Die Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Straße in Baden-Baden
Um die Gründe die zur Entstehung einer Villengegend für Millionäre führt verstehen zu können, sollte man in das Jahr 1806 zurückgehen, in diesem Jahr erhält Badens erster Großherzog Karl Friedrich zu Baden die Proklamation die zum Großherzogtum führte. Karl Friedrich wählte die Stadt Baden-Baden zu seiner Sommerresidenz, das führte zu einem schnellen Aufstieg der noch mittelalterlichen Stadt an der Oos. Die immer noch von einer Stadtmauer umgebenen Stadt war für diesen Aufstieg der einher ging mit einer Vielzahl vermögender Kurgäste nicht gerüstet, zwar waren die Schäden aus dem großen Brand im Jahr 1689 fast beseitigt, die Stadt war aber nur innerhalb der Stadtmauern wieder aufgebaut worden.
In der aufstrebenden Kur -und Bäderstadt Baden-Baden war man der Auffassung, das sich in Baden-Baden möglichst viele vermögende Kurgäste und Bürger ansammelten sollten. Entscheidend hierbei waren auch die Verhandlungen über eine Verlängerung der Spielbank Konzession in denen der badische Staat diesbezüglich Forderungen stellte. So wurde gegenüber dem Kurhaus, der an die Lichtentaler-Allee angrenzende aufsteigende Hügel (einst Lindenbuckel ) und der obere als Beutig bekannte Bereich zum ersten planmäßig angelegten Villengebiet der Stadt auserkoren. Wir wissen heute, der Plan ist aufgegangen, es entstand eine neue Form von Landhäusern, herausragende Villen im Klassizistischen und Historistischem Stil umgeben von großen Landschaftsparks, sie beeindrucken die Besucher dieser unter den Einheimischen als Millionenhügel bekannten Villengegend auch heute noch. Auch wenn die Parks durch in neuerer Zeit erbauten Gebäuden kleiner wurden, so gehört die Kaiser Wilhelm Straße in Baden-Baden immer noch zu den ersten Adressen der Kurstadt.
Der vorgesehene Bereich bestand vor Entstehung des Villenviertels noch überwiegend aus eingezäunten Obstgärten und Wiesen die das Heu für in der Stadt gehaltenen Vieh lieferten, im oberen Bereich des Beutigs waren auch kleinere Ackerflächen vorhanden. Die Grundstücke, wenn auch nur zu Landwirtschaftlichen Zwecken genutzt waren begehrt und erzielten bei einem Verkauf Höchstpreise. So gehörten die begehrten Flächen auch nur wenigen vermögenden Baden-Badenern Bürgern.
Die ersten Villen entstehen unter Baron Karl Wilhelm von Ende
Wie zuvor schon geschrieben, in jenen Jahren entstand in Baden-Baden am Beginn des Aufstiegs der Stadt zur Kur und Bäderstadt, was nur wenige Jahre später zur Hochphase als zur Sommerhauptstadt Europas führen sollte ein neuer Baustil. Bisher wohnten die vermögenden Bürger in ihren räumlich doch eng begrenzten Stadthäusern, die Reichen und Adligen die Baden-Baden besuchten verspürten aber den Wunsch in großzügigen Landhäusern mit möglichst weitläufigem Park zu wohnen und das doch direkt in oder am Rande der Stadt. So war für die mit kompletten Tross an Familienmitgliedern, Begleitpersonen und Bediensteten nebst Kutschen und Pferden anreisenden Kurgästen ein Sommersitz oder eine Dependance erforderlich.
Der spätere Ehrenbürger der Stadt Baden-Baden der Baron Karl Wilhelm von Ende war der erste, der schon fast ein halbes Jahrhundert vor dem eigentlichen Bau des Villenvirtels die Zeichen der Zeit erkannt. Der Baron und Oberzeremonienmeister des Großherzlichen Badischen Hofes sollte sich als gewiefter und tüchtiger Geschäftsmann erweisen, seine Geschäftstüchtigkeit aber war es auch, die von Ende letztlich zur "Verbannung" aus Baden zwang.
Aber der Reihe nach, Karl Wilhelm von Ende wollte für diese Dependance sorgen, als geeigneten Ort sah er die Baumgärten oberhalb der Lichtentaler Allee als beste Wahl an. Der Baron kaufte nach und nach alle Grundstücke teilweise zu horrenden, fast als Wucher zu bezeichnenden Preisen auf. So entstanden schon im Jahr 1818 oberhalb des Maison Messmer (heute Hotel Dorint) in der heutigen Kaiser-Wilhelm-Straße Nummer 3 und Kaiser Wilhelm-Straße 5 die ersten Gebäude für zahlungskräftige Saisongäste. Die lagen erhoben inmitten eines neu angelegten Landschaftspark im englischen Stil. Als Architekt der Gebäude gilt kein geringerer als der berühmte Baudirektor Badens Friedrich Weinbrenner (1766-1826). Er war der Architekt der dem frühen klassizistischen Baustil in Baden zu seinem Höhepunkt verholfen hat, jedoch mit dem Tod Weinbrenners verschwand der Baustil wieder.
Die von Karl Wilhelm von Ende investierten Gelder sollen sich alsbald refinanziert haben, denn noch bevor der Baron es sich mit dem Badischen Hof verscherzt hatte (näheres an anderer Stelle) konnte der Betrag wieder eingenommen werden.
Die Ära unter Jacques Benazet
Die aufstrebende Kur -und Bäderstadt Baden-Baden hat dem Pächter der Spielbank im Konversationshaus und Erwirker der Belle Epoche Jacques Benazet viel zu verdanken, im Jahr 1838 kauft der Unternehmer nach der Verbannung des Karl Wilhelm von Ende das Anwesen. Er errichtet ein Nebengebäude für Pferde sowie zwei Gewächshäuser, die das Konversationshaus mit Pflanzen, darunter damals zahlreiche Exoten versorgte. Jedoch schon im Jahr 1848 stirbt Benazet, Aufgrund Erbschaftsstreitereien tut sich 16 Jahre lang fast nichts. Erst die Klärung der Erbstreitigkeiten, bei denen Benazets Schwager Aymard Simon Dupressoir als Erbberechtigter hervortritt, bewirkt, das in die Gebäude wieder investiert wird.
Der untere Teil der Kaiser-Wilhelm-Straße entsteht
Nach dem Verbot des öffentlichen Glücksspiels und Schließung der Spielbank zieht sich Dupressoir nach Frankreich zurück, aber dafür geht es mit der Geschichte der Baden-Badener Nobelstraße weiter. Der "S" förmige Beginn der Kaiser-Wilhelm-Straße nach dem Hotel Dorint hinauf zu den Lindenstaffeln entsteht nach einem weitere Verkauf des Anwesens im Jahr 1872 an den preußischen Parlamentarier Adolf von Hansemann. Um das erworbene riesige Grundstück in Bauplätze zu unterteilen benötigt Hansemann eine öffentliche Straße, gemeinsam mit dem Stadtrat wird entschieden, dass die entstehende Straße nach Fertigstellung in städtischen Besitz übergeht.
Der Stadt Baden-Baden kommt das sehr gelegen, so konnte eine Auflage der Regierung neue Villengebiete zu erschließen verwirklicht werden und die Stadt Baden-Baden möglichst viele vermögende Bürger ansiedeln.
Der mittlere Teil der Kaiser-Wilhelm-Straße entsteht
Hinzu kommt, das im Jahr 1866 etwa in der Mitte der heutigen Kaiser-Wilhelm-Straße eine weitere Herrschaftliche Villa entsteht. Die Familie Guaita, er königlich niederländischer Generalkonsul, sie aus der unter der Sektmarke Mumm bekannten Unternehmersfamilie wohnen in Frankfurt und suchen sich einen Sommersitz in der Bäderstadt. So wird die Villa Guaita an Stelle der heutigen Hausnummer 15 errichtet, das Gebäude wurde Anfang des 20ten Jahrhunderts abgerissen und 1910 durch die noch bestehende Villa Sirius ersetzt.
Aber zurück zum Jahr um 1870, auch die Familie Guaita erhofft sich von dem Ansinnen der Stadt eine Straße zu errichten Vorteile für sich, bisher war die Zufahrt zum Gebäude nur über die parallel zur Lichtentaler Alle führende Friedrichstraße und einem alten Feldweg, dem Aschenbrennerweg möglich. Die Verhandlungen mit der Stadt Baden-Baden führen zu einem Geländetausch, der die Fortführung der Kaiser-Wilhelm-Straße ermöglicht.
Jetzt fehlte nur noch der geeignete Namen für die Straße
Letztlich fehlte nur noch ein passender Name für die neue Straße, die erstmal nur zum Anwesen des heutigen Haus-Nummer 15 führt. Schon am 15 Februar 1876 wurde die Straße als "Kaiserstraße" genehmigt, die Stadt wollte mit dieser Bezeichnung sowohl Kaiser Wilhelm I. als Hoheit aber auch den Kurgast Kaiser Wilhelm ehren. Das führte im Stadtrat aber noch zu einem Umdenken, warum nicht gleich Konkreter werden und die Straße gleich in Kaiser-Wilhelm-Straße umbenennen. Die Bitte des Stadtrates wurde durch Bürgermeister Gönner am 13 Oktober 1876 in Form eines Schreibens an die Badische Regierung formuliert. Die Antwort des so geehrten Kaisers kam wie erhofft schnell und positiv und so konnte noch im gleichen Jahr nicht nur fertig gestellt sondern auch als Kaiser-Wilhelm-Straße eingeweiht werden. Die Kaiser-Wilhelm-Straße kann so mit einer durchschnittlichen Breie von 5,40 Metern erbaut werden, ab der Abzweigung in die Kronprinzenstraße erhält die Straße einen ca. 1,50 Meter breiten Gehweg auf der der Friedrichstraße zugewendeten Talseite.
Der wichtigsten Häuser der Kaiser-Wilhelm-Straße
Noch stehen bei der Einweihung der Straße im Jahr 1876 nur drei Herrschaftliche Villen, die Häuser mit den (heutigen) Nummern 3,5 und 15. Weitere herrschaftliche Villen folgen mit den Jahren, anbei nun eine Aufstellung der bebauten Grundstücke in der Reihenfolge ihrer Hausnummern.
Kaiser-Wilhelm-Straße 1, Villa Roosevelt - erbaut 1886/87
Kaiser-Wilhelm-Straße 2, Villa Schliep - erbaut 1881 für Dr. Paul Schliep, 1971 abgerissen, an der Stelle steht heute eine Wohnanlage
Kaiser-Wilhelm-Straße 3, Villa von Ende - erbaut 1818, auch unter Villa Dupressoir bekannt, umbenannt in Villa Wilhelma,
Kaiser-Wilhelm-Straße 4, Pneumatische Anstalt - erbaut 1880/81
Kaiser-Wilhelm-Straße 5, Villa von Ende - erbaut 1818 als Ökonomiegebäude, um 1860 vermutlich vom Bauunternehmer Belzer abgebrochen und neu aufgebaut, ab 1880 als Hotel-Dependance Villa Helene,
Kaiser-Wilhelm-Straße 6, Villa Nagell - erbaut 1876
Kaiser-Wilhelm-Straße 8, Im Jahr 1880 erbaut von Jakob Schnepf - um 1899 in Villa Addy umbenannt. Von 1912 bis zu einem Umbau des Gebäudes im Jahr 1953 bestand ein Observatorium auf dem Dach des Gebäudes.
Kaiser-Wilhelm-Straße 10, Im Jahr 1878 erbaut von Jakob Schnepf
Kaiser-Wilhelm-Straße 12, Im Jahr 1875 erbaut von Jakob Schnepf
Kaiser-Wilhelm-Straße 14, ehemaliges Gärtnerhaus der Villa Guaita - erbaut 1864 im Schweizerhaus-Stil
Kaiser-Wilhelm-Straße 15, Villa Sirius erbaut 1910, zuvor stand an der gleichen Stelle die Villa Guaita - erbaut 1865
Kaiser-Wilhelm-Straße 16, Villa Kann - erbaut 1890/91
Kaiser-Wilhelm-Straße 17, Villa Montrose - erbaut 1910 als Sommersitz von William O. Roosevelt
Kaiser-Wilhelm-Straße 18, Villa Vitzthum - erbaut 1882/83, 1894 umbenannt in Villa Krupp auch als Villa Meineck bezeichnet. Die prachtvolle Villa im Stile italienischer Renaissance erhebt sich Aufgrund ihrer eindrucksvollen Bauweise und Größe über alle in Baden-Baden befindlichen Villen. Das Gebäude würde sich eher zu einem Schloss als einem privaten Gebäude eignen... Leider wurde die Villa Krupp 1953 abgerissen. Das ehemalige Gärtnerhaus der Villa trägt heute die Hausnummer 18.
Kaiser-Wilhelm-Straße 19, Villa Strickler - erbaut um 1930, um ? abgerissen und durch die Wohnhäuser 19 und 19a ersetzt
Kaiser-Wilhelm-Straße 21, -Villa Wettin - erbaut 1897
Kaiser-Wilhelm-Straße 22, Neubau aus den 1950er Jahren auf dem Grundstück der ehemaligen Villa Vitzthum/ Krupp
Kaiser-Wilhelm-Straße 23, Villa Roß - erbaut 1897, ab 1926 bis 1934 wohnte der Musiker Carl Flesch im Haus
Kaiser-Wilhelm-Straße 25, modernes Wohnhaus, ehemals stand an dieser Stelle das Gärtner- und Gesindehaus der Villa Herold. Berühmtester Mieter des 1906 erbauten Gebäudes in den 1930er Jahren war der Dichter und Schriftsteller Otto Flake.
Kaiser-Wilhelm-Straße 26, Neubau aus den 1950er Jahren auf dem Grundstück der ehemaligen Villa Vitzthum/ Krupp
Kaiser-Wilhelm-Straße 27, Villa Herold - erbaut 1884
Villa Roosevelt - Kaiser-Wilhelm-Straße 1 Google Maps
Ein kurzer Rückblick in die Geschichte der Kaiser Wilhelm Straße. Die aufstrebende Kur -und Bäderstadt Baden-Baden war der Auffassung, das sich in Baden-Baden möglichst viele vermögende Kurgäste und Bürger ansammelten sollten. Entscheidend hierbei waren auch die Verhandlungen über eine Verlängerung der Spielbank Konzession in denen der badische Staat diesbezüglich Forderungen stellte. So wurde gegenüber dem Kurhaus, der an die Lichtentaler-Allee angrenzende aufsteigende Hügel (einst Lindenbuckel ) und der obere als Beutig bekannte Bereich zum ersten planmäßig angelegten Villengebiet der Stadt auserkoren. Wir wissen heute, der Plan ist aufgegangen, es entstand eine neue Form von Landhäusern, herausragende Villen im Klassizistischen und Historistischem Stil umgeben von großen Landschaftsparks, sie beeindrucken die Besucher dieser unter den Einheimischen als Millionenhügel bekannten Villengegend auch heute noch. Auch wenn die Parks durch in neuerer Zeit erbauten Gebäuden kleiner wurden, so gehört die Kaiser Wilhelm Straße in Baden-Baden immer noch zu den ersten Adressen der Kurstadt.
Das Haus des Schreckens
Wer heute den ansteigenden Weg nach dem Theater folgt wird auf der Anhöhe, gleich nach dem Hotel Dorint (Ecke Werderstraße/Friedrichstraße) eine repräsentative Villa sehen können. Nur wenigen ist bewusst, das ausgerechnet in diesem Haus, nur wenige Meter von dem Gebäude in dem Heute die Synagoge der jüdischen Gemeinschaft ist, eine Villa steht die einst als "Haus des Schreckens" bezeichnet wurde. Die Villa beherbergte in der dunklen Zeit der Nationalsozialisten die gefürchtete Staatspolizei die Gestapo.
Erbaut durch den Hofdekorationsmaler Carl Faber
Im Jahr 1886/87 errichtet der Hofdekorationsmaler Carl Faber eine repräsentative Villa in der Kaiser-Wilhelm-Straße, Baden-Badens erstem Villengebiet. Es sind erst 10 Jahre seit der Einweihung der Straße im Jahr 1876 vergangen, nur wenige herrschaftliche Villen stehen im Villengebiet im Volksmund auch Millionenhügel genannt. Erst wenige Jahre zuvor hat Faber das Grundstück von dem preußischen Parlamentarier Baron Adolf von Hansemann gekauft. Es kann wohl vermutet werden, das der Hofmaler das Gebäude nicht für sich errichtet hat, wohl hat er die Villa als Schlüsselfertiges Haus verkaufen wollen um so einen ordentlichen Gewinn einzufahren.
Die Witwe Roosevelt wird Eigentümerin
Der Plan geht auf, mit Cornelia Roosevelt, Witwe und Schwägerin des 26. U.S Präsidenten Theodore Roosevelt, sie hat die Villa nach ihrem Sohn William Ousley Roosevelt benannt. Die Villa in der Kaiser-Wilhelm-Straße 1 soll nicht seine einzige bleiben, auch die Villa Montrose in der Kaiser-Wilhelm-Straße 17 wurde von ihm erbaut und diente ihm als Wohnsitz. William Ousley Roosevelt war von 1900 bis 1914 Teil der Baden-Badener Gesellschaft, insbesondere als Sponsor des Baden-Badener Golfclubs machte er sich verdient.
Die Villa Roosevelt unter den Nationalsozialisten
Seine unrühmliche Zeit erlebt die Villa in der Kaiser-Wilhelm-Straße 1 während der Nazi-Herrschaft, durch eine Bank an das Deutsche Reich veräußert errichtet die Gestapo hier eine Dienststelle. So mancher Zeitgenosse soll hier, auch wenn es keine schriftlichen Belege gibt in den wohl im Untergeschoß errichteten Zellen gefoltert und zum Tode gekommen sein.
Die Villa Roosevelt unter den Besatzern
Von einer Geheimorganisation geht es in die Nächste, nach dem Krieg übernimmt der französische Geheimdienst die Villa, passenderweise spielt die Villa auch in dem von Mario Simmel geschriebenen Bestseller "Es muss nicht immer Kaviar sein" auch als Standort des Französischen Geheimdienst.
Die Villa Roosevelt nach der Besatzung
Aber auch diese Episode endet einmal, nach der Besatzungszeit in den 1950er Jahren werden die Räumlichkeiten des Gebäudes in dem Umfeld passende gehobene Mietwohnungen umgewandelt.
Villa Schliep - Kaiser-Wilhelm-Straße 2 Google Maps
Ein kurzer Rückblick in die Geschichte der Kaiser Wilhelm Straße. Die aufstrebende Kur -und Bäderstadt Baden-Baden war der Auffassung, das sich in Baden-Baden möglichst viele vermögende Kurgäste und Bürger ansammelten sollten. Entscheidend hierbei waren auch die Verhandlungen über eine Verlängerung der Spielbank Konzession in denen der badische Staat diesbezüglich Forderungen stellte.
So wurde gegenüber dem Kurhaus, der an die Lichtentaler-Allee angrenzende aufsteigende Hügel (einst Lindenbuckel ) und der obere als Beutig bekannte Bereich zum ersten planmäßig angelegten Villengebiet der Stadt auserkoren. Wir wissen heute, der Plan ist aufgegangen, es entstand eine neue Form von Landhäusern, herausragende Villen im Klassizistischen und Historistischem Stil umgeben von großen Landschaftsparks, sie beeindrucken die Besucher dieser unter den Einheimischen als Millionenhügel bekannten Villengegend auch heute noch. Auch wenn die Parks durch in neuerer Zeit erbauten Gebäuden kleiner wurden, so gehört die Kaiser Wilhelm Straße in Baden-Baden immer noch zu den ersten Adressen der Kurstadt.
Die im Jahr 1883 errichtete Villa Schliep gehört zu den Villen in der Baden-Badener Kaiser-Wilhelm-Straße die nicht mehr bestehen, sie wurde bereits Anfang der 1970er Jahre als der Denkmalschutz in Baden-Baden noch nicht den heutigen Stellenwert besaß abgerissen.
Erbauer ist der Leibarzt der Kaiserin Augusta
Der als Leibarzt der Kaiserin Augusta bekannte Dr. Paul Schliep hatte den Bauplatz in der ersten privaten Villengegend der Kur- und Bäderstadt vom Hofdekorationsmaler Karl Faber gekauft, der wiederum hatte das erstmals von Baron Karl Wilhelm von Ende erworbene Baugrundstück von dem preußischen Parlamentarier Adolf von Hansemann erworben. Wem das jetzt etwas kompliziert erscheint, schaut sich am besten den Artikel mit der Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Straße an.
Zurück zu Dr. Paul Schliep, ein in allen Kreisen angesehener Arzt, der in der Kurstadt nicht nur die vermögenden Gäste behandelt sondern auch ein Herz für die arme Bevölkerung hat, was sich in kostenlosen Behandlungen der Armen zeigt. Der Doktor baut auf dem Anwesen ein zweieinhalbstöckiges Wohnhaus im italienischen Stil mit zweistöckigem linkem und rechtem Flügelbau, das Haus wurde im Laufe der Jahre mehrmals umgebaut und durch mehrere Anbauten erweitert.
Ein Sanatorium kommt hinzu
Das Anwesen des Dr. Paul Schliep in der Kaiser-Wilhelm-Straße 2 wird Anfangs der 1890er Jahren um ein Sanatorium erweitert, hier werden die zahlreichen Kurgäste behandelt. Überliefert ist die humoristische Werbung des Doktors in Anspielung seiner großen Kinderschar "Mein Sanatorium besteht aus zehn ungezogenen Kindern, Schmalhans ist Küchenmeister und meine Frau spielt im Haus die erste Geige".
Vermutlich ist die Werbung auch eine Anspielung auf die überregional bekannten musikalischen Veranstaltungen die in der Villa Schliep stattfinden, selbst im fernen Berlin finden sich Zeitungsartikel die von den Veranstaltungen und der herzlichen Gastfreundschaft der Gastgeberin schwärmen.
Ein Teil des Grundstück der Kaiser-Wilhelm-Straße 2 gibt Dr. Paul Schliep für die Erbauung der Pneumatische Anstalt frei, hier ist er Mitglied des Aufsichtsrates, mehr zur Pneumatische Anstalt lesen Sie im Artikel zur Kaiser-Wilhelm-Straße 4. Schon im Dezember 1906 wird die Gesellschaft aufgelöst, Dr. Schliep führt die medizinische Einrichtung fort, bis kurz nach dem ersten Weltkrieg werden in der Pneumatischen Anstalt noch Behandlungen durchgeführt.
Eine wechselvolle Zeit beginnt
Das Sanatorium in der Villa Schliep bleibt bis in die Jahre des ersten Weltkriegs erhalten, als Dr. Paul Schliep im Jahr 1917 stirbt, wird er im Familiengrab auf dem alten Lichtentaler Friedhof beerdigt. Das Anwesen in der Kaiser-Wilhelm-Straße 2 wird im Jahr 1919 von den Erben verkauft, dann gibt es wechselnde Besitzer und Nutzungsformen, ab den 1930er Jahren auch eine Pension. In den 1950er Jahren wird die große Villa, jetzt als "Park Villa Heister" bekannt zum Hotel Garni.
Wie schon oben geschrieben, wird die Villa in der Kaiser-Wilhelm-Straße 2 bedauerlicherweise Anfang der 1970er Jahre abgerissen.
Sophienstraße 1 - Haus Dr. Mayer auch Palais Hamilton Google Maps
Mit ihr beginnt eine neue Ära im Villenbau der Stadt Baden-Baden, das Gebäude gilt als erste moderne Villa Baden-Badens, ein repräsentatives Bauwerk vor der Stadtmauer. Bis zu dieser Zeit wurde die Meinung vertreten, dass Gebäude außerhalb der Stadtmauer minderwertig seien, da sie auf die Schutzfunktion der Mauer verzichten mussten.
Friedrich Weinbrenner erbaut das Landhaus
Architekt Friedrich Weinbrenner erbaut im Jahr 1808 das Haus vor der Stadt für den Arzt Dr. Mayer, der Garten grenzte an die Oos, an die Inselstraße und ging bis an die Luisenstraße. Schon bald nach der Erbauung kommen die ersten Umbaumaßnahmen, So läßt Dr. Mayer an den Seiten des Gebäudes Anbauten errichten. 1818 beantragte der Doktor den Bau eines "chinesischen Brückchen" von seinem Garten aus über die Oos.
Markgraf Leopold von Baden erwirbt die Villa
Schon 1824 kauft Markgraf Leopold von Baden das Haus, dem hochgestellten Grafen genügt die Inneneinrichtung nicht, so so wird 1826 im inneren des Hauses renoviert und vieles erneuert.
Im Jahr 1843 erwirbt die verwitwete Großherzogin Stephanie die Baden-Badener Villa, über Veränderungen zu ihrer Zeit ist nichts überliefert.
Die als Sommerresidenz "Palais Hamilton" bekannte Zeit
Im Jahr 1861 erbt die Herzogin Marie von Hamilton, Tochter der Großherzogin das Haus, aber erst nach dem Tod ihres Mannes William Douglas-Hamilton am 15. Juli 1863 zieht die Herzogin in das Haus ein, es werden durch den Baden-Badener Architekten Ludwig Lang Umbaupläne erstellt, die jedoch nur teilweise ausgeführt werden. So werden geplante Pavillons nicht erstellt, dafür entsteht ein bedeckter Gang um das Haus der mit Gewächsen und Lampen verziert ist. Im Jahr 1861 verwirklicht Ludwig Lang den Anbau eines Gartensaales, auch ein maurischer Saal im Kellergeschoß wird verwirklicht.
Die Herzogin machte das Haus in der Sophienstraße das mittlerweile als Palais Hamilton bekannt ist zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt. Hier trafen sich bei zahlreichen gesellschaftlichen Veranstaltungen viele hochgestellte Gäste und Künstler, dabei auch das mit Baden-Baden verbundene Kaiserpaar Wilhelm I. und Augusta. Einen Schlaganfall am 8. Oktober 1888 und der Tod am 18. Oktober beendet die Ära der Herzogin und der als Sommerresidenz "Palais Hamilton" bekannten Zeit. Anzumerken noch, die Herzogin von Hamilton ist bereits seit dem 29. August 1848 eine Ehrenbürgerin der Stadt Baden-Baden.
Im Jahr 1889 erbt das Haus wohl Gräfin Festetics, die Tochter der Herzogin war in zweiter Ehe die Ehefrau des ungarischen Fürsten Tasziló Graf Festetics de Tolna.
Die Stadt Baden-Baden kauft das Gebäude
Bereits 1899 erwarb die Stadt Baden-Baden das Gebäude, die Stadt lässt den überwiegenden Teil der Veränderungen die durch die die Herzogin von Hamilton in den 1860er Jahren an der Außenfassade durchgeführt wurden zurückbauen.
Das Gebäude diente der Stadt in den folgenden Jahren für unterschiedliche Zwecke, so war ab 1911 bis zum Zweiten Weltkriegdas "Baden-Badener Künstler-Marionettentheater" von Ivo Puhonny im maurischen Saal des Palais Hamilton untergebracht. Bis 1923 gab es auch das durch Rohrleitung von der Büttenquelle gespeiste Büttenquellen-Emanatorium, dabei war es möglich die natürliche und angeblich gesundheitsfördernde Radiumstrahlung der Büttenquelle einzuatmen. Im Jahr 1954 wurde das Palais Hamilton grundsaniert, dazu entkernt und der Technik der Zeit angepaßt. Vom gesamten einst von Weibbrenner für Dr. Mayer erbauten Gebäude ist so nur die Fassade weitgehend original geblieben. Heute ist im Palais Hamilton eine Filiale der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau.
Gernsbach im Murgtal
Der Luftkurort Gernsbach im Murgtal punktet vor allem durch seine beschauliche Altstadt, die neben Resten der alten Stadtmauer vor allem eine große Zahl an liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, Denkmälern und Brunnen zu bieten hat. Die Stadt Gernsbach, durch das Bachbeet der Murg geteilt wird auch als "Perle des Murgtals" bezeichnet. Und das zurecht, wer auf der Brücke über die Murg am Eiskaffee seine Blicke die Murg flussaufwärts und abwärts schweifen lässt, der wird vom Anblick der Stadt begeistert sein.
Die Stadtteile
Zur Stadt Gernsbach, seit der Mitte des 13. Jahrhunderts besitzt Gernsbach das Stadtrecht gehören die Stadtteile Scheuern, Hilpertsau, Staufenberg, Obertsrot und Lautenbach, Reichenbach, am bekanntesten und von Besuchern am meisten frequentiert dürfte jedoch Kaltenbronn sein. Kaltenbronn bekannt durch seine Hochmoorlandschaft und Moorseen zieht jährlich viele Wanderer und Spaziergänger an, Anlaufpunkt hierfür ist das Infozentrum.
Flößer in Gernsbach
Die ehemalige Flößerstadt Gernsbach verdankt ihre an Reichtum erinnernden mittelalterlichen Häuser den Zeiten der Murgschifferschaft, Das Murgtal war im Mittelalter durch Flößerei und den Holzhandel zu einem gewissen Reichtum gekommen, es war die Zeit in der es noch keine Eisenbahn gab. Zudem waren die Wege im Schwarzwald über die das Holz transportiert wurde nur unzureichend befestigt, so blieb nur der Transportweg mit Hilfe des Wassers. Auf den Berghöhen wurde das Holz mithilfe von Schwallungen ins Tal gebracht, von dort ging es über die Murg in den Rhein bis nach Holland.
Sehenswürdigkeiten in GernsbachKatz'scher Garten Gernsbach
Wer vom Bahnhof Richtung Innenstadt geht wird nach ca. 300 Metern auf der Murgseite mit etwas Glück vor einem geöffneten Guseisernen Tor stehen. Das Tor, das wenn nicht geöffnet, von April bis Oktober täglich von 10-18 Uhr unverschlossen ist gibt den Weg frei in eine Spätbarocke Gartenanlage direkt am Murgufer. Schon der allererste Blick und die ersten Schritte in den Garten bringen den Besucher in eine vollkommen andere Welt, eine Welt wie sie sonst wohl nur im Märchen oder Prächtigen Umfeld eines eher südländischen Schlosses zu finden ist.
Schloss Eberstein
Mit der Entscheidung der Grafen von Eberstein zwischen 1262 und 1272 ihren Stammsitz von Alt-Eberstein auf die Burg Neueberstein, dem heutige Schloss Eberstein zu verlagerten, wächst die Bedeutung Gernsbachs. Wer aus der Richtung Kaltenbronn nach Gernsbach fährt wird es schon von weitem sehen, das Schloss Eberstein thront nunmehr seit über 700 Jahren hoch über der Stadt Gernsbach. Bei den Rebhängen des Schloss Eberstein gibt es eine sagenhafte Aussicht auf das Murgtal in Richtung Forbach, im heutigen Schloßhotel wird neben hauseigenem Wein wird neben regionalen Spezialitäten und typischen Murgtalgerichten auch Gourmetküche serviert.
Das alte Rathaus
Es ist das Wahrzeichen der Stadt Gernsbach und zählt zu den schönsten und kunst-historisch bedeutendsten erhaltenen Wohnbauten seiner Zeit in Süddeutschland. Erbaut wurde es anno 1617 als Herrschaftliches Wohnhaus des Johann Jakob Kast, erst später diente es der Stadt als Rathaus.
Der Storchenturm
Mit der Erteilung des Stadtrechts erhält die Stadt auch die Pflicht seine Bewohner zu schützen, der Storchenturm ist ein Produkt dieses Schutzes. Er gehört zu den Resten der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Die heute noch erhaltenen Bauteile der Stadtmauer gehen in ihrer Grundsubstanz auf Baumaßnahmen nach dem verheerenden Stadtbrand von 1417 zurück.
Die Zehntscheuer
Schon im Mittelalter wurden die Bürger einer Stadt nicht von Steuern verschont, die wurden aber noch in Form von Naturalien erhoben. Das Gebäude in dem diese gelagert wurden nannte man Zehntscheuer, weil darin einst der „Zehnt“ gelagert wurde. In Gernsbach wurden die Steuern, den zehnten Teil der Feldfrüchte zuerst von kirchlichen Herren, dem Bischof von Speyer und der Kirche von Rotenfels beansprucht. Es gab einen großen Zehnt, der umfasste vor allem Getreide, und einen kleinen Zehnt der insbesondere Gartenfrüchte enthielt, daneben war aber auch der Weinzehnt von großer Bedeutung.
Die heute noch erhaltene Scheuern stammt vermutlich aus den Jahren 1694 und 1701. Ihre Errichtung steht wohl im Zusammenhang mit der Zerstörung der alten Zehntscheuer im Pfälzische Erbfolgekrieg (1688–1697), als als französische Truppen halb Baden in Schutt und Asche legten.
Gernsbacher Kurpark
Auf über 5ha Fläche bietet der Kurpark neben exotischen Bäume viel alten Baumbestand, zahlreiche Sitzgelegenheiten, mal im schattigen Bereich aber auch vollsonnige Sitzbänke laden zum verweilen ein. Hier kann mit der nötigen Ruhe die Schwanenteiche und Springbrunnen genossen werden. Neben regelmäßigen Kurkonzerten gibt es jeden Sommer mit dem "Theater im Kurpark" ein Schmankerl für alle Theaterfreunde.
Der Clemm'scher Garten
Besucher finden ihn am Eingang des Kurparks, der ehemalige Privatgarten wurde von Hermann Clemm der auch Erbauer der Jugendstilvilla am Eingang des heutigen Kurparks angelegt. Aus der Jugendstilvilla wurde das spätere Kurhaus und aus den Gartenanlagen entwickelte sich der Gernsbacher Kurpark.
Das jährliche Altstadtfest in Gernsbach
Es lockt jährlich Tausende Besucher in das schöne Murgtalstädtchen und ist ein unbedingtes Muss, Traditionell am 3. September-Wochenende findet das Altstadtfest statt. Da können Besucher sogar eine Floßfahrt auf der Murg erleben, die Gernsbacher erinnern damit an die Geschichte der Murgtalflößer.
Mittelpunkt des Festes ist die historische Altstadt, in den kleinen, verwinkelten Gassen gibt es handwerkliche Darbietungen, Sanges- und Tanzvorführungen. Gernsbacher Vereine und Gruppen bieten heimische und internationale kulinarische Spezialitäten.
Sehenswürdigkeiten auf der Gemarkung Gernsbach
Der Hohlohsee mit seinem Hochmoor auf dem Kaltenbronn
Kaltenbronn mit seinem Natur- und Waldschutzgebiet südöstlich von Gernsbach im Murgtal ist eines der beliebtesten Ausflugsziele des Nordschwarzwaldes, das liegt natürlich auch an der urwüchsigen Hochmoorlandschaft mit den Seen Wildsee, Hornsee sowie kleiner und großer Hohlohsee. Die umliegende Moorlandschaft der Seen ist das größte naturbelassene Hochmoorgebiet Deutschlands, in diesem Artikel möchte ich vorwiegend den Hohlohsee mit seinem Hochmoor beschreiben.Das Hochmoor liegt auf einem Bergplateau auf 981 Meter üNN. Schon am 19. Februar 1940 wurde das Hohlohseemoor, in dem der ca. 2 ha große und 3 Meter tiefe Hohlohsee und der kleine ca 0,75 ha große Hohlohsee liegen, auf einer Fläche von 36 ha zum Naturschutzgebiete erklärt.
Der Wildsee und Hornsee mit Hochmoor auf dem Kaltenbronn
Kaltenbronn mit seinem Natur- und Waldschutzgebiet südöstlich von Gernsbach im Murgtal ist zu allen Jahreszeiten ein beliebtes und stark frequentiertes Erholungsgebiet. Das liegt natürlich auch an der im Bannwald liegenden urwüchsigen Hochmoorlandschaft mit den Seen Wildsee, Hornsee sowie kleiner und großer Hohlohsee. Die umliegende Moorlandschaft der Seen ist das größte naturbelassene Hochmoorgebiet Deutschlands. Dieser Artikel gilt vorwiegend dem Wildsee und dem Hornsee mit dem Bannwald und Hochmoor.
Der Hohlohturm auf dem Kaltenbronn
Ausgedehnte Wälder und Hochmoore, malerische Seitentäler machen das zu Gernsbach gehörende Höhengebiet Kaltenbronn mit rund 300.000 Besuchern jährlich zu den beliebtesten Ausflugszielen im mittleren Nordschwarzwald. Es liegt etwas unterhalb der Passhöhe „Schwarzmiss“ (933 m) zwischen Bad Wildbad, Enzklösterle und Gernsbach auf etwa 860 m ü. NN und damit im Zentrum des größten zusammenhängenden Waldgebiets Baden-Württembergs. Naturräumlich gehört Kaltenbronn zum Gebiet 151 „Grindenschwarzwald und Enzhöhen“.
Sportliche Herausforderungen
Natürlich gibt es auch sportliche Herausforderungen für "Extremsportler", aber wer es beschaulicher möchte findet im Murgtal Rund um die Stadt Gernsbach ein ausgezeichnetes Wegenetz für Wanderer und Radfahrer.
Einige gut ausgeschilderte Premiumwanderwege und Themenwanderwege wie die Gernsbacher Runde, der Ortenauer Weinpfad und der Murgleiter beginnen oder führen durch das Murgtal. Nicht zu vergessen der schon im Jahr 1900 vom Schwarzwaldverein als erster Fernwanderweg angelegte Westweg führen durch Gernsbach.
Die Gernsbacher Runde
Der Premium-Wanderweg führt Sie auf einer Wanderung über 42,7 Kilometer, die je nach persönlichem Leistungsvermögen in zwei oder drei Tagen gelaufen werden rund um Gernsbach. In der einzigartigen Landschaft des Murgtales geht es neben offenen Landschaften durch Streuobstwiesen mit herrlichen Ausblicken weiter in Fichten-, Tannen-, Eichen- und Buchenwälder, sogar einige Mammutbäume können gesehen und erlebt werden. Die für das Murgtal so typischen Heuhhütten, der Kunstweg in Reichental, das Schloss Eberstein sind Bestandteil der Wanderung.
Die Murgleiter
Premiumwandern, genau das verspricht die 110 km lange Murgleiter, alle Kriterien des Deutschen Wandersiegels erfüllend. Mit 5 Tagesetappen, beginnend am Unimogmuseum in Gaggenau und endend auf dem Schliffkopf, zählt die Murgleiter zur Spitzenklasse deutscher Wanderwege. Eine Herausforderung für manchen Wanderer, sind doch einige Höhenmeter auf teils ursprünglichen Pfaden zu überwinden, was jedoch mit herrlichen Ausblicken über das Murgtal belohnt wird..
Der Ortenauer Weinpfad
Wenig bekannt ist, der Ortenauer Weinpfad startet in Gernsbach, der über 103 Kilometer lange Wanderweg führt von Gernsbach bis Diersburg. Nicht nur Weinliebhaber können hier neben der wunderschönen Landschaft ein gemütliches Viertele bei einer Einkehr genießen.





