Schwarzwaldhochstraße als faszinierende Panoramastraße
Der Schwarzwald hat viele wunderschöne Facetten, die entdeckt werden wollen. Neben der beeindruckenden Berg- und Naturlandschaft gehört die Schwarzwaldhochstraße auf jeden Fall mit dazu. Die rund 60 km lange Panoramastraße wird von Liebhabern gerne als die schönste in Deutschland bezeichnet und hat viele interessante Haltepunkte zu bieten, an denen sich das Rasten lohnt.
Urlaub im Schwarzwald gehört zu den beliebtesten Reisemöglichkeiten innerhalb von Deutschland. Das Mittelgebirge übt aufgrund der idyllischen Rad- und Wanderwege eine große Anziehungskraft auf aktive Menschen aus, aber auch Wellness und Erholung sind Aspekte, die im Schwarzwald keinesfalls zu kurz kommen. Wer einmal verschiedene Seiten des Gebirges kennenlernen möchte, der sollte eine Fahrt auf der Schwarzwaldhochstraße in Betracht ziehen. Dies lässt sich wunderbar mit einem Wohnmobil bewerkstelligen, auch wenn die kurvenreiche Straße die ein oder andere Herausforderung bereithält.
Tour auf der Schwarzwaldhochstraße
Die Schwarzwaldhochstraße ist rund 60 Kilometer lang, dennoch sollten sich Reisende drei bis fünf Tage Zeit nehmen, um alle Ziele entlang der Route für sich entdecken zu können. Bereits 1930 wurde die eindrucksvolle Straße durch den Nationalpark Schwarzwald fertiggestellt und ist heute ein Bestandteil der Bundestraße 500. Entlang der Strecke gibt es eine Vielzahl von Übernachtungsmöglichkeiten, die auch PKW-Fahrer in Betracht ziehen können.
Ausgangspunkt der Tour ist Baden-Baden, das sich als Bäder- und Kurstadt einen Namen gemacht hat. Neben einem Spaziergang durch die Stadt warten in der Nähe das Grobbachtal und die Geroldsauer Wasserfälle.
Wandern auf der Bühlerhöhe und rund um den Mehliskopf
Wanderliebhaber finden auf der Schwarzwaldhochstraße wirklich herrliche Aussichtspunkte. Die Bühlerhöhe oder der Mehliskopf können über wunderbare Wanderwege erreicht werden und bieten eindrucksvolle Ausblicke über die Berglandschaft des Schwarzwaldes. Eine Sommerrodelbahn, ein Klettergarten und ein Abenteuerspielplatz garantieren Unterhaltung für die gesamte Familie. In der kalten Jahreszeit verwandelt sich die Region um den 1.008 Meter hohen Mehliskopf in ein beliebtes Skigebiet.
Idyllische Seen im Schwarzwald
Wer eine Rückzugsort im Schwarzwald sucht, der sollte an einem der Seen einen Halt einlegen. Der Mummelsee kann per Rundweg umwandert werden, alternativ gibt es einen Bootsverleih für eine Fahrt über das ruhige Wasser. In der Nähe befindet sich die Hornisgrinde, der mit 1.164 Metern der höchste Berg des Nordschwarzwaldes ist.
Die Passhöhe am Ruhestein auf 915 Metern wäre der nächste Stopp, denn hier gibt es eine Dauerausstellung zum Nationalpark Schwarzwald mit zahlreichen Veranstaltungen. Der Wildsee und der Wildseeblick sind dabei sehr beliebte Ausflugsziele im Nationalpark.
Kloster Allerheiligen & Wasserfälle
Die nächste Station könnte das Kloster Allerheiligen sein, wo die faszinierende Ruine des ehemaligen Klosters aus dem 12. Jahrhundert einen Einblick in die Geschichte der Region ermöglicht. Im benachbarten Restaurant lässt es sich hervorragend speisen. Frisch gestärkt werden die Allerheiligen Wasserfälle angesteuert, wo sich das Wasser rund 90 Meter in die Tiefe stürzt.
Ihren finalen Endpunkt findet die Schwarzwaldhochstraße schließlich in Freudenstadt. In der Kurstadt gönnen sich Wellnessliebhaber eine Auszeit nach der Route und genießen die Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Für die Planung einer Tour auf der Schwarzwaldhochstraße können folgende Ziele mit einbezogen werden: Baden-Baden - Geroldsau - Bühlertal Bühlerhöhle/Plättig - Mehliskopf - Ruhestein - Zuflucht Skihang - Kniebis – Freudenstadt.
Die Grinde-Hütte auf der Hornisgrinde - eine Katastrophe für Naturliebhaber
Normalerweise versuchen wir auf unserer Seite Informationen über die im Schwarzwald zu findenden "Attraktionen" zu veröffentlichen, die Grinde-Hütte in der jetzigen Form ist uns zumindest keine Positive wert. Wir hoffen, dass sich das noch ändern wird, geht das so weiter, was kommt dann als nächstes? Wird die Zufahrt zur Darmstätter Hütte auch für den Verkehr freigegeben mit der Begründung Schmälzle: „Dieses Schild ist im Interesse des Betreibers. Und wir wollen, dass der Betrieb gut läuft.“
Die neue Grinde-Hütte auf der Hornisgrinde ist eine Katastrophe, zumindest so lange wie nur des Kommerz wegen eines der empfindlichsten Gebiete im Schwarzwald darunter leiden muss.
Kurz vor Weihnachten 2018 war es soweit, die nach wenigen Monaten Bauzeit eröffnete Grinde-Hütte auf der Hornisgrinde hat seine Türen für Gäste geöffnet. Und das nicht nur unserer Meinung nach mit einem katastrophalen Fehlstart.
„Grinde-Hütte – Zufahrt für Gäste und Besucher frei.“ So steht es auf einem Schild am Mummelsee. Dass so eine Einladung dann natürlich rege genutzt wird sollte doch klar sein. Jetzt wird darüber nachgedacht eine „intelligenten Schranke“ zu installieren" die "gegen Entgelt" die Zufahrt nur dann freigeben wird, wenn die rund 45 Parkplätze nicht vollständig besetzt sind. Allerdings werde die Schranke erst im Sommer kommenden Jahres zur Verfügung stehen, so Seebachs Bürgermeister Reinhard Schmälzle.
Unsere Meinung, die viele Kenner der Hornisgrinde teilen: Auf der Hornisgrinde haben Autos von Besuchern grundsätzlich nichts zu suchen..... Wer auf der Hornisgrinde ein Gasthaus eröffnet, der muss wissen, dass andere Maßstäbe gelten. Auch die Straße vom Mummelsee zur Hornisgrinde, die von Wanderern rege genutzt wird, muss autofrei bleiben.
Wer will schon Zustände wie am Mummelsee? Wenn es jetzt leicht wird auf die Hornisgrinde zu kommen, werden noch mehr Touristen angezogen die für ein Selfie schnell mal ins Hochmoor trampeln.... Die empfindlichen Bereiche, Hochmoor und Grindenflächen werden unter einem so verstärkten Tourismus noch mehr leiden, schon jetzt kann beobachtet werden, dass sich viele Menschen und Hunde nicht an die Absperrungen halten. Das mag für die Grinden, die sich hauptsächlich an der Hangfläche Richtung Rheintal befinden noch vertretbar sein, die Hochmoorbereiche in der Mitte des Hornisgrind-Plateaus sind schon genug belastet, nicht umsonst wird diese Fläche bereits jetzt als schwer geschädigt eingestuft.
Die Straßenverkehrsbehörde beim Landratsamt Ortenaukreis oder eine übergeordnete Stelle, sofern es sie gibt, sollte die Erlaubnis widerrufen.
Die Maria Frieden Kapelle, auch als "Adenauerkapelle" bekannt
An der Höhenstation Plättig, in der Nähe der Bühlerhöhe befindet sich nur wenige Meter entfernt von der Schwarzwaldhochstraße die "Maria Frieden" Kapelle. Im Volksmund ist sie auch als "Adenauerkapelle" bekannt. Adenauer lernte bei seinen Besuchen auf der Bühlerhöhe Rudolf Hemberger, Pfarrer der Kapelle am Plättig "St. Antonius" (auch als Schwarzwaldblitz bekannt) kennen.
Die St. Antonius Kapelle, die am Beginn des Luchspfades steht, wurde 1897 erbaut, der Bau erfolgte auf Wunsch von Maria Weis. Am 24. November 1897 erfolgt die Einweihung durch den Prälaten Dr. Franz Josef Lender, er ist den Bühlern besonders durch die Heimschule Lender in Sasbach bekannt. Adenauer war häufiger Gast bei den Gottesdiensten in der kleinen Kapelle auf dem Plättig, so das die bald zu klein für den Besucheransturm war, den so eine bekannte Persönlichkeit nachzog.
Adenauer der Fürsprecher der St. Antonius Kapelle
Pfarrer Hemberger wandte sich an Adenauer mit der Bitte sich seinem Wunsch der Vergrößerung des Chorraums und dem Anbau einer Sakristei anzunehmen. Adenauer konnte bei der Erzdiözese dann tatsächlich die Bewilligung eines Zuschusses von 50000 Mark erreichen. Die Diözesanbehörde stellte sich dem Bauvorhaben jedoch quer, sie bevorzugte den Abriss der alten Kapelle und einen Neubau an der Stelle der St. Antonius Kapelle.
Dem Vorhaben konnten sich die Besitzer der Kapelle, die Hoteliers des Kurhaus Plättig nicht anschließen, so wurde umgeplant und jetzt ein Neubau favorisiert. Der Bauplatz für die neue Kapelle wurde auf der dem Plättig gegenüberliegenden Seite der Schwarzwaldhochstraße auf dem Marienfels gefunden.
Eine neue größere Kapelle soll es werden
Der Bauplatz war gefunden, es wurden 195.000 Mark genehmigt. Die genaue Größe der Kirche war aber noch umstritten, die zuständige Pfarrei wollte eine Kirche mit 250 Sitzplätzen haben, die Erzdiözese in Freiburg wollte nur einen Kirchenbau mit maximal 200 Plätze.
Es war erneut Bundeskanzler Adenauer der sich in die Verhandlungen einschaltete und mit den Erzbischöfen Eugen Seiterich und Hermann Schäufele eine Einigung erreichen konnte. Den Bauplatz und die benötigte Zufahrtsstraße stiftete die Stadt Bühl. Dann geing alles ganz schnell, im August 1958 wurde mit den Bauarbeiten für die Kapelle begonnen, im Oktober 1958 schon war Grundsteinlegung.
Die ersten Messfeiern in der kleinen Bergkirche "Maria Frieden" fanden im Juni 1960 statt, eine offizielle Weihe zu ehren der Friedenskönigin Maria erhielt die Kapelle erst am 21 August 1965 durch Weihbischof Karl Gnädinger. Die Weihe der Kapelle zu ehren der Friedenskönigin Maria geht zurück auf die Tatsache, dass der Felsen auf dem sie steht als Marienfels bekannt ist und die Kapelle als Zeichen des Friedens von Frankreich und Deutschland stehen soll.
Adenauers Sohn benediziert die neue Kapelle Maria Frieden auf dem Marienfelsen
Am 17 Juni 1960 ist es Adenauers Sohn, der die Kapelle ,die später auch als Adenauerkapelle bekannt wird, benediziert (weiht). Ob Adenauer selbst die Kirche besuchte ist aber nicht überliefert, eine Madonna, vermutlich aus der Zeit um 1490 ist aber ein Geschenk des Bundeskanzlers an die Kapelle Maria Frieden.
Vom Besucherparkplatz auf der Seite der Bühlerhöhe gelangt man an eine Treppe aus Sandstein, es geht vorbei an einer mächtigen von Karl Link aus Bühlertal geschaffenen Figur des Engels Gabriel. Die Eingangstür der Kapelle zeigt eine stilisierte Arche und einen Lebensbaum zu den Worten Christi: „Meinen Frieden gebe ich Euch!“.
Im Inneren der Kapelle Maria Frieden
Im Kircheninnern steht eine Altarwand, gefertigt von Hans Baumhauer aus Freiburg. Sie zeigt in goldgelb überfluteten Farben den verklärten Christus auf dem Berg Tabor, links daneben sind die Propheten Moses und Elias und rechts die Apostel Petrus, Jakobus und Johannes zu sehen.
Der obere Bereich der Kirchenwand besitzt ein beeindruckendes Fensterband von Hans Baumhauer, es zeigt die Heilsgeschichte von Maria. Das hintere Fensterband der Kapelle zeigt in der Mitte Bischof Konrad von Konstanz, als Künder des Friedens. Links ist das Wappen von Konstanz und das Konstanzer Münster zu sehen, rechts das Freiburger Münster und das Freiburger Wappen. Links im Chor ist ein Bild von Bernhard von Baden und rechts im Chor ein Bild von Nikolaus von der Flüe zu sehen.
Die von Adenauer gestiftete Madonna auf der linken Seite des Altars dürfte das wertvollste Kunstwerk in der Kapelle sein, sie stammt aus dem Meersburger Raum. Der Tabernakel wurde nach einem Entwurf von Anton Kunz in Pforzheim gestaltet, als brennender Dornbusch vom Berg Horeb, in der Mitte ein Bergkristall mit eingraviertem Christus-Monogramm.
Die Winterhalter-Orgel von 1969 aus Oberharmersbach hat 2 Manuale und 12 Register.
Das Geläut der Kirchenglocken erschallt drei mal am Tag, es stammt aus der Glockengießerei Schilling aus Heidelberg. Es besteht aus der großen Glocke (Ton b) „Maria, Königin des Friedens“ und der kleinen Glocke (Ton d) „Seliger Bernhard von Baden und Nikolaus von der Flüe“.
Die Kirche ist in den Jahren zu einem beliebten Ort für Hochzeiten und Taufen geworden. Jeden Sonntag (nach unserer Info) um 11.00 Uhr können 120 Besucher platz nehmen um dem Gottesdienst beizuwohnen.
Informationen zum Urheberecht
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Das Berghotel am Mummelsee
Ein wahres Juwel ist das 2010 wiedereröffnete Hotel am Mummelsee im schwarzwaldtypischen Stil erbaut. Großzügige Zimmer laden Übernachtungsgäste ein, darunter sind 4 Familienzimmer und 5 Suiten. Allesamt zwischen 30 und 54 qm groß.
Die Preise beginnen ab 55,-- EUR pro Person mit Frühstück. Für den Innenausbau der Zimmer, des Restaurants und der Küche wurden von Pächter Bärbel und Karlheinz Müller rund 1 Mio. Euro investiert. Vier Restaurants und die heimigen Flößer- und Uhrmacherstuben verwöhnen Übernachtungs- und Tagesgäste
Weitere Informationen zum Mummelsee finden Sie unter:
Die Attraktionen am Mummelsee
Die Entstehung des Mummelsee
Hoch über dem See, der Mummelseeblick
Das Berghotel Mummelsee und seine Geschichte
Im Jahr 1850 wird wird am Mummelsee eine Schutzhütte aus Holz für Waldarbeiter und Fuhrmannsleute errichtet.
1872 wurde die erste im Jahr 1850 aus Holz gebaute Schutzhütte am Mummelsee auf 1028,5 m ü. NN zum ersten Mal von July Willerer bewirtschaftet. Über die Sommermonate wurde den Gästen verschiedene Getränke und kalte Speisen angeboten. Den Sommer darauf wurden die Gäste vom Hirschwirt Gustav Springmann aus Seebach in der bäuerlichen, großräumigen Hütte bedient.
Als dieser 1874 verstarb führte seine Witwe Anna Springmann 10 Jahre die Wirtschaft weiter. Während dieser Zeit entstand ein Steinhaus am See, finanziert durch private Spenden. Ab diesem Zeitpunkt wurde es in den Grundbüchern der Gemeinde Seebach als „Blockhaus“ geführt.
Zu diesem Zeitpunkt war der Mummelsee im Nordschwarzwald bereits ein beliebtes touristisches Ziel, schon Mitte des 19. Jahrhunderts zieht es immer mehr adelige und wohlhabende Bürger in die Höhengebiete des Schwarzwalds. Jetzt erwandern vermögende, adlige Kurgäste und Naturliebhaber besonders aus Baden-Baden, damals als Sommerfrischler oder Luftschnapper bezeichnet, den Schwarzwald.
Die stört In der Zeit von 1875 bis 1891 die überaus starke Staubentwicklung durch den Abbau des Buntsandstein an der Karwand des Mummelsees. Der Mummelsee gehört zu den wenigen noch vorhandenen Karseen im Schwarzwald. Die Gemeinde Seebach befürchtet eine negative Auswirkung auf den steigenden Fremdenverkehr, deshalb wurde der Steinbruch zum 1. Januar 1891 stillgelegt.
Am 30. April 1884 pachtete der Wolfsbrunnenwirt Emil Ronecker das Blockhaus für weitere zehn Jahre. Weil er ein neues Gasthaus bauen wollte und dazu das Grundstück benötigte, schloss er mit der Waldgenossenschaft einen neuen Vertrag über ein Gelände unterhalb des Steinbruchsweg ab. Er beabsichtigte ein Berghotel mit 14 Zimmern zu bauen. Die Baugenehmigung des Großherzoglichen Bezirksamtes Achern erhielt er am 17. Oktober 1891.
15. August 1893 Eröffnungsfeier des Mummelsee-Hotels
Winter 1899 - Der Mummelseeee ist nur auf Fußwegen erreichbar. Das Hotel ist im Winter geschlossen.
Als Emil Ronecker verstarb übernahm im Jahr 1924 die Tochter das Berghotel. Bereits nach drei Jahren pachtete Walter Renner von 1927 bis 1929 das Berghotel bis am 28. Juli 1929 wieder der Besitzer wechselte. Für 40.000 Reichsmark kaufte die Waldgenossenschaft Seebach der Eigentümerin das Haus ab. Neue Pächter des Hotelbetriebes wurden die Eheleute Karl und Anna Bürk. Zu diesem Zeitpunkt verfügte das Berghotel über keine Wasserleitungen und Stromversorgung.
1930 investierte Karl Bürk in eine wasserbetriebene Anlage zur Stromerzeugung um das Hotel mit Elektrizität zu versorgen. Eine Spezialität von Karl Bürk waren Saure Rüben, Bohnen, Kraut sowie eingelegte Zwetschgen mit Kochfleisch und Lauch- und Selleriesuppe.
1932 wurde neben dem Hotel, da wo sich heute die Parkplätze befinden, eine Jugendherberge gebaut. 1936 wurde der alte Teil des Hotels aus Holz abgerissen und durch einen größeren Anbau auf den Grundmauern des Hotels ersetzt.
1935 errichtet die Familie Bürk ein paar Meter abseits des See eine Holzkapelle. Die die Kapelle bekommt den Namen St. Michaelskapelle, weil alljährlich am St. Michaelstag eine Prozession abgehalten wird.
Das Mummelseehotel während der Kriegsjahre und der Nachkriegsjahre
In den Höhenhotels entlang der Schwarzwaldhochstraße werden Kinder aus bombenangriffgefährdeten Städten untergebracht. Daneben werden Fortbildungen der Soldaten der Luftwaffe in der Jugendherberge abgehalten.
Die französische Besatzungsmacht beschlagnahmte nach dem Krieg 1945 das ganze Gebiet. Es wurde Stacheldrahtzaun angebracht und der Mummelsee zur Sperrzone erklärt. Die Eheleute Bürk blieben Pächter im Mummelsee-Hotel.
Ursprünglich wollte die Besatzungsmacht den See zuschütten um darauf einen Truppenübungsplatz zu errichten, doch Proteste aus der Bevölkerung und des Schwarzwaldvereins verhinderten dieses Vorhaben.
Am Ufer wurden Wachhäuschen und Garagenanlagen gebaut.
Durch einen Brand wurde 1949 die Jugendherberge vernichtet, die Herberge wurde aber als Kasernengebäude zum Jahresende wider aufgebaut. 10 Jahre wurde das Berghotel und Seegelände von den Franzosen genutzt bis es an die Waldgenossenschaft Seebach wieder zurückgegeben wurde.
Die verursachten Schäden der Besatzungsmacht am Areal konnten nur durch großen finanziellen Einsatz beseitigt werden. Es wurde eine Spendenaktion „Rettet den Mummelsee“ gestartet, veranlasst durch den Schriftsteller Otto Ernst Sutter aus Gengenbach, der Waldgenossenschaft Seebach, sowie Einwohnern, Behörden und Freunden es Schwarzwaldes.
Aufgrund dieses Projekts wurde das Berghotel vollständig renoviert und ein alter Teil des Hauses der noch aus dem Jahre 1891 stammte abgerissen und wieder neu aufgebaut.
1955 wurde beschlossen, die Schwarzwaldhochstraße zu verbreitern, gleichzeitig sollte hierzu das Kasernengebäude (frühere Jugendherberge) abgerissen werden. Die Umsetzung dieses Beschlusses erfolgte 1960. Die restlichen Gebäude der französischen Besatzungsmacht wurden abgerissen und neben dem Berghotel entstand ein Parkplatz.
1956 konnte das Berghotel wieder seine Neueröffnung feiern
27. Juni 1967 - Absturz einer französischen Militärmaschine vom Typ „Broussard“
Etwa 800 Meter vom Mummelsee entfernt stürzt eine französischen Militärmaschine ab. Beim Absturz sterben Generalmajor Jacques Navelet sowie vier weitere französische Miliärangehörige. Weshalb das Flugzeig am Nordhang der Hornisgrinde abstürzte ist bis heute ungeklärt. Ein Erinnerungsdenkmal steht heute etwas erhöht neben dem Mummelseehotel.
1971 Neubau der St. Michael-Kapelle
Bei vielen Einwohnern aus der Region war diese Kapelle sehr beliebt und war ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Jedes Jahr am 29. September, dem St. Michaels-Tag wurde eine Prozession zu dieser Kapelle durchgeführt. Durch die Bemühungen des Seebacher Pfarrer Franz Kiehnle erreichte dieser, dass die 1935 erbaute kleine Kapelle 1971 abgerissen wurde und eine neue, die St. Michael-Kapelle, gebaut wurde.
Der Pächter Karl Bürk verstarb 1971, danach wurde bis 1978 der Berghotelbetrieb von der Familie Bürk-Cup übernommen. Aus privaten Gründen gab die Familie den Hotelbetrieb nach 50 Jahren auf. Viele Berühmheiten aus allen Sparten zählten zu den Gästen der vergangenen Jahrzehnte.
Prominente Gäste am Mummelsee:
Kaiserin Sissi, Sepp Herberger, Bundespräsident Theodor Heuss, Landwirtschaftsminister Josef Ertel,, Fußballmannschaft Schalke 04, Marianne Koch, Rudolf Schock
1972 wird der See Kulisse für die „Tatort“-Folge „Cherchez la Femme oder Die Geister am Mummelsee“. Es ist der erste Fall mit Kommissar Gerber aus Baden-Baden.
Am 1. April 1978 wurde die Familie Roland Dieterle neuer Pächter mit vielen neuen Ideen, wie Umgestaltung des Hauses, Renovierung und Ausrichtung der Marketingstrategie auf neue Tourismusformen und Anpassung des gesamten Konzepts auf den Tourismus.
1980 wird neben dem Mummelsee ein Buntsandstein mit Metallplatte für die Romanfigur Simplicius Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen erstellt.
1981 wurde am Hotel ein Anbau auf den Grundmauern der alten Terrasse mit 150 neuen überdachten Sitzplätzen fertig stellt. Weitere Umbauarbeiten mit Ausstattung aller Zimmer mit Bad, WC und TV folgten 1986 bis 1990.
Jetzt waren über 450 Sitzplätze, welche auf Hotel, Gasthaus und Terrassen verteilt waren, vorhanden. Eine Überdachung der Terrasse am See folgte 1993.
1999 - der Kunstpfad am Mummelsee wird eröffnet
Seit dem Jahr 1999 befindet sich direkt am Seeufer des Mummelsee ein Kunstpfad. Zum Thema „Natur und Landschaft“ haben internationale Künstler aus verschiedenen Materialien Kunstwerke geschaffen. Die Witterung und die natürlichen Veränderungen der Natur lassen die Kunstwerke ständig in neuem Licht erscheinen.
Am 5. Mai 2008 schlug dann das Schicksal zu
Von einer kapitalen Feuersbrunst wurde das Mummelsee-Hotel dahingerafft, ausgelöst durch eine fahrlässige Brandstiftung.
Der Brand ist vermutlich auf fahrlässige Brandstiftung zurückzuführen. Eine Zigarettenkippe soll das Feuer ausgelöst haben, letztendlich konnte das aber nie bewiesen werden. 200 Feuerwehrleute von Kehl bis Bühl kämpften Stundenlang vergeblich um den Erhalt des Hotels
Das Berghotel wurde durch den Brand und die damit verbundenen, notwendigen Löscharbeiten in einem Ausmaß beschädigt, dass Anfang August 2008 ein Teilabriss bis zum Erdgeschoss folgte.
Als Hauptursache für die großen Brandschäden wird das Holzschindeldach ausgemacht, "Ohne das Schindeldach würde das Gebäude heute noch stehen", stellte der Vorsitzende der Waldgenossenschaft Seebach, Rupert Rösch, seinerzeit fest.
27. April 2009 - Der Neubau des Mummelsee-Berghotels
Die Basis des Gebäudes sollte für einen Neubau genutzt werden, doch Untersuchungen stellten heraus, dass das Hotel kein Beton-Fundament besitzt, sondern auf losem Gestein und Erde gebaut wurde. Dies hatte ein vollständiger Abriss zur Folge.
Ein knappes Jahr nach dem Großbrand konnten am 27. April 2009 symbolisierten die Spaten ins Erdreich den Beginn der Bauarbeiten für den Neubau des Mummelsee-Berghotels. Allerdings musste der Boden noch verbessert werden, bei Gründungsbohrungen hatte sich herausgestellt, das der Untergrund zur Seeseite hin weich und schlammig war. Die Spezialfirma musste ein Verfahren der Tiefenvermörtelung anwenden und per Rüttelstopfverdichtung den Untergrund auf fünf bis sechs Metern Breite zusammen pressen. Dazu wurden 406 Schotterpfähle zur Stabilisierung des Fundaments in bis zu 10 Meter tiefe installiert.
Wie Pächter des Mummelseehotels, Karl-Heinz Müller möchte den Gästen mit dem Neubau des Mummelseehotels etwas mehr Luxus bieten, etwas moderner - ansonsten bleibe vieles beim Alten, meint Müller. "Es wird auch ein Haus im Schwarzwaldstil sein", sagt er. Schließlich solle der Erholungsort Mummelsee nicht mit einem Fremdkörper befleckt werden. Das Hotel werde sich ideal in die Idylle einfügen. Dieses Mal werde es aber zur Prävention ein Tonziegeldach geben, meint Rupert Rösch, der Vorsitzende der Waldgenossenschaft Seebach, der das Mummelseehotel gehört. "Dass wir jetzt kein Holzschindeldach mehr drauf machen ist logisch"
Von der Versicherung erhalten die Bauherren 4,78 Millionen Euro, der Neubau samt Inventar wird auf 8,5 Millionen Geschätzt. Das neue Mummelseehotel wird eine Fläche von 3.690 Quadratmeter umfassen, im Hotel wird es neben Doppel- und Familienzimmern auch großzügige Suiten geben. Kinderfreundlicher soll das Hotel werden, für "Mobilitätseingeschränkte" gibt es einen Fahrstuhl und eine Rampe am Hoteleingang, alle Räume sollen durchweg rollstuhlgerecht ausgestattet werden. Ein großzügiger Restaurantbereich ist für Hotel- und Tagesgäste geplant, der Wellnessbereich soll in einer zweiten Phase verwirklicht werden.
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25. März 2010 - Wiedereröffnung des Mummelsee-Berghotels
Die Wiedereröffnung des Mummelsee-Berghotels erfolgte am 25. März 2010. Die offizielle Eröffnung findet anlässlich des Mummelseefestes am 29. und 30. Mai statt. Im Nachhinein, man möge mir das verzeihen, hat sich der Brand und Neubau für den Mummelsee als Glücksfall erwiesen.
Das Mummelsee-Berghotel ist eine Meisterleistung geworden, es passt wunderbar in die Landschaft und kann Besuchern und Übernachtungsgästen ein modernes Ambiente bieten das (fast) keine Wünsche offen lässt. Rund acht Millionen Euro kostet der sechsstöckige Hotelneubau mit vier Themen-Restaurants die über 270 Sitzplätze verfügen, es gibt 25 Gästezimmer in unterschiedlichen Größen.
Im Erdgeschoß gibt es ein Verkaufsraum mit Imbiss, am der Ausenanlage die Seeterrassen mit 100 Sitzplätzen. Die Nutzfläche des Mummelseehotel wird mit knapp 3700 Quadratmetern angegeben.
Vor dem Hotel steht jetzt auch der große Buntsandstein mit dem Datum 2010, dem Schriftzug Mummelsee und dem Relief des Mummeseegeistes und zweier Nixen.
2011 wird das Westweg-Portale in am Mummelsee errichtet.
Die Konzeption und die Umsetzung des Westwegportals, einer Station des berühmtesten Wanderwegs im Schwarzwald dem Fernwanderweg Westweg wurden mit Mitteln der EU Gemeinschaftsinitiative LEADER+ und des Landes Baden-Württemberg sowie des Landkreise gefördert. Die Einweihung des Portals am Mummelsee wurde am 06. Mai 2012 gefeiert.
18. Mai 2012 - Eröffnung der neuen Wellness-Abteilung im Mummelseehotel
Am Freitag, 18. Mai 2012 wurde im Berghotel Mummelsee die offizielle Eröffnung der Mummelsee-Wohlfühlwelt sowie des Tagungsbereiches gefeiert.
22. Juni 2014 - Jetzt geht es barrierefrei um den Mummelsee
Der mit Hilfe des einer Förderung des LEADER-Programms für den Ländlichen Raum erbaute barrierefreie Mummelseerundweg wird am Sonntag den 22 Juni 2014 eröffnet. Der Bohlenweg gibt auch mobilitätseingeschränkten Menschen die Möglichkeit einen Rundgang um den See zu machen. Die Kosten für den Mummelseerundweg betrugen 72 000 Euro.
2016 wird die Bushaltestelle auf dem Parkplatz vor dem Mummelseehotel versetzt
Die Busse fahren jetzt links neben dem Hotel an der Auffahrt zur Hornisgrinde ab. Das gibt zum einen mehr Platz für Autos, zum anderen sind die nicht immer einfachen Anfahrten über den Besucherparkplatz für die Busfahrer beendet.
März 2017 - Ein neuer Parkplatz für 124 Fahrzeuge soll entstehen
Die Waldgenossenschaft und Gemeinde Seebach wollen einen Bauantrag für einen weiteren Parkplatz am Mummelsee stellen. Der soll in Höhe des Mummelsee unterhalb der Schwarzwaldhochstraße (Bundesstraße 500) in südwestlicher Richtung entstehen. Die Parkplatzfläche soll für 124 Parkplätze reichen. Die Zufahrt erfolgt aus westlicher Richtung, der Mummelsee soll vom zukünftigen Parkplatz auf kurzem Weg zu erreichen sein.
Informationen zum Urheberecht
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Die Geschichte des Kurhaus Sand
Es bedurfte einiges Glück, dass ausgerechnet Josef Martin Weis zu den Pionieren der Wirte an der Schwarzwaldhochstraße wurde. Im Jahr 1874, im für damalige Verhältnisse reifen Alter von 57 Jahren wird der beim Großherzoglichen Gendarmeriekorps angestellte Josef Martin Weis krankheitsbedingt pensioniert. Der Pensionär sucht nach einer Nebenbeschäftigung, immerhin ist er der Ernährer einer achtköpfigen Familie. Die Stadt Bühl erkennt in Weis den richtigen Mann, die 1845 von der Stadt Bühl errichtete Schutzhütte mit Schankbetrieb auf dem Sand zu übernehmen.
Die einfache Hütte auf dem Sand (828 MüNn) liegt im Jahr 1874 natürlich noch nicht an der heutigen Schwarzwaldhochstraße, der Streckenverlauf der Straße besteht aber schon. Für den Holztransport gibt es aber bereits einen im Jahr 1870 angelegten Fahrweg aus Schottersteinen, ab Lichtental/Baden-Baden verläuft der Fahrweg neben dem Grobbach zu den Geroldsauer Wasserfällen und Schwanenwasen, in Schlangenkurven geht es steil aufwärts zur Bühlerhöhe und Sand bis zur Hundseck.
Die nur Eingeschossige Hütte ist recht einfach, ausgelegt für Waldarbeiter und Fuhrpersonal ohne große Ansprüche. Es gibt einen Schankraum und eine Küche, ein Nebenzimmer und ein Schlafgemach. Für Gäste die übernachten wollen steht nur der Stall oder Schopf zur Verfügung.
Dass das nicht so bleibt, liegt an mehreren Gründen, zum einen ist Maria eine ausgezeichnete Köchin, die mit ihrem guten Essen und ihrer herzlichen Art die Gäste in der Wirtsstube verwöhnt. Zum anderen an dem Wandel der Zeit, so dass die Familie Weis genau zum richtigen Zeitpunkt als Wirtsehepaar auf den Schwarzwaldhöhen ist.
Um das Jahr 1840 wird die Kurstadt Baden-Baden durch die neu entstandene badische Eisenbahnlinie mit reichlich Gästen versorgt. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entdecken diese adeligen und wohlhabenden Bürger das Höhengebiet im Schwarzwald als Erholungs- und Urlaubsort. Zuvor wurden die Höhengebiete des Schwarzwalds eher als "feindlicher" Lebensraum betrachtet. Jetzt erwandern Kurgäste, die besonders aus Baden-Baden kommen, damals als Sommerfrischler oder Luftschnapper bezeichnet, den Schwarzwald.
Prof. Dr. Julius Euting eine bemerkenswerte Persönlichkeit
So kommt es, dass die Zahl der Gäste stetig steigt, die anspruchvolleren Gäste möchten natürlich nicht in Stall oder Schopf nächtigen. Einer der ersten Gäste ist Prof. Dr.Julius Eutings, der kleine liebenswerte Mann, dem wir hier einen eigenen Artikel widmen möchten, muss ein wahres Energiebündel gewesen sein, so konnte er mehr als 10 Sprachen fließend sprechen. Er ist es, der Josef Martin Weis zu einem Um- und Anbau ermuntert, um weitere Gäste aufnehmen zu können.
Der Professor beschreibt und bemalt dem Wirtshaus auf dem Sand sogar eigenhändig ein neues großformatiges Schild, das nunmehr das alte kleine und unscheinbare Schild ersetzte. So trafen auf Prof. Dr.Julius Eutings Empfehlung dann auch bald zahlreiche vornehme Kurgäste, wie sie damals genannt wurden, aus dem Straßburger Raum im Nordschwarzwald ein.
Das Ende der Ära Weis auf dem Sand, der Pachtvertrag läuft aus
Im Jahr 1882 läuft der Pachtvertrag mit der Stadt Bühl aus, überraschenderweise bewirbt sich Weis nicht um eine Verlängerung. Schon lange spielten Weis und seine Ehefrau Maria mit dem Gedanken am Plättig ein Höhenhotel zu errichten. Das Hotel auf dem Sand lief zwar hervorragend, es gehörte ihnen aber nicht. Wie es mit den Weis auf dem Plättig weitergeht lesen sie im Artikel über das Kurhaus Plättig.
Friedrich August Maier wird der neue Pächter auf dem Sand
Friedrich August Maier wird ab 1883 der neue Pächter auf dem Sand. Er ist der Küchenchef und Sohn des Wirtes Ignaz Maier vom "Goldene Kreuz" in Lichtental. Der Koch wird später als Gefolgsmann des ersten Reichskanzler Otto von Bismarck bekannt, was heute ein Denkmal gegenüber dem Sandhotel bezeugt. 1890 kann er das 1882 gepachtete Kurhaus auf dem Sand der Stadt Bühl abkaufen. Gleich nach dem Kauf errichtet der "Sandmaier" wie er mittlerweile genannt wird ein dem Altbau angeschlossenen Hotelneubau. Altbau und Neubau erhalten durch die Umbaumaßnahmen des Baden-Badener Architekten Leonhard Treusch das Erscheinungsbild eines Hauses im Schweizer Landhaustil. Der Hotelbau wird 1891 sogar in Anwesenheit von Großherzog Friedrich von Baden eingeweiht. Großherzog Friedrich von Baden verweilte auf dem Sand um neben dem Neubau auch den nach ihm benannten Aussichtsturm auf der Badener Höhe einzuweihen.
Der Hotelbetrieb auf dem Sand
Das neue Kurhaus Sand kann endlich den Ansprüchen der zum Teil adligen Gäste genügen. So besitzt das Hotel fließend Wasser auf allen Stockwerken, es gibt einen großen Speisesaal, Lese- und weitere Zimmer die der Unterhaltung der Gäste dienen. Friedrich August Maier und seine umtriebige Ehefrau Josefine, die den Hotelbetrieb leitet, schaffen es das Kurhaus auf dem Sand zu einem der angesehensten Höhenhotels im Nordschwarzwald zu machen.
In den folgenden Jahren werden einige Personen des Hochadels auf dem Sand einkehren. So waren 1892 die holländische Königin Wilhelmine und ihre Mutter auf dem Sand zu Gast. Im darauf folgenden Jahr speiste Kaiserin Elisabeth mit der Erzherzogin Valerie auf dem Sand. Viele Gäste kommen zur Erholung ins Kurhaus, ein besonderer Punkt der Unterhaltung der Gäste ist hierbei auch die Jagd. Friedrich August Maier selbst ist als passionierter Jäger bekannt, was auch das 1905 im Kurhaus eingerichtete Jagdzimmer zeigt. Daneben ist Maier aber immer offen für Neues, so stellt er bereits 1893 seinen Wintergästen die damals aufkommenden Skier "Schneeschuhe" zur Verfügung, siehe dazu auch den Artikel über Bundesvater Dinkelacker. Bekannt ist, dass Wilhelm Paulcke der Mitbegründer des deutschen Skiverbandes bereits im Winter 1892/93 erste Skitouren am Sand und Plättig unternahm.
Der 1. Weltkrieg beendet die Erfolgsgeschichte erstmals
Bereits vor 1906 gab es eine regelmäßige Automobilverbindung, Busse fuhren von Baden-Baden über den Plättig nach Sand und Hundseck. Der Busverkehr musste während dem ersten Weltkrieg eingestellt werden, da die Fahrzeuge für den Krieg requiriert wurden. So blieben auf den Hotels entlang der heutigen Schwarzwaldhochstraße die Gäste aus. Die vornehmlich reichen und adligen Gäste sollten größtenteils auch nicht mehr in die Hotels an der Schwarzwaldhochstraße zurück kommen. Nach dem Krieg waren es dafür vermehrt die Automobilisten, die den Nordschwarzwald für sich eroberten und in den Höhenhotels übernachteten.
1920 - Das Ende der Ära Maier auf dem Sand
Friedrich August Maier verkauft nach dem Krieg im Jahr 1920 sein Kurhaus auf dem Sand an die Firma Landerer & Reischmann. Es ist seine Tochter Amelie, inzwischen als Ehefrau eines reichen Hotelier an der Côte d’Azur selbst zur feinen Gesellschaft aufgestiegen, die den damals 65 Jährigen Maier zum Verkauf des Kurhauses bringt. Die Verkaufssumme ist nicht überliefert, aber so hoch sie auch sein mag, die Geldentwertung im Jahr 1923, die auf dem Höhepunkt der Inflation stattfindet macht das Geld wertlos. Seine Ehefrau Josefine stirbt 1926, Friedrich August Maier selbst fünf Jahre später am 11 Juni 1931.
Um das Jahr 1920 wurde an der Sandkreuzung eine Tankstelle neben dem Kurhaus eingerichtet, ab 1930 nahm ein Postamt den Betrieb auf, 1936 folgte die Einrichtung eines Polizeipostens. Alle drei Einrichtungen sind mittlerweile nicht mehr in Betrieb aber noch heute zu sehen.
1928 und 1932 das Kurhaus auf dem Sand wechselt die Besitzer
In den folgenden Jahren wechselt das Kurhaus mehrfach die Besitzer. Im Jahr 1928 verkaufen Landerer & Reischmann an den Verein für Genesungsfürsorge aus Mannheim, im Jahr 1932 geht das Kurhaus durch eine Zwangsversteigerung an Ferdinand Huse und Max Wiedemann.
Die Jahre von 1932 bis 2007
Unter den beiden Hoteliers erlebte das Hotel auf dem Sand eine neue Blütezeit, die erst durch den 2. Weltkriegs unterbrochen wird, nach Kriegsende aber weitergeht. Wobei es jetzt vor allem Wintergäste sind die im schneesicheren Schwarzwald ihren Sport betreiben. Nach dem Tod von Ferdinand Huse im Jahr 1954 führt Max Wiedemann (später Kurhaus Sand GmbH) das Hotel bis zu seinem Tod im Jahr 1966 weiter. Sein Bruder Ernst Wiedemann führt mit seiner Frau Amanda den Hotelbetrieb weiter. Amanda Wiedemann betreibt nach dem Tod ihres Mannes den Hotelbetrieb noch bis 1994, danach kann das Hotel nur noch für geschlossene Gesellschaften gebucht werden. Im Jahr 2005 wird der Gewerbeeintrag für das Hotel auf dem Sand gelöscht. Amanda Wiedemann wohnt bis zu ihrem Tod 2007 im Kurhaus auf dem Sand.
Der Nationalpark Schwarzwald als Retter?
Die Kurhaus Sand GmbH und die Stiftung "Paradiesbau auf Erden" haben die Verantwortung für das Gebäude das mittlerweile unter Denkmalschutz steht. Zum Kurhotel gehört auch die Skiwiese und der ehemalige Lift, sie versuchen das Gebäude an der Schwarzwaldhochstraße zu erhalten. Die Unterhaltung des Gebäudes erfordert natürlich Geld, daher wird schon seit geraumer Zeit versucht private Investoren ins Boot zu ziehen, was aber nicht gelingt. Josef Gramlich der Geschäftsführer und Testamentvollstrecker der Kurhaus Sand GmbH besitzt übrigens eine Generalvollmacht der Hundseckeigentümer, so hat er auch Anteil an der weiteren Entwicklung betreffend des ehemaligen Kurhaus Hundseck.
Es ist der erst im Juni 2013 gegründete Verein „Kulturerbe Schwarzwaldhochstraße“. der den Versuch betreibt das Kurhaus in den neu gegründeten Nationalpark einzubinden. Der Nationalpark Schwarzwald sollte vielleicht die Chance sein das Kurhaus Sand, dessen Inneneinrichtung größtenteils noch original erhalten ist, als Informationszentrum für den Nationalpark vor dem Verfall zu retten. Leider konnte diesem Wunsch, der bei der Alexanderschanze oder dem ehemaligen Pferdestall in Herrenwies verwirklicht wurde beim Kurhaus Sand nicht entsprochen werden.