Ebersteinburg-Rundweg Baden-Baden
Direkt über der Stadt Baden-Baden befindet sich die Bergwand des Battert. Bekannt ist er besonders bei Kletterern, aber auch Wanderer kommen hier mit dem Ebersteinburg-Rundweg voll auf ihre Kosten. Der Rundweg befindet sich auf der Baden-Badener Gemarkung und ist mit einem blauen Kreis als Wegzeichen gekennzeichnet.
Der im Jahr 2006 vom Deutschen Wanderinstitut als Premiumwanderweg mit dem Deutschen Wandersiegel ausgezeichnete Ebersteinburgrundweg hat diese Prämierung wahrlich verdient. Der Wanderweg ist abwechslungsreich und führt über bequeme Waldwege aber auch urigen Pfaden, vorbei an Naturdenkmälern und atemberaubenden Aussichten. Die Stille und Naturnähe im ausgewiesenen Baden-Badener Bannwald macht diese Wanderung zu einem echten Naturerlebnis.
Länge der Strecke: ca. 10 km
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer, streckenweise kräftige Anstiege
Charakter: bequeme Waldwege, urige Pfade,
Dauer der Wanderung ohne Pausen: ca. 3 Stunden
Start/Ziel: Wanderparkplatz Wolfschlucht
Anfahrt/Rückfahrt: mit dem Pkw:
von Baden-Baden oder Gaggenau bzwl Gernsbach kommend zum Wanderparkplatz Wolfschlucht
mit öffentliche Verkehrsmittel:
Baden-Baden Linie 216 von Baden-Baden oder Gaggenau, Linie 244 von Gernsbach
Wichtige Standorte:
Waldparkplatz Wolfschlucht
Gedenkstien Dr. Otto von Löwenstein
Lukashütte
Ruine Alt Eberstein
Gemeindezentrum Ebersteinburg
Untere Batterthütte
Unterer Felsenweg
Battert und Falkenwand
Altes Schloss Hohenbaden
Ritterplatte
Batterteiche
Obere Batterthütte
Felsenbrücke und Battertürme
Oberer Felsenweg
Bergwachthütte mit Aussichtsplateau über der Falkenwand
Untere Batterthütte
Furtwänglerweg
Furtwängler Gedenktafel
Engelskanzel
Ausführliche Wegbeschreibung:
Start und Ziel es Ebersteinburg-Rundwegs befindet sich auf der Passhöhe Wolfschlucht unterhalb des Ortseingangs Ebersteinburg. Der Ebersteinburg-Rundweg kann in beide Richtungen begangen werden.
An der Infotafel Wanderparkplatz Wolfschlucht, 371 über NN beim Parkplatz und der Bushaltestelle beginnen wir die Wanderung, überqueren die Zufahrtsstraße nach Ebersteinburg und wandern am Gasthaus Wolfschlucht, 370 müNN vorbei.
Ein weiterer Premiumwanderweg, die Murgleiter Etappe 1 führt an dieser Stelle durch, er wird uns einige Zeit begleiten, schnell erreichen wir den Parkplatz am Wolfschluchtweg 360 m üNN. Auf dem Wolfschluchtweg biegen wir am Standort Wolfschlucht 360 m ü NN nach rechts in einen Saumpfad, hinab in die steil abfallende wildromantische Schlucht, umgeben mit hohen von Moosen und Farnen überzogenen Felsen inmitten eines alten Buchenwaldes.
Ein Informationsschild des städtischen Forstamts Baden-Baden erzählt uns die Sage über die Wolfschlucht:
Ein Geiger aus dem Murgtal hatte drüben in Neuweier die halbe Nach hindurch bei einer Hochzeit zum Tanzen aufgespielt und dafür manchen Groschen in seine Tasche wandern lassen. Aber Geigen macht Durst, und so hatte er auch etliche Becher des guten Neuweierer Weines geleert. Es war schon lange nach Mitternacht, als er heimwärts schwankte. Kurz nach der Teufelskanzel kam er etwas von der Straße ab. Plötzlich verliert er den Boden unter den Füßen und stürzt kopfüber in die Tiefe, fällt aber auf etwas Weiches, das allsogleich unter ihm wegspringt. Das Geigerlein wird nüchtern. Es tastet sich umher und merkt, daß es in einer Grube liegt. Ihm gegenüber aber funkeln zwei grünliche Lichter, und ein drohendes Knurren verrät ihm, daß ein Wolf sein Kamerad ist. In seiner Angst nimmt der Fiedler seine Geige und spielt alle Weisen, die er in der Nacht in Neuweier gespielt hat. Und siehe, der Wolf setzt sich vor ihm hin wie ein Hund und hört ihm zu und jault wie zum Vergnügen gegen den dämmrigen Morgenhimmel hinauf. So oft aber der Geiger absetzt, um zu verschnaufen, weist ihm das Raubtier drohend die Zähne. So spielt und spielt er und fühlt, wie ihn die Kräfte verlassen.
Zum guten Glück kommt gegen Morgen der herrschaftliche Oberjäger und Wirt und erkennt den Geiger, mit dem er schon manchen Schoppen in Selbach getrunken hat. Schnell zielt er mit seiner Armbrust und jagt dem Wolf den eisernen Bolzen zwischen die Lichter. Der Geiger aber eilte nach Hause. Er soll seinem Weibe hoch und heilig gelobt haben, keinen Schluck mehr über den Durst zu trinken; sie hat's ihm aber nicht geglaubt.
Mäßig steigt der Fußweg zum Wolfschluchtfußweg, 350 m üNN, an, bei der Lukashütte, 400 m üNN (Verbrannter Fels) blicken wir nach Gaggenau, Rastatt und bis in die Rheinebene. In warme goldbraune Farben hat der Herbst bei unserer Wanderung im Oktober die umliegenden Wälder gefärbt, ein Zeichen der jetzt nahenden kalten Jahreszeit.
Auf dem breiten Waldpfad wandern wir an Kleingärten vorbei. Nach imposanten Felsmassiven oberhalb unseres Wegs erreichen wir die ersten Häuser von Ebersteinburg. Beim Forsthaus 440 m ü NN, wenden wir uns in einer Spitzkehre nach rechts auf dem Waldweg bergwärts bis wir den Zufahrtsweg zum Sportgelände überqueren und nach rechts in einen Pfad einbiegen. Auf dem Bergrücken gelangen wir zu einem Aussichtspunkt mit Sitzbänken zum Verweilen, der die Aussicht auf den gegenüber liegenden Höhenzug und der darunter liegender Murgtalgemeinden freigibt.
Den Standort Burgweg 450 m ü NN erreichen wir nach weiteren 100 Metern. Die Murgleiter geht nun ihren Weg nach rechts, während wir geradeaus auf einem Pfad hinauf zur Begrenzungsmauer des Burghofes der Ruine Alt Eberstein (460 m üNN) weiter wandern.
Ruine Alt Eberstein
An der Ruine Alt Eberstein führen breite Burgstaffeln hinauf zur Gaststätte und dem Burgfried, der jedoch nur zu besteigen ist wenn die Gaststätte geöffnet hat.
Auf dem Fahrweg wandern wir abwärts in den Baden-Badener Ortsteil Ebersteinburg zur Rosenstsraße und biegen dann rechts in die Brunnenlinde ein. Bei der Durchgangsstraße Ebersteinburger Straße zeigt das Wegzeichen nach links und anschließend bei der Schule und Rathaus nach rechts abwärts in die Hilsbrunnenstraße. Nachdem wir das Kur- und Gemeindezentrum zu unserer Linken hinter uns gelassen haben folgen wir beim Ortsausgang und Standort Gemeindezentrum Ebersteinburg 400 m ü NN nach links in den Franzosenweg, einem Fußpfad mit einem 250 Meter langen Steilstück, um dann in den Bienenwaldweg scharf links einzubiegen.
Bannwald am Battert
Ein Bannwald bezeichnet man als einen Urwald von morgen. Im Gegensatz zu einem bewirtschaften Wald bleibt sich der Wald in einem Bannwald selbst überlassen. So bildet sich der Waldbestand zu einem Urwald zurück. Gemäß der Bannwaldverordnung des Battertwaldes herrscht ein absolutes Wegegebot, um den Waldbesucher vor Unfallgefahren zu schützen. Außerdem werden durch im Gelände gehende Wanderer und Spaziergänger die hochsensible Bodendecke zerstört, die über dem über mehrere Meter hohen losen Felsenschutt liegt. Pflanzen und Bestandteile des Bannwaldes dürfen nicht entnommen werden.
Auf dem nun bequemen nahezu ebenen Waldweg am Rande des Bannwaldes mit bemoosten Felsmassiven erreichen wir nach einem knappen Kilometer die Untere Batterthütte 490 m üNN. Die Sonne leuchtet mit ihrem wärmenden Licht zwischen den noch nicht gefallenen goldbraun gefärbten Blättern hindurch.
Entlang des Unteren Battert Felsenweg
Am Südhang der Battertfelsen auf dem Unteren Felsenweg, wandern wir vorbei an den bis zu 60 Meter hohen Felswänden- und Türmen, durch einen Wald aus Tannen, Eichen, Buchen und Ahorn, mit Baumriesen, die schon bis zu 350 Jahre auf den Jahresringen zählen. An der etwa 55 Meter hohen Falkenwand können wir bei gutem Wetter Felsenkletterer beobachten. Nach ungefähr 2 Kilometern erreichen wir das Alte Schloss Hohenbaden, 420 m üNN.
Alte Schloss Hohenbaden
Schloss Hohenbaden wurde so gebaut, dass sie durch einen Halsgraben gegen die Angriffsseite geschützt ist. Der älteste Teil des alten Schlosses, die Oberburg, auch Hermannsbau genannt, liegt hoch auf dem Fels und reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück, als sie von Markgraf Hermann II errichtet wurde. Unter Markgraf Bernhard I. wurden erst viel später, gegen Ende des 14. Jahrhunderts, unterhalb der Oberburg Teile angebaut, auch Unterburg genannt. Das Schloss Hohenbaden war bis zur Verlegung der Residenz ins Neue Schloss Baden im Jahre 1479 der Hauptsitz des Markgrafen. Die Burg verfiel nach einem Brand im 16. Jahrhundert. Etwas unterhalb, neben dem Wanderportal Altes Schloss (403 m) können wir den 2014 gestifteten Memoiran Stein betrachten.
Am Wanderportal Altes Schloss, beginnt auch der Battert-Rundweg, dessen Wegstrecke mit dem Ebersteinburg-Rundweg identisch, jedoch kürzer, ist.
Vor dem Alten Schloss Hohenbaden biegen wir nach rechts aufwärts in Richtung Ritterplatte ab. Eine Besichtigung der Ruine lohnt sich, durch den Burghof mit Ausgang beim oberen Torbogen gelangt man wieder auf den Rundweg.
Der Anstieg in Richtung Auf die Felsen bringt uns auf einem kurzen steilen etwas unwegsamen Weg zur Ritterplatte mit Pavillon und Trockenmauern, 488 m ü NN. Wir werden mit einem herrlichen Panoramblick über Baden-Baden und dem Oostal belohnt, die Ruine des Alten Schlosses präsentiert sich in voller Größe.
Auf dem mittleren, leicht ansteigenden Weg „Auf die Felsen“ wandern wir von der Ritterplatte aus weiter bergauf und steigen nach rechts auf der Felsentreppe hinauf zur etwa 600 Jahre alten Batterteiche, dem wohl ältesten Baum im Stadtkreis Baden-Baden, ein Naturdenkmale Einzelgebilde im Schwarzwald, das selbst den mächtigen Orkan Lothar im Jahr 1999 überstanden hat.
Nach weiteren 50 Meter erreichen wir auf 568 m üNN den Standort Obere Batterthütte, den höchsten Punkt unserer Wanderung auf dem Ebersteinburg-Rundweg. Ein kleiner Abstecher auf dem kleinen Fußpfad und über die Felsenbrücke auf einen der Batterttürme belohnt uns mit einem herrlichen Blick über Baden-Baden und die angrenzenden Schwarzwaldhöhen.
Auf dem oberen Battertweg
Noch heute kann man Spuren einer keltischen Ringburg mit Ringwall auf de Battert entdecken. Die etwa 800 m lange und 200 m breite Mauer umzieht die langgestreckte Bergkuppe in einer Höhe von 565 m ü NN un ist heute durchschnittlich 1 m hoch. Noch heute kann man von den teilweise lose aufgesetzten Steine sehen. Die Hochfläche lief in Richtung Westen gratförmig aus, an dessen unteren Hang liegen die Ruinen des Alten Schloss Hohenbaden. Man vermutet aufgrund der Art des Mauerwerkes und der dortigen historischen Funde, dass die Rinburg von Kelten um 400 vor Christus angelegt wurden.
Bei der Oberen Batterthütte folgen wir dann auf dem oberen Felsenweg in Richtung Untere Batterthütte. Bei der Bergwachthütte (Notrufsäule) können wir nochmals auf dem Aussichtsplateau über der Falkenwand die Aussicht auf Baden-Baden und den gegenüberliegenden Schwarzwaldhöhen wie Merkurberg und Merkurturm, Fremersbergturm, Yburg oder Badener Höhe genießen. Auf weichem Waldpfad bringt und der Ebersteinburg-Rundweg nun hinab zur Unteren Batterthütte. Der blaue Kreis weist uns nun den Weg in den Pfad rechts abwärts durch eine Senke. Bei der Wegspinne nach etwa 700 Meter überqueren wir den Badener Weg und wandern auf dem Furtwänglerweg weiter. Kurz nach dem Furtwängler Denkmal biegen wir rechts in einen Pfad durch Laubwald der uns zur Engelskanzel hinauf bringt von der wir einen herrlichen Ausblick zu den gegenüberliegenden Höhen haben.
Auf dem schmalen Fußweg von der Engelskanzel aus wandern wir zum Parkplatz an der Wolfschlucht, dem Ausgangspunkt des Ebersteinburg-Rundwegs beim Wanderparkplatz.
Hier können Sie weitere Bilder unserer Ebersteinburg-Rundweg Wanderung sehen!
Informationen zum Urheberecht
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