Das Nationalparkzentrum am Ruhestein Google Maps
Am 1. Januar 2014 ist das auf der Passhöhe Ruhestein, direkt an der Schwarzwaldhochstraße gelegene Informationszentrum des Naturschutzzentrum Ruhestein in das Nationalparkzentrum übergegangen. Auch wenn ein passender Neubau schon geplant ist, was den Standort und die Räumlichkeiten betrifft, bleibt im Moment noch alles beim Alten, das Nationalparkzentrum ist in der denkmalgeschützten Jugendstilvilla „Villa Klumpp" auf dem Ruhestein untergebracht. Das Besucherzentrum liegt nicht nur im Herzen des 7.000 Hektar großen Südteils des Nationalparks Nordschwarzwald, es ist sowohl mit dem öffentlichen Nahverkehr als auch mit dem PKW gut zu erreichen.
Nationalparkzentrum, so soll es einmal sein
Bis zu 20 Millionen EUR will sich das Land das neue Informationszentrum kosten lassen, dabei soll das geplante Besucher- und Informationszentrum neben Besucherinformation und Besucherlenkung auch der Umweltbildung dienen.
Rund 3.000 m² Nutzfläche sind für Ausstellung, Bildung, Gastronomie und dazugehörige Nebenräume vorgesehen. Entstehen soll das Bauwerk gegenüber der Villa Klumpp, also auf der rechten Seite der Landstraße 401 nach Baiersbronn. In etwa die Fläche, an der das Zelt für die Eröffnungsfeier des Nationalpark Schwarzwald stand und die jetzt noch als Parkplatz dient.
Das Team des Nationalparkzentrum
Das Team des Nationalparkzentrum am Ruhestein besteht aus hauptamtlichen Pädagoginnen, Rangerinnen und Rangern und mehr als 20 überwiegend aus der Region stammenden freiwilligen Rangerinnen und Ranger. Diese sind engagiert und gut geschult, kennen das Gebiet des Nationalparks schon seit Jahren und können daher auf fast alle Fragen die richtige Auskunft geben.
Die Aufgaben des Nationalparkzentrum
Das Nationalparkzentrum am Ruhestein möchte die Besucher des Nationalparks für die Natur, insbesondere ohne eine Einflussnahme des Menschen begeistern, und zu einem schonungsvollen Umgang mit der Natur gewinnen.
Dazu sollen Besucher die Natur hautnah erleben dürfen und sich gleichzeitig ihrer Verantwortung für den Lebensraum der Tier- und Pflanzenwelt bewusst werden. Um das zu bewerkstelligen bietet das Nationalparkzentrum am Ruhestein das ganze Jahr über Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene an.
So sind es nicht von ungefähr die Schulämter der Kreise Ortenau, Freudenstadt und Rastatt, die als wichtiger Partner sich der Kompetenz des Nationalparkzentrums bedienen und außerschulische Bildungsangebote für Schulklassen an die Schulen und Lehrer weitergeben. So werden vor allem Kindern in spielerischer oder auch wissenschaftlicher Weise die ökologischen Zusammenhänge und Gefährdungen der Tier- und Pflanzenwelt nähergebracht.
Die Angebote im Nationalparkzentrum für Kinder und Jugendliche
Wald- und Naturpädagogik
Ein Angebot das sich an Schulklassen von der Grundschule bis zur gymnasialen Oberstufe sowie an Kindergärten und Jugendgruppen richtet, hierbei führt das pädagogisch ausgebildete Personal des Zentrums Schulklassen und Kindergartengruppen altersgerecht an Umwelt- und Wildnisthemen heran.
Auf eigens eingerichteten Pfaden und Orten vermitteln geschulte Mitarbeiter des Nationalparkzentrum Wissen, alles was zum Thema Wald, Wildnis, Natur- und Umweltschutz wichtig ist. Dabei stehen je nach Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen andere Möglichkeiten für das Erleben der Natur in spielerischer und forschender Art im Mittelpunkt.
Ein Team aus Biologinnen und Biologen, Försterinnen und Förster, Naturpädagoginnen und Naturpädagogen beantwortet auch ganz konkrete Fragestellungen altersgerecht und ausführlich. Für pädagogische Einrichtungen gibt es im Nationalparkzentrum eine gesonderte Broschüre mit der sich Interessierte einen Überblick über die pädagogischen Angebote des Nationalparks verschaffen können.
Die angebotenen Veranstaltungen des Nationalparkzentrum am Ruhestein variieren, je nach Thema sollen 1,5 bis 3,5 Stunden eingeplant werden. Die Kosten betragen 30 Euro pro Gruppe. Ein Schluss-Highlight ist die im Garten befindliche Grillstelle, die mit einem besonderen Grill- und Lagerfeuer aufwarten kann. Nach vorheriger Anmeldung stehen hier für eine Gebühr von 20 EUR je Gruppe Platz und Feuerholz zur Verfügung.
Waldklassenzimmer
Das Waldklassenzimmer ist ein Klassenzimmer der ganz anderen Art. Langweilig ist es hier überhaupt nicht, auf einem schmalen Pfad, rund um Felsblöcke, über umgefallene Bäume geht es in dieser Exkursion durch den abwechslungsreichen Wald. So bekommen Kinder auf spielerischer und forschender Art Einblicke in das Leben des Waldes und dessen natürliche Zusammenhänge.
Lotharpfad
Der Lotharpfad benannt und geschaffen durch das verheerende Orkantief Lothar, das am 26. Dezember 1999 auch über den Schwarzwald zog, liegt an der Schwarzwaldhochstraße, ungefähr in der Mitte zwischen dem Schliffkopf und der Abzweigung „Zuflucht – Oppenau“.
Der Lotharpfad, auch Sturmwurferlebnispfad genannt, erstreckt sich auf einem relativ kleinen, nur 10 ha großen Areal. Die verschlungenen Wege im Areal besitzen eine Gesamtlänge von etwa 800m für die ungefähr 40 Minuten benötigt werden.
Der Weg führt über Stege, Treppen und Leitern, durch umgestürzte Bäume mit Brücken oder zum darüber Klettern. Eine Aussichtsplattform auf dem Lotharpfad, die bei guter Fernsicht von den Vogesen über den Kaiserstuhl bis hin zu den Alpen blicken lässt, lädt zum Verweilen ein.
Luchspfad
Das Projekt Luchs und der Wunsch den auf leisen Pfoten schleichenden Pinzelohr, wie der Luchs wegen seinem Haarbüschel an den Ohren oft genannt wird, im Baden Württembergischen Wald wieder anzusiedeln, besteht schon seit über 20 Jahren. Da der Luchs sich aber nicht so leicht ansiedeln lässt, wird am 6. Juli 2009 zumindest der erste Luchspfad Deutschlands als neue Attraktion im Waldgebiet am Plättig eröffnet.
Neben dem Verständnis für ökologische Zusammenhänge, die der Pfad seinen Besuchern, und das sind neben den Einheimischen auch viele Touristen, macht der Rundgang am Luchspfad ganz einfach Spaß. Für Kinder ist eine Wanderung auf dem ca. 4 km langen Rundweg geradezu ideal, hier kann geklettert und im Fährtenlesen geübt werden, neben vielen Bildern und kindgerechten Texten gibt es so einiges zu sehen und sogar zu hören
Wildnispfad
Den Wildnispfad liegt genau wie der Luchspfad an der Schwarzwaldhochstraße beim Plättig. Die Einweihung des Wildnispfad fand im Jahr 2006 statt. Er umfasst eine etwa 70 Hektar große Waldfläche. Nachdem Stürme viele Bäume umgeworfen haben, hat das Orkantief Lothar mit seiner Naturgewalt am 26. Dezember 2009 letztendlich die Voraussetzungen für den Wildnispfad bei Baden-Baden geschaffen.
Zahlreiche Hindernisse sind auf diesem Pfad zu überwinden, meistens sind es umgefallene Bäume, die es zu überklettern gilt, entweder über Holzleitern, steile Treppen oder auch festgemachten Maschendraht auf den Baumstämmen, damit keiner abrutscht. Ein absolutes Muss ist das Tragen von festem Schuhwerk. Mit Kinderwagen ist der Wildnispfad nicht zugänglich. Es ist nicht gestattet, den Wildnispfad bei Wind oder Schnee zu begehen
Naturtage
Die Naturerlebnistage am Nationalparkzentrum am Ruhestein sind Schulfahrten und Unterricht einmal anders. Hier wird sich über einen längeren Zeitraum "Naturnah" mit dem Lebensraum Nordschwarzwald und seiner vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt beschäftigt. Das Erleben und Erforschen der Natur steht während des mehrtägigen Aufenthaltes in einer Selbstversorgerhütte im Vordergrund.
Das Forschercamp
In dem Angebot für Kinder werden die kleinen mit einem bestimmten Forschungsauftrag und einer Forscherbox ausgestattet, je nach Alter der Kids müssen diese selbstständig oder unter Anleitung ihren Forschungsauftrag auf dem Gelände des Naturcamps erfüllen. Das geht am besten in kleinen Gruppen, so können die Kids ihre Stärken vereinen und die Aufträge erfüllen.
Naturzeltplatz Hahnbrunnenwiese / Naturcamp
Das Angebot richtet sich an Schulklassen und Gruppen, dabei wird je nach Gruppengröße auf dem Naturzeltplatz Hahnbrunnenwiese oder im Naturcamp biwakiert. Für die Freizeitgestaltung gibt es hilfreiche Tipps, ansonsten können die Jugendlichen ihre Zeit im Camp selbst gestalten. Wer mehr Hilfestellung braucht bekommt die auf Wunsch von Mitarbeitern des Nationalparkzentrum am Ruhestein.
Tiere im Winter
Das Angebot in den Wintermonaten von November bis März bringt besondere Angebote, "Das Leben der Tiere im Winter" oder "Den Tieren auf der Spur", dabei werden für Familien und Kinder von sieben bis zehn Jahren im Seminarraum im Nationalparkzentrum am Ruhestein Informationen geboten mit Hilfe von Dioramen und Tierpräparaten. aber auch Schneeschuhwanderungen durchgeführt.
Junior Ranger
Im Jahr 2010 wurde das Konzept der Junior Ranger noch vom Naturschutzzentrum Ruhestein ins Leben gerufen, dabei können Kinder und Jugendliche von 5 bis 14 Jahren die Natur im Schwarzwald erleben und erlernen. Dabei wird in altersgerechten Gruppen mit maximal 10 Kindern geforscht und gearbeitet.
Ausbildung für Einsteiger
In einer mehrteiligen Ausbildungsreihe werden aus Kindern kleine Junior-Rangerinnen und Junior-Ranger. Ausgebildet wird im Gebiet des Nationalparks. Dabei werden Kenntnisse über Lebensräume und Lebensgewohnheiten der im Schwarzwald vorkommenden Tiere, Pflanzen und Pilze vermittelt. Dabei gehört das Tierspurenlesen ebenso dazu wie die Verhaltensregeln für uns Menschen in der freien Natur.
Besondere Hinweise: Eine Anmeldung kann nur für alle Termine der Ausbildungsreihe erfolgen
Fortbildung für Fortgeschrittene
Wer den Anfängerkurs erfolgreich absolviert hat, kann weiterführende Ausbildungskurse wahrnehmen. Das erfahrene Team des Nationalparkzentrum um Kerstin Musso, Charly Ebel und Patrick Stader wird mit den Junior-Rangerinnen- und Ranger mehr über die Natur in den Schutzgebieten erfahren und Kenntnisse vertiefen.
Besondere Hinweise: Eine Anmeldung kann nur für alle Termine erfolgen
Weitere Möglichkeiten für Kinder im Nationalparkzentrum
Es gibt eine Reihe weiterer Möglichkeiten für Kinder an Programmen des Nationalparkzentrum teilzunehmen, dabei können Eltern ihre Kinder verschiedener Altersgruppen an einer Vielzahl verschiedener Themenbezogener Projekte teilnehmen lassen. Die Veranstaltungen gehen in der Regel über ein paar Stunden, also Ideal um mal reinzuschnuppern... Das genaue Programm des Nationalparkzentrum gibt es hier unter "Jahresprogramm".
Den Nationalpark Schwarzwald barrierefrei erleben
„Naturerlebnisse für alle“, möglichst barrierefrei, das gehört zu den wichtigen Zielen, die sich der Nationalpark Schwarzwald zum Ziel gesetzt hat. Dabei sind die Bedürfnisse unterschiedlicher Gäste und Gästegruppen, sei es für Familien, ältere, blinde und gehörlose Gäste, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder auch Gäste mit einer kognitiven Einschränkung zu berücksichtigen. Im Jahresprogramm 2015 sind von Mai bis Oktober einige Touren eingeplant. Die Termine werden in der Tagespresse sowie auf der Homepage des Nationalparks angekündigt.
Die Angebote im Nationalparkzentrum für Erwachsene
Für Firmen- oder Vereinsausflug
Für Gruppen wird im Nationalpark Schwarzwald mit seiner wunderbaren Landschaft, Pflanzen- und Tierwelt einiges geboten das Sie individuell für Ihre Gruppe buchen können. Ob Spaziergänge oder anspruchsvolle Wanderungen, auf Wunsch werden die Aktionen von Mitarbeitern des Nationalparkzentrum für Sie zusammen gestellt.
Dabei führt Sie das Team des Nationalparkzentrum am Ruhestein zu besonderen Orten, Beispiel hier der Wilde See oder informiert Sie über Aufgaben und Ziele des Nationalparks.
Ausstellungsführungen
Sie finden im Nationalparkzentrum am Ruhestein statt, Sie erfahren die Entstehungsgeschichte der Erde und des Schwarzwaldes. In einer Zeitreise wird anschaulich über die einstige Nutzung des Waldes bis hin zur Errichtung des Nationalparks berichtet. Daneben gibt es immer wechselnde Ausstellungen, die Sie bei Interesse einfach genießen oder vorher erfragen sollten.
Mit der Nationalpark-Leitung unterwegs
Auch in diesem Jahr werden verschiedene Termine angeboten, alle Termine sind freitags, dabei haben Interessierte die Möglichkeit, Wünsche, Fragen
und Anregungen direkt an die Nationalparkleitung weiter zu geben.
Öffnungszeiten im Nationalparkzentrum
Der Nationalpark ist selbstverständlich immer geöffnet, dabei sollten Besucher aber unbedingt die Ruhezeiten der Tier- und Pflanzenwelt beachten.
Das Nationalparkzentrum in der Villa Klump ist geöffnet täglich, außer Montag:
1. Oktober bis 30. April von 10 bis 17 Uhr
1. Mai bis 30. September von 10 bis 18 Uhr
Ganzjährig ist das Besucherzentrum auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet. Am Karfreitag, am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar bleibt das Besucherzentrum geschlossen.
Informationen zum Urheberecht
Die in diesem Artikel eingestellten Bilder dürfen unverändert und unter Angabe der Quelle kopiert und zum Zweck der öffentlichen Berichterstattung in allen Medien weiterverarbeitet werden.
Grindenhochflächen und Hochmoore im Nordschwarzwald
Als Grinde (ursprünglich kahler Kopf) auch Bergheiden genannt, werden die einstmals von Menschen verursachten fast baumfreien Feuchtheiden auf den abgeflachten Buntsandstein-Höhenrücken der Hornisgrinde, Schliffkopf und Kniebis im Nordschwarzwald.
Entstanden sind die Grindenflächen aufgrund der stetig wachsenden Bevölkerungszahlen im Mittelalter, die einen großen Bedarf an Holz und Weideflächen verlangte. Nach Einstellen der Beweidung in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts bestand die Gefahr, dass die offenen Flächen wieder zu Waldflächen werden.
Durch Pflegemaßnahmen und gezielte Beweidung versucht der Mensch die landschaftsprägenden und ökologischen Flächen der Grinden zu erhalten. Die Grinden, die teilweise von größeren Torfkörpern bedeckt sind (Hochmoore), besitzen eine Gesamtfläche von rund 300 Hektar und umfassen dabei nur etwa 3 % der Kulisse des Nationalparks Schwarzwald. Sie liegen in der Managementzone, sie sollen erhalten, dauerhaft gepflegt und miteinander vernetzt werden.
Die Entstehung der Grindenflächen
Im Hoch- und Spätmittelalter
Die im Mittelalter wirtschaftliche und kulturelle Entfaltung der Menschen förderte Handwerk und Handel, das geht einher mit einem Ansteigen der Bevölkerung. Um die Versorgung der Menschen zu ermöglichen mussten neue Produktionsmethoden entwickelt, die Erträge erhöht werden.
Der Aufschwung der Städte erforderte die Entstehung neuer Handelsrouten. Um diesen Aufschwung zu ermöglichen bedurfte es riesiger Mengen an Wirtschaftsgütern, die vorwiegend der Wald in Form von Nutz- und Brennholz, Holzkohle, Potasche, Harz, Terpentin und mehr liefern musste. Daneben war der Landverbrauch für Äcker und Beweidung der Tiere enorm...
Das hölzerne Zeitalter
Nur wenige Gebäude, vorwiegend Kirchen und Burgen wurden zu damaliger Zeit aus Stein errichtet, fast alle anderen Häuser wurden aus Holz erbaut, Holz wurde aber auch als Brennstoff gebraucht. Das erforderte einen immensen Bedarf an Holz, den Holzbedarf pro Kopf errechnet man zu damaliger Zeit mit 3 bis 4 Festmeter pro Person und Jahr.
Der Nordschwarzwald war einstmals ein fast undurchdringlicher Urwald, der Holzbedarf der Bevölkerung führt zu einer Auslichtung der Wälder, große Flächen werden einfach kahlgeschlagen. Anfangs werden nur die unteren Höhen gerodet, später einhergehend mit dem weiteren Ansteigen der Bevölkerung und Holzbedarf geht es immer weiter auf die Höhe, wichtig war nur der mögliche Abtransport der Holzstämme.
Die unmittelbar bevorstehende Versorgungskrise beim Rohstoff Holz wird schon erkannt, der Begriff der "Holznot" geht um, Holzsparmaßnahmen werden zu einem wichtigen Thema. Die Landesordnung der Grafen von Eberstein aus dem Jahr 1508 schreibt vor, neu errichtete Häuser kniehoch mit Stein zu mauern und mit einem Kamin und Schornstein zu versehen, ein notwendiger Schritt, die häufig vorkommenden Brände zu verringern. Auch die auf den Dächern verwendeten Holzschindeln mussten beim Bau neuer Häusern durch Ziegelsteine ersetzt werden.
Die Beweidung der Schwarzwaldhöhen
Die in den Tallagen vorkommenden Weideflächen reichen nicht mehr aus, das verlangt nach neuen Weideflächen, so beginnen im Mittelalter die Menschen die Schwarzwaldhöhen zu bewirtschaften. Neben dem Abholzen der Bäume erfolgt eine Brandrodung die erst 1763 verboten wird, immer größere Herden von Rindern, Schafen und Ziegen führen etwa ab dem 15. Jh. zu massivem Nährstoffentzug und Bodenverdichtung. Dadurch vernässen die Böden, versauerten die nährstoff- und kalkarmen Oberböden was im Laufe der Zeit zur Moorbildung führt. Langsam entstand so das heute noch sichtbaren Landschaftsbild der Grinden. Feuchte Heideflächen, stellenweise nur mit Latschen = Bergkiefern (Pinus mugo) oder Fichten bewachsen. Besonders im Herbst leuchten die Flächen aus Borsten- und Pfeifengras in intensiven Farben. Moorheiden mit Sträuchern der Heidel-, Preisel- oder Rauschbeere wechseln mit scheidigem Wollgras, gewöhnlicher Moosbeere und Rosmarinheide, auch der Sonnentau gehört zu den hier vorkommenden Arten. Zu den Tiere, die in den Grinden vorkommen, gehören verschiedene Vogelarten wie der Dreizehenspecht, Raufußkauz, Sperlingskauz, Wanderfalke, das Auerhuhn und das Haselhuhn, Wiesenpieper, Braunkehlchen und Steinschmätzer. Zu den seltenen Insektenarten gehören verschiedene seltene Heuschreckenarten wie die Alpine Gebirgschrecke.
Das Ende der Beweidung
Nachdem der Mensch die Stallhaltung und die Heumadh einführt wird die intensive Beweidung der Grindenflächen eingestellt, auf den Hochlagen wird die Waldweide 1786 bis auf wenige Ausnahmen verboten. Noch bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhundert wird das Heu gebraucht, so werden zumindest einige der Flächen immer noch gemäht, dann wird auch die "Madh" eingestellt. Die Grindenflächen drohen wieder zu verwalden, der Lebensraum zahlreicher seltener Vogelarten und Insekten geht verloren.
Da hat der Freizeitmensch den Schwarzwald für sich schon erobert, "Sommerfrischler" und "Luftschnapper", wie die Wanderer und Ausflügler früher genannt wurden, verlangen den Erhalt der offenen Grindenfläche. So gehen seit dem Jahr 1966 einmal im Jahr freiwillige Helfer verschiedener Gemeinden und Verbänden daran unter fachkundiger Leitung der Naturschutz- und Forstverwaltung die Verbuschung und Bewaldung der Grinden zu verhindern. Erst auf dem Schliffkopf, später auch auf der Hornisgrinde.
Die Beweidung wird wieder aufgenommen
Im Jahr 1997 starten Forstämter und Kommunen sowie Naturschutzzentrum ein ursprünglich auf 5 Jahre festgesetztes Pilotprojekt, bei dem zwischen Hochkopf und Kniebis wieder Rinder und Schafe weiden. Für diese Landschaftspflege wurden eine alte vom Aussterben bedrohte Rasse, die Schwarzwälder Hinterwäldler aus leichten robusten Tieren mit gerade mal 1,35 Metern Schulterhöhe, ausgewählt. Was anfangs als Pilotprojekt gestartet wurde ist heute auch aus Kostengründen zum Standard geworden, neben 30 Rindern sorgen viele hundert Schafe und einige Ziegen bei jedem Besuch der Grinden für waldfreie Fläche.
Wer etwas Glück hat kann auch heute beim Besuch der Grinden in den Sommermonaten den Schäfer/Schäferin sehen, der mit den Tieren, Schafen und Ziegen, die Landschaftspflege betreibt.
LIFE-Projekt Grindenschwarzwald
Eines der Ziele des von 2001 bis 2005 geführten LIFE-Programm der Europäischen Union war die Erhaltung und Verbesserung der Lebensräume des „Grindenschwarzwald“. Dabei wurde neben Öffentlichkeitsarbeit, darunter gehören Hinweistafeln und Broschüren, aber auch Erlebnispfade wie der Lotharpfad, die Erhaltung und Beweidung der Grinden-Heidenflächen, der Schutz der Hochmoore, die Verbesserung der Lebensräume seltener Tier und Pflanzenarten. So konnte durch das LIFE-Projekt „Grindenschwarzwald“ die äußere, geografische Landschaft verändert und erhalten und zudem die positive Haltungen der Menschen gegenüber der Natur und dem Naturschutz gefördert werden. Die Finanzierung des Projektes wurde zu 50 % von der Europäischen Union und zu 50 % vom Land Baden-Württemberg sichergestellt.
Die Grindenhochflächen entlang der Schwarzwaldhochstraße
Schliffkopf Grindenflächen
Der auf 1.054 m ü.NN. gelegene Schliffkopf liegt seit Mai 2014 im Nationalpark Schwarzwald. Er war davor schon Teil des Naturraum Grindenschwarzwald und Enzhöhen, seit dem 24. September 1938 ist das Gebiet mit einer Fläche von Rund 876 ha als Schutzgebiet ausgewiesen. Der Schliffkopf ist somit das älteste Schutzgebiet auf den Höhen des Nordschwarzwald. Der Schliffkopfbergrücken besteht aus einem Untergrund aus Buntsandsteinm, der besonders während der letzten Eiszeit durch Wind und Eis geformt wurde und so seine heutige Form erhalten hat.
Hochkopf/Pfriemackerkopf
Für uns die schönste Grindenfläche überhaupt, wer Glück und nicht gerade am Wochenende oder Feiertag unterwegs ist, kann hier fast alleine wandern. Es empfiehlt sich Ende Juli wenn die Heiden blühen vorbei zu schauen. Der Hochkopf mit seiner Grindenlandschaft liegt 1038,3 m ü. NHN. er befindet sich nordöstlich der Hornisgrinde, in etwa 700 Metern Entfernung liegt als Teil des gleichen Bergzugs in nördlicher Richtung der Pfriemackerkopf mit 1035,7 m ü. NHN. Hier eine Rundwanderung von der Hundseck zum Hochkopf.
Hornisgrinde-Biberkessel - Hochmoor
Die Hornisgrinde mit 1164 Meter ü. NN ist der höchste Berg im Nordschwarzwald. Der Bergrücken der Hornisgrinde erstreckt sich über eine Länge von rund zwei Kilometern mit einer etwaigen Ausrichtung in Nord-Süd. Ab dem 15. Jahrhundert wurde der Wald gerodet und anschließend als Weidefläche genutzt. Es entstanden baumlose Feuchtheiden auf der dieser Hochfläche, auch Grinden genannt. Im südöstlichen Bereich des Gipfelplateaus ist das Hochmoor bis zu fünf Meter stark und vermutlich mindestens 6000 Jahre alt. 1992 wurden 95 ha der Hochfläche mit dem Hochmoor sowie die Karwand zum Biberkessel zum Naturschutzgebiet Hornisgrinde-Biberkessel erklärt.
Zollstock/Zuflucht
Im Nationalpark Schwarzwald hat man sich das Ziel gesetzt die wertvollen Lebensräume der Grindenflächen langfristig zu erhalten und zu verbessern. Als eine erste Maßnahme in der Managementzone werden im Bereich Zollstock/Zuflucht die Grinden wieder freigestellt um damit die Bedingungen für die seltenen Arten der Grinden zu verbessern. Im Verlauf dieser Verbesserung werden einige Birken und andere Büsche und Bäume, die sich im Laufe der Jahre dort angesiedelt haben, gefällt.
Die offenen Grinden eignen sich für die Schafbeweidung, was wiederum optimale Bedingungen für viele seltene Arten nach sich zieht. So verbessern sich die Lebensbedingungen für die dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten.
Seekopf
Direkt am Nationalparkzentrum am Ruhestein führt der Weg in Serpentinen über den Skihang zur Bergstation, von hier aus geht es in Richtung Naturschutzgebiet und Bannwald Wilder See. Auf breiten Wegen führt der Weg nur leicht ansteigend entlang einer nur mit großen Gebüschen aus Bergkiefern durchsetzten offenen Weidelandschaft. Wer zwischen Juli und September wandert, kann mit etwas Glück Schafe und Rinder beim Weiden sehen. Wer möchte kann vom Eutinggrab aus auf den Wilden See schauen und dann weiter zur Darmstädter Hütte (Selbstbedienung leider oft mit Warteschlange) wandern.
Weitere sehenswerte Naturschutzgebiete im Nationalpark Schwarzwald
Naturschutzgebiet und Bannwald Wilder See
Das Naturschutzgebiet und Bannwald Wilder See liegt im nördlichen Schwarzwald im Gemeindegebiet von Baiersbronn (Freudenstadt), genauer in den Hochlagen östlich des Gebirgskammes zwischen Hornisgrinde und Ruhestein. Da er in der Nähe der Darmstätter Hütte liegt, wird zumindest der auf dem Seekopf (1055 m ü. NN) dazu gehörende Wildseeblick mit Euting-Grab oft besucht.
Der Karsee "Wilder See" selbst auf etwa 910 MüNN ist weniger stark frequentiert, der Blick vom Seekopf dürfte für weniger ambitionierte Wanderer doch ausreichen. Wer die Natur und Ruhe am See genießen möchte, der sollte sich den Abstieg zum See in der 120 m hohen Karwand aber nicht nehmen lassen. Selbstverständlich kann man den Wilde See in Verbindung einer Rundwanderung, z.B. vom Seibelseckle über den Standort "ehemalige Falzhütte" aus erwandern.
Weitere sehenswerte Naturschutzgebiete im Nordschwarzwald
Der Hohlohsee mit seinem Hochmoor auf dem Kaltenbronn
Kaltenbronn mit seinem Natur- und Waldschutzgebiet südöstlich von Gernsbach im Murgtal ist eines der beliebtesten Ausflugsziele des Nordschwarzwaldes, das liegt natürlich auch an der urwüchsigen Hochmoorlandschaft mit den Seen Wildsee, Hornsee sowie kleiner und großer Hohlohsee. Die umliegende Moorlandschaft der Seen ist das größte naturbelassene Hochmoorgebiet Deutschlands. Das Hochmoor des Hohlohsee liegt auf einem Bergplateau auf 981 Meter üNN. Schon am 19. Februar 1940 wurde das Hohlohseemoor, in dem der ca. 2 ha große und 3 Meter tiefe Hohlohsee und der kleine ca 0,75 ha große Hohlohsee liegen, auf einer Fläche von 36 ha zum Naturschutzgebiete erklärt.
Der Wildsee und Hornsee mit Hochmoor auf dem Kaltenbronn
Das Hochmoor des Wild- und Hornsee liegt auf einem Bergplateau auf 909 Meter üNN und damit etwas unterhalb des auf 981 Meter üNN liegenden Hohlohsee. Auch der Wildsee mit ca. 2,3ha Fläche und der 0,7 ha große Hornsee steht unter Naturschutz, der Status war Aufgrund der damaligen Zeit, Baden- und Württemberg waren noch nicht vereinigt etwas schwerer erlangt. So gibt es für den um das Hochmoor befindlichen Bannwald und das Moor mit den Seen Ausweisungen zwischen dem 25. Oktober 1927 und 4. April 1939.
Weitere sehenswerte Naturschutzgebiete im mittleren Schwarzwald
Der Blindensee bei Schonach
etwa 4 Kilometer von Triberg entfernt liegt eines der wenigen noch intakten wachsenden Hochmoore im Schwarzwald. Es liegt auf einem Granitmassiv zwischen Schönwald und Schonach, somit also im Bereich des mittleren Schwarzwaldes.
Das Naturschutzgebiet "Blindensee" auf Gemarkung Schönwald wurde mit Verordnung vom 2. März 1960 unter Schutz gestellt. Das auf etwa 1000 Meter üNN gelegene Schutzgebiet besitzt eine Fläche von etwa 28,5 Hektar. Der Blindensee in diesem Hochmoor besitzt einen fast kreisrunden Durchmesser von ca. 50 Metern. Im See spiegelte sich ein langsam rotierendes riesiges Windrad, dessen Bild durch das fast schwarze Wasser noch verstärkt wird. Die Tiefe des Sees beträgt etwa 3 Meter.
Die Grindenflächen Schliffkopf Google Maps
Sie liegt im Nationalpark Schwarzwald, die urwüchsige Landschaft des Schwarzwaldes, besonders die nicht bewaldeten Grinden im Nordschwarzwald faszinieren von jeher Besucher und Naturliebhaber. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts erwandern Naturliebhaber, damals als Sommerfrischler oder Luftschnapper bezeichnet diese herrliche Natur. In diesem Artikel möchten wir nicht auf das Schliffkopfhotel, nur auf das Schliffkopfgebiet, einem der schönsten Fleckchen im Nationalpark Schwarzwald eingehen.
Das Naturschutzgebiet Schliffkopf liegt im Kreis Freudenstadt auf dem Gebiet der Gemeinde Baiersbronn, erreichbar ist der Schliffkopf über die Schwarzwaldhochstraße, es liegt in der Nähe des Lotharpfades zwischen Ruhestein und Zuflucht.
Der auf 1.054 m ü.NN. gelegene Schliffkopf liegt seit Mai 2014 im Nationalpark Schwarzwald, er war davor schon Teil des Naturraum Grindenschwarzwald und Enzhöhen, seit dem 24.September 1938 ist das Gebiet als Schutzgebiet ausgewiesen. Der Schliffkopf ist somit das älteste Schutzgebiet auf den Höhen des Nordschwarzwald. Der Schliffkopfbergrücken besteht aus einem Untergrund aus Buntsandsteinm, der besonders während der letzten Eiszeit durch Wind und Eis geformt wurde und so seine heutige Form erhalten hat..
Intensive Sonneneinstrahlung während des Tages lässt Schmelzwasser in Gesteinritzen eindringen, durch den Frost bei Nacht gefriert das Schmelzwasser, es sprengt so tiefe Klüfte und Spalten in die Felsoberfläche. Herab fallende Felsblöcke lagern sich als Blockhalden ab und geben der Landschaft die urwüchsige Form.
Nach der letzten Eiszeit besiedeln Pflanzen die felsige Landschaft, die entstehende Humusauflage rundete letztendlich die Hochfläche ab. Im Laufe der Jahrtausende entstehen auf dem Schliffkopf wilde urwüchsige Wälder.
Ausgedehnte Wälder, unberührte Landschaft
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen lässt seinen Helden in seinem 1668 erschienenen Schelmenroman "Der Abentheuerliche Simplicissimus" auch den Schliffkopf besuchen und so beschreiben "Ist ein wüstes Arabien und unfruchtbar, nichts als Tannenzapfen". In einer Urkunde aus dem Jahr 1679 steht über den Schliffkopf "Grausame Wälder, nichts als Klipp und Fels, in die man wohl hineinkäme, aber nicht mehr herausfinde."
Viel hat sich bis Mitte der 20er Jahre des 20. Jahrhundert da nicht geändert, die Landschaft konnte sich fast ungestört von den Menschen entwickeln, nur wenige Wanderer waren unterwegs auf wenigen ursprünglichen Pfaden und dem "Grenzweg", der die Grenze zwischen Baden und Württemberg folgte.
Der Mensch verändert die Landschaft
Im 14. Jahrhundert verlangt das Anwachsen der Bevölkerung einhergehend mit einem Ansteigen der Viehzahlen nach neuen Weideflächen, die Tal-Lagen reichen dafür nicht mehr aus, so beginnen im Mittelalter die Menschen die Schwarzwaldhöhen zu bewirtschaften, der auf dem Schliffkopf vorkommende lockere Baumbestand und die doch flacheren Hänge eignen sich ideal als Weidefläche. Es erfolgt eine Brandrodung und immer größere Herden von Rindern, Schafen und Ziegen führen etwa ab dem 15. Jh. zu massivem Nährstoffentzug und Bodenverdichtung. Dadurch vernässen die Böden, versauerten die nährstoff- und kalkarmen Oberbödenm was im Laufe der Zeit zu Moorbildung führt. Langsam entstand so das heute noch sichtbaren Landschaftsbild der Grinden. Feuchte Heideflächen, stellenweise nur mit Latschen = Bergkiefern (Pinus mugo) oder Fichten bewachsen. Besonders im Herbst leuchten die Flächen aus Borsten- und Pfeifengras in intensiven Farben, Moorheiden mit Sträuchern der Heidel-, Preisel- oder Rauschbeere wechseln mit scheidigem Wollgras, gewöhnlicher Moosbeere und Rosmarinheide.
Erst im 20. Jh. erfolgt das Ende der intensiven Beweidung auf dem Schliffkopf, Der Mensch führt die Stallhaltung und die Heumadh ein, das Mähen der Grindenfläche geht bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhundert, dann wird auch die "Madh" eingestellt.
Da hat der Freizeitmensch den Schwarzwald schon lange für sich erobert, die touristische Erschließung durch Wanderer und Ausflügler, die schon ab dem 19. Jh. beginnt, verlangt nach dem Erhalt der offenen Grindenfläche. Um die Artenverarmung zu verhindern, den Baumbewuchs, besonders das Verbreiten von Birken und Fichten und Pfeifengras weiterhin zu beschränken, wurden nun die Schliffkopfflächen zur Gewinnung von Heu bis in in die 1960er Jahre regelmäßig gemäht.
Lebensraum zahlreicher Tierarten
Die Grindenflächen sind bevölkert von Spezialisten, zu finden sind Auerhühner, Zitronengirlitze, Wiesenpieper, Kreuzottern es gibt seltene Heuschreckenarten, dazu kommen verschiedene Zugvögel, Spechte, Amphibien und Reptilien. Dazu bedrohte Fledermäuse und zahlreiche Insekten und Spinnenarten.
Die Schliffkopf-Aktion
Um die Grinden zu erhalten erteilt im Jahr 1965 das zuständige Regierungspräsidium Südwürttemberg-Hohenzollern die Erlaubnis in das Schutzgebiet einzugreifen. So wird 1966 die Schliffkopf-Aktion ins Leben gerufen, später auch der Hornisgrindepflegetag. Freiwillige Helfer von Bergwacht, Schwarzwaldverein und anderen Naturschutzvereinen gehen unter Anleitung von Fachleuten mit Astscheren, Äxten und Motorsägen bewaffnet jedes Jahr daran, die Grinden mechanisch offenzuhalten. Aufkommende Fichten- und Laubholzbäumchen werden aus den Grindenflächen entfernt. Dazu kommt die schwierige Aufgabe unkontrolliert entstandene Trampelpfade, die im Borstenrasen kreuz und quer durch unbedarfte Wanderer oder ehemals militärischer Nutzung entstanden sind wieder zu beseitigen.
Die Beweidung wird wieder aufgenommen
Im Jahr 1997 startet ein ursprünglich auf 5 Jahre festgesetztes Pilotprojekt, auf 16ha Grindenfläche gegenüber dem Schliffkopfhotel weiden jetzt wieder Rinder, die die Fläche freihalten sollen. Dafür werden eine alte vom Aussterben bedrohte Rasse die Schwarzwälder Hinterwäldler aus leichten robusten Tieren mit gerade mal 1,35 Metern Schulterhöhe ausgewählt. Was Anfangs als Pilotprojekt gestartet wurde ist heute auch aus Kostengründen zum Standart geworden, neben 30 Rindern sorgen viele hundert Schafe und einige Ziegen bei jedem Besuch der Grinden für waldfreie Fläche. Wer etwas Glück hat kann beim Besuch der Schliffkopf-Grinden den Schäfer/Schäferin erleben, der mit den Tieren, Schafen und Ziegen die Landschaftspflege betreibt.
Der Schliffkopf-Ranger
Im Frühjahr 1993 nimmt der erste Schliffkopf-Ranger Jörg Klüber, seinen Dienst im Naturschutzgebiet "Schliffkopf" auf. Der Hauptamtliche Naturschutzwart der BNL Karlsruhe wird mit der Umsetzung des Besucherlenkungskonzeptes betraut. Zusammen mit den örtlichen Forstämtern und Gemeinden, dem Landratsamt und den örtlichen Vereinen bildete er die Arbeitsgruppe "Schliffkopf", die auf Grundlage des "Besucherlenkungs- und Sensibilisierungskonzeptes" die Umsetzung der Besucherlenkungsmaßnahmen vorbereitet. So können heute Besuchergruppen mit dem Schliffkopfranger bei einer Wanderung wichtige Informationen zum Schutzgebiet aufnehmen.
Der Schliffkopf im Dritten Reich
Die Nazis erbauen eine Festung, mit dem Westwall soll eine 630 Kilometer lange unbezwingbare Verteidigungslinie, bestehend aus schweren Flaggeschützen und Bunkeranlagen entstehen, die Schwarzwaldhöhen, so auch der Schliffkopf sind Teil des Westwalls. Dazu kommt die strategische Bedeutung der Schwarzwaldhochstraße, es werden Flagstellungen und Bunkeranlagen erbaut deren Reste heute noch zu sehen sind. Zudem wurde von der "Organisation Todt" auf Führeranweisung neben dem Schliffkopf Gedächtnishaus unter der Bezeichnung "Anlage T" (Tannenberg) ein kleiner Führerbunker erbaut. Der Bunker wurde zwar mit allem erdenklichen Luxus für den Führer fertig gebaut, der Führer hat den Bunker aber nie bewohnt. Das Inventar und die aus edlem Holz und Leder ausgeschlagenen Wände wurden gleich wieder entnommen und in das eigentliche Führerhauptquartier in der Nähe der Alexanderschanze verfrachtet, dessen Schicksal war nicht minder peinlich, aber das an anderer Stelle....
Nach dem Krieg
Nach dem Krieg gibt es vom Südwestfunk den Versuch einen 46 Meter hohen Sendemast auf dem Schliffkopf zu erstellen, ein vorhandener Bunker sollte als Technikraum verwendet werden, dazu war ein Wohnhaus für die Bedienungsmannschaft geplant. Der Bau konnte verhindert werden, auch weil die französischen Besatzer auf der Hornisgrinde eine Genehmigung und einfachere Lösung boten. So steht der Sendemast heute weithin sichtbar auf dem Gipfel der Hornisgrinde.
Die touristischen Erschließung des Schliffkopfgipfel
Ein weiteres Kapitel nimmt das einstige Gedächtnishaus und heutige Schliffkopfhotel sowie das vom Schwäbischen Schneeschuhbund erstellte "Schwäbischen Heldenmal" ein.
Dazu kommt die Schliffkopf Aussichtsplattform mit einem großen Buntsandstein, der Information über den Namen und Lage der Schwarzwaldberge gibt. Interessant auch eine die von Azubis des Forstreviers Allerheiligen im Rahmen des Life-Projekt erbaut Plattform aus Holz, die eine weitere Aussicht auf die Schwarzwaldhöhen gibt.
Das alljährliche Grindenfest
Das Nationalpark-Hotel Schliffkopf und das Naturschutzzentrum laden einmal im Jahr an einem Wochenende zum traditionellen Grindenfest ein. Das „Grindenfest“ auf dem Schliffkopf möchte seine Besucher über die Grindenbeweidung informieren, die Beweidung feiern, und die hervorragenden Produkte der Grindenbeweidung vorstellen.
Im Rahmen des Grindenfestes wird neben Exkursionen zu den Weidetieren, ein kleiner Bauernmarkt angeboten in dem Imker, Stricker, Seiler, Töpfer, Filzer und Drechsler ihre Produkte aus der Region zum Verkauf anbieten. Es gibt ein Kinderprogramm, die Schliffkopf-Spielarena, Schafscheren und mehr.
Das Grindenfest ist ein Fest für die ganze Familie, das Nationalpark-Hotel Schliffkopf versorgt die Besucher mit Spezialitäten vom Weiderind und Grindenlamm.
Da erfahrungsgemäß die Parkplätze beim Schliffkopf und an der Schwarzwaldhochstraße knapp werden können, empfiehlt es sich, das Grindenfest als Wanderer, mit dem Rad oder mit dem Bus zu besuchen.
Wanderwege die über den Schliffkopf führen
Skifernwanderweg
Schliffkopfrundweg
Westweg
Murgleiter endet am Gipfel
Wanderhimmel Höhenweg
Seensteig
Renchtalsteig
Informationen zum Urheberecht
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Mit Bus und Bahn in den Nationalpark Schwarzwald
Mit dem im Jahr 2014 eröffneten Nationalpark im Nordschwarzwald, der Park liegt zu großen Teilen an der Schwarzwaldhochstraße besteht die große Hoffnung, das sich auch an der desolaten geradezu peinlichen öffentlichen Buslinie auf die Schwarzwaldhöhe etwas ändert.
Anreise mit der Bahn
Mit der Bahn ist eine Anreise aus ganz Deutschland ohne Probleme zu bewerkstelligen, es bieten sich hierbei die Haltestellen in Rastatt (Möglichkeit mit der Stadtbahn nach Baiersbronn/Freudenstadt zu fahren), Baden-Baden, Bühl und Achern als Tor zum Schwarzwald an. Wer aus der näheren Umgebung kommt kann mit der Rheintalbahn oder Stadtbahn im Halbstunden oder Stundentakt anreisen. An den Bahnhöfen angekommen ist der Besucher des Nationalparks Schwarzwald jedoch noch nicht am Ziel und auf die öffentlichen Buslinien angewiesen.
Mit dem Bus in den Nationalpark Schwarzwald
An den Toren des Schwarzwaldes wird es dann aber unerfreulich, und so mancher Besucher des Schwarzwalds hat sich schon gewaltig über das bestehende Angebot geärgert, so fährt die Linie 245 Baden-Baden–Mummelsee (Montag fährt sie nicht) oder mit dem Freizeitbus an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen die Linie F11 Freudenstadt–Mummelsee zwar im 2-Stundentakt, jedoch nur von 10.35 Uhr bis 16.35 Uhr, die Linie F2 im 2-Stundentakt von 9.35 Uhr bis 15.35 Uhr. An Wochentagen fährt die Linie 12 von Freudenstadt zum Mummelsee zweimal am Tag. Es ist schon sehr ärgerlich wenn Wanderer besonders im Sommer ihr Ziel schon vor, 15.35 Uhr oder 16.35 Uhr erreichen müssen um nicht an der Schwarzwaldhochstraße zu stranden und das ohne Möglichkeit an diesem Tag wieder ins Tal zu kommen. Im Moment ist es Besuchern aus über 50 Kilometern Entfernung, die ohne eigenes Auto anreisen möchten, anzuraten mit einem Reisebus anzureisen, günstige Busreisen im Vergleich besonders zum Mummelsee gibt es in großer Zahl, so ist auch die Heimfahrt eine sichere Sache.
Die sicher kommende auch gewünschte Zunahme des Tagestourismus im Schwarzwald Nationalpark wird zwangsläufig zu einem noch höheren Verkehrsaufkommen führen. Ein schlüssiges Verkehrskonzept ist somit dringend geraten, auch damit die Umgebung der Schwarzwaldhochstraße vor allem an den Wochenenden nicht noch durch mehr Autoverkehr, überfüllte Parkplätze und Motorradkrach belastet wird. Laut Nationalpark-Verwaltung ist eine Vorstudie zu einem Verkehrskonzept in Auftrag gegeben. Die ersten Ergebnisse sollen als Grundlage für das weitere Vorgehen verwendet werden. So kann nur die Hoffnung bestehen das sich das zum jetzigen Zeitpunkt Ende 2014 noch bestehende Problem ändert und vielleicht schon zum neuen Start der Wandersaison 2015 erste Ergebnisse möglich sein werden.
Kurzer Einblick in die Geschichte
Die Schwarzwaldhochstraße (B500), erster Spatenstich war 1930, ist die wohl älteste und bekannteste Straße im mittleren Nordschwarzwald und eine der schönsten Panoramastraßen in Deutschland, sie führt über 60 km von Baden Baden nach Freudenstadt. Die Straße ist ganzjährig stark befahren und führt Touristen und Einheimische bis auf 1164 Höhenmeter in die Schwarzwälder Höhengebiete. Die Erschließung der Höhengebiete durch den Tourismus beginnt aber schon früher.
Mit der Mitte des 19. Jahrhunderts gebauten Badischen Staatseisenbahn konnten schon früh Reisende besonders aus der Höheren Gesellschaft, das Bürgertum und der Adel bequem nach Baden-Baden anreisen. Von hier aus ging es auf zum größten Teil unbefestigten Pässen direkt in die Höhengebiete des heutigen Nationalpark im Schwarzwald. Diese Pässe wurden anfangs zur Holzabfuhr und etwas später auch für den Handel und die Versorgung der hinzukommenden Buschwirtschaften und Fuhrmannskneipen angelegt. Die Aufgabe diese "Sommerfrischler" auf die Schwarzwaldhöhen zu bringen übernahmen Anfangs private Lohnkutschen oder Hoteleigene Pferdekutschen der neu entstehenden Höhenhotels.
Die ersten Automobile und Kraftbusse privater Unternehmen fuhren um die Jahrhundertwende ins 20. Jahrhundert auf die Höhenkurorte. Besonders die gelben Busse der Bühler Kraftpost transportierten neben der Post auch zahlreiche Touristen in die Höhen des Schwarzwaldes. Mit der dann gebauten Schwarzwaldhochstraße konnte die Geschichte der Kraftpostbusse erfolgreich fortgeschrieben werden. So wurden neben den regulären Fahrten zu den Postämtern auf den Höhengebieten auch Rund- und Ausflugsfahrten, ja sogar Betriebsfahrten angeboten. Bis Mitte 1983 waren die Postbusse im Nordschwarzwald unterwegs, dann ging die Gesellschaft in die Hand der Deutschen Bundesbahn, diese weitere Geschichte konnte dann leider nicht mehr an die Erfolge der Postbusse anknüpfen.
Nationalpark Schwarzwald Google Maps
Im Nordschwarzwald liegt der im Januar 2014 eröffnete Nationalpark Schwarzwald, da es im Südschwarzwald selbst nur "Naturschutzgebiete" gibt wird er nicht als "Nationalpark Nordschwarzwald" sondern einfach als Nationalpark Schwarzwald bezeichnet.
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Allerheiligen Klosterruine und Wasserfälle
Diese Attraktionen liegen etwas abseits des Nationalpark Zentrum. Die frühgotische Klosterruine Allerheiligen (620 m ü.d.M) ist aus dem in der Region typischen Buntsandstein gebaut, sie liegt oberhalb der Allerheiligen Wasserfälle. Ein Rundweg verbindet beide, es ist insofern egal ob man oben bei der Ruine oder unten bei den Wasserfällen mit der Wanderung beginnt. Wir empfehlen bei den Wasserfällen zu beginnen und auf dem großen Parkplatz am Eingang der Wasserfälle zu parken.
Im Jahr 1804 wurde die Kirche vom Blitz getroffen und ist seither weitgehend zerstört. Teile des Langhauses und der Vorhalle sowie Reste der Sakristei und des Kreuzgangs sind aber erhalten geblieben. Neben den Ruinen selbst besitzt die Natur einen großen Anteil an der pittoresken Landschaft. Die Allerheiligen-Wasserfälle, wie sie meist genannt werden, wurden erst 1840 erschlossen. 83 Meter tief stürzen die Wasser dieses größten natürlichen Wasserfalls des Schwarzwaldes über sieben Kaskaden in die Tiefe, der komplette Fall beträgt gut 100 Meter.
Badener Höhe
Als Badener Höhe wird ein Berg im Nordschwarzwald bezeichnet, Auf dem Gipfel findet sich ein gleichnamiger Turm. Offiziell getauft ist der von den Einheimischen als Badener Turm bezeichnete 34 Meter hohe Aussichtsturm auf "Friedrichsturm". Der Schwarzwaldverein erbaute ihn in den Jahren 1890/91. Großherzog Friedrich I. von Baden weihte ihn selbst ein. Wer zum Gipfel möchte, der folgt am besten dem Wegverlauf des Westweg, der über die Gipfelkuppe führt.
Das Gipfelplateau der Badener Höhe ist reich bewachsen mit Heidepflanzen, Heidelbeeren und Preiselbeeren, Birken, Buchen und die typischen Latschenkiefern sowie Borst- bzw. Pfeifengras. Idealer Lebensraum für das Auerhuhn, dem Charaktervogel des Schwarzwaldes.
Buhlbachsee
Der Buhlbachsee ist ein Karsee, entstanden während der letzten Eiszeit, auf 803 Höhenmeter liegt der ruhige idyllische See in der Kerbe eines tiefen Kessels. Für Menschen die immer den kürzesten Weg suchen, nach dem Lotharpfad die Schwarzwaldhochstraße in Richtung Kniebis fahren, kurz vor der Abzweigung Zuflucht gibt es links einen kleinen Parkplatz mit Zugang zum Buhlbachsee.
Besonders Anfang des Frühlings wenn die Tageslänge zunimmt und die Temperaturen steigen lohnt sich ein Besuch, dann ist am Buhlbachsee die Wanderung der Grasfrösche zu beobachten.
Grindenflächen am Schliffkopf
Die urwüchsige Landschaft des Schwarzwaldes, besonders die nicht bewaldeten Grinden im Nordschwarzwald faszinieren von jeher Besucher und Naturliebhaber. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts erwandern Naturliebhaber, damals als Sommerfrischler oder Luftschnapper bezeichnet diese herrliche Natur. Heute liegt das Schliffkopfhotel, im Jahr 1911 als Skihütte erbaut direkt im Schliffkopf-Schutzgebiet, einem der schönsten Fleckchen im neu gegründeten Nationalpark Schwarzwald.
Das Naturschutzgebiet Schliffkopf ist ein "Muss" für jeden Besucher des Nationalparks. Es liegt im Kreis Freudenstadt auf dem Gebiet der Gemeinde Baiersbronn. Erreichbar ist der Schliffkopf über die Schwarzwaldhochstraße, nicht allzu weit vom Lotharpfad entfernt zwischen Ruhestein und Zuflucht.
Hoher Ochsenkopf
Auf der Bergkuppe des Hohen Ochsenkopf wurde 1970 eine 41,1 ha große Fläche als Bannwald ausgewiesen. Mittlerweise haben sich hier etliche seltene und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten angesiedelt, unter anderem der Dreizehenspecht, der für lange Zeit im Schwarzwald für ausgestorben gehalten wurde, ebenso das Auerhuhn. Der am hohen Ochsenkopf vorhandene "Beckerweg" war lange nur Kennern bekannt, dass er jetzt im Wegenetz des Nationalpark aufgenommen wurde, sehen nicht alle positiv. Während der Balz, Brut und Aufzucht der Auerhühner ist das Gebiet aber gesperrt, bitte erkundigen Sie sich vor einer Wanderung.
Huzenbacher See
Der See liegt auf 747 Meter Höhe, etwa 3,5 km entfernt von Baiersbronn-Huzenbach, er ist einer von drei eiszeitlichen Karseen im Nationalpark. Am Seerand weist er einen breiten Verlandungsgürtel auf, er verfügt über ein außergewöhnliches Pflanzenreichtum. Auf dem Huzenbacher See hat sich aus Torfmoosen ein Schwingrasen gebildet, der sich bei einer Aufstauung des Schwallwasssers für die Holztrift vor Jahrhunderten löste und wie eine Insel auf dem Wasser liegt.
Ende Juni 2012 hat ein Sturm den Baumbestand an der Ostseite einfach flachgelegt, das Erscheinungsbild seiner Landschaft hat sich dadurch grundlegend verändert. Wenn im Frühjahr die Tageslänge zunimmt und die nächtlichen Temperaturen 6°C übersteigen beginnt auch am Huzenbachersee die Zeit der Krötenwanderung.
Lotharpfad
Nur zu gut erinnert man sich noch heute an das verheerende Orkantief Lothar, das sich am 26. Dezember 1999 über der Biskaya entwickelt hat und in nordöstlicher Richtung über West- und Mitteleuropa mit über 200 Stundenkilometer hinweg zog. Der durch den Orkan Lothar verursachte Schaden war enorm, 30 Millionen m³ Sturmholz wurden in nur wenigen Stunden auf rund 40.000 Hektar hinterlassen. Große Waldgebiete wurden so in eine trostlose und baumlose Kahlfläche verwandelt. Der Lotharpfad liegt an der Schwarzwaldhochstraße, ungefähr in der Mitte zwischen dem Schliffkopf und der Abzweigung „Zuflucht – Oppenau“. Ein Parkplatz direkt neben der Parkfläche am Lotharpfad sorgt für einen sofortigen Beginn der Rundwanderung.
Luchspfad
Der Luchspfad am Plättig ist mehr als ein Wanderweg im Schwarzwald. An dieser Stelle nur den gelungenen Wanderpfad vorzustellen wäre eine Gelegenheit verpasst, für dieses seltene Raubtier und die Bemühungen es in unseren Wäldern wieder anzusiedeln zu werben. Wissenschaftliche Untersuchungen geben den ausgedehnten Waldgebieten mit gutem Wildbestand im Schwarzwald gute Chancen für eine Wiederansiedlung.
Das Projekt Luchs und der Wunsch, das auf leisen Pfoten schleichende Pinselohr, wie der Luchs wegen seinem Haarbüschel an den Ohren oft genannt wird, im Baden Württembergischen Wald wieder anzusiedeln, besteht schon seit über 20 Jahren. Die damals gegründete Verein Luchs-Initiative wirbt schon seit Jahren für den Luchs, auch mit einer kostenlos zur Verfügung gestellten Wanderausstellung.
Nationalparkzentrum am Ruhestein
Am 1. Januar 2014 ist das auf der Passhöhe Ruhestein, direkt an der Schwarzwaldhochstraße gelegene Informationszentrum des Naturschutzzentrum Ruhestein in das Nationalparkzentrum übergegangen. Auch wenn ein passender Neubau schon im Gange ist, was den Standort und die Räumlichkeiten betrifft, bleibt im Moment noch alles beim Alten. Das Nationalparkzentrum ist in der denkmalgeschützten Jugendstilvilla „Villa Klumpp" auf dem Ruhestein untergebracht. Mit dem Bau des millionenschweren Besucher- und Informationszentrums soll es weit mehr Möglichkeiten geben den Besuchern den Park näher zu bringen.
Das Besucherzentrum liegt nicht nur im Herzen des 7.000 Hektar großen Südteils des Nationalparks Nordschwarzwald, es ist sowohl mit dem öffentlichen Nahverkehr als auch mit dem PKW gut zu erreichen.
Röschenschanze
Die Röschenschanze befindet sich in nur 2 Wegminuten Entfernung zur Zuflucht, sie ist eine der vielen militärischen Schutzwehren, die seit dem 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648) angelegt wurden um vorwiegend die Truppen des französischen Nachbarn abzuwehren. Die Röschenschanze besteht aus sternförmigen aufgeschütteten Erdwällen hinter denen die Verteidiger lagerten. Wer hier vorhandene militärische Bauwerke vermutet oder gar sucht wird aber enttäuscht werden, die Schanzenform ist aber noch an der eigentümlichen Erdaufwerfung und Wegführung zu erkennen.
Was zu finden ist, ist eine traumhafte Landschaft, ein einzigartiger Lebensraum für seltene Pflanzen und Tierarten.
Bannwald Wilder See
Das Naturschutzgebiet und Bannwald Wilder See liegt zwischen Seibelseckle und Ruhestein. Der Karsee mit seinem Bannwald ist auch unter dem Namen Wildsee bekannt, der Name Wilder See soll ihn vielleicht auch von dem nur wenige Kilometer entfernten Wildsee bei Kaltenbronn unterscheiden.
Wir hatten vor einigen Jahren geschrieben "Wer die Natur und Ruhe am See genießen möchte, der sollte sich den Abstieg vom Wildseeblick am Euting-Grab zum See in der 120 m hohen Karwand nicht nehmen lassen". Das hat sich mittlerweile leider geändert, "Ruhe am See" kommt nur noch an wenig schönen Tagen vor. Trotz allem gehören Bannwald und See immer noch zu den absoluten Highlights im Nationalpark.
Wildnispfad Baden-Baden
Den Wildnispfad Baden-Baden erreicht man über die Schwarzwaldhochstraße B 500. Von Baden-Baden aus sind es etwa 15 km, aus Richtung Mummelsee über den Sand 12 km. Mit der Buslinie 245 Ist es ebenfalls möglich den Ausgangspunkt des Wildnispfads an der Haltestelle Plättig zu erreichen. Die Buslinie verkehrt zwischen Baden-Baden Bahnhof und Mummelsee.
Die Einweihung des Wildnispfad fand im Jahr 2006 statt. Er umfasst eine etwa 70 Hektar große Waldfläche. Nachdem Stürme viele Bäume umgeworfen haben, hat das Orkantief Lothar mit seiner Naturgewalt am 26. Dezember 2009 letztendlich die Voraussetzungen für den Wildnispfad bei Baden-Baden geschaffen.
Sehenswürdigkeiten in der Umgebung des Nationalparks, in Alphabetischer Reihenfolge:
Hochkopf - Pfriemackerkopf
Der Hochkopf mit seiner Grindenlandschaft liegt 1038,3 m ü. NHN. er befindet sich nordöstlich der Hornisgrinde, in etwa 700 Metern Entfernung liegt als Teil des gleichen Bergzugs in nördlicher Richtung der Pfrimmackerkopf mit 1035,7 m ü. NHN. Für uns ist das Gipfelplateau auf dem Hochkopf in mehr als 1.000 m Höhe eine der schönsten Grindenfläche im Nordschwarzwald. Wer Glück hat und nicht gerade am Wochenende oder Feiertag unterwegs ist, kann hier fast alleine wandern. Der Hochkopf - Pfriemackerkopf gehört im Moment noch zu den Sehenswürdigkeiten, die zumindest unter der Woche noch nicht von Besucherscharen, wie es zum Beispiel beim Mummelsee oder am Nationalparkzentrum am Ruhestein geschieht überrannt wird.
Hornisgrinde
Die Hornisgrinde mit 1164 Meter ü. NN ist der höchste Berg im Nordschwarzwald. Der Bergrücken der Hornisgrinde erstreckt sich über eine Länge von rund zwei Kilometern mit einer etwaigen Ausrichtung in Nord-Süd.
Ab dem 15. Jahrundert wurde der Wald gerodet und anschließend als Weidefläche genutzt. Es entstanden baumlose Feuchtheiden auf dieser Hochfläche, auch Grinden genannt. Im südöstlichen Bereich des Gipfelplateaus ist das Hochmoor bis zu fünf Meter stark und vermutlich mindestens 6000 Jahre alt. 1992 wurden 95 ha der Hochfläche mit dem Hochmoor sowie die Karwand zum Biberkessel zum Naturschutzgebiet Hornisgrinde-Biberkessel erklärt.
Mummelsee
Der Mummelsee, zwischen Unterstmatt und Ruhestein gelegen, ist vor allem in der schneelosen Zeit die wichtigste Attraktion entlang der Schwarzwaldhochstraße, Der Mummelsee mit 800 Metern Umfang und 17 Metern Tiefe liegt auf 1036 m Höhenlage, etwas unterhalb der 1164 m hohen Hornisgrinde.
Der Mummelsee mit seinem Geist
Der Mummelsee galt für die Menschen lange Zeit als unergründlich tief und Furcht einflößend, der Geist des Sees bedrohte jeden mit dem Tode, der die Tiefe des Sees erforschen wollte. Im Glauben der Menschen reichte der Mummelsee tief ins Erdinnere und führte direkt in die Wohnung der Wassergeister. Wirft man Steine in das Wasser so brodelt der See und der Mummelsees Geist rächt sich an den Menschen indem er furchtbare Unwetter über die Menschen bringt.