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Wilde Weiden am Schliffkopf - Führung und Exkursion im Nationalpark

https://www.schwarzwald-informationen.de/bilder/20180728_152022-k.jpgDie Natur und Landschaft am Schliffkopf gehört zu den schönsten im Nationalpark Schwarzwald, der Lebensraum zahlreicher Pflanzen und Tierarten gehört zur Managementzone im Park. Was das ist und mehr zur Geschichte, zur Entstehung und Bedeutung der Grinden, dazu gibt es Informationen in dieser Wanderung. Natürlich war es nicht möglich mir alles Wortgenau zu merken, daher habe ich im Nachhinein noch mal recherchiert um die Informationen die gegeben wurden sinngemäß wiederzugeben.

Die Exkursion durch die offene Landschaft der Grinden an der ich teilgenommen habe, findet im Juli 2018 statt, sie wird durchgeführt vom hauptamtlichen Ranger Lukas Schmidt und dem freiwilligen Ranger Roger Cornitzius. Nach einer kurzen Vorstellung ging es auch gleich los.

Entlang der Außenlage des Schliffkopfhotels, in der sich schon häufiger die Kreuzotter verirrt hatte (zur Kreuzotter später mehr) ging es bergan Richtung Schliffkopfgipfel.

An der Infotafel, die über bedrohte Tierarten und die Grinden informiert, halten wir erstmals an. Hier erfahren wir von Herrn Schmidt und Cornitzius etwas über Größe und Gebietsgliederung und die Zonen des Nationalparks.

Größe und Gebietsgliederung des Nationalpark Schwarzwald

https://www.schwarzwald-informationen.de/bilder/20180728_150546-k.jpgDie Gesamtfläche des am 1. Januar 2014 gegründeten Nationalpark Schwarzwald beträgt 10.062 Hektar und gliedert sich in das Teilgebiet Nord mit 2.447 Hektar und dem Teilgebiet Süd mit 7.615 Hektar. Die Nationalparkflächen liegen auf einer Höhenlage zwischen 470 und 1151 Metern über NN. Die gesamte Fläche des Nationalparks liegt auf Staatswald. Um die angrenzenden Wälder vor einem evtl. Borkenkäferübergriff zu schützen wurde an der Grenze des Nationalparks eine 500 m breite Pufferzone errichtet. Darin findet ein Borkenkäfermonitoring statt um einen Befall frühzeitig zu erkennen und die befallenen Fichten herauszunehmen.

Die Gesamtflache des Nationalparks ist in drei verschiedene Zonen aufgeteilt. In diesen Zonen wird die Artenvielfalt unterschiedlich stark geschützt

Managementzone
Höchstens 25 % der Nationalparkfläche bleibt immer Managementzone in der das Nationalparkteam pflegend und lenkend eingreift. Es sollen z.B. die Ziele des Biotop- und Artenschutz gesichert und die Ausbreitung des Borkenkäfers auf die umliegenden Wälder verhindert werden. Die Grindenflächen liegen ebenfalls in der Managementzone, bleiben dauerhaft erhalten und werden durch ein Grindenband miteinander vernetzt.

Entwicklungszone
Wälder, die in der Entwicklungszone liegen, werden auf einen späteren Übergang in die Kernzone vorbereitet. In manche Waldflächen muss noch eingegriffen werden, bevor man „Natur Natur sein“ lassen kann. Die Entwicklungszonen sollen nach 30 Jahren Kernzone sein.

Kernzone
In der Kernzone gilt es „Natur Natur sein“ lassen. In die darin liegenden Waldgebiete wird nicht mehr eingegriffen und sind am stärksten geschützt. Hier gilt der Prozessschutz. Zur Kernzone zählen im Nordteil die Bereiche Plättig, Hoher Ochsenkopf/Nägeliskopf. Im Südteil sind es der Wilde See/Kleemüsse und der Buhlbachsee/Hechliskkopf. In den internationalen Richtlinien des Nationalparks ist festgelegt, dass in 30 Jahren 75 % der Nationalparkfläche Kernzone geworden ist. Diese Gebiete dürfen nur unter Berücksichtigung der hier geltenden Schutzvorschriften auf den ausgewiesenen Wegen betreten werden

https://www.schwarzwald-informationen.de/bilder/20180728_145544-k.jpgDie Grinden im Schwarzwald

Wer den Schwarzwald kennt, weiß welche Bedeutung diese einzigartigen Landschaft zukommt. Entstanden sind die Grinden zum größten Teil durch menschlichen Einfluss als es nicht mehr genügend Weideflächen für die Viehhaltung in den Tälern des Schwarzwalds gab. Rinder und Ziegen wurden auf die ebenen Hochflächen mit nur wenig Baumbewuchs und offener Struktur zum weiden getrieben. Am Ende jeden Weidejahres fand eine Brandrodung statt. Es sollten sich keine Bäume ausbreiten, dafür aber mehr Gras wachsen um größere Weideflächen zu erhalten. Die in Nähe der Höfe liegenden Wiesen konnten stattdessen für die Heugewinnung genutzt werden. Doch die ständige Beweidung durch die Rinder und Ziegen auf den Schwarzwaldhochflächen hatte einen Nährstoffverlust zur Folge. Der Boden verdichtete sich und aufgrund der hohen Niederschläge vernässte er und es bildete sich Moor, die Grinden entstanden.
Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurden die Weiden auf den Grinden bewirtschaftet. In der Mitte des 18. Jh. waren durch die Brandrodung so große Waldflächen vernichtet, dass man es verboten hatte. Als die Zeit kam, in der die Tiere in den Ställen gehalten wurden endete die Beweidung. Allerdings nutzte man die Grinden um Heu zu gewinnen, hauptsächlich wegen der heilenden Wirkung durch das Borstgras. Aber gegen Ende des 18. Jh. begann eine zielgerechte Aufforstung auf den Grindenflächen was nach und nach die Schwarzwaldhöhen im 19. Jh. bewaldete.

Die Viehwirtschaft ging in den 50er Jahren des 20 Jahrhunderts immer weiter zurück, so dass man auch die Grinden nicht mehr landwirtschaftlich nutzte. Nach und Nach eroberte sich der Wald die kahlen Flächen zurück. Zunächst siedelten sich auf natürliche Weise hauptsächlich Bergkiefern an.
Erst mit der Gründung des Naturschutzzentrum Ruhestein begann man mit intensiver Naturschutzarbeit unter dem LIFE -Projekt „Grindenschwarzwald“ die Grinden wieder zu beweiden um eine offene Struktur wieder herzustellen. Die Grindenflächen werden von Schafen und Ziegen offen gehalten, seit einigen Jahren beteiligt sich daran auch das Hinterwälder Weiderind, für gröberes Gehhölz heute auch das Heckrind. Die verheerenden Folgen, die Orkan Lothar an Weihnachten 1999 hinterlassen hat, kamen dem Grindenprojekt entgegen.

https://www.schwarzwald-informationen.de/bilder/20180728_162738-k.jpgHinterwälder Weiderind
Das Hinterwälder Weiderind ist in den Grinden am Schliffkopf eingesetzt. Es frisst Süssgräser und kleinere Verbuschungen um dies offene Struktur zu erhalten. Einzigartig, wenn die Hinterwälder Gefahr spüren umkreisen sie ihr Kalb und nehmen es in die Mitte.

Die Entstehung des Schwarzwalds und der Oberrheingrabenbruch

Unsere Ranger erzählen mehr zu Entstehung dieser einzigartigen Landschaft und gehen an dieser Haltestation weit zurück, der Schwarzwald ist das höchste deutsche Mittelgebirge mit knapp 1500 Metern. Er war ein unwegsames Geländer, dicht bewaldet und Heimat wilder Tiere, aber nur wenige Stellen von Menschen bewohnt. Die Römer nannten ihn deshalb Schwarzwald (Silva nigra“, soviel wie „schwarzer Wald“. Vom Dreiländereck (Frankreich, Deutschland, Schweiz), ganz im Südwesten Deutschlands über 160 Kilometer bis nach Pforzheim nimmt er an Fläche ein. Im Westen begrenzt ihn der Oberreingraben, im Osten die Schwäbische Alb.

Gehen wir 70 Millionen Jahre zurück, wir sind im Erdzeitalter des Tertiär als der Oberrheingraben einbricht. Die umliegenden Gesteinsmassen versuchten diese Bewegung im Erdreich auszugleichen. Der Schwarzwald erhebt sich an den Rändern des Oberrheingrabens.

Doch diese Erhebung geschieht nicht gleichmäßig. Das Gebirge steigt im Westen stärker hoch als im Osten – man nennt dies „Putscholle“.
Das gleiche passiert im Südschwarzwald am Feldberg. Das Gesteinsmassiv steigt höher als im Norden. Durch die Vielzahl der Hebungs- und Faltungsvorgänge gibt es im Süden und Westen höhere Gebirgszüge als im Osten und Norden des Schwarzwalds.

Wandert man heute durch den Schwarzwald erkennt man noch immer die unterschiedlichen Gesteinsschichten.
Im Nordschwarzwald kann man besonders gut den Buntsandstein erkennen. Er ist eine der ältesten Schichten, viele historischen Gebäude wie Burgen und Kirchen wurden aus dieser Gesteinsart erbaut.

https://www.schwarzwald-informationen.de/bilder/20180728_153716-k.jpgAm Gipfel des Schliffkopf

Nur ein Stück weiter ist das Schliffkkopf-Plateau. Wanderwege wie der Westweg und Seensteig passieren diesen Platz, die 5. Etappe der Murgleiter endet hier. Bei klarem Wetter erlaubt es uns die Fernsicht bis zu den Alpen. Eine vollständig freie Rundumsicht ist inzwischen nicht mehr gegeben, 20 Jahre nach Orkantief Lothar ist die Sicht in Richtung Süden nicht mehr uneingeschränkt frei.
Wenige Meter weiter steht das Schliffkopf-Kreuz, 2001 durch den CVJM Obertal und Mitarbeitern der Kirchengemeinde Baiersbronn-Obertal aufgestellt. Alljährlich zum Schliffkopf-Grindenfest wird hier ein Gottesdienst abgehalten.

Paul Dinkelacker SteinDinkelacker Gedenkstein
Der Dinkelacker Gedenkstein steht nicht weit weg vom Schliffkopf-Kreuz, der Sandsteinfindling mit einem Gewicht von dreieinhalb Tonnen wurde als Toten- und Ehrenmal zu Gedenken an 500 gefallene Skiläufer des Schwäbischen Schneeschuhbundes im ersten Weltkrieg aufgestellt. Die Festrede an der Einweihungsfeier am 31. Januar 1920 hielt Bundesvater Paul Dinkelacker.

An dieser Stelle stehen einige abgestorbene Bäume, die eine Gelegenheit geben über das Lieblingsthema der Nationalpark-Gegner zu sprechen!

https://www.schwarzwald-informationen.de/bilder/20180728_151150-k.jpgKommen wir nun zum Borkenkäfer

Entlang des Westwegs sieht man mehrere bereits abgestorbene Bäume, man nennt es Käferloch. Vom Borkenkäfer, wir sprechen hier vom Buchdrucker, werden Fichten befallen, die schon nahezu 70 - 80 Jahre alt sind. Ein Alter, in dem die Fichten geerntet werden und den besten Ertrag einbringen. Ein vom Borkenkäfer befallener Baum bringt höchstens noch 30 % ein, ein herber Verlust.
Eine gesunde Fichte kann sich gegen den Borkenkäfer wehren, sie schüttet Harz aus und ertränkt ihn. Ist die Fichte aber geschwächt, z.B. bei längerer Trockenheit, ist es ein leichtes in sie einzudringen und ihre Eier in der Rinde oder dem Holz abzulegen. In der Rinde des Baumes sind saftführende Schichten, seine Lebensader, und die Nahrungsgrundlage der Larven. Ein Befall durch die Larven führt meist zum Absterben der Fichte.
In einem Wirtschaftswald ist der Borkenkäfer ein gefürchteter Schädling, im Nationalpark der sich der Aufgabe „Natur Natur sein“ lassen verpflichtet gibt es keine Schädlinge, dazu ist der Borkenkäfer Wegbereiter für die Ansiedlung besonderer Tier- und Pflanzenarten. Denn gerade im Nationalpark ist dies ein wichtiger Bestandteil, durch das Absterben eines Baumes schafft der Borkenkäfer neuen Lebensraum für andere Tierarten, so brütet der Dreizehenspecht nur in stehendem Totholz. Der Rauhfußkauz legt seine Brutstätte in die Spechthöhlen und auch der Hirschkäfer lebt im Totholz Bei großflächigem Borkenkäferbefall, wie es in den Monokulturen der Fichten vorkommen kann, entstehen offene Strukturen für die Entwicklung eines jungen Bergwaldes.
In einer vom Borkenkäfer befallenen Waldfläche kann man so einiges beobachten

Wenn wir uns den Hohen Ochsenkopf anschauen, ist das ebenso ein ideales Brutgebiet für Dreizehenspecht oder Sperlingskauz wie im Schutzgebiet um den Wilden See, das ja schon 1911 als Bannwald ausgewiesen und Natur Natur sein durfte. Vom Dreizehenspecht schätzt man im aktuellen Jahr 2018 etwa 2 -3 Brutpaare im Nationalpark.

Nicht selten ist der Rotrandige Baumschwamm. Wegen seiner schwarz-rot-gold Färbung im ausgewachsenen Zustand hat er den Namen „Deutschlandpilz erhalten. Man findet ihn das ganze Jahr über an lebenden und abgestorbenen Laub- und Nadelbäumen vorzugsweise jedoch an Fichten, man nennt ich deshalb auch den Fichtenporling.

https://www.schwarzwald-informationen.de/bilder/20180728_152716-k.jpgUnd wen haben wir denn da gefunden? Ob das vielleicht ein Tannenrüssler ist?

Vom Rüsselkäfer sind meist ältere und geschwächte sowie kränkelnde Tannen befallen. Indem der Käfer seine Brut unter der Rinde verteilt, unterbricht er die zur Baumkrone führende Wasserversorgung. Die Folge ist, die Rinde platzt ab, am Stamm findet man schleimige Spuren und die Spechte klopfen Höhlen in den Baum.
Symbiose zwischen Baum und Pilz

Ist ein Baum mit einem Pilz bewachsen, können in dieser Beziehung beide voneinander profitieren, denn jeder kann seinen Vorteil daraus ziehen. Es werden Nährstoffe ausgetauscht, das Wachstum der Pflanzen wird durch diese Gemeinschaft gefördert und der Baum ist vor Erkrankungen der Wurzel aufgrund Bakterien oder sonstigen Mitläufern geschützt.

https://www.schwarzwald-informationen.de/bilder/20180728_151912-k.jpgMykorrhiza- Pilze (Großpilze) und auch ein Vielzahl aller Pflanzenarten gehen gerne eine Lebensgemeinschaft miteinander ein. Bei einem Pilz funktioniert unter der Erde die Photosynthese nicht, es fehlen ihm lebensnotwendige Kohlenhydrate. Diese kann er sich jedoch durch die Verbindung mit den Pflanzenwurzeln beschaffen. Als Gegenleistung bekommt die Pflanze Wasser und Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff aus dem Pilzgeflecht im Boden.
Allerdings ist eine eingegangene Gemeinschaft nicht immer für beide Teile positiv, wenn sie auf eine Art schädigend wirkt, nennt man das Parasitismus.
Von der Landschaft der Grinden die einst durch den Menschen geschaffen wurde profitieren viele Tier und Pflanzenarten, wer mehr über die Pflanzen hier erfahren möchte der kann das bei einer Führung von Naturpädagogin und Wanderführerin Anne Reichel, Wildkräuter entdecken im Nationalpark Schwarzwald.

Mehr zu ein paar der von den Rangern angesprochenen Tiere.

Kreuzotter
Die Kreuzotter ist im Schliffkopfgebiet heimisch. Sie fühlt sich wohl zwischen den Gebüschen und den leichten Einbuchtungen unter den Steinen wo sie sich verstecken kann und auch vor hohen Temperaturen geschützt ist. Für den Menschen ist die Kreuzotter eigentlich nicht gefährlich, solange sie sich nicht bedroht fühlt. Ihren Giftbiss spart sie lieber für ihren Beutezug auf Eidechsen, Frösche oder Mäuse und Ratten auf. Seit Jahren schon zählt die Kreuzotter zu den stark bedrohten geschützten Tierarten. Über den Winter gräbt sich die Kreuzotter in frostfreies Erdreich ein und fällt in Winterstarre.

Wiesenpieper und Baumpieper
Es wird beobachtet, dass Wiesenpieper Moor- und Heideflächen, Feuchtwiesen als Brutstätte bevorzugen. Der Wiesenpieper brütet im April – Juni in zwei Brutzeiten. Der Baumpieper bevorzugt in der Brutzeit zwischen Mai - Juli Ränder von Laub- und Nadelwald, Lichtungen mit vielen Kräutern sowie Moore und Heideflächen, die mit wenigen Bäumen oder Büschen bewachsen sind. Auch er legt zwei Bruten.

Alpine GebirgsschreckeAlpine Gebirgsschrecke
Auch die Alpine Gebirgsschrecke hat im Nationalpark Schwarzwald ihren Lebensraum entdeckt. Ideal für sie sind diese feuchten Grindenflächen, sie ernährt sich von Moosen und Flechten, Wildbeeren, Pfeifengras und den jungen Trieben aufkeimender Gehölze.

Bei den Alpine-Gebirgsschrecken die eine kräftige grüne Farbe mit schwarzer Musterung haben werden die Männchen bis zu 23 Millimeter, die Weibchen bis zu 31 Millimeter lang.

Wie der Name schon sagt, kommt die Alpine-Gebirgsschrecke nur in hohen Lagen vor. Das ist der Alpenraum und die höchsten Lagen des Schwarzwaldes.
Die im Schwarzwald vorkommende Alpine-Gebirgsschrecke stellt eine isolierte Population dar, vermutet wird, das die Populationen bei uns schon seit etwa 10000 Jahren von der Alpen-Gebirgsschrecke isoliert ist. Es ist leider zu befürchten, dass die Heuschreckenart im Schwarzwald durch die Klimaerwärmung ausstirbt.

Das Auerhuhn und sein Lebensraum
Das Auerhuhn bevorzugt eine lichte offene Struktur, durchsetzt mit Laub- und Nadelbäumen, und Heidelbeersträuchern als Bodenbewuchs. Nahrungsquelle der Auerhühner sind im Sommer die Blätter er Heidelbeeren und die Beeren. Im Winter ernähren sie sich überwiegend von den Nadeln und Knospen der Kiefer, Fichte, Tanne und Buche. Als Küken benötigen die Auerhühner in den ersten Lebenswochen tierisches Eiweiß, d.h. Insekten.
Der Auerhahn ist mit einem Meter schon auffallend groß, hat ein Gewicht von etwa 4 – 5 kg und seine Flügelspannweite beträgt etwa 90 cm. Er ist dunkelgrau bis dunkelbraun und hat ein metallisch glänzendes Brustschild.

Die Auerhenne dagegen wiegt nur etwa 2,5 kg, ist etwa 60 cm groß, die Flügelspannweite beträgt nur etwa 70 cm. Auf der Oberseite ist die Auerhenne braun gefärbt mit darin schwarzen und silbernen Querbändern, auf der Unterseite heller und gelblich.

Die Balzzeit des Auerhahns beginnt Mitte März und endet Ende April. Nach einer Brutzeit von etwa 26 – 28 Tagen bei einem Gelege von 5 – 12 Eiern schlüpfen die Küken. Die Mutter wärmt die Küken in den ersten 2- 3 Lebenswochen, es ist ihnen bereits ab drei Wochen möglich zu fliegen und sind nach 4 Wochen selbstständig. Allerdings bleiben die Jungen bis zum Ende des Herbstes bzw. Winteranfang bei der Mutter.

Das Auerhuhn zählt zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten. Deshalb sollte in den Schutzgebieten auch nur auf den ausgewiesenen Wegen geblieben werden. Das Auerhuhn ist sehr scheu, wird es mit den Jungen aufgescheucht, zerstreuen sie sich in alle Richtungen und finden evtl. nicht mehr zur Mutterhenne zurück. Das könnte den Tod für die Kleinen bedeuten. Fressfeinde des Auerhuhns können überall lauern. Dazu zählen z.B. Uhu, Marder, Fuchs, Habicht, Sperber und Kolkrabe haben es hauptsächlich auf die Küken abgesehen.

Meist hält sich das Auerhuhn am Tag am Boden auf und bewegt sich dort fort. Die Nacht verbringt er auf Schlafbäumen. Die brütende Henne, die ihre Küken aufzieht bleibt auch nachts bei den Jungtieren, die noch nicht fliegen können.

Die Schwarzwaldhochstraße
Nun sind wir am Ende unserer Führung angelangt, leider..... Schade eigentlich auch, die Schwarzwaldhochstraße trennt dieses wertvolle Schutzgebiet Nationalpark Schwarzwald in zwei Teile und zerschneidet Lebensräume. Doch was kann man machen? Querungshilfen in Form von Wildtierkorridoren schaffen, um die Lebensräume wieder zu vernetzen wäre doch eine unverzichtbare Hilfe bei einem Ortswechsel vieler Tierarten. Ein erster Schritt ist zumindest die Vernetzung der vielen Grindeninseln entlang der Schwarzwaldhochstraße.

Ein Dankeschön den beiden Rangern für die vielen interessanten Informationen, die wir auf dieser Führung erhalten haben.

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