Schneeschuhbund durch den ersten Weltkrieg verloren hat, wurde bei den Skiläufern der Wunsch nach einen Heldengedenkstein unweit der Skihütte laut. Der Platz wurde gefunden und etwa 250 Meter entfernt auch ein dreieckiger Sandsteinfindling mit einem Gewicht von dreieinhalb Tonnen.
Der fünfeinhalb Meter hohe gewaltige dreieckige Sandsteinfindling, ursprünglich "Schwäbisches Heldenmal" konnte so als Toten- und Ehrenmal an die 500 gefallenen Skiläufer erinnern. Bei der Einweihung am 31. Januar 1920 hielt Bundesvater Paul Dinkelacker die Festrede. Aus der Festrede ist zu entnehmen, wie Männer des Schneeschuhvereins Baiersbronn, darunter Holzfäller, Maurer und Steinmetze diesen Koloss mit einem ungeheuren Aufwand aufgestellt haben.
Jedes Jahr findet auch heute noch eine Gedenkfeier des Schwäbischen Skiverbands am Bundesvater Dinkelacker Gedenkstein statt, es versammeln sich die Skiläufer aus dem Kreis Freudenstadt zur Erinnerung an die gefallenen und verstorbenen Skikameraden des Schwäbischen Skiverbands.
Die Person Bundesvater Dinkelacker
Paul Dinkelacker wurde am 22. Januar 1873 in Böblingen geboren, er starb am 9. März 1958 in Ammerland am Starnberger See.
Der heute auch als Bundesvater bekannte Dinkelacker studierte Brauereiwesen an der Akademie Weihenstephan, war Teilhaber der familieneigenen Brauerei in Stuttgart. Später auch Aufsichtsratsvorsitzender verschiedener Textilbetriebe. Dinkelacker wurde 1952 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Für seine großen Verdienste im Skisport (damals Schneeschuhlaufen) wurde er mit der Ehrenmitgliedschaft im Deutschen und dem Österreichischen Alpenverein geehrt.
Dinkelacker, der selbst im Winter 1892 bei einem Freund in Norwegen erstmals auf Schneeschuhen stand, motivierte um 1910 viele Turnvereine zur Gründung einer Schneeschuhabteilung, dass sich Turner und Sportler zur Pflege des weißen Sportes in Abteilungen zusammenfinden sollen, so wollte e,r wie er schreibt „insbesondere unsere Jugend mit den Schönheiten der Natur vertraut zu machen“. So war es Paul Dinkelacker, der 1909 den ersten offiziellen Skikurs, damals als Schneeschuhkurs bezeichnet leitet. Auf seine Initiative zurück geht auch der Bau eines Gedächtnishauses für die gefallenen Kameraden, das Skiläufern auf dem Schliffkopf Unterkunft und Verpflegung geben soll. Bundesvater Paul Dinkelacker selbst hielt eine der Ansprachen zur Einweihung des Gedächtnishauses aus dessen Ursprung nach zahlreichen An- und Umbauten sowie Wiederaufbau nach einem Brand später das Schliffkopfhotel wird.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten versuchte Paul Dinkelacker die Verbände vor der Gleichschaltung und der Unterwanderung durch das NS-System zu schützen, letztlich aber vergebens.
Wie zum Gedenkstein kommen
Wanderwege die am Bundesvater Dinkelacker Gedenkstein vorbeiführen sind:
Westweg Etappe 4, Unterstmatt - Alexanderschanze
Seensteig Etappe 3, Infotafel Steinmäuerle Schliffkopf - Mummelsee
Baiersbronner Höhen-Tour, Rundwanderung Start/Ziel Baiersbronn-Obertal
Wer keine größere Wanderung im Nationalpark machen möchte, kann auf dem Fußweg vom Parkplatz des Schliffkopfhotels am Hotel aufwärts vorbei zum Schliffkopf-Portal. Dort der Wegweisung der roten Raute (Westweg) folgend ist nach wenigen Metern der Gedenkstein erreicht. Hier können Sie mehr dieser Grindenhochflächen im Nordschwarzwald sehen.
Informationen zum Urheberecht
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